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Full text of "Magazin für insektenkunde"

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OF 


COMPARATIVE ZOÖLOGY, 


AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, 


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Insektenkunde, 


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‘+ Doktor der Philosophie, Mitgliede der naturforschenden Gesellschaft 
‚ in Jena.und der physikalischen Gesellschaft in Göttingen. 


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Herrn 


Johann Friedrich Blumenbac h 


Hofiache u Professor i in Göttingen, dem scharfsinnigen Bear- Beu 
beiter der Natur-und Menscheä- Kunde, 


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r seinem verehrungswürdigen Lehrer 


4 zum Bere seiner Achtung sis Dan Kbafkeie tg 


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Be apalk 


des zweiten Bande. 


- Seite 
Pi Vertheidigung des Fabricischen Systems von Johann 


eineian Fabricius ’ ı 


2. BuamarIft des Herausgebers zu vorstehendem Auf- 
"satze I4 


| 


II. Etwas über Gattung, Gattungskennzeichen und Gat- 
“ tungsbenenaung von J. C. G. Ka sten 24 


IV. J. H, Laspeyres Kritische Revision der neuen 
Ausgabe des systematischen Verzeichnisses von den 


1% i 


| Schmetterlingen der Wienergegend | 33 


V Auseinandersetzung von zwei unter dem Namen Ru- 
mina bisher verwechselten a P. Ru- 
.mina und P. Medesicaste 181 

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Inhalt, Ban 


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Seite 
VI. Ayeryeiehnsen der in Portugall einheimischen Bier: 
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Erste Lieferung + & 186 
Vin. J. W. Meigen’s Versuch einer neuen Gattungs- 
R ASeUng der europäischen zweifligligen Insekten. 259 
> +8 - 
VI. Litteratur 282 
ER Vermiikchte Nachrichten und‘ Bemerkungen 287 
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“Fabricischen Systems 
Re Ba von | ( | 


„Johann Christian Fabricius, 


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Professorin Kielu. sw. IL 


Ir: drittes ünd viertes Heft des ersten Bandes dieses Maga- 


ins hat mir vieles Vergnügen gemacht. Ich liebe die Un- 
tersuchungen dieser Art, wenn sie durch wirkliche Gründe 
“unterstützt sind, da sie zu neuen Auf klörungen Anlass geben, 
und ich freue mich, meinen Freund auf der Oppositionsbank 
mir gegenüber zu sehn. Anı Ende und .bei näherer Erklä- 
rung werden wir doch einig, da es uns wirklich um Wahr- 
heit und nicht um vorgefasste Meinungen zu thun ist. Diefs 


Uliger Magaz.1. Be.3.n. 2.HR- , u % A 


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2, | Vertheidigung a. Fabrieischen Systems, | 


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ist en die Ur: ab warum ich hier einmal von dem mie 


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. durch ineinen unsterblichen Lehrer, inne so,0ft vorgetrag- 
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nen Satze, nich und meine Arbeiten nie. gegen Ben einen 


Angriff zu ‚Vertheidigen, wenigstens in etwas abgehe. Ho- 


minum commenta delet dies, ‚at ala opus pe=- 


yagatur pflegte er öfters bei der verschiednen oft hämi« 
schen Ausfällen Buffon’s zu sagen, ohne je darauf zurantwor- 


ten. Eine völlige Widerlegurig der von Ihnen im Magazine 


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sun es I - E Be ... um % 7 j 
vorgetragnen Sätze ınlissen Sıe indessen hier nicht erwarten, 


Meine Zeit. erlaubt es nicht, weitläufig zu sein, ‘und ich - 


werde mich blofs Auf eine Verfheidigüng meines Systems ein“ 


schränken. | ET LEN En Bi = 


Bei der ersten Ausarbeitung meines Systemis betrachtete 
ich natürlich die verschiednen Theile der Insekten äufsersf 
genau. Ich bemühte mich ; einige zü finden; von welchen 


ich sichere und feste Kennzeichen der: Gattungen hernchmen 


köinte;. allein ich fand keine, die mir genugten ünd die in 2 


\% 


allen Xlassen der Entomologie anwendbar wären. Die Fühl- Br 


hörner waren freilich die; welche noch die inelirsre Ver- 
schiedenheit zeigten; allein theils fanden sie sich zuweilen 


Er nicht, theils änderten sie nach dem Geschlechte gar zu 


“sehr ab, theils waren sie in manchei Klassen so ähnlich, dass - 


sie keine deutliche und hinreichende Merkmale verschafften, 
Mit der Zahl der Fufglieder war diefs noch weit mehr der 
Fall; sie sind bloß bei den Käferi verschieden und doch 
nianchmat undeuitlich genug, so dass ich sie auch hicht ein- 
mal zu den Unterscheidungszeichen der Ordnungen anwen- 


deii - wag; da mir die Fühlhörger sowohl real, als ‘auch 


» 
deiitlichere Charäktere derselben verschatkteit. Endlich fielen 


_ 


Bi:  Vertbeidigung d. Erhnieiechen SYaegi “ 3 


Gattungen viel Vorzügliches; denn “ 
sie bei allen Insekten. anwendbar. Alle‘ 


 min.die, Fresswerkzeize auf. Sie haben ureeissie zu der 


haben sie, da sie jedem Individuunt zu seiner Erhal- 
tung unumgänglich nöthig sind; - 
Zweitens geben sie durch ihre Verschiedenheit sehr 
deutliche Abtheilungen. Die Theile des Mundes einer 
» Fliege sind äußerst von den Theilen des Mundes eines 
PN - Schmetterlings unterschieden und sie geben daher tzeff- 
ei liche Kenttzeichen der Klassen. Freilich ähneln sich 
Ei zwei derselben etwa nämlich, die Mundtheile der 
Be - Eleurheraten RR allein doch ist ihre ganze 
ı h Substanz verschieden und selbst die Gal ea, unter- 
‚scheidet sich sehr deutlich von der äufsern lacinia 
der Kinnlade bei den Käfern. Ich bin schr überzeugt, 


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nn 7 
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s kein Entomolog die herausgenomninen Theile 


Mündes eines Gryllus mit denselben Theilen 
inds. Käfers verwechseln werde *%), 


; Be ich auch meine Klassen für zientiche natür- 
s lich an, Lepisma und Podura kommen in der na- 
A} " türlichen Ordnung sicher den Phryganeis und He- 
Bu merobiis am nächsten, obsie gleich keine: Flügel ha- 
ben, so wie sich Hippobosca der gewöhnlichen Laus 
nähert. Nur zwei Gattungen sind mir noch undentlich, 
nämlich Thrips, weil ich die Fresswerkzeuge niche\ 
gehörig kenne. Linne sagt Rosirum obsoletum und 
dadurch ist sie unter die Rhyngoten gekommen; sie 
a ‚scheint aber ordentliche Mandibul’n zu haben, ob ich sie 
“ Ewige nicht völlig habe erkennen können und dann 
“ würde sie zu den Diensten übergehn. Die zweite. ist 
Ei zu Ar ex ‚ich sche. sehr a a der Floh nicht au 


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Vertheidigung d. Babrieisähen Systams. 


Drittens fand ich i in ar Munde tnehre ad sehr deüt 


liche Theile, welche ich alle en 


vergleich 'en 
und durch deren Vergleichung ich eine. Binteichehde 
Menge von Charakteren mir verschaffen konnte, um 
alle Gattungen deutlich und b stimmt zu unterscheiden; Ä 
denn die Charactere missen. sich doch auf die Zahl, 
Gestalt, Lage und die Verhältnisse der Theile grün- 


den. x > y 


Viertens sah ich, dass diese Theile nur selten und we 


fünf tens tberlegte ich, dass die Kennzeichen, von die- 


a. 


nizsabzuweichen püiegten; etwas freilich wohl, inson- 
derheit die Kol Pe nach dem 
Geschlechte ; die übrigen Theile nur sehr ie: ge- 
wiss weit seitner, als die Blumenthrile bei den Ge- 
wachsen ‚ wodurch die Charaktere um so viel fester 
werden. elakdee. sg 
sen Theilen hergenommen, naturlichere. Gattu g n 
liefern mussten. Nach der Verschiedenheit der $.. 

rung sind allemal dıe Theile des Mundes aller Thiere " 


gebildet; diejenigen all, ‚„ welche gleiche Fresswerk- 


f, R 5 # 


‘den Rhyngoten gehört, sondern eine eigne detitliche 
Klasse bildet. ‚Da wir aber nur diese’ einzige Gattung 
und nur zwei Arten in dieser Gattung haben, sö habe ‘ 
ich & nicht der Mühe werth gehalten, ‚eine eigne _ 
Klasse in dieser Absicht zu bilden, besonders da der Floh 
‘in dem Hauptcharakter mit den "Rhyngoten iiberein- 
konmt. Sollten indessen wmehre ähnliche Gattungen 


entd«kkt werden, so mitsen sie näch deh Pegeln der 
‚Kunst und des Systems eine völlig neue und deut iche 
Ordnung biiden.® W 


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. © Veh d. Fabrieischen Systäie Io. 
er aben,, nähren sich auf gleiche Art-und da von 


ahrung dıe ganze Lebensart abhängt, so muss- ‚' 
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+ 1 <c attungen natüirlicher werden. Es ist dieses. 


Sal euch eh nur nicht’fur die, welche nicht bes stei« 
BUN ‚fen, wie ein Mistkäfer, Siar abaeus, von einem 
'  Blattkäfer Cetonia, Melölontka, verschieden sein 
e- könne, da der erste Naturfor cher seines Jahrhunderts 
sie in Eine Gattung „ebracht' hat, weil er die Kenie 

‚zeichen von andern T'hellen hernahm *), 2 

# ieß; waren die Vortheile, die mır de Freinvickkachge 
Dr Va des Systems darboten. Ich nutzte sie und ıch 
glaube auch noch, dass sie mir vorzuglichere, deutlichere 
‚und. sichere Kennzeichen zu der Unterscheidung der Gattun- 
gen verschaf | ‚aben, als wir bıs dahin in der Inscktenlchre 
ha n Ich glaube indessen sehr wohl, dass andere Theile 
Idee gemacht werden könnten, die vielleicht noch dn- 
Ibarer güren. konnten wir 2. B, die Geschlechtstheile 
iesei Tüieren deutlich darstellen, wurden sie uns viel» 
keiehe. gute. Kennzeichen geben, allein theils sind'sie noch 
feirier als die Mundtheıle, theils möchte ich doch mit Lin- 


ne ausrufen ; Genitalium disquisitio rar ee 


dd 


displicen % 
< ‚Ich verschweige mir aber Ba die Schwierigkeiten nicht, x 


De bei diesem Systeme obwälten, obgleich ich doch uber- 
‚zeugt bin, dass die Vortheile weit überwiegend sınd, 
“  . Erstlich heifst ‚es, die Untersuchung dieser 


"kleinen Theile ist äufserst beschwerlich. Frei- 


| Er Kirby monegraphia ge Angliae Vol, 1 prolegom., 
Seite Er RN LEE 


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6 Vertheidigung d, Fabticischen 908 S 


lich wohl: Kleine Thiere müssen mit dem Vergrößerungs 
glase untersucht werden, Ist es aber nicht in-der ‚ganzen 
Natur so? Die kleinen‘ Gewächse, die Moose ih 2.,. fordern 
die nicht nothwendig die Hülfe des bewaffneten Auges? Die 
größern Insekten haben zuverläsäig größere Mühärkeile, als 
manche der größsesten Bäume Blumentheile; die Eresswerk- 
zeuge eines Licanus Cervus sind gröfser und deutlicher, \als 
die Blumentheile einer Eiche, Die Mehrsten lassen sich nur 
durch die Einbildung ; schrekken; erhält man erst einige Ue- 
bung, so verschwinden die Sc hwierigkeiten immer mehr 
und mehr. Wie yiele Sanımlungen kenne ich nicht schon, 


wo die Fresswerkzeuge herausgenommen und auf Papier ge- 


Klebt, den Gattungen. vorgestekkt sind, Ich, habe mehr Ar- 
- ten in dieser Absicht untersucht, als vielleicht die Mehrsten | 
glauben und habe doch blofs ein einfaches Vergrößerungs- 


glas dazu gebraucht. Selbst manche Frauenzimmer haben es 


in. diesen Untersuchungen und Zubereitungen sehr weit gu 


"bracht. ' Le a | x aß 


Zweitens heifst es, man muss die Insekten 


‚zerbrechen, wenn'man sie untersuchen will, 


und folglich geht diefs in manchen ehe: 


gen,wo man nur einzelne Stükkehat,nicht wohl 


an. Auch dieses ist freilich wahr. Ich habe viele Stukke 


zerstört. Mit gehöriger Behutsamkeit kann man freilich die 


Fresswerkzeuge herausnehmen, ohne die tibrigen Theile zu 


beschädigen, allein häufig misslingt es doch, und Theile 


‚ werden zerbrochen. Dieß ist indess kein Fehler des Sy- 
stenis, sondern der Sammlung, die nicht die gehörige Men- N 


ge der Stükke besitzt. Iss es aber nicht das Nämli- 
che bei den Gewächsen? Die Blume ‚einsr NER 


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 Vertheiögung d. Fabiijschen Systems. I 


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Pfanze, wenn sie einzig ist, muss man eben so wohl zer- 


stören, wenn man sie untersuchen will, wie den Kopf eines _ 


“ Insekts bei der Untersuchung, ı der. Fre sswerkzeuge. Ich durf- 


te deswegen, und ich glaube mit Recht, behaupten, dass 


‚die Unter: suehung der Fresswerk zeuge bei den Insekten im 

Verhältnisse zu ihrer Größe, weit leichter, ‚weit deutlicher 
,‚ Ist, als die Untersuchung der Blumentheile bei den Gewäch- 
i dem, | ” \ ; 


Drittens. Seite 273 des ersten Bandes heifst es: „aus 


diesem Allen folgt unumstößlich, dass das Fabrieische-Sy- 


. stem durchaus keine Sıcherheit in der Anwendung gewährt.“ 
Dieses aber läugne’ich völlig und gänzlich. Woraus schlief 
. gen ‚Sie dieses? _Unsre Kennzeichen von den Fresswerkzeu- 


gen, sagen Sie, sind noch viel zu unvollständig. Ich. glau- 


+ be kaum, Wir kennen sie aus allen Klassen. Wie viel der 


 Eleutheraten haben Olivier und Andre abgebildet , von den 
"Rhyngoten Sehellenberg und ‚so aus allen Ordnungen. Selbst 
Kirby, > sehr er auch sonst mich und mein System tadelt, 


| wie schön hat er nicht die Fresswerkzeuge der Bienen aus- 


einandergeserzt und abgebildet!- Was fehlt üns- denn an der » 2 


völligen Keunitniss der äußern Bildung dieser Theile. _ Sie 


. führen die Palpos anteriores zum Beweise an. Ich 


4 


nenne sie Palp 05, weilich sie gegliedert finde, und da ich 


in der Terminologie gehörig und vollständig erklärt habe, 


was ich darunter verstehe, so kann man wohl kaum be- . 


I 
‚haupten, dass wir sie nicht kennen sollten, wenn Sıe die- 


selben auch gleich“ anders ansehn nd verschieden benennen. 
Mit, der Ligula geht es auf die nänliche Art. Ich habe sie 
freilich lange gekannt; ıch habe sie selbst bei der ersten Aus- 


gabe des Systems sehr wohl bemerkt, ‚ohne ihr einen eigent- 


u 


8; ° Vertheidigung d. Fabrieischen Systems, 
lichen Namen zu geben oder sie füreinen besondera bestimm-. | 
ten Theil anzusehn, theils, weil‘wir sie bei den übrigen 
eg ‚deren Mundtheile in dem Baue viel Achnlichkeit 


mit den tn haben, wie bei: den Ulonaten, Syni- 


staten, nicht antreffen, theils weil bei den Eieutheraten 
selbst v&:le Gattungen vorkommen, wo sie nicht gefunden 
wird, und endlich, weil sie selbst bei den Gattungen, wo 
sir wirklich da ist, größ-stentheik so klein, so unbedeutend 
ist, diss sie kaum in Bstrachtung,kommit. Ich habe ihr in- 
dessen einen Namen gegeben, ‘weil die mehrsten Entomolo- 
gen sie angenommen haben, und diefs konnte ich mit Recht, 
ob ıch sie gleich.noch immer nicht für einen besondern 
Thel, sondern bloß fir eine Fortsetzung des Labium anse- 
he, so wie Linn in der Botanik das Nectariun mit zur Co- 
rolle rechnet. Ich sche daher nıcht ein, wie wir den Zußern . 
Bau dieser Theile nicht gehörig und vollständig kennen soll- 
ten. Was-hat aber auch dieses mit.der Sicherheit i in der An- 
wendung des Systems zu thun? Ich sche gar nicht die Folge 
aus den angefuhrten Prämissen ein und ich gestehe, ich hal- 
te eben die Sicherheit-der Bestimmung für den Hauptvorzug 
meines Systems: Bei Cicindela giebt z. B. palpi posti- 
ci pilosi eine sehr deutliche Bestimmung. Ich habe Ela- 


ghr us deswes sen abgesondert, weil sie diese nicht: hatten, 


N 


und wir haben in der ganzen Botanik keine Gattung, die be- 
stinimter und deutlicher wäre, ‚als dieses in der Entomolo- 
gie. Ich trage beständig viel Bedenken, die Menge der Gat- - 
‚tungen zu verinehren, sonst hätte ich sehr gut die zehn er- 
sten Arten absondern REN S:e unterscheiden sich durch 
Nebencharaktere , ob sie gleichim Hauptcharakter überein- 


kommen. ' Jetzt ist.es noch nicht ‚nöthig; sollte indessen 


En 


n 


. 


: 


! 


DERERTEN 2 a | er 
 Vertheidigung. d. Fabrieischen Srstems- 9 
Sr.“ 


_ mitder Zeit die Menge de Arten sich zu sehr vergröfsern, 


vsojwirdes‘ allemal noch Zeit sein, sie “durch die. Nebencha- 
aktere wieder von einander zu trennen. Bei den Gattungen, 
- die Linne unter Cerambux begreift, sind die Kennze: chen 
freilich ‚weniger deutlich. Sie machen eine schr natürliche 


Unterordnung aus, wo die Gattungen sich sehr nähern und 


| ineinander übergehn.- Die Menge der Arten, die sonst die 


Bestimmuhg,sehr erschweren wrde, macht eine solche Ab- 
 sonderung doch nothwendig. Ich sehe sie wie die Umbelia- 
ten in der Botanik an, wo selbst Linnd Gattungsk 
angenomnda hat, die er in keiner andertı Familie für gültig 


angeschn haben würde. So lange die-Zahl der bekännten 


‘ Insekten so Zußserst gering ist, schn wir oft die Ordnungen 


für Gattungen atı, und unterscheiden sie leichter und deut- 
»Bebs ‚So nimmt z. B. Linne den’ Charakter von Bariahte 
an: Antennae rostro insidentes. Es ist aber dieses der 


Be. der Ordnung und nicht der Gattung. So lange i in» 


. . = 
“ dessen der Curculionen weniger bekannt waren, ging es 


sehr gut an, sie durch dieses Kennzeichen zu unterscheiden. 
Wie sie sich aber so ansehnlich vermehrten, war er genö- 
thigt, ussssliheilungen der Gattung einzuführen , ‚die aber 
im Grunde sehr ‚schwankend sind. Eongirostres und 


Sprevirostres lassen sich nicht gut bestimmen, und jzmo- 


e 
"va dentata und mutrca sind wohl wenigstens manchmal 


*. Abändrungen des Geschlechts. Ich »habe diese Gattung in 


- 


miehre vercheilt und gewiss mit Recht. In ess, gestche ich, 
das unter allen Käfern keine schwerer zu A "i sind, 
als eben diese, theils weil die Theile des Mundes so aufser- 
ordentlich klein, theils weil die Zufern Theile des Rüssels 


ki so hart und schwer zu zerbrechem'sind; Indess geht es doch 


. 
Ex 


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sennzeichen . 


Sch! ' +, 


108  Vertheidigung d. Fabricischen Systems, 
- - . a R 


an-und der klar sehende Latreilie hat mir ‚die, herausgenomm- 


nen Theile von Curculio Nucum. deutlich gezeigt, der 


mit den, ihm Achnlichen eine eigne und sehr deutliche Gat- 


‚tung ausmacht. Ich gestehe indessen gern, ‘dass in manche 
E I F & ’ ' ir . 
„Gattungen sich Arten eingeschlichen haben, die nicht dahin 
gehoren, alleın aıefs eben zeigt die Nothwendigkeit und Fes- 


tigkeit des Systems, Es sind nämlich blofs solche, welche 


ich aus Mangel der ie nicht habe genau untersuchen 


können, und die ich blofs nach dem außsern Ansehn oder 
‘£x habitw hingestellt habe, Es ist nicht der Fehler des Sy- 
steıns ,.es ist der Fehler de; Verfassers. Ich habe indess von 
denen, die ich selbst in meiner Sammlung besitze ‚ die mehr- 


sten genau beobachtet, wenn ich einige kleine ausnehme, die 


mir nur einzeln vorgekommen sind und die ich Unzer ZEer- 


brechen ‚wollte. “Viele babe ich aber ın Sammlungen be- 


schrieben, wo das Aufweichen und Untersurhen der EHE 


vv 


nicht zugelassen wurde, und wo ich sie biste musste, so. 


guft ich konnte. Daraus aber entstand es sogar, dass ich 
Ein Insekt manchmal unter zwei BEN Gattungen 
aufstellte, In meiner ersten Jugend g geschah dseß nicht leichts 
mein’ Gedäch tniss way stärker- und mein Blıkk fester; jetzt 
wird beides schwächer und da die Arten eine gewisse Aehn- 
lichseit mit mehren Gattungen haben, so war mir bald diese 
bald jene Aehnlıchkeit mehr oder weniger auffallend. Diefßs 
ist auch die Ursache , warum die Fehler dieser Art weit 
weniger in der ersten Ausgabe des Systems vorkommen, als 
in der letztern. Was hindert diefs aber eigentlich dem _wirk- 
lichen Systeme? So wıe wir nach und nach mehr Exemplare 


dieser Arten erhalten, werden sie genauer untersucht, be- 


hrieben und dieser Fehler verwischt. Ich habe in der neuen 


7 


Pr - 


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—_ * 


f. En Asa 5''. \ id I - Pr. . 
Ausgabe des ‚Systems der Eleutheraten viele Fehler dieser Art 


2} 


ty Vertheididung d, Fabricischen Systems, 71 


“der vorigen Ausgaben verbessert, allein wohl hin und wie- 
der neue wieder eingeführt, Es zeigt aber auch dieses zu» 
gleich das Schwankende des sogenannten naturlichen Systems 


4 \ r a. _ “ “; ‘ = 
oder £x habitu. Es sind gewi:s eine grofse Menge Insek- 


ten durch meine Hände gegangen; ich glaube auch dadurch 
_ ein in dieier Absicht ziemlich gewöhntes Auge erhalten zu 


| haben ‚ allein jede Art nähert sich im aufsern Ansehu, nach 


dem Baue der Theile mehren Gattungen, und nach dem Ha- 
bitus würde man gar nicht Unrecht haben, sie zu der Einen 


‚oder der andern Gattung zu rechnen. Je mehr Insekteu wir 


kennen lernen, um so viel mebr wird dieses der Fall sein, 


weil die Verbindungen sich um so yıelmehr durchkreuzen, 


Ich behaupte deswegen, dass das System der Insekten nach 


‚den Fresswerkzengen eine völlige und deutliche Sicherheit in 


er Anwendung bei der Bestimmung und PeHeMNnng der Ar- 
ten gewährt. ° : 


Wahr ist es indess , dass dieses System, insonderheit i im 


Anfange, weniger Anhänger gefunden hat, als ich gewünscht, 


allein diefs liegt in der Natur der Sache und in der geringen 


“ Gröfse der Theile, von welchen die Kennzeichen hergenom- 


men sind, Die Mehrsten, ‚ welche die Insektenlehre nicht 
als Wissenschaft, sondern als Liebhaberei treiben ‚ staunten 
über Untersuchung von Theilen, yon denen sie kann einen 
Begriff hatten und yon denen sie glaubten, dass es unmög- 
lich’ wäre, sie zu beobachten. . Sie würdigten.es nicht, Ver- 


suche dartiber anzustellen, weil sie sehon voraussetzten, es 


sei unmöglich, nach diesen Theilen zu untersuchen und zu 


bestimmen. Eine gewisse Vebung und Fertigkeit gehört 


„überdieh zu allen dergleichen Untersuchungen; ; diese koun- 


rd 


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er Br ” f x 


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Er Vertäeidigung, d. ‚Fabricischen: Spetm, 


ten sie im Anfange unmöglich haben, und die .ersten miss- 
lungnen Versuche schrekkten sie gä änzlich ab. In den neuern 


Zeiten sche ich indess mit Vergnügen: ” wie das Systera sich 


nach und nach mehr Beifall erwirbt und mehr Nachfolger. 


‚ Franzosen Latreille, Olivier, Beauyais und andre gearbeitet? 


erhält. - Wie eifrig und wit welchem Erfolge haben nicht die - 


Mit welcher Genauigkeit hat selbst in Ihrem Braunschweig _ 
der Professor Knoch, Gattungen nach diesen Theilen be- 


stimmt, Selbst dıe Engländer. di ın dem systematischen 


Theile der Naturgeschichte so zurükg:gangen sind, dıe so 


sehr auf mich und auf mein System losziehn, nehmen es. im 


Grunde doch selbst an. Was ist kırby's Bestimmung der Fa- 
milien der B jienengattung anders, als cine ordentlich e Bestim- 
mung der Gattungen. nach den Eresswerkzeugen ? Ob Br. CA) 
Familien oder Gattungen nennt, ist ja völlig das -nämliche, 
Es ist. auch naturlich, je mehr die Menge der Arten in der 
Entomologie zunimmt, um so viel notiwendiger wird ein 
auf feste K ennzeichen sich grundendes System, um sie'zu un- 
terscheiden und zu benennen. Ich bin daher auch überzeugt, 


dass es sich nach und nach weiter und weiter ausbreiten 


‘wird, bis mit der Zeit ein neues, wieder ausgeärbeitet wird, 


welches dieses verdrängt. Verzeihn muss man es nur dem 


"Verfasser, wenn'es ihm, bei der außserordentlichen Menge 


‚der Gegenstände‘ und bei den geringen Hülfsmitteln, unmög- 


lich gewesen ist, es vollkommen und ohne Fehler vorzu« 


> 


tragen, 
In Ansehung dee Synonymie muss ich noch einige Be- 


‚ merkungen machen. Es w.r bei Anführung der verschied- 


nen 1 Schriftsteller i im Systeme nur die Absicht, die Art, wel- 


\ 


che ıch Auffuliete, deutlich und bestimmt anzugeben, nicht 


x 


5 Te , f e. | 3% 


1. 


a aerge 1“ 


aber die Arten Kader Schriftsteller : zu Berichts, Ich ‚ha- 
be dcesw gen alle ausgela: sen, die mir zweifelhaft schienen, 
- die Abändrungen enthielten, welche vielleicht eigne Arten 
5 se ein. ‚und die im Grunde die Differentia specifica 
Te wilden schwankend gemacht haben. Eine Beschreibung, 
" eine deutliche Figur der angefuhrten Art. i:t mir schr wichtig, 
die übrige Synonymie ist mir in Absicht des Systems über- 
flüssig, insonderheit wenn ich, annehmen konnte, dass alle 
Entomologen die Werke alle wirklich besäfsen. Die Berich- 


tigung der Synonymie ist eine ganz andere und im Grunde 


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IR _ Verthidigung d. Fabricischen Systems, sc RORE 


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undankbare, äufserst beschwerliche Arbeit, die meine Zeit 


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mir zu unternehmen nie erlaubt hat. 


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des Herausgebers 


zu vorstehendem Aufsatze. 


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ES SRREN 


D. vorstehende Vertheidigung des Fabricischen Systems, 
fur die jeder Leser mit mir ihrem berühmten Verfasser dank- 
bar verpflichtet sein wird, glaubte ich durch keine beglei- 
tende Anmerkung unterbrechen zu dürfen, Ich beziehe 
mich durchaus auf den Aufsatz des ersten Bandes, der diese 
vortreflicke Auseinandersetzung und Abwägung der Vorzüge 

des Fresswerkzeugsysteins, von der Hand des Meisters selbst, 

veranlasst hat. Fabriciüs selbst glaube, dass marı außer den 
Fresswerkzeugen och andre Theile zur Gründung eines 


brauchbaren Sy: ters aufinden wird. Warum sollen wir sie 


ilicht jetzt schon stichen, wenn uns "Gründe dazu auffordern ? 


was hindert uris, aizunehmen, dass die äufßsern Theile der 


Insekten dieß leisten, wenn grofßse Vortheile uns dieß wün- 


schenswerih machen? Nöch sind die Untersuchungen der 


 Nachschrift zum ersten Aufsatze 15 


ühlhörner, Beine; Fufs: fieder,; Flügel u. a. Theile bi 
weitem nscht so erschöpit ung abgeschlossen, dass wan die 
von diesen Theilen hergenommnen Merkmale für das System 
 verwerfen dürfte. Der Versuch‘ ist, er mag atisfallen,: wie 
er will, ‚allemal ersprießlich für die Wissenschaft, und die 
Erfahrungen darüber sid immer leichter. zu sammeln, als 


über die Mundtheile, über die; ich wiederhole es; noch 


viele‘Beobac: tungen zu machen sinit, che wir bei ilırer An- ° 


wendung zu Gattunigskennzeichen‘ mit der Sicherheit verfah- 
fen können; die ein brauch ıbares System werlangt:; .. Dass 
den von äußern Theilen hergenomtnnen Kennzeichen ihre 


Brauchbarkeit nicht gatiz' abgesprochen werden kaniri , lehrt 


eine Meiige ven Beispielen. Was fur eine vortreßliche Hülfe 
"Bewähet nicht die Zahl der Fußglieder bei deu Käfera? Sie 


schneidet, um Eins anzuführen ; Coccinella, Zu domy- 


J ’ 
‚ihus; Fritona und Eumosvphus vonallen übrisen Kö. 


drei 
fern ab: Wein wir diese Mer Gattungen, die init keiner 


der übrigen verwechselt werden ‚können; vor ‚einander 
durch leicht in. die Augen fallende und standhafte Merkmale - 


‚unterscheiden können; was zwirigt uns, diesen. Vortheilläufs 


" 
zugeben und das Schwerere zu versuchen: nür dıe Fress- 


werkzeuige allein-um Raclı zu fragen? Kanit ich Gryllus 


und’ Locusta leicht und sıcher durch die Fühlhörner und 


Fuf:glieder unterscheiden; finde ich diese Theile standhaft 


‚verschieden, waruu soll ich‘ mein Auge vor- diesen einleuch- 


teuderi Wegweisern verseuließsen und eine Untersuchung des 


-Mündes vorziehn? Das System will es so! Aber was be- 


weiset dent, dass das System nur auf Einen Theil ‚oder auf 


‚ein zu gleicher BER Verbiisdnes von Teilen m 


-bauee werden müsse? In der Theorie ist es. Keilich nö chi 


4 


- 


\ 


16 Nachschrift zümversten Aufiatze, ASIEN 


und schön, nicht aber in der EIER EN. Die Natur‘ er- 
kennt kein solches System an;_dıefs zeigen alle solche Sy: te- 
me, und zwar im TRierreiche, wie im Pflanzenreiche. ‚Je- 
„des System, das auf einzelne Theile ausschlifslich gebaut ist, 
legt der Natur mehren oder mindern Zwang an und ist in 
manchen Abtheilungen 'unzulänglich. Das Linneische-Pilan- 
zensystem ist der redendste Beweis dafür. Es liegt uns ob,“ 


die Natur darin zu erforschen zu suchen, wo sie den Gat- 


\ H j = .. . 2 £ 
tungscharakter am deutlichsten geäußert hat, und uns an 


keinen Theil zu fesseln; in Einer Ordnung gibt ein Theil 
sehr gute Merkmale, der in einer andern entweder gar nicht 


. oder rezellos abändert. Ein eklektisches System, wenn 
EST: In 


wir es so nennen wollen, stimmt mit der Natur zusammen. 


Diese Wahrheit ist auch im Grunde schon dadurch bewiesen, 
dass man sie bei der Charakterisirung der Aliah schon längst 


ausgeiibt hat: man bindet Sehe dabei an keinen Theil oder ’ 


kein System von Theilen, sondern sucht die Unterschei- 


dungsmeris male an allen Theilen auf, besonders je zah' rei- 


eher die Gattungen werden. Erfahrung Ichrt das täglich, dass 


' 


}} 


in Einer Gattung ein T’heil sehr wichtig für die Unterschei- 


dung wird, der in einer andern gar keine Abweichungen 

darbıetet, oder auch in Einer und derselben Art sozabändert, 
ie Sr | 

dass man keine Artkennzeichen davon nehmen kann. So 


gibt es 'einen Aitelab us Betulae, dessen Männchen ver- 


dikkte Hinterschenkel hat, während des Weikchens Hin- 


schenkel das gewöhnliche Verhältniss haben; bei Altı ca, 
Orchestes kann man Mäı uchen und Weibchen an den 
| Sche enkely nicht witerscheide n Bei der größesten Menge von 
Inschtengattungen ist ie Zahl der Fuhlhornglied er beständig, 


bei M:lolontha, Forficula, einigen Arten von. Zınula 


& f 
ER 


I 


2% Nachschrift zum ersten Aufsatze, k 17. 


nicht; Lymexyl on bietet eine winlrbäre Abweichung der 
Fressfpitzen,, und die Zonitis vitfata, vordem Z. pie 

| zata, der Kinnladen dar; beide Theite ändern sonst selten 
ab. Bei den meisten Insekien. sind Mäntschen und Weib- 
chen, bis auf die Geschlechtstheile , gleich gebildet; welche. 
“Abweichung des Geschlechts bei Caccus und Chermes! 
Bei den Piezaten, Glossaten: und Antliaten haben die Füße 
durchgängig funf Glieder; bei den Kifern finden wir sie, im 
der Zahl sehr regelmäfsig abändern. Bei den Ulonaten und. 

- den Käfern ist im Wesentlichen dieselbe Bildung der Mund- 

. theile, sie unterscheiden sich aber in den Flügeln Se 
- Warum sollen wir bei den Gattungskennzeichen anders ver- 
fahren, als bei denen der Arten? Die Gattungen sind. völlig 
willkurlich und nichts weniger als natürlich, dießs in dem 5 
"Sinne genommen, wie die Arten von der Nattır gegeben sind. 
-.. Beobachten wir die Bedingung, dass nur die ähnlichsten Ar- 
ten zueinander gesellt werden, so können wir den Charak- 
ter der Gattung setzen, woreiu wir wollen, sobald er nur 
deutlich, bestimmt und an allen Individuen gegenwärtig ist. 
Es darf darin gar kein Zwang Statt finden, auf welche be- 
stimmte Theile man zu sehn haben soll; denn die Nothwen- 

, digkeit eines solchen Zwangs lässt sich nicht erweisen. 

? | So ist im allgemeinen ein auf alle Theile gegtündetes 
‚System nicht allein der Natur nicht widersprechend ‚ sondern: 
vielmehr ihr völlig angemessen. Dabei gewährt es im gegen- _ 
wärtigen Fallenoch den Vorzug, dass man aus den Merk- E 

- malen diejenigen ausheben kann, welche unter der Bedin- 

gung, dass sie sicher und bestimmt sind, am ersten in die. 


"5 iger Magez. II, Ba, | b 


De 


| 18 Naehschrift RR ersten EI 


Augen fallen ad ohne Mühe in jedem Falle aufgesucht vom 


den können. | 
Dieses zu zeigen, war die Absicht j jenes Aufsatzes i im er- 


. sten Bande; .ich verband damit die Prüfung des Fabrieischen 


Systenis und glaubte ıhım die Sicherheit in der Anwendung 
absprechen zu müssen. Mein ehrwürdiger Freund beschul- 


‚digt mich dabei eines übereilten Fehlschlusses und so wie Er 


die Sache dargestellt hat, scheint er mich dessen mit "Recht 
zu bezüchtigen. ‚Ich glaube aber die angeführten Beispiele 
von den RE TAR oder mittlern Fressfpitzen nd von dem 
Zünglein, Ligula, rechtfertigen zu können. Meine Un- 


tersuchungen zeigten mir, dass jene vordern oder mitt- 


“lern Fressfpitzen, palpi anteriores Fabr. bei Ca» 


2) 


yabus, Cychrus u.a. nichts anders sind, als der beweg- 


‚liche äufsere Fortsatz, den man bei den meisten andern Kä- 


fern an der Kinnilade, und bei ihuen oft eben so deutlich ge- 
gliedert findet. Knoch’s noch genauere Untersuchungen serz- 
ten diefs aufser allen Zweifel. Ich finde, dass Fabricius, Oli- - 


vier, Latreille, -Paykull die Anwesenheit dieser innern. 


Fressfpitzen, zu einem ausschließlichen Kennzeichen einer 


Reihe von Gattungen im Gegensatze der übrigen Gattungen. 
machen, und diesen , die sie doch eben so wohl nur in einer 
etwas abweichenden Gestalt haben, gänzlich absprechen. - 
Es ist hier also nicht von dem Namen der Sache, sondern 
davon die Rede ; dass man Einen und denselben Theil für 
etwas ganz Verschiednes erklärt und darauf Gattungscharak« 
tere gründet. Diesen nämlichen Theil nennt Fabrieius bei 
den Ulonaten wieder anders und gründet den Charakter der 


ganzen Orduung darauf, weil er ihn für ein ausschließli- 


| 


1, > = ix 
( 


4 


 Nachschrift zum ersten Aufsatz. 19 


ches Eigenthum dieser Ordnung hält. Dass scine Galea 
nichts anders sei, als jener bewegliche äußere Fortsatz, die 
innere Fressfpitze der Kinnlade der Käfer, kann man sich 
leicht durch Vergleichung der Mundtheile einer Acheta 
campesiris init denen eines grofsen- Käfers überzeugen, 
Dadie Kinnladen in beiden Ordnungen völlig ähnlich sind, 


so muss man nach allen Regeln der Terminologie die genau 


‚an: demselben Orte eingefügten überdiefs ganz ähnlichen. 


Theile für einerlei, für gleichnamig erklären. Die Bestand- 
masse:mag bei den Ulonaten versshieden sein: diefs entschei- 


det gar nichts. Ich finde jetzt, dass Latreille in seiner 


neuen Äistoire gener. et partic. des Crustaces et Ins sectes eben so 
- über die Gaka urtheilt. Die Bemerkung über’die innern 


_ Fressfpitzen ist diesem scharfsichtigen Naturforscher entgan- 
“gen, — Darf mian bei solchen Fällen nicht folgern,, dass 
die' Kenatniss der Muntheile noch nicht so auf das Reine ge 
bracht ist, dass die Anwendung de rselben für das System 
vollkomimne Sicherheit. gewöbrt? Man kann, scheint mir, 
kein sprechenderes Beispiel finden, als diels, wo der Cha- 
rakter einer ganzen Ordnung, und einer Reihe von Gattun- 
gen aus einer andern Ordnung; allein auf der irrigen Unter- 


- scheidung eines gleichnamigen Theils beruhte, In Ansehung 


‚der Ligula ist es wohl nicht gleichgültig, ob man sie mit 
der Lippe zusammenwirft, oder sic als einen für sich beste 


 henden Theil betrachtet. Es würde gleichgültig sein, wenn: 


sie stets genau und'deutlich unterschieden wäre; so aber ist 

dffenber i in frühern Schriften bald das Labium, bald die L;- 

" gula unter dem Ausdrukke Labium verstanden und dadurch 

der Charakter oft verwirrt. gei Lucanus erhielt dieser 
B 2 


E42 


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20 ra Nachsehrift zum n ersten REN nr 


"Theil sogar einen ganz eignen Namen : Pinsel, Penicilli, 


und der ganze wesentliche Charakter marde:i in die Gegen- 


wart dieser Pinsel gesetzt. Da sich die Ligula durch Substanz. 


und Einfügung unterschueiiet; da die Lippe gleichsam nur 


der Knochen ist, auf den das Zünglein sich stützt, da dieses. 


dazu bestimmt scheint, die letzte und feinste Bereitung der 


Speisen zu verrichten, und deshalb am Eingänge des eigent- 


‚lichen Schlundes steht, so macht sie allerdings einen beson- 
dern Theil, der besonders bei den Piezaten rentichuet 


ist. Diese Vergleichungen der verschiednen Ordnungen un- 


tereinander , die mit "Recht für sehr wichtig zu halten ER h; 


_ fehlen ‘uns noch; man hat die Fresswerkzeuge zu sehr im 
Einzelnen betrachtet. Manche Theile werden noch gleich- 
namig gefunden werden, die man jetzt als ganz verschieden- 
artig- ansieht. 


"Wir wissen nur im Allgemeinen, dass die Fresswerk- 


zeuge-zur ersten ‘Verarbeitung der Nahrungsstoffe dienen, 


nicht aber von allen diesen Theilen, wie sie dieß verrichten. 


‚ Bis dahin kann man noch nicht beurtheilen, wie wichtig‘ 


und wesentlich die verschiednen Theile dem Insekte sind, 
und eben deshalb auch nicht, in wie fern die an ihnen vor- 
kösumenden Eigenschaften wichtiger sind, > als die Salkdel 
“Theile z.. B. der Fühlhörner, Füße u. s. f£ Man brauche 


zwar für das System. nur die Merkmale der Gestalt, Lage: 


weh Allein wir müssen doch dabei sidbier sein, dass Wir 


nicht RR TEE in diesen Eigenschaften für wesentliche 


s Ü 


Charaktere ansehn, die nur zufällige Abändrungen von an- 


dern Eigenschaften sind. Diefs können wir nür-aus einer e 


Reihe von Beobachtungen, aus der Zusammenhaltung der 
9 


7 


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Unkenstichingen” der Mundtheile aller‘ Arten der Gätlungen: 


»Nächschr if zum eisten Kai «© 0% 


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‚schliefsen, "und eben dazu sind die Untersuchungen noch bei 


weitem nicht vervielfültige’ genug. Ist es auf diese Weise 
2 hiäherrnvenneidlich; dass manche blofs specifische Unter- 


- 'schiede' zu’ Kennzeichen der Gattungen erhoben wurden? 


Denn’ so gut, wiesich Eine Art einer Gattung von einer an- 


- dern.2. B) Luvanws Cervus von L. carabojdes in der 


"Gestalt des Kopfs,' Halsschilds u. s. w. unterscheidet, so- un- 
terselieidet er sich auch i in der Bildung der Mundtheile. Un- 


tersucht man daher eine' Art, und, mit Uebergehung der , 


ZwischenArten , eine andre weniger ähnliche, so wird man 


; allerdings oft auch Unterschiede in der Gestalt und in den 


Verhältnissen bei den Mundtheilen wahrnehmen; sind diese 


Unterschiede aber deshalb schon Gattungsverschiedenheiten? - 


Diefs lässt sich erst nach Untersuchung: aller verwandter Ar- 


ten gewiss bestimmen; bis dahin bleiben die Kennzeichen 
unsicher. Das zufällig angeführte Beispiel bestätigt diese be- 
hauptung. ‘Latreille, der nach Fabricius wohl die mehrsten 
Fresswerkzeuge, untersucht hat, hat wirklich aus Lucanus 
varabo ;des eine besondre Gattung Platycerus gebildet. 
Hätte & Mündkheile aller Lukanen verglichen, so würde 
er u haben, dass die angegebnen Gattungsmerkmale 
nicht wesentlich sind. Bei’den’äußern Theilen sind wir frei- 
lich auch’ oft in’ Ungewissheit über ihre Verriehtung und 


Wichtigkeit für die Natur ss Insekts. -Sie gewähren aber 


‚doch den Vorzug, ) dass sie ohne‘Mühe zu untersuchen sind 


- und dass sich deshalb bei ihnen: das Bleibende und Abändern- 


‚de weit cher ausfindig ec, lässt. 


- 


” 


22 Nachschrift zum iessten Aufsaze 


Zwei Vortheile des 'eklektischen: Systems. sin noch in 
Erwägung zu ziehn. ‚Der Eine ist: der, dass bei der. Men- 


’ 


ge von Theilen,, : von denen die Merkmale entehnt- wer- 
PER es weit leichter ist, die. Uebergänge, die das. Stu- 
dium für uns so erschweren, GR, aber ‚nun einmal ‚in. 
der Natur, die ksine strengen, Gattungen anerkennt, vor- 
kommen, für das Aufsuchen kenntlich zu machen, ‚als 
bei- einem Systeme, das. auf wenige | Theile: beschränkt 
ist. Ein andrer' Vortheil erwächst aus. jenem Systeme für 
das Studium der Insekten,dadureh, dass die Aufmerksam- 
keit auf ‚alle Theile der Insekten zugleich. gelenkt ‚wird, 
dass also der, der sich dieses: Systems. bedient, eine voll« 
ständigere Kenntniss des Insekts erlangt, als der, der nur 
einzelag Theile und: Eigenschaften zu kennen braucht, 
um die Arten ausfindig zu machen. 


’ 
BR 


"ı Dieß ist es, was ich. noch zu meinem. Aufsatze. im 


vorhergehenden Hefte) .binzuzufügen: für nöthig- hielt, um 


die, wie es scheint, ‚nicht, deutlich. genug -ausgedrükkten 


[4 


Sätze inoch. näher zu -entwikkeln, "und um. mich in. Fa- 


r ‚Gele- 


genheit noch den Wunsch hinzu, dass man. den*schwan- 


. brieius Augen zu rechtfertigen... Ich’ füge. bei dies 


. kenden Ausdrukk Habitus- auf jenes -System nicht an- 


wende. Man pilegt mit diesem Worte nur den trüglichen 


E indrukk zu bezeichnen, den das Thier bei einem ober- 
flächlichen Anblikke “auf den‘ BE ohächter macht und der 


für nichts weniger, als für ein System dienen kann, wel- 


ches strenge Augabe von Merkmalen verlangt, die nur 
eine genaue Prüfung aller Theile, die Mundtheile nieht 


| ’ 2, = 


| 


Br Nachschrift zum ersten Aufsatze, 23 


ausgeschlossen, gewährt. Der Name eklektisches Sy- 
stem, dessen ich mich bedient habe, scheint mir. der 


‚angemessenste zu sein. 


Etwas über Gattung, Gattungskepnzeichen 
uud Gattungsbenennung, | 


von 


I. @ G. Karsten 


zu Neuenwerder bei Rostock. u 


T« man sich gleich über den Begriff Gattung (genus) im 
Allg emeinen wohl einig; so möchte man doch wohl behaup- 
ten können: dass die Grenzen dieses Begriffes von vielen _ 
Naturbeschreibern oft nicht gehörig beobachtet sind. Es 
scheint diefs vorzüglich jetzt der Fall zu sein, da das Be- 
streben natürliche Systeme zu gründen, in allen Theilen 
der Naturbeschreibung mehr wie ehemals hervorleuchtet. 
Man nimmt ihn dann oft in zu enger Bedeutung, da man 
sonst wohl den Begriff zu, weit ausgedehnt haben mochte. . 
Eine genauere Untersuchung wiirde gewiss auf für die 
Wissenschaft der Entomologie insbesondere, von keinem 
unbedeutenden Vortheile sein. Ich will versuchen, hier ‘ 
einige Grundzüge für eine solche künftige’ Untersuchung 
zu entwerfen. : T 

Nennt man überhaupt Gattung, den Inbegriff der 
Merkmale mehrer, unter einander verwandter. Arten; so 


vergesse man ‚nicht dabei -zu bemerken, dass diese, so 


# 
nr 


< ‘ 


“ ai, ihre Kennzeichen u. ERROR 25 


wie ‚überhaupt alle zweien Eintheilungen , „keinen 
„andern Zwekk haben, als .die große Menge der natürli- 
‚chen Körper - leichter übersehn zu können, oder uns ei- 
ne .dauerendere Kenntniss von. denselben, nach ı gewissen 
 Maspralen, leichter zu‘ verschaffen. _ ‚ Diesem Zwekke ge- 


‚mäß muss man bei Errichtung ‘einer neuen Gatsung ver- 


& fahren: die Anzahl der Gattungen in einem Systeme muss ° 


„nicht zu groß sein; aber es müssen auch nicht zu viele 
. Arten unter einem gemeinschaftlichen Begriffe zusammer- 
gedrängt sein. In beiden Fällen. wird der Zwekk, einen 
gegebenen Körper mit andern, deren man sich sogleich 
wieder erinnert, zu einem Begriffe zu vereinigen, | oder 
ihn zu erkennen *),. verfehlt. Im ersten Falle: ist der 
"Inhalt des Begriffes zu groß, es wird zu. schwer alle 
- Theile desselben leicht aufzufinden, "und es geschehn 
F eben daher nicht selten Missgriffe: im letztem Falle aber 


ist der Inhalt des Begriffes zu klein; und es entstehn, 


„offenbar «Zweifel und Schwierigkeiten. Zwischen _ diesen 


‚Extremen die wahre Mittelstraßse zu. finden, ist nun ei- 


* gentlich‘ unsre Aufgabe.” Die Natur selbst leitet uns am 


besten bei der negativen Bestimmung unsers gegebenen Ber 
sriffes, | ihre pofitive Entscheidung können wir nicht. 
so unbedingt PER 


u 


Fürs erste bemerken wir, dass alle Gattungen‘ und 


„Abtheilungen in den Systemen, der Natur als Schöpferinh 


"ganz freinde- Er sie brachte nur Arten hervor, und 


27 Man wird mir die hier analogisch g gebrauchte , 


8 des Wortes: erkennen, verzeihen, da ich keinen 


" pässenderen Ausdrukk weiß. 


06 Gattung, ihre Kennzeichen u. Benennung, SL 


‚überließ es der Vernunft, die Aehnlichkeitsbegrife ba 
Ieiten: "Wir nennen natürliche Gattung u.'s, 2 äirie 
systematische Abtheilung, ‘der’ die Arten etc. nach einer 
deicht'zu 'erkennenden Folgereihe zusammengestellt, tinter- 
geordnet sind: diefs mag uns erlaubt sein, doch nicht in 
-dem  Verstande wie es natürliche Arten geben kann, 
Wir bemerken unleugbar eine gewisse Willkühr, die die 
Natur’ bei ihrer Schöpfung beobachtet: hat; so dass die 
‚Kennzeichen, die wir von’ der einen Art abgeleitet haben, 
‚auf eine andere, ihr sonst so. nahe verwandte, nicht'durch- 
aus zutreffen. wollen. | DICH ka 

Hieraus folgt nun zweitens, dass wir durchaus die 
Natur nicht in unsere Systeme einzwängen köhnen; ü Jede 
systematische Folgenreihe ıst’ künstlich geordnet. Sollte uns 
aber die natürliche Aehnlichkeit (dass ich so'sage) mehrer 
Arten gegen einander zur Errichtung einer Gattung bestim- 
men; so würden wir bald dahin kommen, nach blofsem 
“Aehnlichkeitsgefühle, aber nicht nach deutlichen bestimm- 
ten Begriffen zu urtheilen, und wir hätten gar kein System 
; ‚mehr.‘ Freilich, könnte man dagegen einwenden, würde 
der Gattungsbegriff nie relativisch zu bestimmen sein; wenn 
nr Be Copris ein corpus depressum "haben soll, so 
kommt niehts daraufan, ob es auch subdepressum, oder 
sub convexum sei; diefs ist allerdings richtig;- allein liefse - 
‚sich doch wirklich, vieles als durch Uebergänge entstanden, 
erklären, und es würde unmittelbar folgen : dass unsre ‚Gat- 
tungen wieder sehr grofs und weithaltig sein werden, und 
also ihrem Zwekke nicht entsprechen könnten. 

Da wir uns von dem Gedanken ein FRE natürliches 


\ z \ vi 


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> B. 4 L I 


"Gapmsg ihre Kennzeichen u, ae 27 


System zu gründen, MR ‚mit; der. Zeit, ‚entwöhnen. müssen; 
so ist es ‚unsre, ‚Pflicht, dagegen auf ein; ikünstliches, System, zu 
denken, das dem, BERN ent; ABS: Wozu. wır agaug 
nung; die Kennzeichen von A Baldung,c ae ‚ganzen ae 
unmittelbar herzunehmen, einer. Grundsatz nthaltes der nie 
übersehen werden darf, sondern bei Bestimmung jeder Gat-- 
tung, 'zuerst-beobachtet werden;miuss;, diesem; folgt an-Wich- 
tigkeit sogleich der zweite: ‚nie yon einem Theile al-- 
lein ein Kennzeichen herzunehmen, . Da aber einige. Kör- 
pertheile einen wichtigeren Einfluss auf das. Ganze desselben 
| ‚haben, als andere, so sieht'man besonders auf diese, die uns 
 die-Hauptcharaktere geben, ‚und. allein nur ‚Gattungen be- 
stimmen, oder von einander unterscheiden können.;. Eben 
die Bestimmung dieser Haupttheile des Körpers, macht uns 
die Schwierigkeiten, die.wir bei der Definizion einer Gat- 
tung finden. , Wäre man sich hierüber in der Zoologie; schon 
so einig, wie in der Botanik ; so könnten wir bald über die- 
sen Punkt, zur Gewissheit kommen. ‚ H.. Wildenow_ lehrt 
im IV. St. p- 26 der Annal, d.B. v. Usteri, ganz richtig die 
Eigenschaften der Hauptkennzeichen für. die. Vegetabilien 
kennen. Wir sehn die Wichtigkeitder dort genannten Theile; 
für die natürliche Oekonomie der-Pflanzen, deutlich ein, Bei 
den Thieren fehlen uns noch genauere physiologische Beob- 
achtungen , um eben diefs auch hier annelımen zu können, 
Doch sehn wir, eine gewisse bestimmte Regelmäfsigkeit in 
dem Baue-der Organe, die zur Bereitung der dem ‚ganzen 
nöthigen Nahrungstheile wesentlich dienen. Die Struktur 
und ganze Gestalt des thierischen Körpers hängt von der Zu- 


ö a 


j > R 
u,a, S . j a „= 


nr. Gattung, ihre Kehnzeichen u. Bei a. 


sainmehsetzung, dem’ wechselieitigen Verhalten Iui8. iu der 
, harten Theile ab) die das’ Gate Uinterstiitzen. Die ‚Gestalt 


saerFüße lässt auf die natürliche" Ockondinie des‘ Thie- Y 


‘res schließen , die wieder auf den organischen 'Bau des thie- 
‚Fischen Körpers Dr "Diese und mehre andere 
Stükke Können uns Merkmale zur RN? der er hier- 


v 


“gattungen abgeben. EEE DE TE, ie 
Ze? wie‘ wir nun‘ nach ia weseutlichem Merkmale, 
der ‚Definiziow. einer ‚Gattung‘ zufolge ,' uttheilen: ob’ eine 
Art zu.dieser oder jener Gattutig gehöre; eben so "können 
wir auch bei den höheren systematiscen Eittheilungebegriffen 
verfahren u, span sisbne eitsusded 
Eine Eigenschaft der wesehtlichen ‚Kennzeichen ist Yarih, 
dass sie‘ nie relative" Begriffe enthalten müssen, Denn alle 


“ “Merkmale, : die wir von einem ‚Dinge angebei, im es so- 


gleich bestirhimt unterscheiden zu können, müssen nur die 


' sem Bläge an sich zukommen, ‘jede ı vergleichende‘ "Bes 


schreibung ist unvollständig, da sie nicht absolute von Einem, 


sondern iinplicite von mehren Dingen zugleich spricht. Da- 


H “her taugt kein relativer Be griff z zur Bestimmung irgend Waet 3 


systernatischen Abtheilung,, wie er auch heifse. Bleiben wir 
hierur bei dem Begriffe der Gattung ‚ste hn; so ER keine 
gröfsere oder geringere Anzahl ERROR: Körpertheile, re 
eine Art ‘vor allen übrigen ihrer Gattung. besonders zeigt, 


+ ihr ein eignes Gattungsrecht verschaffen ; besondere Formen 


einzelner Theile, die durch Verlängerung, Abkürzung, Er- 


weise, Zusimmenziehüng u.s. f. von der sonst- bee 3 


mäßigen Bildung abweichen, vermögen nicht eigne Gattun- 


gen hinlänglich zu unterscheiden. Diese Regel führt auch 


a 


- 


. die Form dieses (mittlern) Fressipitzenpaares von der, der 


‚ne, oder nicht, "Bei den Fossilien konnte der scha 


te | 
% Gattung, { ihre PANIC 29° 


H. Willdenow aa. ©.n.6: an, undman sieht leicht, dass) 
sie, allgemein gültig, sei: "nicht blofs der Naturbeschreiber 
kennt sie, auch im ‚gemeinen Leben bezieht man PeaRR darauf, 


Uebrigens versteht es sich von selbst, dass dieß nur von den 


‚wesentlichen‘ Merkmalen gelten kann; bei den übrigen be= 


. 
i 


darf es gar keiner Bemerkung. rn m vn 


Um zu beurtheilen, was als Uebergang von einer ersten 


bestimmten Form, zu der gegenwärtigemeerklärt werden kön 


he, ‚muss man die Analogie beobachten, 'nach den Abändrun- 
gen in ähnlichen Fällen vorkommen. Wir wissen nun schon, 
‘durch H. Illiger aufinerksam gemacht, dass das dritte Paar 
Fressfpitzen, nur als eine Verlängerung der Maxille atizuse= 


hen sei,’ die bei einigen mehr, bei andern weniger inerklich 


„Ist, uud manı wird zugeben, dass sie kein 'hinlängliches Merk« „A 


mal zum Unterschiede der Gattungen abgeben ‘könne, Aus 


eben dem Grunde, kommt auch gar’ nichts darauf an, wenn 


beiden übrigen abweichend sein sollte. Dass in den 'mehr- 


sten. Fällen die vier hintern Palpen von einerlei Bildung sindyv 


I) 


berechtiget uns nicht, diefs als eine Regel anzunehmen) Uesb- 


bergänge Yon: der runden ' in die ekkige Form, sind‘allent- 


Bas so-gewöhnlich,, dass man oft den Unterschied für zu 


. fein hält, -um ein Kennzeichen davon herzunehmen. Allein ' 


wenn man die Beschaffenheit der Körper, mit denen: man 


eben zu thun hat, genau berükksichtiget; fällt es von selbst! 
. schön in die Augen, ob dieser Unterschied statt finden kön-"" 


hnige 
Flauy mit vollem Rechte, aus jeder gegebenen Krystallisazion 


durch Rechnung die ursprüngliche‘ Gestalt finden; aber bei“ 


5 


/ 3 ö % r * 
# 


‚, 30: Gattungy ihte Kennzeichen. u. Benennung: 


PER Körpern; wo dochoalle "Ausbildung von irinen 
nach aufsen geschieht, kann allerdings die’ gesebene Form 
als:die ursprüngliche -angesehn werden, und. an Uebergänge 
ist in Fällen dieser Art, bei organischen Körpern: nie zu den- 
ken. : Als wirkliche Uebergänge sind zu erklären: die Bil- 
dung der Fressfpitzen bei vielen: kleinen Staphylinen, bei den 
kleinen von Iliger- unter die Elaphros gebrachten Caraben, 
die sonderbare Bildung des Kinnes und der Lippe bei Oryctes, 
* "Tricbius u. Melolontha, die Fühlhörnerkölbchen der Gapi- 
‚ tionen u, Hesperien u. s £ Als wirkliche ursprüngliche Bi 
dung gagegen: die verschiedenen Formen, die der clypeus 
annehmen kann, die Gestalt der Fressfpitzen bei Carabus u. 
Cychrus, die ganz besondere Gestalt der Maxille bei der neuen 
Gattung. Spercheus (besser wol. Dylis® Au; ser: Dieig 
Beantwortung der Frage, die hiebei vorkommen kann, ob 
Auch der Unterschied der ubHtaue; zwischen ‚hornig, knö- 
cherig, häutig, schwammig u.a. zu bemerken sei, gehört. 
ganz für die Physiologie, wo sie unstreitig bejahend ausfallen 
wird. Die neueren Betrachtungen der Botaniker lehren’ 
dasselbe (aan | 
‚HL Wildenow verwirft a>8.:0: die Kennzeichen, dievom 
| Habits hergenommien sind. H. Hliger hat hiertiber seine . 
Gedanken so oft und: so treffend: gesagt; dass ich keinen Wi- 
derspruch befürchten darf, wenn äch mich bloß auf das schon 
| angefiihrte, beziehe. Schon wahrscheinlich ist es, aber noch 
mehr, da es die Erfahrung bestätiget, däss Kör per deren gan- 
zer, ä äußerer Bau sogleich eine Uebereinstimmung mit einan- 
der verräth, auch in.der Bildung einzelner "Theile sich schr 
nahe komme, Also nicht. bloß zum Behelß,-um erst den Na» 


} 


e 


E 
wi. - 


Gattung, ihre Kennzeichen u. Fan 38 


| turbeschreiber auf die Spur zu helfen, sondern selbst als wah- 
re systematische Kennzeichen dienen die Merkmale ; die wir 


> 'hievon hergenommen haben *). 


‚ So wie jede natürliche Art für sich bestehend, unter der 


Meng: der. natürlichen Körper gedacht werden muss; so ist 


eine Gattung, nach den gegebenen Merkmalen bestimnit, als 
{ 


. N . . 
ein für sich bestehendes systematisches Ganzes ‚anzuschen, dass 


wohl in Verbindung mitandern gleich hohen Begriffen, einem 


höherem Begriffe untergeordnet sein kann, allein sonst nie 


diesen conjungırten Begriffen in keinem Verhältnisse RN 


werden muss. Wenn also z. B. Copris, Aphödius, Oryctes 


etc, wahre Gattungen bezeichnen (wogegen wohl kein Zwei- 


/ 


M S. die an des Wortes Habitus in Illigers Ter- 


minol. $. 8 Dass ein solcher GesamtEindrukk » den 
ein Körber ut unsre Sinne macht, uns oft schon vorher 
bei Bestimmungeiner Amt, Gattung u. s. f..leite, ist wohl 
nicht zu läugnen; ob wir aber diesem blofs sinnlichem 
Eindrukke so blindlings folgen mussen, wenn wir ge- 
nauer verfahren wollen % ist eine Frage, die wolschwer- 
lich bejaht werden kann. Ich meine, man müsse sogleich 
nach einem solchem erhältenem Totaleindrukke, die 


' Beschaffenheit der wichtigsten Theile des Körpers, die 


“ mit andern diesen Eindrukk bei uns hervorbrachten, 


untersuchen.. : Denn das eine Gestalt die besser empfun- 
den als beschrieben. werden kann, keinen Begriff der in 
unsre Systeme gehören kann, abgiebt, ist wohl leicht, z 

begreifen. $. auch: H. F. Link: über die Leiter der 


“Natur, u. die natürliche Ordsung, in dess. Bsıtr. zur 


« 


Philos: d. Naturgesch. I. p. 7. — Es freuet mich, unge- 
mein, dass mein verehrungswürdiger Lehrer, den: ich 
mit dem freudigstem Danke das Eıgentnum aller meiner, , 
wenn gleich geringfügigen, naturhistorischen Kenntnisse, 


 zugestehe, —. ‘dass dieser in der Hauptsache mit mir 


übereinstimmt. 
Anm, d. Her. Wie einstimmig ich hierüib: en- 
ke, findet man in dem angef. Syst. "Term. $. XLV. Im 
- Grunde wird der Ausdtukk Wabitus fur zweı Be- 
Br BAER: 


% . ‘ 2 was .r 
N = 
- 


2 Gattung, ine Kanne u Benehtung, ““ 


"0° Je; so stehen sie im Systeme ganz für: ir da, ah man’ 
_ kann sie sich unter. keinem andern gemeinschaftlichen Be- 
_ griffe denken, als dem allgemeinen der Eleutheraten; ar 
andere Urtheile würden relative Begriffe. verursachen. Wir 
“müssen also nicht, um bei den Beispielen zu bleiben, die ge- 
Le nianıiten Gattungen, als Untergattungen (dass ith so sage) 
. etwa der Scarabäen ansehen. Diefs würde um so fehlerhafter 
. - sein, da wir nach der.jetzigen Einrichtung unserer Entomo- 7 
logischen Systeme, wit dem Ausdrukke Scarabaeus zwei Be- 
griffe bezeichnen; einmal den ganzen Inbegriff, aller von 
‚Linne ehemals dahin gerechneten’ Gattungen, und dann, eine 
„ besondere Gattung von diesen. 
Dergleichen zweideutige Begriffe müssen wir nun sche _ 
zu vermeiden suchen, und wir dürfen nie mit einem ‚ches 
> mals gebrauchten Namen, aufs neue einen ander Gegan- 
stand bezeichnen. Es wäre sehr zu wiinschen: die Entomö- 
logen nähmen die Grundsätze an, die man in der Botanik 
schon hin und wieder befolgt hat, zı B. bei den Gattungen, 


. 


"Eichen und Gerenium. $o würden dann die Namen 
Scarableus, Derimestes, Curen alio, St euhylinus, 
Grylius; Bombyx,;, Musca wa. mit neueren zu vertau- 
schen sein. Mankann nicht einwenden, dass dadurch plötz- 
lich eine grofse Menge neuer Namen entstehen würden, dass 
uriser jetziges System da ıdurch ganz gegen die früheren verän- 
dert sein würde. Dieis ist doch, auch mit Beibehaltung der 
alte Namen ‚ schoir der Fail; und nicht bloß für jetzt, wird 

diese Umwandlung statt finden; sie wird so lange dauern,‘ 
als man noch Naturgeschichte studirt; und kann mar auch 
das Aceessorium behalten, wenn "man die* Principalsache 

es 


> 


Te 


F 


J.. H. Laspeyres, 


Kritische Revision der neuen Ausgabe 
e; = des 


Systematischen Verzeichnisses 


- 


von den 


i '"Schmetterlingen der Wienergegend. 


— 


Une, der nicht geringen Zahl entomologischer Schriften, | 
welche gegen ‚das Ende des verwichenen und zum Anfange 
‚des itzigen Jahrhunderts erschienen sind, zeichnet sich diese 
neue Ausgabe des besten Systems R welches bisher für die 
Schmetterlinge ausgesonnen ward, durch die Berichtigungen, 


Zusätze und schärfsinnigen Bemerkungen ihres Herausge-" 


bers vortheilhaft aus. Allein es bleiben doch noch un, und - 


‚ wieder Lükken auszufüllen, Zweifel zu lösen und Dunkel- 


heiten aufzuklären übrig. Anınaßend wäre es, wenn ich 


> Wliger Mägaz. 11. Bd. j u C L- 


., Fr Kritik des Wiener Verzeichnisses. “ 


\ 


wähnte, diefs alles leisten zu wollen, > "ungerecht aber an | 
delte ich an mir selbst, wenn:ich glaubte von diesem Allen 


gar nichts geleistet zu haben. 


Ich sehe ein, dass ich mich an ein gewagtes Unterneh- 

- men mächte, denn hin und wieder fand ich Gelegenheit, 
Irrtbumer und Fehler in Werken von Männern, deren aus- 

\ gezeichnete Verdienste ich verchre.d anerkenne, zeigen zu 
müssen, Doch glaube ich, mir nirgends einen Ton erlaubt 

zu haben, welcher mir ee zuziehn könnte; aus Liebe 
zur Wahrheit rügte ich zwar Mängel ohne Schonung, doch 


ohne Bitterkeit und nur in anständigen Ausdrükken. 


Die zahlreiche Schmetterlings - Sammlung, welche ich 

? zusammengebracht habe, der ausgebreitste Briefwechsel, wel- 
 -ehen ich mit vielen berühmten Entomologen unterhalte und 
endlich die auserlesene entomologische Bi bliothek, welche ı 

ich besitze, erleichterten mir gar schr eine Arbeit, welche 


ich nie unternommen hätte, wäre ich so unentbehrlicher . 


Hülfsmittel beraubt gewesen, 


/ T 2 un rt 


4 Viele der Berichtigungen, welche ich vorschlug, sind 


r 


über allen Zweifel erhaben, und es wird nur guter wille, 
Eine angenommner Vorurtheile und Prüfung mit eige-- 
nen Sinnen nöthig sein, um sich zu überzeugen, dass sie 
nichts Gewagtes enthalten. Andre hingegen sind von der 
‘Art, dass Sie äufserst Baradox scheinen möchten, und unter 
diesen befinden sich sogar einige, welche wohl ewig: Hypo» 
thesen bleiben durften. Doch auch diese unterwerfe ich det 
Prüfung solcher Entomologen, welche nicht die, Meinungen 


älterer Schriftsteller für Glaubeissartikel zu halten und nicht | 


‚ Kritik des Wiener Verzeichnisses, "35 


ununtersticht nachzubeten sich gewöhnten, ‘was von aa | 
e. worden;wars u... 

Ich fühle‘ es jın voraus, dass ich’so gut Br mancher Bes, 
sere:den: ich tadelte, ‚auch geirrt und gefehlt haben kahn, 
und dass die’ Kritik auch mich rückt unangetastet lassen wer- 
de; dech nur weine anscheinende Neuerungssucht wird Geg- 
ner finden, Compilation und ungeprüftes Nachbeten fremder 
Meinungen wird kein Billiger mir zur Last; ‚legen können. 
... Tadel prufender Entomologen, wäre er selbst.in harten 


Ausdrükken geäußert; wird mir unendlich lieber sein und 


inir ein weit reinercs Vergnügen gewähren, ‚als Bar unbe- 


‚dingte Lob von Leuten, welche nie tadeln,. weil sie nicht 


‚prüfen lernten. 


‚Zuletzt ioch ein- Wort wegen 2 Buches selbst, R wel 
ches ich vor mir habe : zu bedauern ist’s, dass der Verleger. 
bei dem guten Papiere und Drukke nicht auch für eine rich- 
tigere Correctur hat Sorge tragen lassen, denn leider sind | 
sehr viel Drukkfchler mit untergelaufen, welche anzuzeigen, 
ich nicht Beruf zu haben glaubte. 


EEE Sphinges 


Fat. C. Nr. ı und 2, Sph. Euphörbiae und Galii, 

* Auch ich bin mit dein Heratisgeber der Memung; dass 
der Ritter von Linrie beide Arten Schwärmer karnteünd vor 
ligen hätte; als er die Beschreibuiig der Sph; Zuphörbiae 
E | E 2 


un 4 


y 
x > f . 


s6 . . Wiener Verzeichniss: Sphinx. 1° SE 


in der Fauna, im- Systeme ind im Museo Regine 
entwarf. Durch die grofse Achnlichkeit getäuscht, hielten 


‚gewiss die Sph. Gatir für blofse. Abart der Euphorbiae, 


welches mehre Worte der Beschreibungen in dem angezoge-' 
nen Schriften deutlich darthun. "Unter allen Linneischen: 
Bachfahangen der Sph. Euphorbiae ist die im Syste- 
me die unzulänglichste, und diejenige, welche, alles genau’ 
erwogen, der Sph. Galit vorzizlich zukommen möchte, 


Die Diagnose,’ welche nothdiürftig auf beide Arten passt, 


trifft doch noch besser bei der'Galii als bei. der‘ Euphor- 


biae zu, denn nur von ersterer lässt sich es sagen, sie’ ha- 


bealas fuscas:superioribus vitiapallida, "Die be- 


schriebene Larve ist die der Sph. Galii ohne allen Zweifel, 
und was endlich die angegebenen Charaktere i in der weitläuf- 


tigern Beschreibung betrifft; so passen sie alle auf die eine 


„Art so gut wie auf die andere, Denn ‚obgleich der Her. den 
kleinen schwarzen Mittelpunkt des Vorderflügels bei der Sph. 
 Galii nicht wahrgenommen haben will; so ist er doch an 
5 Exemplaren die ich vor mir habe, sehr deutlich vorhan- 
den, und gröfser sogar als bei der Sph. Euphorbiae, fällt 


"aber weniger in die Augen als bei dieser, weil er dem dunk- 


lern - zweiten Randflekke zu nahe. liegt. Die Beschreibung 
der Hinterflügel bestimmt mich“auch nicht meine Meinung 
zu ändern, denn, wem Linn@’s Kürze im Ausdrukke bekannt 
ist, darf nicht fordern, dass er uns umständlich die Schatti- 


rungen beschreibe, wenn er mit einem Worte die TERRA 


be andeutet. Dach wezu führen solche Deductionen? In 


der Hauptsache: sind wir einig, und alle wesentliche Zweifel 


sind gehoben, 


- 


— 


- 


_ k . \ 


fr 


i EI Wiener Verzeichniss: Sphinz 2. 


Fam er Sph. Dinashanet: Narr Ras 
> Aa "In mieiner: Monographie der Europ. Sesien er 
be ich dargethan, dass die Arten Stellatarum, Fuci- 
for mis und: Bom bylıfor mis aus dieser Gattung, zu 
"welche: Fabticius sie gezogen hat, verwiesen werden muis- 
sen. Diese Art zu den Sesien ziehn zu wollen, geht 
‘nun vollends gar nicht an; sie wird vielmehr" unter den 
. S'iphinxen des Fabricius so lange bis sie in: eine eigne Gat- 
" tung gewiesen werde stehn bleiben müssen, wenn sie gleich. 
‚in die Nähe der Schwärmer Tiliae und Nerii itzt nieht 
an dem schikklichern Orte steht *), 
f & 
=» Nur FREIES weil ausländische Arten die Mittel- 
. stufen bilden. Diefs ist überhaupt ein grofser Mangel 
"aller Systeme, wenn sic auf die kleine Zahl der Arten . 
ehe einer gewissen. Gegend -gebaut werdeg. Sie könneir 
- dann nicht anders als einseitig werden, und:die so er- 
EN richteten Gattungen könnien keine sichere Kennzeichen 
"liefern, I. | 


! Pr 


"A a n 2 


% 


> Fam. F. 1. Sph, Füciformis, 


Dass Linn®s Faeifor mis nicht der Espersche Schwär- 
mer dieses Namens, sondern dessen‘ Bo mbyliformis 
sei, ist'sicher. Um die Verwirrungen in den Namen auf- 

" hören zu lassen, würde ich’ aus Vorliebe zu den älteren 
Linneischen Benennungen vorschlagen, diesem Schwärnier 
"den Namen Furiformis zu lassen, den Fuciformwis 
TER dei Mienen und Hufnagels und endlich‘ den Bombylifer- z 
mis Esp. Hübn!  Fab. - Borkh, u. a. als Synonyme hier- 
‘her zu ziehn, die Benennung Bembyl fonts kingegen 


N 


38 Wisnke ‚Verzeichnis: Sphink. 


sauf den Esperischen® Rasfoneren, welcher nicht mehr, 
| diesen Nanzen zu führen berechtigt ist, 'da.der Her. in 
f weidden zu seinem eigenthümlichen verholfen hat, zu trans- 


feriren, und dann hierher die Soh Fuciformis Hub- 


-ners und Borkhausens zu rechnen. 


Nr. 3. Sph. (Sesia) Culiciformis. WA IN 
Der Her. trug Bedenken und mit’ Recht, Fabricius 


L) 


und Hübner hier anzuziehn: ‚Vier sehr nahe verwandte 
© doch ‘wesentlich und :sta: :dhäft verschiedue Arten ‚sind bis 


itzt von den meisten Entoniologen verwechselt worden ; 


ich bin in meiner Monographie der Sesien bemüht gewe- 


sen, 'sie gehörig aus einander zu setzen, und verweise, . 
" um nicht ın Wiederholungen zu verfallen, dorthin, 
| Ay: hranks kurze ‚Beschreibung beweist, dass die Verfas- 
ser des Wiener Verzeichnisses die ächte Linneische ‚Culi- 


. ciformis vor sich hatten. Fabriclus. Sesia dieses Na- 


‚inens ist Borkhausens, Hübners und meine Typhiarfor- 
| mis; Hübners Culiciformis hingegen gehört zu mei- 
ner Mutillaeformis, Borkhausens Myopaeformis, | 
Nr. 5. Sph; (Sesıa) Yespiformis, ; ee 


Wie ich dazu kam, .das Citat‘ ans ae Fabriejus bei 


"meiner - Ses, Fespifor mis wegzulassen, begreife ich 


"nieht. Die angegebe Diagnose ist zwar daselbst unzuling- 


lieh, sie fasst aber dach nichts widersprechendes in sich, 
und ich gläube dass die Vespiformis Fab, sich ganz gut 


mit Linnd's und meinem ‚Schwärmerchen dieses ‚Namens 
vereinigen lasse, und dieß um so mehr, da Fabricius sich 
"auf Linne's und der Wiener Vespiformis bezieht, wel« 
‚che letztere nach Schrauks kurzer APOSUREIUNENE im Fuss» 


£ 


14 & ’ 


a RR: | "Wiener Verzeichniss: Sphinx, 39 
N ‚linschen Magazine zu urtheilen, von der meinigen nicht 


verschieden ist Häbners Ve spiformis nebre auf kei- 
ER ‚Fall. hieher und muss zur Sesia Ichneumonifor- 
Ä mis gezogen werden, wenn es keine neue Art sein soll, 
-‚ Auch. hier so wie. bei der Culiciformis muss’ich auf die 
| . Auseinandersetzungen in.der Monographie AR Sesien 

‚der Kurze wegen verweisen. 

N. 8. Sph., Fenestrina. 

Ganz Barı hat der Her., dass diese Art von Fabricius 
‚sehr eier, zu den Sphinxen gezählt worden istz 
darin kann ich ihm aber nıcht beipfichten, dass sie den 
.Sesien zugezählt werden müsse. ‘ Ich läugne nicht, dass 
T ich selbst dieses zu thun, anfänglich nicht abgeneigt war, 
allein nach angestellter genauer Untersuchung verliefs ich 
diesen Gedanken sofort wieder, denn. die Fenestrina 
hat RE dem bandirten Hinterleibe und. der Lebensart der 
Raupe ‚(sonf. Fuessl. n. Mag. IL pag. 372) mit den Sesien 
‘ ganz und gar nichts gemein. Es ‚verdient die Fenesiri- 
’ na gewiss mit ganzem Rechte, dass sie in eine neue Gat- 
tung gebracht ‚werde, wenn sie auch vor der Hand allein 
da stehn sollte *), denn Hübners Chimarera, Espers 
„ Appendiculate, nach dem Vorschlage des Her. mit ihr 
zu vereinigen, geht gar nicht an. Diese letztere wird bei 
der ‚Gattung Noctua, wohin Hübner sie itzt verwiesen 


\ 
| RT stehn bleiben müssen. 


’ » ‚Graf Hoffinannsegg, der jetzt mit den GattungsUn- 

| tersuchungen der Schmetterlinge beschäftigt. ist, hat- 
"ihr auch eine besondre Gattung angewiesen, die er 
‚Thyris nennt. IL. 


40 ; 5 Wiener Veizeichnis: Sonn 


‘Fam. 6. ı. Sp: (Oygaena) Mine arena, AR 
Dass die Verfasser unter ihrer Minos nicht Borkhau- | 
sens Scabidsae, sondern dessen Pilosellae verstanden 
haben, ist mehr als wahrscheinlich, und dann hat auch 
die von dem Her. aufgestellte Synonymie’ ihre gute Rich- 
tigkeit. Ungewiss bliebe die Sache, hätte man weiter kei- 
1“ ne Stutze, als die kurzen unzulänglichen ‚Bestimmungen 
‘-der Verfasser und Schrancks, welche so allgemiein sind, 
dass sie beiden Arten anpassen. Allein die unmittelbaren 
- Verhältnisse zwischen Schiffermüller aid Hübner lassen 
keirien Zweifel übrig, dass letzterer nicht unter dem Na- 
men Minos, die Minos der Ersteren abgebildet haben 
sollte. _Aus Wien erhielt ich unter den Namen Minos 
stets ur Borckhausens Prlosellae, pie aber dessen Sca-- 
biosae, welche dort nicht einheimisch zu sein scheint; 
diese letztere wurde mir aus dem südwestlichem Deutsch- 
lande zuge: andt, und unterscheidet a standhaft von der 
Pilosellae. - #7 
N. 2. Sph. (Zygaena) Viriae: 

Unter diesem Namen ist mir mehrmalen von wien aus. 
Espers $. Lonicerae nach beiden Geschlechtern zugesandt 
worden. ‘In der Gröfse fanden sich ‚zwischen ‘den ver- 
schiednen Individuen bedeutende Verschiedenheiten, in- 
dein einige die Zvg. Filipendulae an Größe noch 
übertrafen, andere hingegen dem Männchen der Esperi- 
achen Achilleae kaum gleich kamen, „Diese Zugaena 


ist in der Gegend Wiens so häufig, dass es ein Wunder 


“ wäre, wenn sie .sich den Blikken des Verfasser entzogen 


haben sollte. Ich für meinen Theil halte’ also der-Wiener 


Wiener Verzeichnis: Sphinz. ER 


 Wisiae für die ErperschäiLömseerae und zlaüke: dass 
. Schranck als er sagte: „um die Hälfte kleinerals 
"die vori ge Art“ (Filipendulae) ; ein kleines Exen:plar 


"wor sich haben er ‚Die Zugaen a, welche der Her. 


iR uf die Viciae hält, und umständlich beschreibt, besitze 


» ich ventweder nicht, oder: ich verkenne sie. Ohne. das 


 mindeste Bedenken würde .ich sie jedoch zur nächst folgen- 


den Art ziehn,, wenn nur des weißlichen Halskragens, der 


»/t 
N 


weißen Rükkeneinfassung und der BTRRCER Füise ae 


‚worden wäre *). 


— 


e Die ausdrükliche Versicherung des chrwindigen 
 Sehiffermüller. im Magaz. 1. $. 254 — 55 zeigt, 


oh omdass der S. Yiciae der Wien. allerdings von S. Lo- 


nicerae FREE ist. L 


< 


N g Sph. (Zygaena) Loti, 


“ In dei meisten Punkten bin ich “ dieser Art mit dem 


‘ Her. einverstanden 5 zweife dagegen aber, dass Hübner’s 


Bellis hier anzuziehn sein dürfte, denn wenn gleich An- 
zahl,’ Gestalt und Lage der Flekke der Sache das- Wort 're- 
den könnten, so widersprechen andererseits, die lebhaft 


blaue Fläche der Vorderfügel, und die verlängerten und 
zugespitzten Fuhlhörner zu sehr; auch ist keine Spur der 


weifslichen Rükkeneinfassungem ander Abbildung sichtbar. 


Borckhausens 'Bellis, welche wobl die Hubnerische sein 


‚wird, kann ich gleichfalls nicht: hierher rechnen; Borck- | 


hausen spricht ihr ja geradezu das weiße Halsband und 


"das mit zwei weißen Seitenlinien. eingefasste Bruststukk 


ab. Standhaft sind bei allen Abändrungen der Zotir 1.die 


> N . 
Be >. - 
. 


L 


' 42 ’ Wiener Beizsichnieii Spin 


eifilichen Einfassungen des Beitsökke; bad Ber 
Saum der ERDE 3. die gar nicht gerandeten son- Ä 
dern nur ke dunkeln: Franzen 'bekleideten Hinterflügel, 
4: die,so wie.bei der Onobrychis gelblichen Füße zowel- 
‚che bei allen’ andern Arten: dieser Gattung schwarzblau oder 
schwarzgrün sind. Reiners und Hohenwarts Sphinx e« PIE 


lans (s. deren Reise p. 265. IIL:) gehört unbedenklich 


hierher, wenn gleich die sehr unsaubere ‚Abbildung Zwei- 


EN fel rege machen könnte. ‚Hübners Zxulan s ist ’einvan- 


I deres Geschöpf, m: ELTERN: 
‚N. 5. os (Zygasıa) Onobruchis 


2 sh, Be 


EURT 


zu enter ob die a as sorieh Machen ER 
 Hinterleib von denen, ‚welche ihn haben ‚' 'specifisch ver- 
Sehen sind. In einer Monographie dieser Gattung, wel- 
‘che ich binnen kurzem den: Eutomologer vorzulegen _ 
hoffe, werde jöhdie Hubherschen Arten ‚Onobrychiss 
/ N, Melilothi:.und ‚Hedysanri: auf: das ge-' 
naueste vergleichen, ‚und die Resultate Bee 
gen mittheilen. | | 443 | 
N. 6 und 7. Sph. (Zygaena)) N und Cora 
' Auch bei diesen ‚Arten muss ich dasjenige was ich darit- 


ber zu sagen hätte, bis auf die Herausgabe meiner Schrift 


über diese Gattung versparen. . LABH TER, ” 
N. 8. Sph. (Zygaena) Acacus - ae a 
Diese Art ist so standhaft von den Arten Balinier 


l 


\ Re Coronillae unterschieden, wie sie es von der Peu- 


cedani ist, auch hier werde ich, den Beweis an seinem 


Orte führen. 


Wiener Verzeichniss: Shin; 43 


" ae 


N HosSph. (Zygaena) Statices. El ERLERNT y: 
zub Da ich schöne. und vollständige re ka Statie 


688 ‚sowohl als auch der Globulariae besitze, so werde 


" nnäch garız ‚genaue Beschreibungen von beiden liefern, und 


% 


"Famı. Ar 2 Bihsh, Bicolora. 


v" 


. zu. zeigen, mich bestreben, dass beide wirklich verschiedene 
.. Arten sind, 
RE LEN Beer 


Per 7. Bombyces. 
tab: wer 


t 
Die ‚Stelle, welche dieser Spinner im Systeme einnehmen 
„soll, ‚ist, so ganz ausgemacht noch. nicht. Borckhausen 
©" weiset ihm die richtige in der: Nähe der, Leporina an, 
‚wenn es.anders seine Richtigkeit hat, dass deren Raupe 


- sei, und danı muss die Bicolora aus der Fam. A. zur 


Fam. D. verwiesen werden. ‘Hübner bildet uns in seinem 


. schönen Werke von Europ. Raupen, auf dem dritten Blatte 
-. der ersten ‚Lieferung ‘Fig. 4. a — b die Raupe dieses Spin- 
o ners, ‚als eine. glatte grüne Raupe ab, welche ‚ganz die 

Kennzeichen der übrigen Arten, dieser Familiean sich: trägt. 


Der: Text fehlt noch; ich bin begierig zu erfahren, wie 


Hübner sich wegen dieser verschiednen Angabe gegen. 


Borckhausen vertheidigen werde. Man lasse also vor der 
i ‚Hand die Sache unentschieden , diesem Spinner aber einst- 


q 'weilen die Stelle, welche seine Entdekker ihm anwiesen. 


"N.4. Bomb. Tremula. . y 


 mit.langen weichen seidenartigen weifsen Haaren.besetzt 


# 


v: : Ausgemacht gewiss ist es, dass der Verfasser B»T'remu- 


4a nicht der Linndische Spinner dieses Namens, welcher 


“gar nicht in.diese Familie gehört, sondern Espers Tre. 


2 


E" 


< 
8 


4 - Wiener Verzeichni 


pide ist. Clerks Abbildung hat mich belehrt, "diss Link 
nes Tremula” nur die längst bekannte Diciaca, der? 


Schriftsteller i ist. Lihnes Diet aea. Hate ich‘ für eben‘ die- 


; i ke ir x ‚ “ . f E 
z -y vw . 7 i > {u 7 2. »r. 
iss? Bombyk. | 
Ba \ 


sen Shiimer,- nicht aber für E Dictaroides, denn -. 


im Syst. Nat. pag. 837 heifst es: „alae inferiores al- 
bae“ beider Dictaeoides sind sie nicht aTbae, 'son- 


dern cinerascentes Dieschneeweifse Linie neben dem 


"Hal:schilde finde ich mit dem Her. eben so deutlich bei der 


2 N - u 277 2 
Tremula oder Dictaea, alsbei Dictaeoides. DassLin- 


ne, s6- wie auch Fabricitis nicht selten däs nämliche Insekt ° 


4 unter zweierlei Namen beschrieben hat, "davon ’zeugt auch, 


dieß Beispiel: N. Partihenias ist in der Fauna 'N. 160 
unverkennbar beschrieben; und kommt’ gleichwohl unter 
N. 1210 als N. Plebeja wieder vor. — Thunbergs B. 
Ss errata gehört nochrals Synonym zur Esperischen Tre=- 
pi da Der Verfasser B, Tr emula behalte den’recht gu- 
ten Nanıch Trepida, welchen Esper ihr gab. ' Der Na- 
me Tremula gche ganz ein, weil er nur zu Verwirrun- 


gen Anlass gab und noch geben könnte,‘ man substituire 


' ibm den Nainen Dictaeca, und bezeichne damit den bei 
Clerk tab: 9, fig. 35 abgebildeten Spinner‘, mit einem Wor- 


te die Düctoea aller Entomologen,. 'B. Dictmeoides 


„behalte diese reeht gute Benennung, es:ist keinem, Zweifel | 
- unterworfen, dasssiespecifisch'von: Doctaea verschieden 
ist; beide Arten sind hier nieht selten, und werden alle 
Jahr aus der Raupe erzogen. Recht gute Abbildungen beic 
der Raupen, allein beide unrichtig als zur Distaca: allein 


gehörig gerechnet, finden sich Im ersten Hofe des Ver- 


zeichnisses der im der Churmark: einheimischen Schmet- 


> 


4, 


N 

Red ER Wiener Verzeichniss: Bombyx, Nie le 
A ö | | 
serlinges fg. 1 gehört zur a LE ‚hg. 2 aber zur. Di- 


.ehaeoides. 
" 5. Bomb, Auerna. Xe Mir, Ar 


‚Hier giebt es eine vom Her. nicht EEE varians 


— 


deetia D. D— sim zweiten Bande des Fuesslinischen Ma- 
“ gazins Pag. 373 erklärt’ der Wiener Querna für. die Huf- 
„maglische .Zelitaris. Fabricius hingegen besshreibt, 
J indem er. sich ‚auf Schiffermüller beruft, einen von Veli- 
taris sehr verschiednen Spinner, obgleich auch zu die- 
ser Familie gehörig. Welcher von beiden hat’ das ‚Recht 
auf seiner Seite? D. D—s hat auch. nicht Eine Stimme 
- für sich, Fabricius hat sie alle auf seiner Seite; ich werde 
; weiter unten .bei B. Austera das Uebrige hierher Ge- 
‚ hörige noch berühren. 
N. 6 Bomb. ‚Dodonaea. 
Auch ich erhielt stets aus Wien die B. Ohli iterata Esp, 
„als die B. Dodönaea der Verfasser. , Schr geneigt bin ich 
auch B. Bistrigata Bork. (conf. Scriba’s Beiträge LI. pa. 
EN 69, tab.. VII Ag. 1). hierherzuziehn; das Abweichende liegt 
nur in der nicht gut gerathenen Abbildung, desto besser 
‚trifft die Beschreibung zu, und erwähnte Borkhausen des 
"Rükkenzahns, (welches freilich nur sehr schwach ist) so 
- hätte ich gar keinen Zweifel mehr. Der Platz , welchen 
die Verfasser ihrer Dodonaea neben der Chaoni.a RS 
. ‚wiesen, überzeugt mich, dass man,nicht irrt, wenn/wir . 
in Espers Obliterata ihren Spinner vermuchen. Einer 
der vorzüglichsten Entomologen, ‚welchem ieh manche 
lehrreiche Bemerkung und Berichtigung verdanke, schrieb 


mir vor kurzem: „Durch die Zucht ans der Raupe und 


P2 = 


\ 
a 2 


46 Wiener Verzeichhiss: BombyxX/ ı — . 


a durch eine Reihe‘von Varietäten, die’ mir ebei ausge- 
ie krochen sind, bin ich überzeugt, dass Hübners B. 'Do- 
„donaea, Esp- und Borki Obliterata Esp: Fe 

Scula, Bork. Tripartita Bork. u. Seribas Bistris 


& „gata und Melagona alle Ein und dasselbe Me noRE, 


[73 
a Sind. 


‘Von der Melagona vermuthete ich längst, dass fie | 


nur Varietät der Dodonaea sei, bei Trimatula sind 


aber meine Zweifel noch nicht gehoben, 


7.8. Bomb. Austera. 


2 


"Borkhausens Austera- erhielt ih von Wien unter _ 
dem Namen N. Cyparissiae, mit der Nachricht, | die, 


Raupe lebe auf Zupherbia Cyparissias, aufcben die- 


ser Pflanze wird sie auch von Esper :ab. 112. Noct. fig. 


abgebildet. Hufnagels und Knochs Yolitaris eh | 


wurde mir mehrmals aus Wien als die ächte Austera& zu- 


gesandt, "und ich glaube daher, dass diese Bestimmung 


“richtig ist. Als Synonym zähle ich B. Bifasciata De 
Villers Ent. Linn. ıt. p.173. N. 105 her.D. D— s scheint of-- 


 fenbar Unrecht zu haben, dass er-die Querna’ für Hufra- 


gels Velitaris hielt, er * beruft sich auch weiter auf kei- 


En 


ne Auctorität, 
Fam. B.N. 2. Bomb. Spini. 

Bei den unterscheidenden Charakteren zwischen B. Spi- 
ni und Carpini foem., hat der Her. den wichtigsten 
vo allen anzuftihren unterlassen, namlich: die runden 
weifßsen Flekke, welche B. Spini auf der Unterseite der 
Unterfüigel anı obern Flugeiwinkel stets, B: Carpin: 


N 


hinzegen nie führt, 


. Wiener Verzeichnis: Bombyx, 47 


Fo D. N. 5. Bomb. Minh 


‚XD ‚Hübners Abbildung der Raupe der B. Coenobita een 


SLI8E; ‚erste Tafel; fig. ıa—b- “spricht sehr zu Gunsten 
| ‚der Artverschiedenheit, über die ich aber atıs Mangel der 


ar Erfahrung, ja des Besitzes natürlicher Exemplare, nicht. 


entscheiden kann. 
Bi E. Nr. 4. "Bomb. Plantaginis. 
$ Dieser Spinner fehlt unsern Gegenden gänzlich, atıs der 


i 


Wiener Gegend erhalten wir ihn und seine Abändrungen; 
ob von ihm B. Hospita specifisch verschieden sei, mMö- 
‚gen besser unterrrichtete entscheiden, ich für meiden 


‚ Theil wäre nicht abgeneigt Borkhausen beizupfichten 2, 


? \ 


* Nach allen Regeln der Kunst ist Hospita eine un- | 


‚erheblithe Abändruns. Wir finden sie einzeln auf 
“dem Harze, wo die Plantaginis nicht selten ist. I. 


Ix 
’ 


Fam. F. "Nr. ı und’2 Bomb. PVERRSIEEUN und Menthas- 


‘ 


iri. 
Im ersten Theile der Transact. of the REP 


a. 
i 


Society hat "Thom. Marsham von pag. 67 — 71. „Ob- 
„servations ofthe Phalaena B. Lubricepeda of 


“"Linnäus, and some oiher Moths allied to it“ ein- 


N gerükkt. Mit ihren Raupen und zum Theil auch mit den 


Puppen sind beschrieben, und auf Tab. ı sch gut ebashil? 
. det: 
1. Ph. B. Erminea unsere Menthastri oderdie Zu» 
| bricipeda alba einiger Entomologen., ; 
Ka 2. Ph. B. Lubricipeda— die Lubricipeda Jutea 


„einiger Entomologen. 


’ 


ui 
> 
‘ 


48 rei Weich Bombyk Er 


A e- x 


3, Ph.B.' Mendica Linn. ünd DIS EH A 
4. Ph.B. Papüratia mit dem Citate Albin tab. She. 


30 ”e—h. Dieser Spinner wird noch mit_ Men- ' 
‘ thastri verwechselt, und von Marsham mit Recht 


‘von demselben getrennt. 


z 


Die Raupe der B. Mz niert! ‚hat einen Pi Kopf‘ ’ 


und einen gelben Rükkenstreif, die der Pa pyratia aber 
"hat einen rothgelben Kopf und ‚gar keinen Rukkenstreif; ; 
die abgebildete Puppe des letztern Spinners ist glänzend- 


schwarz mit weılsen Stigmaten. Die Spinner selbst ı unter- 


scheiden sich nicht sowohl durch die Zahl der en M 


Punkte, ‘als vielmehr durch deren Stellung und Lage. 


“B. Menthastri ist bisweilen ganz mit schwarzen Punk- 


ten-übersäet, kommt aber auch eben so oft mit sehr we- 


nigen Punkten vor. B. Papyratia (Urticae Esp.2 


hat nur vier ganz feine Pünktchen, welche in schräger 


Stellung wach der Basis zu in der Flugekpitze stehn, (die 


Abbildung zeigt deren nurdrei) und dann noch zwei etwas 
größere , von ‚welchen der Eine mitten im Flügel nahe am 


Vorderrande, der andre aber schräg darunter nach dem 


‚Innern Flügelwinkel zu liegt. Die Hinterflügel sind ganz. 
‚„ ungeflekkt | 


- Ich besitze ein Exemiplar ven Marshaıns P auyrafi 3 


welches mit dessen Worten auf das Genaueste zutrifft; wo« ' 


her ich es erhielt, ist mir entfallen. Gewiss ist es, dass 


der Unterschied der Raupen bedeutender ist, als zwischen 


“ den Spimmen selbst; allein, ich besitze Exemplare der Men- 


tkastri mit sehr wenigen Punkten, welche ich doch nicht 


” 


ne 


2 
\ 


\ Eier d vr ji .., 
N? ® % + nn 


RE Winner Verzeichhiss« Bombyx. Er: N 49 


2 won dieser trennen und zur B. Fansui ziehn. kann, 
En die Punkte PAR: andere Lee: haben, 


% 


2) aan hat doch wohl. nur eine Abändrung von 


”" Menthastri: vor sich‘gehabt, Aus seiner Zntom. 
"Britanniva sieht’man,. dass er nicht selten Abändrun- 
2... gen von Insekten für eigne Arten hält. I. 
er’ SEgr., x | h | 
Ei WERTEN f 


‚Ungern sehe ich hier die Arten N. 5. B. Antiqua und 
"N: 6, B£ Gonostigma gi yaalich ausgelassen. , Bei beiden 
war doch noch so ‚manches Widersprechende zu berichti- 

gti welches der Her. gewiss nicht unberührt gelassen ha- 


„ben würde. nd / 


“. Linnes Begriffe von diesen beiden Spinnern scheinen 
"acht ganz, rein gewesen zu sein; ‚in der Fauna Sueeica N. 


4220 beschreibt er unter dem ‚Naınen Antigua jedoch un- 


> werkennbar denjenigen, welchen alle Neuere als B. Anti- 

.qua.aufgesiellt haben, die von ihm ansehtihreen Synony- 
& men sind’ auch. alle ganz richtig. 

"Den Nanıen "Gonostigma brauchte Scopoli zuerst, 


em, Carn. P- 199. -N. 497.) allein sein: Spinner dieses Na- 
“mens ist keinesweges die Gonostigma. Esp. „borkh. und 


v; and, „ ‚obgleich sie selbigen ohne ‚Bedenken angezogen ‚ha- 7 


Suecica: Scopoli’s Citat aus dem Rose Tom. IL tab, XIII, 
"und noch: ‚mehr seine eigne genaue Beschreibung. setzen 


‚diel;s auf er allen Zweifel. u f 


-,,Scopolvs Linnie gemachten Vorwurf, dass er seine An 


 tiqua mit Gonosiigma .(aniigua Lin); verwechsle, 


— 


; Wiger Magaz. II. Bd. D 


MH 
BI 
u 


| ©ben, sondern nichts weiter ‚als B. Antiqua der Fauna u 


= 


= 


- 


» j ‚Wiener‘ reiten Boisbyr, ei ar 


ı 
Ä 


"beziähe sich nur auf de Cicte, die" Linne in der Fatına N 
aten Ausg. berichtiste,,  Scopoli selbst verdient Vorwürfe, 


‚dass er Line s Beschreibung der antiqua ‚verkannte, und 


dieser einen neuen Namen gab; denn Scopoli’s Beschrei- 


bung seiner B. Antigua istso:genau, dass ich mich wun- 


dern muss wie’ man sie bis itzt stets mit Linne’s Ant igua 


vereinigen und nicht die Gonostigmg Borkh. Esp. ‚darin\ 
erkennen konnte. Linne in der/ı2ten Ausgabe der Natur! 
"Syst. 'vernehrte diese ‚Verwirrung auf eine ziemlich son- 
derbare Weise; er behielt seine B. Ania archei,) nahm 


- Scopoli’s Gonostigma init auf, und hatte zwar in der 


Reihe seiner Spinner eine Nummer mehr eingerükkt und 


doch keine neue Art aufzestellt; denn wie oben'g‘' sagt ist, 


und ein jeder gar leicht vergleichen kann, sind seine An= 


tiqua und Scopoli’s Gonostigma nicht im Mindesten 


“ yerschieden. Linne’s Citate bei der Gunostigma sind 


“ indess richtig, nur muss es beim Citate aus Roesel: statt 


tab. 48, tab. 40 heifsen. "Dice Synonymie bei diesen Spin- 
nern ist also folgendergestalt zu berichtigen. 7 om 
ı. B. Antiqua und Gönostigma Linn. hierzu ‚gehös 
ren alle von Borkhausen pag. 333 aufgeführten Schrift» 
steller mit Ausschluss der B. Antiqua:des Sropi und 
des Berl. Mag.; welche zum folgenden Spinner zu 
transferiren sind und au deren Stelle B. "Gonostigma 
+.$cop. hier anzuführenäst. RE Mi 


2. B. Gonostigma E:per’s und Borkhausens; von des 


letztern Citaten missen wegfallen: 
nostigma L. und Scop.; und an des letztern Stelle 


ist B. Antigua Seop. zu setzen ä it 


a) © 


BE a ee 
N En ES. 


das vom'B. .@o- 


“ 


SER, = 


"Wiener, Verzeichnissr Bombyr. MEER SER 
Kan; Nein. B., Anastomosis. x Ri ie 


. Auch bei, diesem Spinner ist von den meisten Schriftstel- 
Sad ‚Phal. ‚Anastomosis: Scop. mit grofsen Aue Sr 
it nechte.als Synonym Aue TUR. Scopoli’s- Anastomosis 
- welche er selbst nur fragweise für die Linndische hielt, ge-‘ 
io hört zu N. 4 dieser Familie B. Revlusa, ; RR. 
"Fam. O. Nr. 5. Bomb. Zlicifolia, Ye 
Au | "Welchen Spinner die Verfasser mit diesem Namen beleg- 
ı tens ob Espers Ilicifolia oder dessen Betulifolia. ist 
wohl.so ganz ausgemacht noch nicht, _ Linne's Ilivife= 
‚ Jia wird indessen wohl schwerlich die Esperische sein, 
oe vielmehr zu dessen Betulifolia gehören, Ich 
‚wage hier gegen: so viele berühmte Schriftsteller eine ‚pa« 
radoxe Meinung, ‚allein Männer, ‚welche mit eignen Sinnen. 
‚prufen wollen; werde ich bald auf meiner Seite haben, 
Linne’s Charaktere der Nisifobia lauten in der Ballıa 
Suecica wie folgt: B. elinguis elis. geversis semi-. 
tectis Sa griseis: margine poslico albo va- 
yi egat . 
Er setzt ferner ER een pracctdentis | 
(Catax) statura sequentis (Quexcifoha) sed quadru- 
‚ plo minor. Coloy-griseo varius Inter: dentes 
omnium alarum margo albus est: Im Systeme ed. 
xll. pag: 815. N; 19 sagt er uns auch weiter nichts,‘ blofs 
setz st er hinzu: Antennae Mer A Sehr befriedigend . 
% ist diese Beschreibung freilich nicht, und passt einiger- 
; maßen auch auf Espers“ Ilicifolia; allein Linne sagt: 
& _ aloe grisear; color gFäseo = varıus — ünd die- 
ses würde er doch schwerlich gesagt haben ; hätte er den 


u m > D P 


j2 | Wiener Verzeichnis: Bombys, 


Eoperikchen Spinner vor sich gehabt. "Bei B Quercifotia 
giebt er die Farbe als rostfarbig (ferrugineus) an, diese 
Farbe führt Espers Tlicifolia auch, nur ist sie blasser 
' angelegt, es wird aber niemanden einfallen, die Piigd der 
” Esperischen Betulifolia‘ rostfurbig nennen zu wollen, 
denn die Anlagen derselben ist ein Gemisch von Braun und | 
Grau, welche Farbe im Systeme gemeinlich durch gri- 
eur. bezeichnet wird: "In der toten Ausgabe hatte Linne 
zwar das Wort ferrugineus bei seiner Hicifoha gc- 
. . brancht, er hat sich aber in der Fauna" und in der ten 
Ausgabe des Systeus selbst verbessert, und gewiss nicht 
ee ohne Veranlassung das ferrugineus in grisens ver- 
» © wandelt. Inter dentes omnium alarum maygo als - 
bus est, trifft zur Noth beı beiden Spinnern zu, ist aber- 
‚bei Espers Jlicifolia sehr, wenig in die Angen fallend, 
hingegen schr merklich bei seiner Betulifolia, Ich 
verlasse itzt Linne’s Worte, um noch etwas bei dem ein- 
.. zigen Citate, welches er anfuhrt, zu verweilen, Er verweis 
. set uns auf Degeer'ı. Th. tab. 14. fig. 7 — 95 selbst diese 
mittelnäßigen Abbildungen. stellen sogleich nicht Espers 
: Tlieifolia, sondern dessen Betulifelia unsern Blik- 
ken dar; die Bes chreibung aber (pag. 229 des französischen 
. Originals) hebt alle Zweifel, _welche die. Fıguren Nbrig 
Jassen’ könnten , und doch ist diese so umstündlich genaue, 
Beschreibung , nebst den zu derselben gehörigen Abbildun- 
gen so unschikklich bei Espers /licifolia ohne alle Prü- 
fung durchgehends angeführt worden. Nach dem Angen 
führten wırd es nunmehr'nicht schwer fallen die Irrthü- 


mer, welche von Fabricius, Esper und Borkhausen began- 


_ 
u 


2 } n 
€ en nn nn nn BE "GER KL EEE ONE a. und 


DE R Wiener Verzeichnis: Rombyx, 5 3 


gen ind, und Sie graonyoie beider Arten zu berichti- 
gen. | 

Nr. 3 : Bomb. Pruni. SE: 
Borkhausen äufsert in dem gten Th. Europ. Schm. S. 59% 
bei dem Citäte aus dem Jung: dass B. Cerasi Fab. nur 


4 


"wahrscheinlich eine Varıetüt der B. Prumi sein möchte. 
es Sf v 
B. Cerasi Fab. ist uichts weniger als dicßs, ist sogar nicht 
einmal ein Spinner, sondern merkwürdig genug, Linne’s 


Geometra Peunaria. Fabricius genawe Beschreibung 


wäre. allein schon hinlänglich, um Zwe.dier zu überzeugen, 


allein ein andrer Beweis lässt sıch noch daraus fihren, dass. 
'B. Cerasi nur in des Fabr. bern Schriften , wörtlich 
im Systeme und in dem Speciebus Insect, wo die Penna- 
yia vermisst. wird, vorkomiit. In der Mantissa so wie in 
der ‚Entomologia Systematica, wo die Pennaria aufge- 


nommen ist, ‚vermissen wir B. Cerasi wieder. Fabri+ 


; ‚ein, und verbesserte ihn, unterliefs aber seine B. Cer a- 


si heiPh. Pennaria an-uführen, 
Fan. L.Nr.ı und 3. Bomb. Rimicola und Catax. 
Ich glaube noch immer gegen den Her., so wie auch 
gegen Borkhausen und Andre, (dass die Verfasser in Anse- 


hung ihrer B. Catax nıcht irrten, sondern den äch ca 


: Linndischen Spiuner dieses Namens vor sich hatten. Durch 


die Länge, der Zeit und dann auch. durch das Anschn der 
Männer, welche der entgegengesetzten Meinung anhingen, 
bat ‚diese so zu sagen zwar gesetzliche Kraft erhalten, al- 


ein bei Irrthümern findet keine Praeseription statt und an- 


 gesehne Männer können auch irren, daher verlangt dieser 


‚eius sah also den Irrthum, in welchen er verfallen war, 


— 


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! ’ SR \ 
u . H 0 r 


2 A Wiener Verzeichn! Eko jombyx. | 


’ 


NR ein? alle und unpatteiische Prüfung. RR. 
.. ne's Beschreibung in der Faun. lautet folgendergestalt; e 
B. elinguis alis Yeversis ‚flavis unisoloribus 
puncto albo. Das Wort unigolor 'darf.die Sache var 
nicht zweifelhaft machen; erklärt sich Linne nicht gleich 
darauf bestimmter? indem er ferner sagt: Fota flava, 
"sed alarum aA vIX manifeste yufus.” “Ich bin 
weit entfeint diese Beschreibung fur vörtreflich hallen zu 
wollen, allein ich kann nicht fassen, wie es möglich 'war, 
das M: ‚nuchen von Knoch's Everia und Eepers Denti- 
pes daraus zu verkennen. ‚Wer auch nur eine oberfläch- 
"liche Kenntniss.von Farbenmischungen hat, wird es gewiss. 
nie wazenz; dem Sprachgebrauch seradehin entgegen, dem 
Mäinchen der E perischen und Borkhausenischen Catax: 
‚alas flavas beizulegen; ein Charakter , welcher nur al- 
lein dem Männchen der Everia Kn. beigelegt werden. 
darf, Linne sagt ferner noch: „Margo reversus alae 
1a inferioris albusz;““ dieser Charakter passt auf beide _ 
- Spinner, aber blendend weifs ist dieser mMaygo bei der 
'"Everia Kn., schmutzig weißs hingezen bei Catax Esp. 
Die einzige Stelle, „welche (die Anhänger der entgegenge- 
set.ten Meinung für sich anführen könnten, sind die Wor-. 
‚te im S,steme: „striga nulla;‘ alleın es kommt nur 
auf die richfize- Auslegung und Anwendung dieser Wofte - 
an, ‚Wo, und in welchem Zusammenhange stehn selbige? 
Sie stchn nach den Worten „margo alae reversus 
elbifs,* dass diese nur auf die Hinterflügel Anwendung 
finden können, e rei ebt sich aus der Natur und aus der unı« 
ständlichen Beschreibung in der Fauna, mithin kann ich 


= R 


FAZ ET 7 


Rt Kal N 272, 20a 


# "Wisier»Verzeichniss: Bombyx7 HRUKF 


die ER iga nulla nur auf die Hinterflugel deuten, wel- 
sche. bei | beiden. Arten wirklich Shne Streif sind. Rösels 
„von L ine, ‚eitirte Figuren, welche unbezweifelt zu DB. Ca- 
tax örn; entscheideii nun vollends gar nichts. 
Wie oft eitirt Linne nicht unrieutig ? Wie oft fuhrte er, 
‚wichedurch ‚irgend eitie Achnlichkeit getäuscht bei einer 


„Art Abbildungen einer andern verwandten Art an? Liung, 


‚indem ‚er hier die” Rösel: chen Figuren anführt, sagt: 


® 


nsed abdomen in mea lakalum non erat,‘ ° diefs 
beweist.deutlich, dass er’ ein Männchen vor sich hatte, bei 
„welchem der Hinterleib nicht in dem Grade wie beı dem 
"Weibchen mit Wolle bekleidet ist. Er hatte aber nur. ein 
‚einzelnes Individuum vor sich, deun er sagt ın mea und 


‚nicht in meis, also f.Ht die Vermut! ‚ung einer Vermi- 


E 2 ‚schung beider Arten, scıner Calax nÜmlich und der Es- 


= 
R. 
y “ 


\4 


a 


perischen weg, und. da. seine<Worte auf E: pers Cala 
«wie oben gezeigt rk nicht passen; so ist es klar, dass: 
‚er. das Männchen der Knochischen Everia beschrieben 


hat. "Noch dein Ruzefuhr rten wird achachr die Syöny- 


mie bei ‚beiden Arten leicht ın Ordnung zu bringen, sein *), 
0,8 


i . 
° *) Diese mit einem solchen Aufwande von Scharfsinn 
durchgeführte. Behauptung, möchte schwerlich „die 


. szichtige sein.,, Sobald man nur davon ausgeht, dass 


“ Linne die Grundfarbe nicht gelb, flavum, hätte nen- 
nen sollen, welches man bei ihm, der wie allgemein 
bekannt, ein schlechter Farbenkenner war, ohne Be- 

: PRO so trifft Alles übrige,- das puncum-al- 

"bidum nicht zu vergessen, , nur auf Fabricius undal 


„der Schriftsteller Calax. IL 


/ 4 rue 
w - Yale ann 
\ “ r ® 


SRER U Wiener: Verzsichnig:. Manny? 


Ir 


N. 4. Ban, Br re 1. | BE" 2a) er 
ee merkwurdiges Synonym ist: R. Pyri, Scopdl. Ent, Yale 
Carn. -p. 199. N. 498. Tre’ kommt es, dass Scopoli ie: 
Neustr ia nicht kannte? Be a \ 

a M..Nr. 4. Bomb. Fiat. 
Welch einen Spinner die Verfasser mit diesem Namen 
. belegten, halte ich für nichts weniger als. entschieden, 
Esper hielt sine Trimacula, Borkhausens Tripartita, 
fir elbigen, doch ohne den mindesten Grund, indem sein 
‚Spinner weder Charaktere der gegenwärtigen Familie an 
sich trägt, noch die kurze Diägnose der Wiener Trima= 
cala ıhm anpasst; Eben so wenig kann ich-mit Borkhau- 
sen annehmen ‚ dass die Verfasser unter ihrer Trimacu- 
la Espers. B. Scoriacea verstanden haben sollten, denn 
auch hier passen weder die angegebnen Familien noch Art- 
"Merkmale. Vielmehr ist der, Esperische Spinner, ui viel 
sich aus der Abbildung entnehmen lässt, (denn in der Natur. 
sahe ich ihn nie) der gekämmten Fühlhörner des Mönnchens® 
‚ungeachtet eine wahre Noctua, welche die Verfasser wohl 
schwerlich zu ihren Spinnern gerechnet haben würden, 
“Schranck , Fabricius und Hübner, welche doch alle drei 
‚Schifferinullers Sammlung. sahn und nutzten, beobachten , 
über diesen Spinner das tiefste Stillschweigen; wir sind al- 
so hier ohne alie Hulfe, und haben weiter kein Mittel in 
Handen, um. das Wahrscheinliche auszumitteln , als der 
Verfasser eigne kurze Diagnose. Paradox mag auf den er- 
‚sten Anblikk meine Meinung wegen dieses Spinners' frei- 
lich scheinen, allein-bei näherer Prüfung der Sache könnte 


‘sie doch wohl das Paradoxe ablegen und einen nicht unbe- 


—_— 


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Fr #9: . we -—_ w TE = 2 


* 


* ET, I 
wi Verzeichniss: Bombyx. 7 


‚deitänden Grad von Wahrscheinlichkei erhalten.: Hier 


ist sie: ich halte der Verfasser B. ‚Trimacul a für dieje- 


nige Eule, oder riehtiger für sen Spinner, welcher 


- -den Entomologen unter dem Namen Tcinctum bekannt 
ist, und den Hubner so schön im sten Theile des aten 
Bandes seiner Beiträge Tab. u B. abgebildet hat» Man 


‘ ‚zeige mir einen Spinner, auf welchen die Worte „Grau- 
lichter Spinner, mit drei vereinigten weif 


sen Makeln“ besser passten als auf Hubners Zcinctum, 


so nehme ich meine Meinung sofort zuruck, bis dahin 
aber erlaube mıan wir sie beizubehalten, und durch Grun- 
"de zu unterstiitzen. 


= Dass die angefuhrter Worte un‘ Hübners Icinctum herr- 


lieh passen, wird jedermann zu; zestehn. Wie passt ıtun.aber 
‚Hübners Icinctum zur gggenwärtigen Spinner Familie? 
Vortreflich, finde ich; denn auch nur ein Hüchtizes An- 
schauen ergiebt die ubergrofse -Aehnlishkeit zwischen dem 
Hübnerischen Spinner und B. Caeruleocephala, gleich 
‚hinter welcher die Verfasser der Trimacula den Platz 
anwiesen.- Um des FlugelUmrisses und der stark gekäinm- 


-ten Fühlhörner nicht zu erwähnen, in welchen Stikken 


beide Arten unter sıch ubereinkommen, wurdige man vor- 
a f7 


‚züglich die Zeichnungen mitten im Flügel aller Aufmerke 


- samkeit. Bei beiden Arten findet man eine runde und eine 


. > 2 > x .h 
nierenförmige Makel, unter der erstern aber noch eine 


& N zen Breite äusammenhängt, sowie auch Ring -« und Nie- 


renmakel unter sich verbunden sind. Ber beiden Arten 
sind also drei vereinigte weiße Makeln vorhanden. Ich 


breite abgerundete Makel, welche mit jener in ihrer gan-” 


u 


Pr 


. 


I. 


ar, Wiener Verritnise Boni” 


"wirde ‘jedoch nur einen‘ halben‘ Beweis: geführt TE 


wenn ‚ich weiter ich& 'gethan- hätte, als der: Verfasser B. 


As, Trimacula auszumitteln, und nicht ‚zugleich zu bewei- 


Pa 


» - i r . 
selbst bei ihrer lakonischen Kurze, als 


?sen mich beinuhte, dass ihre N. Tee nicht die Hü Be 


"nerische Eute dieses Namens sein könne. Der erste An- 


"blikk verräth gleich, dass Hubners Jcinctum unter den 
“Eulen eine’ sehr unschikkliche Stelle. einnehmen würde, 
“und in der Fainilie "M: zwischen den Eulen Mun atrum 
und Chara ctevea vollends gar keinen Platz finden durf- 
wer 
‘von einer ähnlichen Inconsequenz, sie lässt sich also auch 


hier nich ıt an nehmen. Hubner sagt zwar, sein Tcinctum 


sei mit. Nun ara sehr nahe verwandt. Diefs: meine 


ich nicht; denn im habitu, in der Anlage der Zeichnun- 


gen und in den verschieden gekän nmten Fühlhörnern finde 


‘ich der unterscheidenden Merkmale genug’ zwischen bei- 


Die Verfasser stellen uns in ihrer Familie M. der 


den.: 


Eulen von Nr. 6 bis 13, eine so schöne Folge nah verwand- 


ter Geschöpfe (welche ke alle bis auf ar Characterea 


‚kenne und vor mir habe) auf, dass hier ein Fremdling wie _ 


 Hübners /cinctum auch nicht entfernt. vermuthet  wer- 


Wie passt auch wohl der. Ch yarakter „röth, 


den kann. 
hichgraue bogenstriemige Eule« auf den 'dun- 
kel aschgrauen, mit drei weifslichen, verei- 


nigten Makeln bezeichneten Hubnerischen 


Spinner? Zu genau im Ausdrukke sind die Verfasser 


dass sie: allem 


Sprachgebrauche entgegen, die drei vereinigten Makeln 


“ des Hübnerischen Spinners einen Bogenstriemen genannt. 
i } D i 


“ 


wenigstens gaben die Verfasser nirgends 'eim Beispiel 


Bj wur ’ ER 
u, .% Wiener Verzeichniss: Bombyx, a 
Er: n Rn, 
B “haben sollten. Zu sehr ‚waren sie (zumal’ Schi ffermüller, N 
4 | * welcher Kefbstaig Schriftsteller tiber diesen Gegenstand aufe # “ 
j Br getreten ist) mit der Theorie der Farbenmischungen er 
R; "kannt, als Ba sie dem düsteraschgräuen Hübntrischen 
4 3 "Spinner eine röthlichgraue Farbe zuge» ‚chrieben hätten. 
| Hübnets. Icinctum hat stark gekämmte Fühlhörner, und ’ 
a vermuthen ist es, dass der Verfasser Fule dieses Na- 
Ä ' mens: dergleichen nicht hatte, den indem sıe in der An- 
"merkung'S. 254 derjenigen Eulen der Familien L. M. und 
4 ' N. welche gekämmte Fühlhörner führen, erwähnen, über- 

& "gehn sie die gegenwärtige mit Stilischweigen, Endlich - 
h "wo ist bei Hübners /cinctum’ein I, es Hei welchem 
$ ) Alphäbete es wolle, sichtbar? Der Verfasser Eule kenne ich 
| nicht, oder ıch verkenne sie; ich werde sie aber immer 


- Iputer den Arten suchen, welche so wie Sieme, COni- 


Pr 


'grum und Nun.atrum schwarze Zeichnungen mitten 


nn a 
ei Pa 


im Flügel haben. Vielleicht ist ihre-Eule nur eine.der va. 4 


rietäten, welche bei V. Nun atrum so häufig vorkom- 


Ro 


£ j Lt > ET . . J 
men;. auf die meisten Strikke derselben passt ihre Diagno- 


Zi 
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- 


> 
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se recht gut, denn ein I ( =) und noch dazu ein gelb ein- 
gefasstes, bildet selbst ohne Beihülfe der Einbildungskraft 
a ‚der schwarze Flekk in der Mitte des Flügels recht deutlich. 
Hubners Meinung wird auch noch dadurch verdächtig, 


ine 
wenn wir des Verfassers Bemerkung bei.N. Fein tum.‘ 


RE 4 wo sie sagen: „aus der Sammlung des Grafen von 
 Trauns* Sie fehlte also in Schiffermüllers Sammlung, wel« 
che Hübner benutzte;3 woher denn seine Auctorität? Doch 
nur, "entweder aus eignen Vermuthungen, oder aus der 
unzuverlässigen Rükkerinnerung des von der Entomologie 


N j N 

‚60. - Wiener Verzeichniss: Bombyu. . 

so ziemlich ahgekommnen, alten, würdigen Schiffermül- - 
ders. Ungünstig ist dieser Umstand für die Hubnerische | 

Meinung, äußerst günstig aber ist ein ähnlicher nicht min- 

der wichtiger für die meinige, B. Trimacula fand sich 
auch nicht in der Verfasser Sammlung, sondern sie hatten - 

j selbige aus der Sammlung. des Herrn von Körner; erklären 
‚diese wenigen Worte nicht binläin;lich,, weshalb weder 
“Schrank, noch Hübner, noch Fabricius, ach alle dieje-' 

nigen, welche Schiffermullers Samnilung sah, uns von’ 
B. Trimacula etwas zu sagen im Stande ‚waren? 

Eine Erörterung ist noch nöthig; sie betrifft die: MN. 

-. Cinsta des Fabricius, bei welcher er der Verfasser Icin- 

: etum änfuhrt. Ich vergleiche dessen Beschreibung nit 
der Hibnerischen Eule, und finde, obgleich sich Manches. 
dagegen einwenden ließe: ‘als die nicht bezeichnete Ge-\ - 
stalt des grofsen greisen Flekks, — die in‘ demselben an- 

- gegebne schwarze Pupille — von welcher die Hubnerische 
j Figur nichts sehn lässt, — dass sie dennoch zur Hübneri- 

schen Eule gehören könnte. Nun aber das Citat? Dieses 
darf gar nicht ırre machen, da das richtige Citiren unsers 
großen Learmeisters Sache_eben nicht ist. Er selbst mag 
aber doch wohl Zweifel gehabt haben, welche ihn beweg- 
ten, statt Tcinctum, Cincia zu setzen. Oder gefielihm 
der zusaminengesetzte Trivialname nicht? Dicßs wäre 
möglich, doch aber behält er um eıne Nummer höher den 
gleichfalls zusammengesetzren Trivialnamen Nun atrum 
bei. Dass endlich Fabricius die ächte N. Icinctum vor 
Auzen gehabt und beschrieben hätte, und dass dieserwegen 
seine Worte auf die Hübnerische Eule nicht vollkommen 


re "Wiener Verzeichniss! Bombyx. . Gt 


R%. er Fila RER glaube sc auch nicht. Schiffermüller-be- 


“A ; saß die N. Ieinttum nicht, wie "höher gezeigt worden, 
Hi Di und wenn er sie auch späterhin wirklich erhalten hätte, 
I. -so bleibt ic doch immernoch seinerseits ein Irrthum 
2 ° "oder eine Verwechslung denkbar ; welche inmveranlas- 
ee ” 
9° genkonnte, Fabricius irre zu führen, — und dieses muss 
E der Fall gewesen sein, denn .der Verfasser Diagnose ünd 
; des Fabr. Beschreibung lassen sich nicht vereinigen 2 Bi 
| Mr ix 
4 Ar %) Auch hier kanır ich dem scharfsinnigen. PR 
E nicht beipflichten, sondern ‚glaube, dass bei so vielen 
für die gewöhnliche Deutung der X. Icinctum spre- 
A ‚chenden Auctoritäten, ‚bei der unverkennbar nahen 
; "Verwandtschaft, worin diese Eule wit Nun atrum 
- Re a u d. a. der Familie M steht, und.bei dem- Umstande,, 
h 1% dass denn doch wirklich ein Jota () von schwarzen 
i ’ , umgeben ist, die gewöhnliche, Mei- 
b a mung die richtige ıst, um so mehr, da man eine B.tri-. 
 macula kennt, die der B. caesuleoiephala äuf- 
’  serst nahe verwandt ist. Ich hoffe ihre Beschreibung 
ee von meinem Freunde Ochsenheimmer zu erhalten,. der 
w > sie jetzt besitzen soll, - I. 


Er Fam. O. Nr. 2, Bomb. (Hepialus) Hamma. » 


1 Den Verfassern war das Männchen der BD. Hamma un- f 


Dekänhie, Ich habe einen weiblichen Spinner vor ınir, auf 
welchen sowohl der Verfasser kurze Diagnose, als alıch 
_Schranks etwas uniständlichere Beschreibung (Fuessl. im 


. Mag. II. pag, zıı) vollkommen passen, wenn gleich letztere 


Rx auch nicht Alles erschöpft, Auf eben dieses Exemplar passt - 


LS 
 Linnes genaue Beschreibung der N. Sylvin® Fam; Suer, 


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« 


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62 Wiener Verzeichnis: v Babe. 


f vu e \ E “ 


N 


'N. List ee ‚Die BERN Abbildung dieses Weib- 
chicns finde ich in. den Papillons d’ EutoRST Pk, CXCH ‚fig. 
249 f, und.die Kiuon 249. d. ist auch, davon keinesweges 
verschieden, obgleich selbige eine Varietät zu bezeichnen 
‚scheint. Das Mönnchen zu meinem Spinner ist von Fabri- 


s:,Klus-unter dem ‚Namen Hepialus Crux ‚recht gut be- 


 ERE "und in.den Papıllons d’ Europe Pl. CXCII. ‚fig. 


i 249. a. kenntlich abgebildet. Zu eben diesem Männchen 


= 


ziehe ich auch ohıe das mindeste Bedenken Fabricius He: 
pialus angulatus Spet. Ins. "Append. pag. 506; it wie- 
‚fern die fig. 249.e. der pl. CXCH der Papillons ‚d’Europe 
zu diesem Männchen gehören möchte, eutscheide ich nicht, 
Die. B: flina Espers von gegen wärtigem Spinner zu tren- 
nen ist nie unmöglich. meine eignen schr gut erhaltenen 
Exemplare widerrathen es geradehin, so wie auch Espers 


und Ernsts Abbildungen. Uebrigens frägt es sich noch, 


ob Espers Flina die Flina der Verfasser wirklich sei 


N. 4. Bomb; (Hepialus) Hecta. | 


Die. Naturgeschichte der Arten dieser Fainilie ist noch bei 


weiten nicht hinlinglich aufgeklärt. ‚Die Humuli ist 


die einzige, deren Verwandlungsgeschichte wir, umstand- 
lich kennen #und über deren 'Geschlechtsunterschied keine, 
Zweifel mehr obwalten. Bei allen Arten dieser Familie 


findet sich ein bedeutender Unterschied zwischen beiden 


. Geschlechtern, wodurch es äufserst erschwert wird, Männ- 
j 


chen und Weibchen einer jeden Art richtig. zusammen zu 


stellen. Das Weibchen dieser nicht seltnen. Art kenne ich 


ut Zuverlass night; obgleich ich sicher annehmen darf, 


dass ich es unter der großen Zahl hierher gehörigen Spins 


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Fr f} # 5 ca "a . ’ 
e \ Fr BR. y u 


“23 ar, 

h 5 z j EL. di 2, ei | ! > PT, | er 
000. ‚Wägner 'Verzeichniss‘/Bombyx. 63 
ER AR 20 ee 


ehe: ‚Mit gtofsem Rechte hat Borkhausen ‚Lin- 

E. nes Hibisiidene‘ ‚aus .deriReihe der, Citate weggelassen, 

oischon der-Zeichnurig die Flügel! wegen, kann diese Lin- 2 

|  neische ‚Eulen nicht ‚in : gegenwärtige Familie; ‚gehören. 
Recht sehr wünschte ich, dieGattung A epialus umständ- 
‚lieh'ünd genau'durch einen sachkundigen Mann, bearbeitet 
zu sehii, Borkhausens ‚Beschreibungen, so wie ‚auch Es 
er ‚pers und’Ernsts gbbildungensiobgleich, dadurch immer Kini- | 

| n>gcsaufgeklirt‘ worden ist, befriedigen doch" nicht-gänzlich. 


F Far. Bi Nr. 2. Bomb: Plumigeram. a u 
‚ Als-Syıionym Muss: hitiiahgcfühke werden: De; Villers Ent. 
Kinn. T: IL. 'pag..ıdo. N. 85. B. Variegata. EN 1 
EN 1. Bomb.+Libairix. hl 


Zu der „Bemerkung des Her. füge ich hinzu, dass bei 
+ »pwielen Spinnern der Fam. F. deren Flügel ungefähr in der 
.Artiwie bei Libatrix. ausgeschnitten sind, dig: Spitze.des 
‚Vorderfügelssich nicht. wie,b>i dieser nach‘ unten ,' son- 
- dern nach oben umkrummet-. Wie ist diese: Erscheinung. 
„zwerklären!? Kun Be 
 FainR: Nr. 1. Bomb. Dictaea. EEE 

r u Man vergleiche das bei B. Tremula Gesagte, 

N. 4 Bomb. Capucina. 


! 


„Ich schäme mich nicht, zu gestehn, dass ich weder Lin 


E: Ge s noch der Verfasser Spinner dieses Namiens mit Gewiss- 
heit ‚kenne, welche ich aber beide für verschieden halte 
> Linne’s Bezeichnung ‚desselben in der Fauna sowohl,- als 
P/ "im Systeme ist so unbefriedigend, so unzulänglich: und so 
„trokken, dass nur Vermuthungen gewagt werden dürfen, 


x N ER ® 
bis Linne’s Sammiung selbst Auıscalluss Sıbt. inuiäsen efe 
-. er = / 


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S ; j 
Bei, 3 


ER Wiened Verzeichniss: Benni 


n ix [ j Na. N 0% 


iaube man mir meine Meinung vortragen: zu üsfen; Zu 

" vörderst Täügne. ich; dass. Linnes Capucina die Esperi- ; 
ERER TUI. tab. LXXXT. fg. 1— 2 seij..der | 
" Anführung der Gründe bin ich überhoben, da Borkhau- 


lgeinsie pag. 427 umständlich angeführt "hatz=auch 'Espers 


Cap utin® Tab. LXX. Fig. 5 gehört sicher nicht hierher, 
“ rs, ist wohl nur Varietit der Camelina. Der.einzi- 
ge wir bekannte Spinner dieser, Familie, auf‘ welcheii sie 
«Beschreibung der ‘Linmeischen’ Capueine‘ anzuwenden 
wäre, würde der Verfasser Cucullina sein, Denn. ein 


mal’ steht dieser Spinner i in sehr naher Verwandtichäft mit 
der Camelina, welcher er nach inne höchst ähnlich 
sehn soll; zum andern sagt Linn@ vonihm inder Diagnose: 
| „denticnlo dovsali veflexo fasciaquerrinerea. 


Die fascia cinerea passt auf die Curalline: vortref- , 


r_ 


“fehler sein, da'es in der weitläuftigen Beschreibung: nicht 
weiter vorkömmt, sondern es daselbst heisst „‚fascra 
obliqua fusca“ aber auch eine fastza fusca vermisse 
ich nicht bei der Cucullino. Im Syst. Nat." p. Bar ist 
endlich aus der faseiu tinerea und fusca der Pau: a 
‚gar eine fascia ferruginea geworden, und doch soll 
"die Grundfarbe selbst rostfarbig sein! Ergiebt sich aus 


; künftigen Beobachtungen Schwedischer Entomologen,- As. 


2: Cucullina in Schweden angetroffen werde, so durfln 


wir ferner nicht zweifeln, dass Linnd diese unter den Na- 
men Capucina aufstelife, denn auch der inz Syse ‚Natu- 
rae hinzugefügte Charakter, „alae Suprviores subtus 


Y u ” ; . j Bin . ’ 
margine postico obscuriores“ tft beidır Cucul- 
Be a “ Ne te 


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Lich ; sollte jedoch wohl das Wort nero nurein Diukk- “ 


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Pi / x j Er Yes) I , 


; FRE Er N 5 - 


ER: na der Verfasser Cucullina, welche von diesen Ei 
25 und genau charakterisirt worden ist, so muss nothwendig. 
5 ’® ‚deren Caprcina ein anderer Spinner sein, welcher mit 
RT ER Linneischen nicht vereinigt werden darf. In dem 
' Zusatze zu. dieser Artmuss esheißen: Die- -Capusinader 
Wiener u. s. w. nicht Camelina; und einige. Zeilen 

| nachher: Ob die Capucina Lin., B. capusinä Fabr, 
etc. Ich halte aber der Verfasser Cıoapusina für denje- 

oe nigen Spinner, welchen Hübner uns tab. gr seines Vögel 

j und Schmetterlings Werks,‘ und tab. 5. fig. ar seiner. Spin- 
ch ner unter diesem Namen so schön abgebildet hat, und wel- 
chen ich einmal aus Wien, und einigemal durch Herrn 
Sig selbst unter diesem Namen erhalten habe. - Hüb- 
„ners 5. Capniine (Carmelita Esp.) trägt so offenbar die 
"Merkinisle der, gegenwärtigen Familie an sith, dass wir 
1 nicht gweifih dürfen 3 dass „ wenn die Verfasser sie besa- 
fen, sie in dieser, Hamalig gesucht werden müsse. Sie 


machen h bei dieser Faudlie noch eine Unterabthei- 


"lung. * * „Mit zwo Spitzen auf dem letzten 


Ringe“ ynd bringen in diese zuerst B. Camelina, und 


dann ihre B. Capucina. Sind die mi „mitgetheilten 


der Hübnerischen Capucina zwei dergleichen ee 
auf dem letzten Ringe fuhre, so sind die Zweifel so ziem. 

Jich gehoben, und wir können sicher der Verfasser‘ Ca-' 
peiinz mit den. Hübnerischen Spinner vereinigen. Doch: 
‚ Hübner bildet uns diese Raupe auf Ger 3ten "Tafel Figur 3 


t; der, ers scn Lieferung seiner Raupen ab,. und an dieser Er ' 


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Iitiger Mag 32. 1, Bd. ’ B.,,1, Te, 
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‚ Nachrichten. eines Freundes zuverlässig,‘ dass die Raupe » 


er 


66 Wiener Verzeichniss: Bombyx. 


gur kann ich die Spitzen ticht wahrnehmen, wozu indess 


wohl die ungunstige Stellung auf einem Birkenblatte Schuld 


K4 


sein mag. HFabricius B. Capucina kann gar keine 
- Schwierigkeit veranlassen, denn gewiss sah er sie nicht 
selbst, sonderit nahm sie blofs aus Linne’s Schriften mit 
"auf, mithin gehört sie unbezweifelt zum Linneischen Spin- 
ner, dieser mag sein was er wolle. | 
Der Her. hat'bei der zweiten Abtheilung dieser Familie 
die pag. 63 befindliche Note weggelassen, in welcher die 
Verfasser sagen: “ Wir haben noch eine dritte, 
RaupenArt, die hierher gehörte, von Buchen 
(Fagus Sylvat.) gehabt, aber nie zur Verwand- 
lun e gebracht. Ein den zweenen hier, gesetz- 
ten ähnlicher Schmetterling; dessen Bildniss 
uns aus Sachsen geschikkt worden, mag ver- 
"muthlich eben der sein, der daraushättekom- 
men sollen.“ ‘Pag. zu erkliren sie diesen aus Sachsen 


“in Zeichnung erhaltenen Spinner fürihre Cucullina. 

*) Die Linneische Beschreibung, in der wieder in Anse- 
hung der Farbenbestimmmung große Verwirrüng 
herrscht, darf wehl schwerlich auf Cuculline ge- 

- . deutetwerden; sollte Linneden hellgreten Hinterliekk 
der Vorderfiügel haben ubersehn können? Auch ist 

der Hinterrand auf der Unterseite schekkig. _Entwe- 
-der hat Linne eine ‚Abändrung von Cemelina vor 
sich gehabt, oder, Gert es aber viel unwährschein- 
‚licher ist, eine uns nech unbekannte Art, I 


Nr. 5. Bomb. Zieza:r. 
Ahrens im ıyten Stükk des Naturforschers pag. 216. N. 61 


” 


.2 £ 2 ee > LH u >. 
Z i 


, Wiener Verzeichnis: . Boniye; 32 67 


ie Spinner: „ Auf ARE Re 
wohl die drei als funfhökkerichte Raupe.“ 


5 Fr Spinner entsteht stchs nur aus einer dreihökkerich- 
er ten „Raups; die funfhökkerichte, deren Ahrens erwöhnt, 
#5 muss. die der-B, Dröomedgria sein, welche in a That 
‚fünf Hiökker hat, aber doch aufserden noch schr verschie- 
dent Ä | | we 
+ Nr,6. Bomb. Triitophus. 

‚Freilich ist dıe Verwirrung bei diesöm Spinner ungemein 
groß, allein Einiges aufzuklären ist doch möglich. Nimmt 
„man an, dass Fabricius in der, Mant. und in der Ent, Syst. 

3 die wahre B. Tritophus der Verfasser vor sich hatte, 
welches sich kaum bezweifeln Lisst, ‚so ist es. einleuchtends „ 
dass Espers und. Borkhausens Tritephus, so wie auch 
des Jeiztern Dodonara, der Verfasser Trifophus nicht 

sein ‚Köunen, denn es bedarf einer nur. oberflächlichen 
- Vergleichung, um die grofsen. Unterschiede zwischen der 

e. _B. Tritophus Fab. und dem Esperischen Spinner dieses 

| Nämens wahrzunehmen. Fabricius beschreibt die #. Tr» 
| tophus so genau und schön, dass es unmöglich ist, Bork- 

_ hausens Tr emula und ‚Sieberts Pheebe aus dieser -Be- 


Ä ‚schreibung zu verkennen. Alle, selbst die kleinsten Um- 


we 


Fir. stände passen so vollkommen, dass es befremden muss, -wie 
bei einer so klarn Sache noch Zweifel obwalten konnten. 

. Vergleicht man hingegen die Fabricische Beschreibung der 

= B. Tritophus. nicht mit den Esperischen Abbildungen 


seiner Tr ılophus, Dodsnaera Borkh. sondern mit na- 


e: “ fürlichen Exemplaren dieses Spi inners, so wird man Anden, 
ER}; dass kaum ein Charakter pässt. Espers Triiophus hat 
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SENT, E | 
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ER - Wiener Verzeichnis: Bombyx. AN 


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keineswegs "braunwolkige Vorderflügel mit einem rostfar- 


bigen weiß eingefassten Mittelmon de; er hat kein brau- 


nes Brusstükk; keinen ach Hinterleib; keine wei- 


‘ Sse Hinterflügel. mit einem braunen Wische im Innenwin- 


| kel; lauter Charaktere, welche beider Tremula Bork. 
Phoebe Sıeberts, sehr deutlich in die Augen fallen. Hüb- 


N 


ner, der ein großer Freund von neuen Benennungen ist, 
J 


selbst dann, wenn sie nicht nötkig sind, ‚hat diesen Spin- 


ner tab. 7. fig. 27 gut abgebildet, und B. Torva genannt. 
Nicht so gut gerieth ihm fin. a9. B. Tr itauhus, welche 
vom Esperischen Spiner‘ Hieses Nainens nicht verschieden 
‚zu sein-scheint. Zur 2. Tri toph us Fabr. gehören noch 
"unbezweifelt folgende Synonyme: 5. Tr itophus-(Tabell. 


‚Verz.Lp. 44. N. 29.) von Herrn Vieweg unter meinen 


Augen beschrieben; B. Balsamiferae, (Bralm Ins - 


Kal. 1. p. 261. N. 155.) die ubergrofse Achnlichkeit, welche 


 Brahm zwischen seiner Tremula (Phoebe Sieb.) und 
der Balsam iferae selbst einräumt, noch mehr aber der 
* Umstand, dass er von der Einen angeblichen Art nur Minn- 
chen, von der andern nur Weibchen hatte, machen es 


klar, dass er zur Ungebubr die beiden Geschlechter Einer 


Art zu zwei verschiednen Arten ınachte, und diefs ist um. 


so gewisser, da alle Charaktere, welche er von der B. 
Balsamiferae angıebt vollkommen auf die männlichen 


Exempl. der Phoebe, welche ich vor mir, habe, so wie 


denn auch die Charaktere seiner D. Tremula nur auf - 


die weiblichen Exempl. der Phoebe passen *). Ich ziehe 


ferner hier mit voller Gewissheit an: Papil.d’Eur. Pl. CCH. 


fig. 268. a—b. d—eim Texte ürrıg für. DB. Dromeda- 


} u 1. 
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Wiener Verzeichniss: Bombyx. | ..& 


EB a gehalten; ‚endlich achört auch wohl noch Espers 
‚tab. LX. fig, 3 3. B. Tritophi var. hierher; die Abbildung 


ist aber sehr unbefr iedigend. 


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5: 


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u Ich muss jetzt noch anzeigen, in welcher Art die Wider- 


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drüche, welche bei den ‚Raupen dieses Spinners zu herr- 


a = CR a > nee ’ 
‚E n en y (u 


' schen scheinen, zu heben sind. Die Beschreibung, wel- 
che Fabricius von der Raupe liefert, ist unvollständig, denn 
nicht einmal ist die Farbe der Rükkenhökker und des ‚er 

._ höhten letzten Ringes angegeben , sie lässt sich dennoch . 
\ mit der Raupe, von’ welcher Herr Vieweg uns die- Abbil- 
e dung in Tabell. Verz. I. fig. 3,geliefert hat, vereinigen. $ie- 
berts Raupe der Phoebt (Seribas -Beitr. I, tab. II. fig. '4.) 
weicht sehr ab, allein sie war, wie wir pag. 20 lesen, der 
Verwandlung ganz nahe, konnte daher wohl Farbe und 

. Gestalt verändert haben. Allein die Siehertsche Raupe wird. 
mir noch ‘mehr verdächtig, wenn ich damit vergleiche, 
was einer der vorzüglichsten Schmietterlingskenner mir un- 


ter’m 2osten Mai d. J. von Leipzig schrieb, hier ist .die 


Stelle des Briefess: - RRR "8 
Ei '„sScribas B. Phosbe, Borkh. B. Tremula, ist mir 
0...» vor einiger Zeit ausgekrochen. „Ich fand die Raupe 


- 


„im vorigen Herbste an Espen, sie war.aber der Ver- 
"»wandlung nahe und spann sich noch at demselben 
„Abend ein. $o entstellt sie schon an Parhelwar, (der 
„Kopf war grau, der Leib durchaus kaffeebraun, die 


N „Rükkenlinie verloschen) so zeigte doch ihre Gestalt 


_ 


„die nächste Verwandtschaft mit B. Dromedarius 


0... „an, und kam auf keine Weise mit der von.Scriba 


3 beschriebenen Raupe der B. Phoebe überein. Sollte 


‚79 Wiener Verzichtit: Bombyx.. N 


+ \ f i ’ 7 
“ ter . 2 N 
’ i' f x N RL 4 \ ; 
I D a ji x ’ 7 y 2 % P) 


wi er 


e "5 65 dig von Be zuerst Anger B. Balls em > 


nferae sein? Wie wir Ochlpann sagte, 'so hat Car. 


»Ppieux sie ebenfalls erzogen, “ die Raupe i im gesun- I 


„den Zustande soll die ım Tabell. Verz, Brand. $e ’hmett, 
2 1:1. tab. 4 abg-bildete Raupe ler B. Tritop hus 
\ „sein. Ich wage nıc! ts arüber zu ent tscheiden * Re), 
Diese Worte passen alle auf das oben Gesagte _vortrefllich, 
sie verbinden Viewezs Tritophus und Brahms Balsa- 
miferae mit der ‘B. Tritophus Fabr., und der einzige 
übrig bleibende Zweifel ruht auf der Sıebertschen Raupe 
der Phosbe. "So Wwelttzullllaicse Auseinandersetzung auch 
ist, so verdient Espers B. Tritophus doch noch &ine 


kleine Digression. Ich bin wegen dieses Spinners noch un» 


gewiss, ob ich ihn zu dieser Familie, oder nicht vielmehr 


zur Fam. A. rechnen soll. Er steht in sehr naher Ver- 


Wandtschaft mit“ B, Trepida - — der Verfasser Tremu- 


la, Allein‘ er nähert sich auch‘ den Spinnern Ziczac, Tri- 


Tophus Fab. und Dromedariws. Nur die Entdekkung 


seiner Raups, von welcher ich much nicht entsirinen kann, 
die Beschreibung irgendwo gefunden zu haben, kann wer 
gen der Stelle entscheiden, welche er im Systeme einzuneh- 
sen hät. Denn die Beschreibung der Raupe, welche Bork- 
hausen bei seiner B. Tritophus, welcher die Esperische 
Ist, liefert, ist beinahe wörtlich aus dem T'abell. Ver- 
zeichnisse entnommen und gehört nicht bierher, sondern 
zu B, Tritophus Fab. ***), Welch einen Nanten soll 
nun aber Espers Tritophus erhalten? Tyitophus darf 


er, fenerkin nicht uchr heifsen, .da er der Verfasser (und, 


Fabricius) Trito phus nicht ist; auch deren Dodonaca 


% 


3 A Er N IE 
2 ee : 1 IRB: 

Kia BL, che Verzeichnis: Bombyx. Be, 
7, i } g : 4 

er SH ist er nicht, wie REN bereits bewiesen worden, also ist 
Ay F i 


9% 


er diesen Naänien, welchen: Borkhausen. ba b> :ilegte, zu 


. ‚führen nicht berechtigt. Soll endlich gar der vacant ge- 


ur 


R wordene Name Tremul a auf ihn übertragen werden? 
2 Kr; Dagegen wird aber auch ein jeder, . welcher endlich hier 
-  Orduung herrschen zu selın wünscht, seine Stimme erhe- 
ben; ich bruuge daher den N amen Me ea für ihn in Vor- 
‚schlag. 


- 
x 


*) Brahm hat diefs selbst an Ochsenheimer geschrie- 
ben. -I 

_##) An eben diesen Kenner schrieb Brahm, dass Siebert, 
wie man ihn aus Darmstadt bestimmt versichere, die 
Be unrichtige Raupe abgebildet habe. L ! Ä 
| es) Hr. Dahl hat den Esperischen Tritophus aus 
- der Raupe gezogen und diese, wie viele andre seltne 
Raupen, vortrefllich aufbewahrt. Sie gehört mit 
B:.: >. Tritophus Fabr,B. Dromedarius u.ähnl. Raupen 

% in Eine Familie und ıst auf Espeu gefunden. I. 
/ ö A 

‚Fam.S$.Nr, ı. Bomb, Terrifica. 

Es istaligemein angenominen, dass dieserSpinner Knoch’s 
nr Vidua und Milhauseri Fab. sei. Daher verdient Dr. 
Bi; --D— s Stiiime, welcher im 2teu Bande des N. Fuessl. 

‚4 Magar. $. 378 der Verfasser N. Ulmi für die B. Mil- 
kaustri hält, keine Rükksicht. - Es wird nicht uninte- 
S  ressant sein, wenn)ich bei dieser Gelegenheit anführe, dass 
dieser Doktor D—s ein bekannter insektenhändier ist, 

2» welcher in Italien und Frankreich unter dem Namen Du- 


slos reisete, naclıdein er sich zuvor hier und in Wien un- 
\ \ r » Pr > 


. 


n 


7 


Mir 2 N L u a N 


= 


B.'.- ‚Wiener Verzeichniss: Bombyx. AM 


ter dem Namen Gruwel ‚ Und auch in Braunschweig 
(wenn ich nicht irre) unter dem- Namen Liebau*) .auf- 
gehalten hatte; hiermit vergleiche man Ernst Bali d’ ar 


„sgpe Tom. V. pag, 121. 


2 A ar dem Namen Grüwel. I. NEE PU 


.Nr.4. Bomb. Furcula, 


Hubner hat yon diekam und äch verwandten Spinnern i 
tab. 9. fig. 36. 37. 38 u. 39 unter den Namen B. Bicuspi 5, 
Fascinula, Biyınm und ‚Furcula gute brauchbare 
Abbildungen geliefert ; ; auch die Raupen der DB ifid da, Fu 1 
cula und Bicuspis. auf der dritten Tafel der dritten Lief. 


seines Raupenwerks recht schön abgebildet. Hierdureb ist 


nun zwar Vieles geschehn, allein es bleiben doch noch der 


Zweifel gerug aufzuklären übrig, Ich behalte mir vor, 


die Auseinandersetzung dieser Artım zum Gegenstände ei- 


ner besondern Abhandlung zu machen, und verspare also 


bis dahin, was ich hier noch sonst zu sagen hätte, 
J e 5 


Fam, T. ‘Die Arten ‚dieser Familie hätten es längst verdient, 


‘ 


‚in eine cıgne Gattung gebracht zu werden. Bei Linne und 


Fabricuns stehn selbige schr unschikklich unter den $pan- 
nern; die Verfasser, Esper und Borkhausen rechneten sie 
mit mehrem Rechte zu den Spinnern. Allein, wenn Fa- - 
brieius nicht setadelt worden ist, B.-Cossus, Terebra 
und Aesculz von den Spinnern abzesondert und selbige 
in eine neue Gattunggebracht zu haben, so wird derjenige, x 
welcher einst diese Arten der Faor. T von den Spinnera: 


trennen wird, noch- wenig zer Tadel besorgen dürfen. 


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E N Roh. Falcula: a R r 
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- Mit diesem Spinner wird noch von vielen Entolagen 
ein andrer sehr verschiedner vermengt, dessen Raupe : aus- 
‚schließlich nur auf Elsen lebt; dieserist.von Sep pps? Meister- 
hand im- 2ten. Bande seines ‚Werks auf Tab. XiI d er 
Nachtvlinders vant tweede Gezin der erste 


Bende nach ällen Stünden abgebildet, jedoch von ınım 


? a 2 » j ! 
-- mit Unrecht für Linne’s Fal:atzria gehalten worden. 


Lines Citat aus Degeer gehört aber nicht zur. Fal:wla, 
‚sondern zunı Seppischen Spinner, von welchem auch Bork- 


hausens Curvatula Papilions  d’Europe Pl! CEVIIL,N. 


276. fg. nicht verschieden ist. Diesen n’mlichen Spin- 


ner hat Hübner nach beiden Geschlechtern auf der Liten 


Tafel seinep Spinner -fig. 42 u. 43 abgebildet, und dent 


ihn Harpagula, mit welcher jedoch Espers Harpagu- 


la, welche Hübners Sicula ist, nicht verwechselt wer- 


‘ den’darf. Espeis und Borkhausens Sigula heißt bei Hüb- * 


ner Unguicula. \ 


Nr. E Bomb. Flexu la. 


- 


” 


N 


n_ 


Den Bork hausenschen Citaten muss folgendes Synonym 


“ beigefügt werden: Naturforscher 10 St. pag. 81. N. 67. Ph. 
Emarginata,. Hübner trennt die B. Flexula nicht | 


nur von dieser Familie, sondern auch gänzlich. von den 
" Spinnern und bildet’sie in der fig. 19, tab. 4 seiner Spanner 


ab., In wiefern er hierunter Recht that, wage ich nicht 


nere ich mich, dass Oehlmann aus Leipzig mir vor meh- 


‚ren Jahren schrieb: er habe diesen Spinner erzogen, die 


‚Raupe lebe auf Eichen, zu dieser Familie könne er nicht 


Br: ? nt 


Wiener Verzeichniss: Boimbyx. ö 73 | 


nn 


> zu entscheiden, da ich die Raupe nicht kenne; doch erin- ° 


E; 


LE U . x I _ Ir 
74 Wiener Verzeichniss: Bombyx. 
mn ei 


\ x 1) 
e , 


gerechnet werden, die Raupe sei eine Franzenraupe(9)*) —. 

dass sie eine: Spannenräupe sei, meldete er mir indes’ nicht. 

Rx 'So heifsen die Raupen der Fam. X von Noctua. Die 

" Roupe soll der von N.P arany mp'ka sehr ähnlich 
sein. I. 


N. 4. Bomb. Hamula. 
Zwei Synonyme deren Niemand bis itzt gedacht hat, sind 
hier noch einzuschalten, nämlich: 
Naturforscher XI. $t. pag. 68. N. ar. Ph: Binaria; De 
vill rs Entom. Linn. Fam. II. pag. 301, N. 418. tab. 6. fig. 
1. Fh: G: Faliulatarıaa! © : | £ 
Hutners Uncula, Spinner tab. 12. fig. 45 scheint mir nichts 
weiter, als Ei ne Varietät desWeibehens dieses Spinners zu sein. 
Unnachal banli ich schöne Abbildungen der .B. Hamula 
durch alle Stände finden sich im zten Theile des Sepp- 
. schen Werks Tab. XVE: Nachtrvlinders etc. eerste 
Bende Borkhausens Un:inwla verwiese ich lieberzu der 
von welcher beı B..Falcula die, Rede war, 


neuen Art, 
die schwarzen Linien passen besser dorthin als hierher, 


N.; INBamb: Lacertula . 
Auch hier ist noch eine Art einzuschalten, welches Hüb- 
ner bereits that. Auf tab. 12 seiner Spinner bildet er fig. 
gg'die Lacertula, fig. 50 aber die neue Art, welche er 
Scinsula nennt, ab, doch gentigen mir seine Abbil-- 
dung- zn nicht vollkommen; auch hierüber werde ich mich : 
an einem andern Orte, so wie Überhaupt wegen dieser 


— 


eanzen Familie umstindlicher einlassen. 


N. 6. Bomb. Spinula, 
An Synonymen und Namen fehlt es bei dieser Art nicht 


| u 
a 


R: 5 Bu 7 Wiener’ verzeichnis! Boinbyx a 
= i 3 och ae ich noch zweı ad welche Niemand bis 
E ve anführte, nie: Scopolis Ph. Glaucala ie, 
i Corn. pag. ar. N. 549 (Die Abbildung, "welche Scapohı se 
E: Fert) ist Fecht gus)und Ph. Att. Rülfa, Einne Syst. Nat 

4 ” e: xir Tom 1. P. ir ‚pa: Eye N. ı | ARKE 
j Fam. v. 7 i 


7 “ Auch diese Fapilie, welche bat d zu -den Spinnern wie 
. bei den Verfasser; ‚bald zu den. Eulen wie bei Hufnagel 

Br Im Berliner Megazın; bald aber ‚wieder zu ‚den Hepialen 
F j wie bei Eabrieins, hi: über und herüber geworfen worden 
Ä äst, ‚verdient mit ganzem Rechte zur Gattung erhoben zu 


werden. 


U NEEB. Testüdo. 
Borlhalsens Synonyme gehören sämtlich hierher, so 
wie auch die vom Her. hinzugefügten. Borkhausens B. Li- 
7 max, welche ich aus Darmstadt unmittelbar erhiee ist 
| voy der Esperischen Asella nient im minde:ten verschie- 
det, ind eben :o wenig von der. B. Testudo: Die Grund- 
farbe flit allein bei der Limax dunkler aus, die Zeich- 
nungen hingegen kommen auf das Genaueste überein. Die 
{ beste Abbildung der, Testudo‘ nach allen ihren Stinden 
lieferte Sepp. im zten Theile seines Werks Tab. XV 


x 


Nr “x Bomb. Asella.- 
% u. Sehr richtig führt Bork. bei der Asellz der Verfasser, 


Fer KnochsPhalaena Heterogeneacruciata an. 


zu Knoch's vortrefliche Bearbeitung der Naturgeschichte 
dieser Art mit Hinsicht auf die der Testudo, verbreitet 


- R l 


= 


” 


d 


76 Wiener Verzeichniss: Bombyx. 


Fam: a. Ast 1. Noct. Ulmi. 


„. ’ \ 


R ein schönes Licht über die allgemeinere Geschichte der, Gat- 


tung, welche ich eben fur diese Arten i in Vorschlag brach- | 
48. Wollte doch Fabricius, „welcher bei der Herausgabe‘ 
d > Entomologia Systematica- schon zu fühlen. schien ’ wie 
ınschikklich Testudo,_ Bufo ‚und ‚Asella, bei seinen 
Hepialen stehn, sich darüber ı machen und ik in seinem 
neuen Werke eine schikkliche und sichere Stelle anweisen ! 
Zur Anmerkung der Verfas: ser Pag. '65 bemerke ich, dass 
die Tre und Phalaenen deren sie darin erwähnen, (Lin- 


s Tin, Prolstella, B. Prolifera Brahm) nieht nur aus. i 


A Familie, s sondern aus der ganzen K lasse {pr Glossa- 


ten heraus’und zur Klasse der Rhyngoten hinüber müssen. 
Denn nach Latreille’s lesenswertlien Beobachtungen ist die- 
ses aachen kein Schmetterling, sondern ein Coccus. 
Man vergleiche dieserwegen Millin’s Magazin Encyclope- 


dique Annee I, 5 IV. pag. 304 — 310. 


; . 
N®0:c t ma; 


Wenn diese Art nicht in einer eignen Familie stehn sell, 
so wird sie allerdings mit den Spinnern der Fam. S. ver- 
bunden werden können, Aus der Gattung der Eulen muss 


sie auf jeden Fall gänzlich verwiesen werden. De Villers, 


welcher in seiner Ent. Linn. T'. I. S. 157. Nr. 74 diesen 


Spinner aus dem Esperischen Werke unter dem Namen 


B. Cassinia aufgenommen hatte, fuhrt ihn pag. 274 


k . Er (2, N _ 
Wiener‘ Verzeichniss: Noctua. _ ”7 
3 4 en E% / "7 i 


. L 


“  Ulmi auf, die Figur, welche er lieferte ist aber von ei- 


: A * Fühlhörner beweisen. Von en Missgriffen MIOOIE 
Se ganze compilatorische Werk. Eine ganz eigne Verwir-. 
rung ist hier aufzuklären: Fabricius beschreibt im System, 
"Ent. pag. 577. Nr. 72 umständlich unter dem Namen B. 


Strigula einen Spinner, welchen er auch ir seine Spe- 


‘"cies und Manitissa übertrug. Dieser B. Strigula wird 


J 


3 am letztern Orte der Verfasser N. Ulm: als Synonym 


beigefügt, auch -die Beschaffenheit der männlichen "Fühl- 


hörner und die Bauart-der Raupe dieser Eule richtig auge- 


geben. In der Ent. Syst. zieht Fabricius seine eigne Be enen- 


© die Benennung B. Ulmiy lässt aber übrigens hier die 

| . weitläufigere Beschreibung: des Systems beinahe wörtlich 
IN 

$ wieder abdrukken. Hieraus nun wäre man zu\schließen 

- berechtigt, N} Ulmi und B. Strigula seiein und das 
 nämliche Geschöpf. Untersucht man doch gehörig die 
Sache, und folgt Fabricins nicht blind, so findet sich bald, 
dass den keineswegs also sein könne. Borkhausen war 
‚der erste, welcher ‘hier Zweifel Zusserte, Die Beschrei- 
bung der B. Strigula im Syst. ‚Ent»passt auch nich* mit 
Einem Worte auf die. B. Ulmi:, denn okne andrer’Merk- 


male zu erwähnen sei es senug anzufiihren, dass Fabricius 


_ 


1% ‚seiner Strigula'die gewöhnlichen Flekke zuschreibt, 
= syon welchen B. Ulmi auch nicht eine Spur’ zeigt. Ich 
rn -bin überzeugt, dass B. Sivrigula des Systemis’die NV, Zi- 
"mariae der Verfasser ist, womit nian auch NM, Stichica 


Im Sr 
SR Ef dr‘ 


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N p e 


r Nr. 345 zum andernmale als Eule, unter dem Namen W. \ 


, e al .q Ä L = D iu 
nem Weibchen entnommen, welches die BE mn 


nung B. Strigula ein, und substituirt an deren Selle « 


Mi. 


78 Wiener Verzeichniss: Noctua, 


Fi x ’ u‘ 


verbinden muss. „Wie ‚aber kan, AKA dazu ; ‚der Ver: 
 fasser | Ulmi und. ihre Raupe zu seiner Sirigula anzu-, 
zieun?, Diese Erage kann nur er allein beantworten. ‚Das 


„. r® n 


Verbes sera 15t Honig: ns 1m Mindesten nicht ‚schwierig. ‚N. 


Vimi, ist Br ihrer Raupe ‚bekannt; B. ‚Strigele ist 
iiche N. Ulmı wie.oben bereits gezeigt ıst;‘ die zu der- ‘ 
Y; selben beschriebne Raupe geh! "rt ihr nicht zu, denn es, ist 
die bekannce Raupe von N. Ulmi, mithin ist es erwie- 
sen, dass Fabricius zwei gänzlich verschiedne Arte n wit 
einander verband. *). | R en “ 
von ‚Espers. Abbildungen gehört wohl nur Blade anzehliche: En: 
‚Varietät üg. 5 der Tab. XLIX hierher; SB. 4 kann "N. Ur 
mi nicht sein N der Habitus widerspricht, so wie auch der 
Bau der Fuhlhörner; diefs- Geschöpf sieht einer N, Ab- 
synthii, der man gekätmmte Fühlhörner angesetzt hätte, 


‚ nicht unähnlich. 


u 


x.) Da FOBHeRı nicht allein die Beschreibung, sondern 
auch die Artkennzeichen seiner B. Sir: gula erhal- 
ten und nur den.Namen in ‚B. Ulmi umgeändert hat, 

- so muss man vielmehr das unrichtige Citat: N. U Imö 


des Wien. Syst., die Anmerkung von dem Fuhlsorne 

des Männchens und die Beschreibung der Verwand- 

u "Jung wegstreichen, und in dein Wienersys“, das Fa- 

| bricische Citat 'äuslöschen. Die ganze Arı 5. U imi 

fällt weg und wird, wıe Laspeyres so ‚glükklich be- 

merkt, mit ‚N. Linariae Ent. Ba lil. b. 92.274 : 
vereinigt |]. ch 


Fan. B. Nr. 3 Noct, Rumzcis. 4% 
Espexs fig. 7 der Tab. Fr stellt nicht diese Eule, : sondern 
I 


R ! = 
= 2 5 


27 


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A as Not. Ateris. | kt; va 


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i % Pr x 
‘Wiener Verzeichniss’ Noctua. ° _79 


hr Pr ö - \ a 2 
die Noct: Aceris vor; Abbildungen der N. Rumisis 
finden sich i im EDER W erke, tab. “u. Darf sg a Big. 


gu. 


- Zur‘ Noct. Chi gehört das ENRNTG Omiiron ı n 
buleux ireilich nicht, aber aueh eben so wenig zur 


Aceyris. Wennauch die beschriebne Raupe nicht gänz- 


dich von der N. Aceris abwiche, so würde auch bei der 


- Eule selbst. noch'zu viel Widersprechendes statt änden, als 
_ 


dass selbige hier angezogen werden "könnte. , Geoffroys 


"terflügel, so.wie auch die schwarze Unterfläche der- Vor- ' 


Citate machen die Sache um nichts deutlicher, denn Frisch, 


Reaumur, De Geer und Rösel, auf welche er sich beraft, 
bilden alle ganz verschiedne Eulen ab, und zwar Frisch, 
N. Aceris; Reaumur N. Pyramidea; De Geer N. 
Rumicis; Rosel N. Pirsicariae. 

Zusatz zur Nota *) bei dieser Familie. MIR N 
Die Verfasser vermuthen, dass Albin tab. LXXXVII. fie. 


f. zu dieser Familie gehören könnte, auf dieser Tafel ist 
jedoch nichts weiter, als B. Crataeg:i abgebildet. 


Fam. E-Nr.ı. Noct. Quadro. 


Das Citat aus deu Geoffroy gehört ohne den windesten 
Zwafel zur DW. Eborina.. Sitzt diese. Eule in Ruhe, in. 
t 
welchem Zustande 'Geoffroy selbige sah, wie aus seinen 


Worten erhellt, so ist die schwarze Oberfläche der Hin- 


derflügel nicht sichtbar, und sie erscheint wirklich. ganz 
ı 


gelb. 


Nr: 4..Noct. Complana. 


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hNob dieser Eule ist W. Depr essa doch wohl specifisch 


” . ! 4 
5 h/ % \ 


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.85 _ Wiener Verzeichnis: Noctua. | 


en " e = - Be 7 WR "WE 
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Auer" F 


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omplana "hat stets graue Vorder - und 
gebt fügel, N. Depressa hingegen stets graue 
Kr eraie. Zon Finserfügel: N. Depressa ist größer als 
2 N. Tomplana. N. Complana ist hier häufig, N. De- 
essa hingegen fehlt hier ganz; meine Exemplare der- 


1 sind aus der Leipziger Gegend.‘ . 
„Br. y- N. Roscida.. ni: 
% Auch meine Exemplare dieser Eule haben ein gelbes Haks- 
band und gelbe Einfassungen des Halsschildes. ER Be - 
Nr. 8.N. Cribrum. ° x a 
Geofroy’s Mantcau & points En Linne’s N.. u 
brum aus mehren Ursachen nicht sein. Denn Linne’s'N. 
Critrum trägt die Flügel, wie Borkhausen richtig be- 
merkt, übereinandergeschlagen und rollt ‚selbige keines- 
wege um den Leib... Auch hat Linne's Cribrum vierund 
nicht zwei Reihen schwarzer Punkte in den Fiugeln. Geoi- 
froy’ s ganze Beschreibung bezeichuieh unverkennbar Hüb- 
"ners Tin. Cribrelle. Obder Verfasser N. Cridsum 
| die Linneische Eule sei, bezweifie: ich; Hibner- erklärt 
selbige für seine‘ Cribrella, und eine gleiche RE 
niss dürfte es auch wohl nach = Citaten zu urcheilen, 
mit der B. Cribrum Fab. haben. ” 
Nr.4.N, Ancılla. - ! er 
Geofiroys Phaliöne a quadrille bezeichnet nur das 


= 


Weibchen dieser Art, welches auch nur allein von Linne- 
unter dem Namen \Ansilla beschrieben ist. Fabricius# _ 
„hat aus den beiden Geschlechtern dieser Art zwei Arten ge- 
macht, und das Männchen unter dem Namen 2. ER 


va, das Weibchen aber unter dem Nameu B. Punstaia 


\ - » 


| ® | 
% pP - 


B-, Wiener Verzeichniss: Noctua. DEE“ SL is 


j . Punctata beschrieben. Auffallen muss es, „dass: alle ER R | 
„Schriftsteller bisher nur die Obscura Fab: zur. Linnäg, 
‚schen, Ancilla angezogen haben,.und dessen Pu nctata, 
' welche doch mit der Linneischen Beschrei bung ganz über-" Mn . 2 
- einkömmmt, ausser der Acht ließen. Scopoli in „Deliciis FR 
= -Flörae et Faunar Insubricae T.U. pag. 5“ hat die 
— N. Ancilia unter dem Namen‘ Ph. N. Tripunctata 
- beschrieben, und auf tab. XXI fig. ul A. B. abbilden Jas- 
. re, -; Pe . 01} , 
I Fam D.Nr. ı. Noctua Pallrola, 
Die Charaktere, welche die Verfasser ven den Raupen 


und der Verwandlungsart der Eulen dieser Familie angeben, 
machen es gewiss, dass Linne’s Tim. Cuculatzlla in 


dersefben gesucht werden müsse, und ich bin ‚nach dem 


‘ 


angegebnen ‚Futter der Raupe sehr geneigt, Er Hübner . 
ihre ersteArt, die Palliole, für dieselbe zu halten. Mich 
wundert nur, dass die so genauen Verfasser des fehlenden. 
| erstern Paars der Bauchfüfse nicht erwähnten; ein Umstand, 
welcher Hubnern rechtfertigt, dass er diese Art zu den 
Zünslern brachte. Der Borkhausenschen Bestimmung der j 
Fe N. ‚Palliola kann icht nicht beipflichten *). 


In der Citatenreihe lösche 'man Ph. B. Cuculla 

Brahm und Esp- weg, die durch ein Versehn hierher 

“ geräthen sind. Sie gehören zu B. Cucullina der 

> Verf. S. 1455 4 — 5.und Espers B. Cuculla steht” 
Br} auch schon dort. I. 


Fam. E.Nr. 2. N. Glandifera und Nr. 5. N, Perla, 


9 

‚_ - [Hier sind durch ein Versehn die Cita te aus Fabricius En- 

3 k 
| Niger Mapa. TI: Ba F a 
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Rage E „a 


- © i Ar 


82, Wiener Verzeichniss:. Noctua. 


tom. Syst. verwechselt, welches al schon aus dem SEN 

r. satze erkennen ! san; N. Lichenis Fab. gehört zu Glan- 

. difera d. Verf. und N. Perla Fab. zu ihrer Perla, 

Nr. N. Degener. a x 

| Mes Fabricius VW. Algae ist nach der Uebereinstimmung 
aller Entomologen der Verfasser N. Degener. Das Citat 
der NW. Degener zur N. Alni ist gewiss’ nichts "weiter 

als ein Üebereilungsfehler, durch die Achnlichkeit der 
Namen Algae und Alni veranlasst *), Hübner bildet 
unter seinen. Eulen, Tab. 6. fig. 26 die N. Algae unter 
dem Namen N. SpoH anteer ab; was Konnte‘ ha 


hierzu wohl bestimmen? 


*) Dem Verfasser ist entgangen, was Schiffermüller Bar: 
im Magazin I. Band. Seit. 235 von dieser Degener 
sagt. Man muss die angeführten Citate auslöschen ' 


und VW. Als: Fabr. Lin. hinschreiben, L 


Nr. auge Lhdifaca. ch | ; 
So gewiss Linne’s N. Aprilina ae N Run:ca der 
 Nerfasser ist, so gewiss ist auch dessen Ludifica der 
Werfässer N. Aprilina und keineswegs die Ludifica 
derselben, Gernings, Espers, Borkhausens und der übrigen 
neuen Entomologen,- Der Beweis ist nicht schwer zu füh- 
"ren. Ich habe mehre sehr sut erhaltene Stükke deriApri- 
Iına der Verfasser vor mir, und auf alle passt Linne’s Be- 
schreibung der Ludifica „ so viie er selbige in der Fauna 
entwarf, vollkommen. Dieß wird ein jeder zugeben, der 
$ich die Mulie z geben will selbst zu vergleichen. Weniger 
passi, ich gestehe es, die Beschreibung i inı Systeme. Worin - 
2 2 N uge 


\ 


ca 


x 


BR Wiener‘ Verzeichnis: "Noctua, 83) 


) 


liegt aber das Abweichende? Nur in der Farbe der Ober-\ 


‚Hügel, welche hier. als gel !Ib angegeben wird. Wer aber 


weiß nicht, dass bei den Schmetterlingen , die grüne Far- 
be leicht nach einiger Zeit in die gelbe übergeht, und wer 
wird sich wohl wundern, dass Linne’s Eule, welche, im 
 Jähr 1761 als er die Fauna herausgab, grüne Vorderfligel 
führte, sieben Jahr wachher, als das Sy:teın erschien, statt 
der grünen Fiügel nuumehr gelbe hatte? Wie hätte-Linnd 


wohl, \wenn er Gernings Ludifrta. vor sich gehabt 


‚hätte, von dieser sagen können, simillima Aprili» 


nae? Ein Auchtiges Anschauen ergiebt schon. die bedeu- 


kenden Unterschiede, welche zwischen der Runica und 


der Ludifica ‘der Verfasser statt finden; Unterschiede, 


“ welche aber zwischen deren Runica und Ap rilina we" 


niger auffallend sind. Was Gernings Ludifica ganz be- 


‚stinmt von Linne’s Ludifica und desen Aprilina 


unterscheidet, sind die Hinterflügel, welche bei der\ersten 
weißslich oder blassgrau, nach dem Leibe zu aber gelblich 


‚angelegt sind, bei den beiden letztern aber dunkelschwarz- 


"grau gefärbt erscheinen, 


Zur Gerningischen Ludifica gehören von Borkhau- j 


sens Synonymen nur die aus Fabricii Manti:sa, Esper, dem 
" Naturforscher, den Frankfurter Beiträgen, Götze, dem 
‚Wiener Verzeichnisse und den Papillons @’Europe, Das 
"aus dem Sulzer muss ztır Runice, die übrigen alle zur 
Linneischen Ludifica, Aprilina der Ve rfässer;. gezo-. 


gen, werden; Langs und jungs Citate sind: hiernach alıch. - 


‚zu berichtigen. Schwerlieh- wird sich der Verfasser as 


difica in Schweden finden, Huf wärmern Gegenden scheint 


5 en 


X 


“ 


an 
N v 


84 | Wiener Verzeichnis: Noctua, 


‚dieselbe. eigen zussein. Der Verfasser Akriline‘ hinge- 
gen ist, wie ich aus sichern Nachrichten weils, in Schwes 


den einheimisch *), BR e | 


4 
[7 


* Eine reife Erwägung.der Linndischen Beschreibung 
und der von dem Verfasser angeführten Gründe über 
zeugt uns, dass Linne’s Luwdifica denn doch nicht 

- Espers Orion, unsrer Verfasser Aprilina, son- 

inaldern ihre. Ludifica sei. Ich darf, um des Raums 

zu schonen, nicht weitläufig sein, also-nur in aller 
Kürze: Grünlich, virentibus, konnte Linne von 
"+ Ludifica allerdings sagen, denn das Weißsgelbe der 
 Oberflügel hat eine grünliche Schattirung; im _Sysl 
Not., (wo ‘man zwar immer dag viventibus als 
durch einen Drukkfehler ausgelassen, in die Artkenn- 
‚zeichen 'hineinkiiizeln könnte,) sagt er aüsdrüklich : 
„der Aprilina sehr ähnlich, aber durch ihre gelbe 
Farbe und den geflekkten Brustschild. verschieden “ 
N, Orion ist ja weit grüner noch, als Aprilina 
Lin. und nie gelblich, folglich kann man sie gar nicht 
Unter Ludifica verstein; Ludifica,der Vf. hat 
wirklich einen gelben Hinterleib mit drei Reihen 
schwarzer Tüpfel, N. Orion. Esp. Hinterleib ist nie 
gelb, und hat nur Eine Tüpfelreihe. N. Orion kann 
also Linne's Ludıfica nicht sein, und unter allen 
bekannten Eulen ist keitie, auf die Linne’s Beschrei- 
bung besser passte, als auf der übrigen Schriftsteller 
"Ludifica, die leicht in Schweden auch iss 
FR sein kann. L: 


P3 


Ne. 5 Na: ae | 
Für die N, Comxta der Verfasser habe ich aus Wien 


stets die Eule erhalten ‚ welche Fabricius, Borkhausen und 


” 


ee Biny 


« 


- 
’ 


Wiener Verzeichniss: Noctua. . 85 


Esper unter diesem Namen beschrieben und abgebildet ha- 
ben. Unmöglich kann ich in Borkhausens Albimacula 


der Verfasser Com pta erkennen; denn wenn gleich ihre 


‚Diagnose auch nıcht auf alle Stükke der Borkh. .C ompta 
passt, so passt sie doch auf‘ mehre Indiviauen, beı wel- 
chen .die weifse Binde in ihrem 'untern Theile schwarze 


‚ Flekke führt, welche ıhr die ei.,entliche Bindengestalt rau- 


ben. Auch kann ich hierin dem Her, nicht beipflichten, 
dass der Verfasser Conspersa der Albimacula Borkh. 
näher komme als der Compta Fab. Vielmehr finde ich 
‚sehr viel. Uebereinstimmendes zwischen N. Compta F. 
und - Conspersa der Verfasser, obgleich ich beide für 


verschiedne Arten halte; da, um nicht weitläuftig der Ver- 


- schiedenheiten äuischeii beiden zu erwähnen, ich nur be- 


merken will, dass N, Consper sa bei Berlin einheimisch‘ 


ist, Niemand aber bis ıtıt N, Compta hier fand * 


=) Schon die Grundfarbe der Flügel ist !ibereinstimmen - 
‚der zwischen Compta und Conspersa, als zwischen 
Albimacula Bih. und Consp ersa. ]. 


r € -\ _ 


Fam. G. Seit. 203. Ph. Noct. Lusernea etc. 


n 


" Ich kenne Linne’s Lucernea eben so wenig, wie die 
Verfasser und Borkhausen sie kannten. Linne verweist 
uns auf Clerks Icoses tab, 1. fig. 7; daselbst ist aber wenig. 
Trost zu suchen, denn wir erblikken hier ein Geschöpf, 

auf welchen Linne’s Worte, nicht passen. Die daselbst ab- 

gebildete Eule von der Größe der N. Pronuba, hat dun- 
kel asch raue weif; gesäumte Vorderflügel, durch welche 


sich drei breite braune Querbinden schlängeln , zwischen 


6 | 


Dr 


k 
VE, 4 - \ 
(3 i N 


86 "Wiener Verzeichniss: "Noctua, EN 
der zweiten und’dritten liegen auch noch zwei feine Wel- 
lenlinien ‚von welchen dıe vordere nach dem Innenrande, 
gespalten ist. Einigen Abändrungen des Weibchens der E 
‚ Geom. Hirtaria sicht diese Figur nicht unähnlich ; doch 

- stimmen die dunkelbraunen weifs gesiumten Hinterflüigel 

nicht überein, Wahrscheinlichen Aufschluss werden wir 

wohl erst erwarten können, wenn Paykull und Retzius 


bei ihren Herausgaben der Schwedischen Fauna bis zu, den 
Eulen kommen. 2 


Nr. 3. N. Birivia. ’ K 


- N 


Aufs Wort der Verfasser der Pap. d’Europe, sonst aber 
auf keine andere Auetorität scheint Borkhausen seine N, 
Birivia, zu welcher indess Espers N, Concinna und 
de Villers WM. Yaria deutlich gehören, mit der Biri- 
via der Verfasser verbunden zu haben. Borkhausens Eule 
hätte ich in dieser Familie hichk gesucht, ehe ‘aber in der 
Fam. Q. Der Verfasser sehr kurze Diaguose gibt keinen 
Aufschluss, und es fragt sich gleichfalls, ob Hübner auf - 
tab. 53 seines Vögel- und Schmetterlings Werks die ächte 
Eule der Verfasser abbildete. Doch trägt des letztern Eule 
mehr als die Borkhausenische die Charaktere der. gegen- 
wärtigen Familie an sich, und kömmt der N. Lucipeta 
„nahe, Wer wird hıer zu entscheiden wagen? Selbst kaum. 
die Verfasser, welche diese Eule nıcht besafsen, sondern 
sie nur aus der Sammlung des A, v. Kärner kannten, 

Nr. 5. 9, Candelisequa. 

Unter diesem Namen bildet Hübner in seiner Samm. 

lung auserlesener Vögel und Schmetterlinge 


tab. 55 cine Eule ab, Besser Unterriehtere mögen entschei- 


"Wiener Verzeichniss: Noctua, gm 


Kun ‚den, ob ‚sie zur Candelisequa den, Verfasser gehöre, 
Eine von dieser verschiedne Eule, bildet unter eben .die- 
sem Nasen a:ıch Esper tab. CXCI Noct. 12 fig. ı ab. 
Ni. 6. N. Cubicularis. 

‚Synonyme zu disser Eule sind: Ph. Clavipalpis Sco- 


v? 


(pol. Ent. Caru. pag. 213. N. 5265 Neck, Grisea Naturfor- 


scher X. pag. 13%. N. 91. 
Fam. H, Nr. ı. N, Polyodon. 


ü Hufnagels und Knochs Monoglypha. Diese zuverkissige 
und wichtige Nac;iricht verdanke ich der. Gtlite meines 
“Freundes, des durch seine Monographie der Gattung Oe 


 strus bekannten Londoner Professors der Thierarznei- 


"kunde, Herrn Bracy Clark. Zuverlässig ist diese Nach- 


R: zieht weil in der ehemaligen Linneischen ,  itzt Smithischen 


Sammlung zu Norwich, die Radicea sehr gut erhalten, ’ 


"5 unter denn Namen Polyodon aufbewahrt.wird; wichtig 


ist sie, weil nun mit einem Male die Zweifel, welche 
Linne’s unbefricdigende Beschreibung. dieser Art, lange 
"noch unterhalten hätte, gehoben sind. Linne's Beschrei- 
bung lasst sich auf inehre Eulen anwenden; "unter wel. 
chen ich nur die Leucophaea, Thapsi und Advena 
nennen will. Letztore hielt ich. einst für die Linneische 
Polyodon, aber unstreitig passt die. Beschreibung dieser, 
noch ungleich besser auf die Radicea als auf die Adve- 
099. Aus dem Ge:agten erhelit nunmehr zur Guüge, dass 
,/der Verfasser, Polyodon mit der, Linneischen nicht ferner 


P4 


erörtern'übrig, ob jene als Synonym zu Borkhausens MV. 


- Linne's N. Polyodon ist der Verfasser N. Kudils: 


. vereinigt bleiben dürfe, und es ist nur noch die Frage zu 


\ 


a, 


88 ‚Wiener Verzeichnis: Noctua, er 


Pe 


- Thapsı, Mehdi Hufn. Polyodon View, bense der 
nicht. Borkhausens Synonym ie bei der N. Thapsi ist 
ganz richtig, und es hat derselbe auch pag. 256 sehr gründ- 


lich bemerkt, dass nach den angegebnen FamilienCharak- 


teren, die Raupe der N. Pol yodon der ‚Verfasser grün | 
sein müsse, Von dieser Farbe wird aber die Raupe der 


N. Thapsi nie, selbst nicht i im jugendlichen Alter Be 


funden, sondern stets sa wie Brahm und- Borkhausen sie 
" beschrieben haben. Diefs ist ein wichtiger Grund, wel« 
‚ cher die Polyodon der Verf. mit Thapsi Borkh. zu 


vereinigen verbietet. Ein zweiter eben so wichtiger ist; 


.dass die- Verfasser der Raupe ihrer N. Polyodon die Bir- | 


ke zur Nahrung anweisen; - - die Raupe der N, Thapsi 
‚ scheint aber wegen ihres dikken schwerfälligen Baues zur 
Bewohnerin eines Baumes gar nicht geschaffen; sie liegt 
bei Tage zusammengerollt an den Wurzeln ihrer ‚Futter- 
pflanze, des Rumex obtusifolius L., welche sie nur 


des Nachts benagt. Auch ‚kann N. Thapsi mit ihrer 


Raupe nicht in diese Familie gchören; sondern sie gehört 
wohl eher zur Fam. N. "Die N, Polyodon der Verfasser 
" rechneiich also zur Zahl der Eulen ihres Werks, welche 
wir noch nicht kennen. Hübners Werke haben noch kei- 
nem Text; ich kann also nicht angeben, was ihn bewo- 


gen haben mag, Borkh, N, Thapsi unter dem Namen 


N. Plebeja auf tab. 16 he. 78 abzubilden, und deren 


| Raupe auf der zweiten Tafel der dreiundzwanzigsten Lie- 


ferung seines NE auf einem Birkenreise vorzu- 


stellen. Auch Sepp. Th. IH tab. XXVII bildet die Raupe auf. 


‘einem Birnbaumreise ab, dieß nıacht sie aber noch nicht 
:- ? ; ! 


x 


we Wiener Verzeichniss: Noctua, . 89 


zur Baunıraupe, denn er sagt im Texte ausdrüklieh: er 
habe ihre Nöhrung nicht gekannt, ikr aber Birnbaun- 


blätter vorgelegt weil er diese gerade zur Hand gehabt hät- 
te, er hat ‚sıe auch.damıt erzogen, _ " Diefs darf aber nicht 


befremden ‚ denn sie gehört imıt zu den Raupen, welche 
nicht leicht. eine Kost verschwähn, 

Nr. 3. No. Chi, 

Wiehier L’ix des Geoffoy angeführt werden konnte, 
‚ begreife ich nicht; seine Beschreibung- der Zeichnung 
weicht ausserordentlich ab, und er giebt die Länge des 
Vorderflügels nur auf 6 Linien an; seine Eule breitet also 
die Flügel um nichts mehr aus als N. Luctuosa. 

‚Nr. 4. Nod. ‚Polymita, 


Die Beschreibung, welche Linne uns von dieser Eule im. 


Systeme sowohl als in der Fauna gibt, passt vortreflich 
auf Borkhausens N. Albimacula (Papıll. d’Europe Pl. 
230 N, 351) Borkhausens Beschreibung der Polymita 
weicht auch, bis auf die zu beträchtlich angegebne Große, 
von meinen Exemplaren seiner Albimacula keineswegs 
ab. Seine Albimacula, welche er nur aus dem Erısti- 
schen Werke aufgenormmen zu haben scheint, wird also 
wohl eingehen und zur Linneischen N, Pol abs gezo- 
gen werden müssen *). 

Der Verfasser V, Polymita kann meines Dafürhaltens 
wohl zur Linndischen Eule gehören, ob aber auch die 
Eule des Fabricius mit ihr zu vereinigen sei, entscheide 
- 'ich nicht ,. die durch ihn abgeänderte Diagnose macht mir 
' die Sache verdächtig. Merian Europ. tab. 35, die von Lin- 

ne fiagweise angeführt wird, stellt V. Persi sariae vor. 


90 Wiener Verzeichniss: Noctua. | 
*) In derLinneischen Basehreitiii verinisst man jedoch 
den grofsen weilsen neben der Ringmakel ‚stehenden. 

‚. - Flekk, den Albimacula hat, und den kleinen 
schwarzen Flekk an des Innenrandes Mitte des Vor- 
derflügels, den Linne sogar zum Kenizeichen erhebt, 

gehe ich nicht- deutlich, In der Hoffinanseggisch- 
Heilw. Saminlung ist eine Eule, die besser auf die Linn. 
Beschr. passt und genau in diese Familie g:hört, da 
‚Albimacula zu der. Familie F gerechnet werden 
muss. Fabia ist aber nicht damit zu vereinen. 1. 


Nr. 5. Ned. Dysodea. n 
Unter diesem Namen erhielt ich öfter aus Wien, und 
auch einmal von Herrn Hübner , Borkhausens N. Chry- 
sozona. Ist beicdieser Bestimmung nicht geirtt worden; 
so muss Borkhausens Synonymie bei seiner I. Dysodea, 
welche ich in der Natur nicht kenne, rectificirt werden "). 
N s } \ 
*) Es ist sehr wahrscheinlich die N. Dysodea der Vf. 
die Chrysozona Borkh. Flavicincta minor Esp. 
-uhd die Flavicıncta der Verfasser Borkhausens N. 
dysodea und Flavicincta maior Esp. Beidieser 
also muss man das Cıtat Flavicincta -Borkh. mit sei- 
ner dysodea, und beı jener, der dysodea W, alle 
angeführte Cıtate mit Chrysozona. Borkh.. Flavi- 
sincta minor Esp. vertauschen, \_ AYaR 


Nr. 6. Noct, Flavicornis, 
Zweı deutlichzur Fiavicornis der Verfasser, Xa ntho- 


ceros Borkh. gehörende Synon; me sind: - 
N. Ridens Fab. Mant. II pag. 180 Nr. 289. 


Bomb, Putris Naturf. Vill pag: 108 Nr. 44. 
f . 4 j 


5 


N \ 


I x . ” 5 $ 4 zu" x . 
‚ Wiener Verzeichniss: Noctua, ‘91 
“ 


. Fam. I. Nr. 4 "Noit., rn a 
Re": Bakannt diese Eule und ‚die ihr so shnliche N. Sıyo= 
phulariae auch sind, so schwer wırd es halten. dıe Sy- 
nonymie bei beiden zu berichtigen. In die’ Ausen: fallend 
ist es, dass imehre Schriftsteller, unter andern Linng, 
sie beide RE und verwcchselten; RR hingegen 
kannten vielleicht nur die eine oder die andere, Wer ent» 
scheidet aber, welche von beiden! a | 

Nr. 7. Nod. Lihariar. Ri > 

Man vergleiche die Bemerkung bei N. Tim: Fan, A. 
Nr, >» 

Faiv. K. Nr. 2, Noc. Lithoxylea. 

Mit Anführung der-Esperischen Figuren, zumal derjeni- 
gen, zu welchen der Text roch mangelt, sollte doch. wahr- 
Jıch vorsichtiger als bisher geschehn, verfahren werden. 
N. Lithoxylea Fabr. und Borkh, besitze ich nach (bei- 
den Geschlechtern in recht guten EXempleren, allein Espers 
N. Musicalis fig. 5 (nicht $), welche Borkhausen: zur Li i-- 
tho ea zieht, kann. ich nicht damit vereinigen; 'un-, 
öleich. besser passt Espers Sublustris zur Lithoxylea, 
"wenigstens gehört sie auf keinen Fall zur Petrificata, - 

| zu welcher Borkhausen sie ohue Bedenken anzieht, N. 
Petrificata hat ungleich dunklere Hinterflügel als Es- 


pers Sublusirisz;, anderer. Verschiedenheiten nicht zu 
gedenken *), nn 


*) Zur folgenden Pelrificata kann man rechnen Ph. 


N. Umbrosa Esp. tab. 133. 54 fg. 5. 6. Dıe N. Sub» 
lustris muss man bei ihr wegloschen, L 


% 


; 1) N 

92 Wiener Verzeichniss: Noctua; ° 
Nr. 3. No. Putris 

Eine gute ‚Abbildung der Baile dieser Eule, findet sich 


Rösel Ins. Bel. III Tab. LXXI fiz. 13. Die Raupe, welche 
Borkhausen nach Seriba als zu dieser Eule gehörig be- 


schreibt, gehört zur N. Ypsilon. Scriba ist ‚ohne allen 


"Zweifel durch Hufnagel inducirt, welcher irrig bei seiner 
N. Subcorticalis, welche Linne’s Putris ist, die 
* Raupe der Zpsilon beschreibt. | 
Nr. 5. Nod. Conspictllaris. | 
Ich erhielt von Wien ausdie N. Conspicillaris Borkh. 


> 


i 


und zwar mehre Varietäten derselben, als der Verfas- 


ser Eule dieses Namens. Sämtliche Esperische von Bork- _ 


hausen allegirte Abbildungen gehören auch ‚hierher. Ob 
aber Espers, der Verfasser und Borkhausens Eule zur Lin- 
‚neischen gehören, ist eine Aufgabe, WERE ich zu lösen, 
nicht vermag. Auch gehören noch deutlich zur Borkhau- 
senischen Eule, N. Praeusta und Inusta Brahms, so 
wie auch N: Melaleuca Viewegs. N. Oculea Fabr. 
halte a nicht für diese Eule 3 sondern für die N. Did y- 
m. Espers und zwar für diejenige Varietät derselben, wel- 
che Borkhausen unter dem Namen N. Lambda beschrie- 
ben hat, aber nicht des Fabricius Eule dieses Afsisienie ist. 
Die N.  Didyma Esp. in gewöhnlichem Gewande scheint 

N. Lucipara Fab. Spec. Ins. II p. N . 221 zu sein. 

Nr. 9. Nest. Comma, 

? N. Comma Fab. N. Brise hiza Borkh. habe ich 
| sehr oft aus Ach Rn die wahre N. Comma der: Verfas- 
ser erhalten. Linne’s N. Comma ist aber mit dieser gar 


sicht zu verbinden, sondern nach meinen Dafürhalten, 


Ber 


en 


Er 


E 


.. 
% 


/ ‚ Wiener Verzeichriss: Noctua, 03 


1 


- von Börkhansen ganz richtig-mit seiner Eule Br Na- 


\» 


"miens vereinigt u TE Dr 

= Zur Aufklärung des Zusatzes in der N. A. des Wien | 

Verz. führe ich an, -dass die wahre N. Comma Lin. 
Borkk. fälschlich als  Abändrung von N. 5 yc an« 


gesehn = SR Yahngrbene, dag ä . 


/ = * 


Fam. L Nr. ı. Nost. Instabilis. 


N. Cerasi Fab, aus dem System und den Spee. Ins. mit 
deın Citate aus dem Rösel gehört‘ zur gegenwärtigen "Eule; 
N. Cerasi des Maik und der Pit. Syst zaber zur N. Sta- 
bilis. Mit.den Raupen hat Fäbricius sonderbare Verwech-. 


- selungen vorgenommen ; im Syst. und den Spec. Ins. hat er 

die richtige Raupe der Instabilis beschrieben, in der 
‘ Mantisa die Raupe der Stabilis und in der Entom. Syste- 
‚mat, hinwieder mit Anführung des Rösel die Raupe der 
? Instabilis A 

Nr. T: Not Munda,. 


Espers, Abbildungen dieser Eule, welche er unter die 
Spinner. versetzt, sind kenntlich und gut: Borkhausen 
kannte diese Figuren, kannte auch nach seiner Beschrei- 
bung zu urcheilen die Eule in der Natur, und doch hat.er 
sie pag. 785 N. zır unter dem Namen N. Gemina noch 
mals aufgeführt. Aus der Beschreibung allein hätte ich & - 
nicht errathen , denn sie bezeichnet eine beinahe zeich- 
nungslose Abändrung; ein Excinplar aber, weiches ich aus 
Darnıstad: erhielt, hat mir Veberzeugung I 75 


Nr 8. Nüit. Blanda. 


N.A Isines Brahm, welche ich aus Darmstadt ethiekt, 


4 
’ 


= 


u 


94 _ Wiener Verzeichnis: Noctua. 


‘. “# 
lässt sich wie- der Her; richtig. bemerkt hat, mit der N. 
Bianda der Verfasser, wenigstens nach Fabricius Be= 


schreibung zu urteilen, recht gut vereinigen, aber auch 


"Borkh. Blanda mochte ich von selbiger nicht gern tren- | 


nen, denn sie scheint mir. höchs ‚tens Varietät zu sein *). 


‚Espers B. Opaca, kann ich aber weder für die N. Al- 


"sines noch fur die N. Blanda Borkh. erkennen. 


*) Diefs ist sie nicht, wie ich ER, aus mehren Stükken 
‚urihedden kan. IL 


. 


Nr. 9. Not, ie er | N 


Da der Text zu Espers Tab. 132 Nr. 2 vier fehit, so 


Yisst’es sich nitiet bestimmen, in wiefern die Eule,. von 


„der erin der Fig. 4 unter dem Namen N. Cruda eine 


‚ Abbitdung-tefert, und welche Borkhausen auch ‚nach die- 


ser Abbildung aufnahm, hierher gehören. möchte. Aus 


wien konnte ich nie die N. Cruda.der Verfasser, so: 


‚öft-ich-auch darum schrieb, erhalten; auch finde ich in 


meiner Satnmlung keine Eule, weiche mit der Esperischen 


Abbildung übereinkanie, | we 


Nr..10. Not. Anbigua, 


Die Beschreibung, welche Fabrieius, von dieser. Eule 


liefert, ist zu unbestimmt, als dass es mir gelungen wäre, 


“unter.den Eulen "meiner Sammlung eine aufzufiuden, auf 


"aucht ve 


welche A ausschliefsend passte, Soviel aber ist gewiss, 
‚ dass Espe B. Pulverulenta mit M. Ambigus Fabr. 

5 werden darf, wenigstens kann ich mich‘. 
sach des erstern Abbildung und des letztern Beschre.buss 


N 


x 


T 


\ 


"davon nicht überzeugen: Borkhausens Palvetulönte 
' wird in hiesiger Gegend so wie bei Darınstadt nur auf Ei- 


we: in $. FR x 
Wiener Verzeichnis: Noctua.  g$- 


„chen gefunden, auch erzog ich sie einmal aus der Raupe. 


“Schon aus ‚der Nahrung der Raupe ist zu entnehniei „ dass 
"der Verfässer ae Borkhausens‘ Fulderulmmta 
“ nicht‘ sein körne, ° BIER RS u (RR 
Nr. 1. Nodt. En ee ; ENERR 
Die Eule,‘ welche RN unter den Namen m. 4 dvens 
" sehr oft aus Wien erhielt, ist von Fabricius zut und un- 
? ' verkennbar bes chrieben, dies ist aber auch das. einzige 
 Citat, welches ich bei ihr anzuführen wagen möchte, 
"Die Noct. Occalta Linn. ist eine ganz andre Eule, von 
‚ welcher ich Keine andere Abbi Idungen als die im Clerk, 
s ar BAAR sich Linne MAL, und welche Keineswegs we- 
der zur Yılvana Fab. noch VER gehört, — und diei kin. 
'oten Hefte d. Vieweg. Verz. tab.- ı. fig. 4, kenne. Faß. 
“und Borkh. N. Dcculta, s so wie auch Viewegs N. Adve- 
na gehören’ ‘ohne allen Zweifel zu Brahms N, ur 
welche Höbner Eul. “ib. 16. fig. 77 unter dem Namen N. 
- Hepatica abgebildet hat. Nur selten erscheint‘ Bork- 
hausens W. Occaita so schön geschmükkt, wie er und 
s,Brahm die N. Tincta beschrieben, noch En OS so 
 finster, “wie sie Esper tab. 151. Nr. 52. fig. 5 unter dem Na- 
men Tr: ‚matulosa abgebildet hat, ar 
Faın, M. Nr, 1 N. Pistacins | 


Di 


Die Eule, Kelch ich aus. Wien‘ imter die Mae 


erhielt, kommt mit der Fabrisischen Beschreibung #ersel- 


ben rech je gut, hingegen’ mit Schranks Besch ung ger 


"nicht überein. Wer wird es zu entscheiden wach, eli 


“ 


96 Wiener Verzeichniss: -Noctua:- 


i “er v > P Aa ie the 


‚ cher von beiden die wahre Eule der Verfasser beschrieb ? 


sine genaue Beschreibung derselben hierhersetze. 


„Von der Gröfse der N. Tragopogonis, doch die Fii- 
„„gel schmaler. Die vordern käum merklich gezahnt, grau- 


„gelblich, dunkler bestäubt; fünf durchziehende ziemlich 


» grade Streifen, der erstere an der Wurzel sehr undeutlich; 
.» der zweite vor und der vierte hinter den Makeln gelblich, 
3» braun gerandet; der dritte bräunlich zwischen Ring und 


> Nierenwakel; der fünfte geschwungen, gelblich, nach 


“ „außen dunkler begrönzt und: ‚hinter diesem eine Reihe 
„schwarzer Punkte. Beide Makeln groß , deutlich, etwas 
„dunkler als der Grund, mit gelben Ringen umzogen. 
„Die Adern oder Nerven gelblich, Die Hinterfügel dunkel 


„röthlich grau, -mit gleichem nur blasserem Saume. Von 


„unten alle vier Flügel röthlichgrau, die vordern in der 


RR Mitte dunkler, ‚mit schwach durchscheinenden Makeln 
Be und einem dunkeln „ undeutlicheu Streife, die ‚hintern 


EN mit braunem Mittelpunkte und schwachem Streife *), 
‘ Fi 


%) Fabricius Beschreibung ist zu unzulänglich, um mehr 


als rathen zu können, was für eine Art er ‘vor sich 


Ich kenne keine Abbildung von Fabricius Eule, daher ich 


gehabt. hat. Borkhausens Eule, die kenntlich genug. 


beschrieben ist, halte ich nicht für-die Fabricische, 
und die Beschreibung, welche Laspeyres hier liefert, 


seheint genau auf V, Lychnidis W. Fob. Borkh. zu: 


passen, die zu den Geradgestrichten Eulen Fam. Z, 
‚gehört, \ I 


Nr. 2. wleritura 


N. Liiura Fab. Wird ohne Zweifel: zur ‚Eule der Ver- 


= 


l 


Ba" Jr EU EA ki 04 


Ir wu‘ Ag 

N N FRE, N a RE RER, 

* Wiener Verzeichniss:, Noctua, 97 
g | 


£ DR N man sehe. wegen dieser meine Muthmafsungen weiter un- 
N; 
jr ten bei Nr. 8.*)- ihr { 


> 


Be A ) Dass SEHE nicht. Liund's Eule, Nie ich für die 
s von "Borkhausen beschriebne halte, vor sich gehabt 


BT haben KEERT ist einleuchtend; und eben so 'sicher - 


N Ist es, dass er nicht die der Verfasser beschrieben ha- 
ı be, gie man mit vollem Rechte für die Linndische hal- 

‚ ten kann. Fabricius hat nicht die Eule, sondern nur 
die Raupe bei. Schiffermüller beschrieben. ‚Seine Be- 
"2. © sehreibung der Eule kan Ex den Specieb. Ins. vor, 
wo er Schiffermüllers Sanım ung noch nicht geschn 


TE ir der Wiener für den seinigen hielt und ‚dadurch 
sl werleitet wurde, eine faische Raupe anzugeben, Ed 


nicht selten und deshalb kösnen wir ohne Bedenken 


“ [ 


* auch N. Liture zu diesen Fällen zihlen. 1, 


u en \. 


. Nr.'5. ' Nod, ervthrocephala. | 
Borkhausen, welcher ‘die N. eryihrocephala der 


De 5 5 
. nr 5 z 


 Verfässer und des Fabricius nicht zu kennen glaubte, hat 
‚sie » dennoch gut und kenntlich unter SER Namen Spadi- 


"sea Nr. 339 beschrieben. Rösels Abbildung sefällt mir 


ı- 


nicht; befriedigender aber sirid seine Worte. Andere: Ab- 
bildungen derseiben kenne ich nicht. ; 


"Nr. 8. Ned. Sigma. 
cn, Knoch war der etste,, welcher der Verfasser Eule für die 


m 


N. Triangulu m Hufn. und Rothenburg biele..Er muth- 


 mafste jedoch nur, dass beide Enlen'mit einan 


KR werden können „. beruft sich auch auf keine Auctori- 


- 


Ye Biger Magez. iL.Ba, | G 


P 4 fasser ‚gehören, Linne@s Eule ist, aber gewiss weraikielgits 


hatte. Die Fälle, dass er den gleichnamigen ‘Schmet- 


> 


A \ 


: r\ \ "re RE ee: 
5 Wiener Verzeichniss: Noctua. 
in P4 hr vg r B x 
+ r ‘ a { | eK r 
- ng ehrt nur fragweise die N. Sigma der. Verfasser 
Mn . tät und firh I 


- bei seiner Eule au. Knoch’s Beispiel verleitete andere, 


a welche weniger vorsichtig als er, nunmehr ohne das min- 


deste Bedenken Hufnagels Triangulum mit der Verfas- N 


„ser Sigma verbanden. Nach der Stelle zu urtheilen, 


welche die Verfasser ihrer Eule zwischen NM. Cnigrum 


& auch wahrscheinlich genug, äußerst verdächtig wird sie 
abe wenn Wir annehmen, dass unter dem Namen Sig- 
21m Ben: die vi N. 8; /gma der Verfasser, auf 


"welche er sich beru = beschrieb, Denn wie ıman diese“ 


Beschreibimg der MN. Triengulum adaptiren will ist 
ee 7 - > x - 
— nicht abzusehn, da W. Triangulem keinen an der Wur- 


u Ra 


1. zei aschgrau gefärbten Vorderrand noch im Mittelraume‘ 


z 


chen hat. Icn glaube, dassder Verfasser Sigma, N. Sig- 

‚num "Fab. diejenige Eule ist, welche Hübner N, Umbra, 
Esper N. Ditr. ap ezium, ander baren N. Ch arache 

yea genannt uaben. Hübner scheint sich. von. der Rich« 

NE tigkeit dieser Sache nunmehr auch überzeugt zu haben, 
ze denn auf tab. 26. fig. 122 hat er unter dem Namen N. Si; Pe 
ma diejenige Eule abgebildet ,- welche er früber N. Um- 
bra genannt und sodann für die Characterea erklärt 

& hatte. Wenigstens wird niemand .leugnen, dass nich® - 
7 Fabricius Beschre eibung hier vortreflich passen solltes 
Schrasik beschreibt in Fuessl. N. Mag. I. Band. Seit. 214 

aus Sch: ifermüllers‘ eigner Sammlung, der Verfasser. N. 


Ditrapezium. Eine Vergleichung- dieser genauen Be- 


schreibung mit Knoch’s N. Sigma — Triangulum: 


Mi 
# 


und Nun atrum angewiesen haben, scheint die Sache 


start der Makein zwei zusammenhängende schwarze Mond-. 


j 
} 


y 


0 se Br el 2 Eye f ö N BR 4 
NE a SE Yale » RR \ N RE. 
er BERN | 
aa? Wiener Vetzeichniss® N oem. = 09 


’ 
t 


Hat air ergeben ; dass Schrank nur diese ‚Eule vor sich 

. haben konnte, . Ist nun, wie wir nicht zweifeln dürfen, 
der Verfasser. N. Ditirapezium, Kuoch’s und Hufna- 
f gels Eule, so folgt von selbst, dass die Sigm a der Ver- 
fassen eine andre sein müsse. -"Gar schön passt auch‘ der 

i Na me Di: Erapezium auf Knoch’s N. ie eben 


so schön spricht für die Sache die Stelle, welche in den 


. . . . - [ 
Nachtrögen die Verfasser ihrer Eule unmittelbar vor der.x 


N. Nu natrum, mit welcher sie aın nächsten verwandt $ 
„ist, änyeiesen. Auch Hübner hat tab. 24. fig. u Knoch’s 
Sigma, unter dem Namen abgebildet. 
> ‚Sollte Linne nicht unter seiner_N. Litura Knoch’s Bi 
| ma, Triangulum H. verstanden haben? Die Beschrei- 
“Bung der Liiura in der Fauna stimmt doeh gar zu gut; 

7 "man stößt sich nur nicht ayı die Grundfarbe, welche sehr 

verinderlich ist. - Knoch’s Abbildung der Sigma zeigt ei» 


ne von den blassen Abändrungen, Auf welche Linng’s Be- y 


Br ‚schreibung vorzüglich passt *). 


\ Bi 


. j . - ” r : 
vr.) ‚Ich Karın meinem Freunde in dieser Vermuthung nicht 


7 beistimmen. Linnes Beschreibung passt schr gur auf 
. + frische Stükke von Litura Börkh. Esp. und nur ge- 


„... „ zwungen auf Sigma Kn. Schon die angegebne 'Grö- 
fe widerspricht. 1. ’ 


Da > | 
We 


Nr. 8—9-. Neit. Ditrapezium. BEN 
„Es wird hier nur noch wenig zu berühren übrig bleiben. 


"BorkHaufens N. Ditrapezin m und auch wohl Espers 


 Rhomboidea, sind von der Schrankischen Eule nicht ; im 
- mindesten verschieden. Borkhausens A% Sigma ist aber 
BUN; Ga 


r 


Ivo, Wiener Verzeichniss: Noctua. 


S » 
v) . Sr 


auch nicht davon Gerede ; sie muss‘ "daher N und. 


mit allen Citaten, die aus dem WienerW erie! Fabrieius 


und de Villers ausgenommen, zur N. Ditrapezium an-. " 


ezogen werden *), an 108 
> 


x 


‘ *) Es giebt eine der N. Be ra Sufserst ähnli- 


che Me, die man aber Joch aunterschei wi zu milisse Ä 


glaubt; 'bei ıbr hangen die beiden. ran 
Trapezien wirklich" an der dem Innenrände ZUge- 
wandten Seite zusammen, die Nierenmakel ist hinter- 
wärts deutlich ausgezeichnet— und einige andre kleine 
Unterschiede. Diese halte ich für Borkhausens eigent- 
‚liche S’z guna,. IM RARAREN : 
5 el % ; | N } ‚ } 
Nr. 10. Nocd. Icinctum REN 
gs Hier muss ich lediglich auf das hei Bomb. Trimacula 
Angeführ te verweisen. | i er. 
Ne ı. Noc. Characterea. | 
| "Men vergleiche hier das bei Nr. 8: N. Sigma Gesagte, 
Der‘ Verfasser eigentliche N. Charasciörea scheint also 


noch nicht bekannt zu sein *). u 


*) Könnte man sie nicht für N. 9. puncatum Borkh. 
Bomb. V. punıtaotum Esp. halten? Der Standort 


scheint, diese Muh en sehr zu begünstig zen. 2. 
Y / ; ’ 


, 


R, 5 


Nr. 12. Ned. Ba silinea. 
a dieser Eule’ muss verbunden werden N. Ntebulosa 
Nuenee Tab. Verz. I pag. 55. Nr. 84. tab. 1. ng. 6. 
Nr. 73. Noct. Yasilon. N s i 


\ 


Mit Recht führt Borkhaüusen Espers N. Co rticea nur 


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Wiener Verzeichniss: ‘Noctua, » JOotr 
Tragweise, bei seiner Eule an, berührten sich die Makeln 
nicht bei der ‚Esperischeir Eule, so würde ich selbige gar 
' a. ‚nicht dafür zu erkennen im Stande sein,. ‘Man lese was ich 
wegen der R \auıpe dieser Eule bei.N. Putris gesagt abe, 2 
 Knoch’s N. Dissiatit kann, wenn: gleich" Schrank .cs Ä 
behauptet, diese Eule nicht sein, da ihr die Charaktere 
der gegenwärtigen Familie mangeln. | 
Nr. 16. Not. Polygona. £ \ 
“©  Borkhausens N. Pyramis, welche ich mit dem Her: 
hier anzuzichn sehr genejgt-bin rhielt ich aus Wien als 
-der Verfasser N. Obelisca. Diese Bestimmung halte ich 
jedoch für falsch, denn die Obehsca, welche Schrank 
uns kennen lehrte, ist eine. ganz andre. Eule. _ Fab, \Be- 
| schreibung der N. Polugena passt auf meine Ex sempları { 
der. ‚Pyramis recht gut, doch zu den gröfsern Eulen ge® 
“hört sie nicht, daher ilir das Wort magna nicht zukommt. ı 
Espers V. N igrofulva gehört olme Zweifel hierher, so 
wie auch Noct. Distin:cta Fab. mir nicht verschieden zu 
sein scheint. Borkhausens Polygona möchte doch wohl 
eine andre Eule sein. 


Nr. 16 — 17. Noct. Garn. 


4 


‚Ob Hübners Eule dieses Namens bierher gehört, über- 
lasse ich andern zur Entscheidung. Weis gezeichnet ist 
sie zwar, 'weißsaderig aber kann sie nicht heifsen, daher 
en sie nieht für'die Ocellina, der Verfasser halte. 
‚Nr. v7. Nost, Secalis. 
Ich kenne Linne 5 Eule dieses Make ens nicht, und kaun , 
1; ‚selbi: ge weder aus seinen eignen noch aus Rolanders Be- 


" schreibungen in den Schwedischen Ab! handiungen entzif- 


_ ’ \ 


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N 5 x . 4 Ä P nn x P, \ y 3 ” 
102 Wiener Verzeichniss: Noctua. a 


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fern. Espers*“ 7. punctaium gehört gar nicht hierher, |; 
denn diesesentsteht aus einer grunen Raupe, welche auf 


Eichen lebt, und viel zu dıkk ist, als dass sie sich in einem 


" Roggenhalme Va ı könnte. as 


R 
. »Fam. N: Nersı, Nocd. Flam matro. we a 
Hierher gehört auch deutlich Ph. N. LS. De Villers 

; Ent. Linn. II;'pag. 274. Nr. 346, tab. V. fig. 205 ein Ci- 
tat, welches Berkhausen ohne allen Grund zu seiner N. 


Cincta gezogen hat. u _ Eh 


. Nr. 2. Nokt. Exclamabionis. - ER 
Durch einen Drukkfehler ist ın Fabr.E Entom. Syst. in den 


 Artkenizeichen alis posticis atris statt, albis ge- 
setzt. Ye RL ae 


. 


Nr. 3: Noct. EHE eo. | > | | r 
Die Eule, wele ich aus "Wien für PR N. Be 
der Verfasser \erhielt, ist von Borkhausen unter diesem 
: Namen richiig beschrieben. Allein seine und. Espers N.. 
Fuscosc sind von eben dieser N. Cineria durchaus - 
sicht verschieden, ‘wie mich seine Beschreibung, Espers 
Abbildung und die Exemplare, welche ich aus Darmstadt, 


erhielt, belehren. N. Fuscosa wird daher ganz eingehn 


_ 
u.‘ u 2 > a Pe o 
mussen, da sie als Synonyın zur N. Cinerea gehört *). 


- - Eu 


... #)Die Rus Pet muss aller Achnlichkeit mit Cinerea 
Wien. und Borkh. ungeachtet, von ihr wohl unter- 
schieden werden. Die Raupen beider, welche,.Hr. 
Dahl gezogen hat, sind ebenfalls verschieden. Man 
vergleiche weiter unten die von mir eing geschaltete 
"Anmerk. eis Nr. ı2. Nocd. Segetum. L 


% - 
% . ı r N .\ 
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> F ge i “ _ > 
so Wiener Verzeichniss: Noctua. 103 


f4 


Ne. Noch. artsea: 2 at 


F 


Schranivs Beschreibung sehen; genau dind ist es nicht; 


dei ich habe zwei sehr- verschiedne Eulen vor mir und 


= 


sie passt auf alle beide. "Eine derselben ist die von Viewsg 


und Borkhausen beschriebne N. Obglisca, die andere 


Borkhausens VW. Yıtta. Erwähnte Schrank’ des weiß- 


lich angelegten Vorderrandes der Vorderflügel, so würde 


ich gar kein Bedenken iragen, letztere für seine Eule zu” 


- { j e / 5 
halten, da auch Hübner Eulen tab. 26. fig. 123 sie unter 


‚dem Namen Odelisca abbildet, und diefs ohne allen 


- L a er .. % Bi A = > . - 
Zweifel auf Schiffernxüllers Auctorirät *).“ ‚Die Eule, wel- 


che def Her. nach der Bestimmung einiger Wiener Kenner, 


für die N; Obelisca gehalten wissen will, kenne ich 


nicht. Mit der Eule der Verfasser kann ich auch mit ihm 


Borkhausens N. Stichica nicht BE denn das 


erste Requisit, die obeliskenförmige Zeic bmw: ig fehlt Ahr, 
„Beiläuäg bemerke ich, -dass De Viliers ‚N. Quadrula, 
welche Borkhausen bei seiner Obelissa anzag, nicht 


dahin, sondern zur N. Ditrapezium, Sigma Knoch’s 


gehöre. 


! 2 ET ö r-' 
*) Schrank’s Beschreibung kann man nur gezwinigen 
‚ auf Fitta deuten, sowohl wegen Auslassung der 


bleiehen Vorderrandes als auch deswegen, dasser die 
. so deutliche abgesetzte dunkelbraune Zapfenmakel 


übersehn haben müsste, da sie nicht zu dem von ihm 


xbezeichnet Schrank’s Beschreibung. die N. Obelisca 


+ Berkh. wie ich aus einer Vergleichung der Eule über- 
zeugt bin. Danzsch berichtige,man den Zusatz a. a. O. 


Da Schrank die Eule aus Schiffermüllers Sammlung 


beschriebnen Streife gerechnet werden kansn. Genau 


er, . 4 - - < 5 
= 4 I ' 


r f : . f ? ir ‘T 
104 ‘Wiener Verzeichniss: Noctua - . 
beschreibt, so kann man nieht wohl anstehn, Bork=. 
er hausens Obelisca für die der Wiener zu halten, ob- 


gleich _der Ausdrukk: blassgerandet besser auf 
Yıtta passt: L 


Nr. 7 Noc. Ravida, a 2 
Die Vereinigung der N. Assimulans Blähtns und 
Borkh. mit Espers Omega wird Niemand misbilligen. 
\. Die Vereinigung beider Eulen aber mit der N. Ravida 
der Verfasser ist mir doch zweifelhaft und noch zweifel- 
hafter, dass die Corticea nur Varietät der Ravida’sein . 
‚soll, da doch die Verfasser beide Eulen weit genug von 
‚einander trennten, | 
ER ‚Nr. 10. Nod. Triticı. 
| | Unter Hecht Namen erhielt ich aus Wien diejenige Eu- 
le, welche Borkhausen NW. Pratincola genannt hat. 
Linnes Beschreibung der W. Tritici passt nothdürftig 
auf die Pratincole; allein aus der Stelle, welche ihr _ 
angewiesen. ist, halte ich sie für der Verfasser wahre 
N. Tritici chne weiteres Bedenken. x 
[Nr. "2. Nod. Segetum. . Esist wohl die N. fuscosa 
Borkh. die wahre ,‚Segetum der Vf. N. Segetis Fabr. 
und N. Sigetum Borkh. eine besondre Art. 3 
© Nr. 15. Wod. Radicea. | 
er ‚-  Espers Occulta könnte nach der Abbildung allerdings 
0." yerdächtig sein, allein im Texte nennt er sie Monogly- 
» gha und die von ihm beigebrachten Synonyme beweisen 
es deutlich, dass g gegenwärtige Eule damit gemeint ist. Man 
vergleiche ferner das bei N. Polyodon Gesagte. 
Nr. 17- X. Sordida. 


ME 


se: : Wiener Verzeichniss: Noctua. 105 
N ae y Conf. Hübners Eilen tab. 32. fig. 154; scheint einerlei 
| ‚mit N. Mixta Fabr. Cürsoria Huff. zu sein; oficnbar ' 
verschieden aber von N. Sordida Borkh., welche ich 
besitze. eh ENTER A N 
Nr. ı8. Nat. Fumosa. 
hi \Unter diesem Namen bildet Hübner Eulen‘ tab. 32. fig. 
Be 155 eine Eule ab, welche aber von Borkhausens Fumosa 


ar Kemchieden ist. ° 


FO, Nr. 2, Nod. Cespitis. Yo 
Is der Verfasser Eule wirklich diejenige, welche Bork- 
hausen dafür 'ausgab und Kleemann tab. 29 abbildete, so 
ist nicht zu ‚läugnen, dass die Fabricische Beschreibung der 
"Raupe und der Eule sehr schlecht passen.“ Borkbausen 
ı sucht zwar dadurch die Sache annehmlich zu machen, indem 
er sagt: „Fabricius sahe wahrscheinlich ein sehr abge- 
'„ blasstes Exemplar von dieser Pheline, und bei der Raupe, 
„nach welcher er die Beschreibung mächte, waren, wie 
„es bisweilen bei ähnlichen Raupen der Fall ist, die Strei- 
„fe über den Füßen nicht deutlich.“ Um. also Fabricius 
Beschreibung zu seiner Eule einigermaßen passend zu ma- 
Br ‚chen, sah Borkhausen, sich £ seröthige zu zwei Hypothe- 


sen seine Zuflucht zu nehmen. Ich kaun mich daher noch 


‚nicht entschließen, seine Eule mit der der Verfasser und 


des Fabricius zu vereinigen. Die Fabricische Beschrei- KT NR 


bung passt fast noch besser auf Borkhausens N." Bir= - 


via, als auf dessen Cespitis *). : 


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Br er 


) *) Borkhausens Birivoa, Espers Concinna, kann 
| ich nicht mit der Fabricischen Beschreibung vereini- 


“ 
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: ae Eh Ne a ET 
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As / 


106 


Y 'iener Verzeichnis: Noctoa, KR 


B.C espitis die in Portugall vorgekommen sind. L 
i | 
ie Nr.3. Ned, ER EBERRER \ 
f Mit Linne’s Eule dieses, Namens ädpfen wir - der Verfadl. 
ser N. Graminis rück: verbinden. Die Abiheilung, in 


welche sie ihre Eule brachten „gräulicht mit'wei- 


fsen Linien,“ so wie-auch die ihr unmittelbar vor N. - 


fel. Die M. Graminis der Verfasser, welche ich sehr 


ofr aus wi ien erhielt, ıst diejenige Eule, welche ‚Esper B.. 

B Lolüi Ind Habricius BD. Popularis genannt hat. Auf 
fa di ese passt alles oben Gesagte vollkommen, auf Linnes 
Graminis hingegen schlechterdings- nichts. Die vom 

a Her. bei dieser Art aut fgesteillten Synonyme sind also sammt- 


® S da 


N Ir 
lich Auszustreicheii | 


zur Linneischen N. Grämmis 
zu schreiben, dahingegen aber an derselben Stell © die von. 
Borkhausen ‚bei der Wu olzi beigebrachten Synonyme. 


- 


hinzusetzen. Na .) 


Nr. ı2. Mod. Praeceps. 
'Die Eule, welche. ich aus Wien unter dem Nana N. 
TR ‚Praeceps erhielt, istin nichts von der N, Praevox, 
en % weiche 'Rösel abgebildet hat, verschieilen‘; selbst ın der 
0° Grundfarbe der Vorderflügel nicht. Rösel hat: alle die 


2,  Steeitfragen durch seine Abbildung, welche zu grau ausge- 


Her. richtig widerlegt. s Ka 
"\ Nr. x. Nocd.-Thalassına, 


Brahm ‚sagt uns nicht, aus eich Gründen und auf 


genz sehr gut aber passt sie aufAbändeunpen von dr 


Na { 2 . # ap 
Typica angewiesne Stelle setzen dießs aufser allen Zwei- 


fallen ist, veranlasst. Panzers Einwendüng ist durch. den. 


x 


ii 


. ei E e ln - ‚ F; f Ri‘ \ 
“ Wiener Verzeichniss: Noctua.” 107 
"wessen Auctorität er seine N. Thalassina mit der der‘ 
x le hie also liefsen sich hier noch wohl Zwei- 
"BR, erheben , und mit desto srößerm Rechte, da er die. 
Raupe dieser Eule mit det der N. Protea, welche. bei 


"en Verfassern doch in einer andern Familie steht, sehr Y 
fi fübereinstiniinend fand. x 
Nr. 14. Nod. Pisi. Die in dem Zusatze angeführte Ab- 

N ist die N. lateritia Borkh. und eigne Art, Man 
Kann nicht oft genug yor den Versehn. warnen, de bei 
E27 GER Raupenzucht so leicht möglich an. 1.] 
s Nr. 15. Nut. Brunnea, Te v 

Nach Fabricius Beschreibung kann der Verfasser, N. 
Bryrunnea keine andre als diejenig e Eule sein, Beclihe 
von Vieweg und Borkhausen unter den» Namen "N. F Yya- 


gariae beschrieben, und vom ersiern auch ‚kenntlich- ab- 


8 . gebildet wordenist. Zu dieser Ki aber Espers 2. Flam-- * - 


“u 


„x "me keineswegs gehören, welch schon die gekämmten 


“ Fühlhörner desEs sperischen Bee erlings beweisen. Auch 
2 Hübner scheint meiner Meinung zu sein, denn “dessen 
| N. Brunnea‘ tab, 26. fig. 121 stellt wohl nichts weiter “als 
x, Pe N." Frasariee vor, die erhta ist aber schr mit- 


telmäßsig und scheint nach einem alten’ abgebleichtem Ex- > 


emplare angefertigt zu sein *). > 
"Yon Wien aus habe ich für die N. Bru nnea nicht Es- 2 
pers N. Flammea noch Viewegs N. Fragariae,'son- ” 
„x. dern. eine Eule erhalten, von welcher ich nirgend eine 

p? Beschreibung finden kann, und daher selbige hier mit- 
37° teile: . ER 

" „Etwas kleiner äls N. Gothica. Die Vorderfüügel röth- = 
He : gr 


$ [A Va VERLOR NUORN.d URSAOÄEE AURORSFNNNN han. 
Karin Wiener Verzeichniss: Noctus } 
h1, 

„lichbraun, glinzend, mit drei weilsen Queerlinien; die 
„erste an der Wurzel abgebrochen ; die zweite vor den n 

N Makeln ziemlich gerade, die dritte‘ hinter denselben nach 


N 
„außen gebogen. Der Raum zwischen den, beiden letz- 


„tern Queerlinien dunkler als der übrige Grund, die Ring- ı 9 
BNTTER - und Zapfen: makel mit sehr deslieheh weißsen H 
„Linien umzogen. + Br dem mit einer feinen braunen 
„Linie eing. “assten Auß senzande eine bräunliche Binde. 

„‚ Der ‘Vorderrand und die Flügeladern weils 'bestäubt. ' 
„Die Hinterflügel dunkelbiöunlichgran, lichter gegen die 

„, Basis s, sehr gläı nzend, mit gelblichem Saume, Kopf und ° 
„Rühken wo othbraun,, weiß, bestäubt 2 Hinterleib dunkel- 


en - -) 
ungrau. “6 


il 


*) Fabricius Beschreibung, die hier authentisch ist, kann 

ich nicht auf Fr ara deuten, und es würde auch 
-. sehr auffallen, v wenn die Verfasser eine Eule, die 'of- I 
\ | fenbar i in die F alle M gehört y hierhergerechnet ha- - 


ben sollten, I. a 
Nr. 16. Nor. Hepatica.. RR 
Lirine’s Beschreibung der N. Hepatica in der Fauna 
sowohl als im Systeme ist deutlich genug und ish glaube 
nicht zuirren, wenn ich annehme, dass sie die N. Di- 


s } \ f 
dyma des Herrn Esper bezeichne,' weiche ausnchmend 


varlirt, und von der die Eule, welche Borkhausen Für, die 


K Heypatica halt, nicht verschieden y sondern auch nur Va- 
\ 
rietät ist. Mit der Linndischen und. Bor khausenischen 
Eule verbinde ich auch ohne Bedenken die der Verfasser, 


‚auch des Fabrieius N. da alica, welche deutlich Espers .” 


S 


P i N N \ ; e E 


* 
. 


N. Dialer bezeichnet, Kani ich 3: Linnes und Bork- 
haliscnd Eule nicht trennen Wi. Einnks Besehreibiing wür- 
de A keinen Zweifel rege mächen allein er bertife sich 
auf Clerks Abpitahng tab.’ 8. ig} 3; wo sich 'eine Eule ab- 


“ gebildet findet, auf welches seine Wotte nicht passen; man 


urtheile selbst nach‘ folgender Beschreibung Ber Clerkischen 


b\ 


2 Syn gang Weg se i Me 


\ 


"Beinahe so großs ı wie.N. Pr onuba, ‚Die Vorderflügel 


5 „grünlichgrau, mit ‚röthlichblauem. Vorderrande, lings 


„ welehem mehre schräge röthlichBraune Wische liegen, 


„die Ringmakel ist mit einer feinen bräunlichen Linie um- 


11.7 


mzogen, die Ni erenmakel groß, gelb, mit eine 


“ „farbigen ‚Punkte über derselben, zwischen Ring- und 


ei Nierenmäl sel eine feine gedoppelte rothbraune: 1 At lene, 


„linie, hinter der letztern eine Reihe von sechs weiften 


» vorn und hinten schwarz besrünsten Punk sten, und noch 


» lings Gem Aufsenrande, hinter der Punktenreihe eine 


\„bfäunliche Wellenlinie, an welche sich eiyif& braune 


. 


"„ Wische schlieien , von welchen.der größte im Innen- 


„winkel steht. Die ‚Hinterüsigel braun, gelb’ eingefasst. 
DIL „Kopf, Rükken und After bräunlich gelb, der Hinterleib 
„von der Farbe der V orderfügel. 


Aus Wien erhielt ich unter dem Namen N. Hepatica 


ter dem Namen N. Hepatica abgebildet hat. Durchaus ' 


’ 
kann es nicht sein, denn seine Bes ehreibung. widersprie ht, 


Sy Prsdehin. Der Verfasser Aepatica, WÄRS ;CH zur 


Ki a “ 


- Wnrichtig ist aber diese Bestimmung; Linnes Hepatica. 


N A a TE a a , 
FE Wiener Verzeichhiss: Noctua > yoh - 


w 


x 


> Brahms N. Tincta Scrib. ‚Beitr. IIL tab. XVII. EB. i 


. Pag. 2555 die auch Hübner Nöct. tab. 12. fig. 7 Un- er 


i a: Wiener, Veizeichniss: Noctüa; RE SR, 
Me Mr Pr x \ r' 3 
Linndischen ziehe, kann es aber auch nicht ‚sein, weil 


Hübners Eule (M, Tincta Brahms) nicht in de Famıler) 
‚am wenigsten in die zweite ‚Abtheilung, welche nur rorh- 
braune Eulen enthält, gehört. Unentschieden bleibt also 


noch was aus Cler ks Eule zu machen ist, da der Augenschein 


SR Ichrt, a sie mit. der Linseischen nieht Veren: wer- 
den kann und offenbar von Linue nur aus Uebereilung. ni 
angeführt ist. ‚ Clerks Abbildungen der Phalaenen , so sehr. 


Linne sie auch rühmt sind’ äußerst u: ittelnißsig, und. „na- 


Pu} 


chen oft bei behendten Gegenständen gerechte Zweifel re- 
ge, nech mehr also bei minder bekannten. Vergleiche 
| a Abbildung mit den mir bekannten Eulen, so fin- SG 
de ich deren zwei, auf welche sie passt, einmal y-8 'N. 
PAIn.o, zum andern di ie W, Tincte. In der Größe - 
kömmt sie mit beiden überein, mit der erstern aber vor- 
| züglich durch das Kolorit der Vorderfigel, die Farbe und 
Einfassung der,Hi intePhi: igel, so wie auch die Farbe des 
| Rükkens und Afters. Eine nee Nierenmakel, wie Clerks 
ge Eule, hat die Prasina wohl nicht, allein hinter der- 
selben "steht bei ihr ein \ großer schmutzigweifser nieren- 
förmiger Flekk, welcher hart am Vorder rande einen sleich- 
h f farbigen "Punkt über sich hat. Diese gut in die Auzcn fal- 
| lenden Fiekke hat Clerk ge Zweifel ausdrüusken wollen, 
dagegen aber die eigentliche, weniger deutliche Nieıen- 


makel übersehn. Mit der Tincta hat Clerks Eule die 


; 2 N 
dunkeln Flekke längs des Aufßsenrandes gemein und Hüb« - 
ho: ner fand kein Bedenken, Cierks Eule mit Brah uns Tencte . N 
zu verbinden. Ich kann ihm hierunier nicht beipflichten, 


ER, ' denn so mittelmäßig Clerks Abbiläigie auch ist, so kömmt 


x 


I. .da er sie’ von Paykull aus- Schweden erhalten hat, so, 


Nr. 20. Nokt. Yırıkagrakhen 


re Xanthographa vou Fabr, Mantisse irenne ich 


“ FAR » s 


= y I x i z : h, 


Be x 14 


Ah ie Bis, hr an ER 
BERN, aa VErBichnien: Noctua, A 


, 


— I 


\ 


2 doch in mehr Küken mit der Prasina als wm it 
der Tina überein, man vergleiche obige Be: chreibung 
der Clerkischen Eule mit natürlichen Exempl. der Tineta 
und Prasina. Uebrigens ist es von der letztern erwie- | 
sen, dass sie in Schweden einheimisch sei (conf. De Geer 
a 6 FR pag. 412. Nr. 5), vor der erstern würde dieser 


| Beweis aber noch geführt werden. müssen He), 
“) Wäre dem Hrn. Laspeyres die wahre seltme Hop a- 
tica' von. Borkhausen: bei sannıt gewesen , eo würde 
ein so scharfsichtiger Kenner sie. nicht für eine Abän- 
drung, von Espers Didymia, welche auch Borkhau- 
senus didyma ist, erklätt haben. Sie ist der BZ sub», 
lustris und petrificata ähnlich, ja einige h: # 
sie für das Männchen von Sohle eı 
RR wollen, welches jedoch falsch ist,. Mit dieser Z 
tica Borkh. ist wahrscheinlich Fabrieius Eule einerlei. a 
Ueber die N. hepatica der Vf. kann man im Grun- . 
- „de gar nicht urtheilen; nur die Tradirion gibt be- 
Kr stinunt N. inte als ihre Eule an. ° Man könnte 


sich ihren Irrthum aus dem Clerkischen Citate. einiger- 
maßen erklären, Ist diese Angabe richtig, solösche man 
"die angeführten Citate weg, und schreibe. dafür hin: 
N. occulta Fab. Ent. N. tincta Borkh, und Brahm 
und N. occulta. Borkh. 1. : 


9) Da Fabrieius N.  occulta, wie Laspeyres” auch, 


ö 
selbst schon überzeugt ist, eben diese Tincta ist, und Bi: 


ist Br Beweis geführt. Cierks Abbildung ziehe ich 
aur Tinıta und dahin gehört wohl auch Liand, IL 


® 


“ 


3 


Pr 


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ir u \ ER FE Ale 
7 


— 2 r + W 
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ur . 


‚112 Mitndt Verzeichnis: Noctua, N 


| 
nicht wie Borkhausen es that, von Be AG; sondern 


rechne sie zu der Varietät, a der Her. gedenkt we 


*) Höchst wahrscheinlich. ist "N. RE Fabr.“ Ent. 
Syst, III. b. 116. 35r eine Abändrung dieser Er | 
:grapha oder Nictitans "Lin. 1: 2 


« 


% 


Nr. 21. Net. Leucographa. 
ich kenne diese-Eule nicht, allein nimmermehr lassen 


sich Espers Eule dieses Namens, welche der Her, anführt. 


und Brahms Eule s, Scrib. Beit. Il. tab. ı8. fig. ı mit ein- 


x 


ander vereinigen *). 


| ‚Die; ‚e Bemerkung ist schr gegründet; von den beiden 
Citaten muss. Esper gewiss wegfallen, Borkhausens 
Eule scheint die der Verfasser zu kein, L 


hr, Ä 
} 
‚Fam, P. Nr. 2, Nod. Satur a. 
Dass wie Borkhausen vermuthef, die Verfasser seine 
EHE dieses Namens unter ihrer Satur a verstanden ha- 
ben sollten, kann gar n!cht sein, da sielzu den dreiekk- 
makeligen Eulen nicht "gerechnet werden kanfı.  Bork- 
bausens Eule, welche wir aus Darmstadt mitgetheilt, ist, 
‚kann ich fur weiter nichts als für Espers N. Didyme Eer- 
Kennen, Hübner, s. dessen Eulen tab. 16. fig. 75 bildet un- 
‚ter dem Namen Satura eine Eule ab, welche die der 


S- 


.* Verfasser sein’ könnte *). 
“  *%) Borkhausens Schmiet terling, der sehr ab2 indert, ist 

von Didyma deutlich : verschieden.‘ Ich. habe dasz 
aa selbe Stikk vor mir, das Brahm Hn. Dahi als Shtın 


% \ 


Nr, >. Not. Lucipara, 4 


. 


Wiener Verzeichniss : Noctua. ? ‚13 


bestimmt hat, na worauf Borkh. Beschreibung sehr 


gut ;passt. Was der Wiener Satura sei, ist wohl 


besonders desweg ‘en nicht Auszumachen, weil sich aus 
- dem Standorte zwischen zwei so unährlichen Eulen, 


wie Meticulosa und Lu sipara nichts schliefsen 


i . ‚lässt. Is ’ 
! 


Man vergleiche, was wegen der N. Lucipara Fab. 
oben bei N. Conspicillaris angemerkt worden. ist. 
Die X. Lucipara mit ihrer Raupe ist von Albin Nat. 
Hist. of Engl. Ins. tab. LXXV fie, a, f,g, bh, wiewohl 
sehr schlecht abgebildet. Diese Abbildung erkannten 
‚auch die Verfasser nicht für die Lücipara, indem sie in 
der zu dieser Faonilie gehörenden Note pag. 84 sagen: 
„Eine ganz- deutlich hieher gehörende aber nur bisher 


„mangelnde Eule hat mit ikrer schräggestrichten Raupe 


in Albin (Ins. Tab: 75. fig. a, f, 8 h,) auf einer Art von 


‚ fernteste Aehnlichkeit findet zwischen beiden Statt. N. 


„Farrenkräutern (Filices) und zwar wie es scheint, auf 
„der. Pteris Aquilina („on ihe female Fern.“) entwer- 
„fen.“ Auch auf Polypodium Filix foem. wird die 


Raupe dieser Art bei uns häufig angetrofien. 


Nr. ®. Nodt. Convergens 


Ich sehe nicht ein, wie Borkhausen, welcher wie aus 


seiner Beschreibung zu entnehmen ist, die N. Conver- 


»: gens kannte, Götzens NW. Biren Kleemann tab. 43 mit 


Convergins vereinigen durfte, denn auch nicht die ent- 


Convergens hat einen andern Flügelbau, anders gebil- 


dete Ring- und Nierenmskeln und diese von einer andern 


Niger Hiper. U. Bü H 


ü 


1 


\ 


1I£& Wiener Verzeichniss: Noctua. 


u 


Farbe als sie bei Kleemanns Eule erscheinen, ferner ist 


der blass angelegte Außenrand sehr ungleich breit bei der 
N. Convergens, beinahe gleich breit aber bei Kleemanns 


Eule, die Hinterflügel-sind an beiden ganz verschieden, 


und endlich zeigt Kleemanns, Eule auch nicht eine Spur.des. 


‚rostfarbigen Flekkens am ınnern Flügelwinkel. Borkhau- 
'sen sägt’zwar, beim Weibchen sei dieser Flekk sehr ver- 
loschen und zeige bisweilen bei selbigem nur eine schwa- 
che Spur, diefs sehe i ich aber an'meinen Exemplaren nicht, 
denn an beiden Öeschlechtern, ist der rostfarbige Flekk 
sehr deutlich sichtbar. Wie lässt endlich die Raupe der 
Convergens, welche Fabricius uns beschreibt, sich mit 
‘der Kleemannischen Raupe vereinigen? Wie passt. die so 
sehr verschiedire Fütterpflanze,‘ welche ein jeder dieser 


Schriftsteller seiner Raupe anweist?- Beinahe komme ich 


"auf die Vermuthung, dass Borkhausens angebliches Weib- 


chen die Kleemannische Eule sein mag, da er die Raupe, 


“aus welcherer diese Art erzog, so wie Kleemann beschreibt, 
und dass er die Convergens als Männchen zu dieser Klec- 


inarinischen Eule 208, mithin durch eine entfernte Achn- 


lichkeit getäuscht, zwei schr verschiedne Eulen verband ®). 

Als Synonyme g gehören noch zur N. Convergens, 107 
Nebulosa Naturforscher XIV pag. 29 18098 tab. III fig 6. 
a b, imgleichen N. Spicula Esper tab. CLXVI. Not. 


87 fig: Bi ER SE f ö ® 


d 


" *) Borkhausen hat ganz offenbar eine falsche Raupe für‘ 
die seiner Conver gens beschrieben; die unrichtige 
Voraussetzung, dass Kleemann a. a. O. eine Abändrung 


1 


Fam. Q. Nr. 4. Nect. Albjpuncta. 


% 


Wiener Verzeichnis: Noctua, 11$ 
pr 


5 von Convergens dargestellt habe, ‚hat ibn verleitet,- 


dessen Raupe, und Puppe für die der ne zu 
‚halten. 1. ’ | 


x 


Ich habe stets Borkhauseus, Viewegs und Fabricius Al- 
bipuncta, nie aber Espers Lithargyria [ Fabricius 
(N. Ferrago] aus Wien unter dem Namen Albipuncta 
erhalten. Beide Eulen, die Albipu ncta sowohl wie die 


Lithkargyria, variiren aufserordentlich >; mit Mühe, 


bringt man zwei ganz gleiche Stükke derlelben zusammen. 


Beide "Ärten sind indess leicht zu unterscheiden und gar 


nicht mit einander zu verwechseln, wenn‘ die Unterseite 


ae Flügel i in Betrachtung BASER. wird. 


Nr. 6. Nod. Arneo, 


 Fabrieius - Phal. Purp KRONE möchte doch wohl, je- 


\E „doch mit Weglassung ‘der Citäte aus Linne und Schäffer, 


hierher gehören, Ohne den’ mindesten Zweifel gehört 
auch hierher; Ph. Laccata Scopoli Ent. Carn. pag. 226. 


“Nr. 563. | ; Bd 


; Br vd 
- Nr. 8. Nod. Virens. 


Es finden Se jedoch nur selten, Exemplare dieser 


‚schönen Eule, "welchen der weißse Mond in den Vorderfü- 


geln gänzlich fehlt, ein. solches erhielt ich vor einiger Zeit, 


aus Wien. Kenya: sind aber solche Individuen der 

Art nach von der gewöhnlichen N. Yirens verschieden, 

und daher mit Unrecht von selbiger durch die Verfasser der 

Papillonsd’Europe getrennt, welche die Yi rens, la Ver- 
Hz 


an lic a “er 
116 Wiener Verzeichniss: Noctua, R 


doya nte, die Varietät ohne Mond aber la 7 erdursti N 
nennen. ® 
Nr. 9. Nod. L — album, 
Das Citat aus Borkhausen Eur. Schm. IV. 706. ‚312 ist hier 
ausgelassen. 
Nr. ı0. Noit, Pallens. 
.  Kleemanns Eule tab. XXIv, welche ihm jedoch nicht 


zuın besten gerieth, scheint eine AbShdrüng des Weibchens 


von Borkhausens N. Comma verzustellen , die Raupe 
Bee setzt es aufser Zweifel, dass‘ seine Eule dahin 
gehöre. Die Verfasser, welche dieser ' Abbildungen er- 
 wähnen, sagen: „ihre Pallens möchte vielleicht einer- 
lei mit Kleemanns Eule sein, obschon die Farbe der grgen- 
wärtigen sehr merklich und staudhaft unterschieden sei.“ 
Diese Worte aber treitnen meinem Bedünken nach gerade- 
hin Kleemanns Eule, Borkhausens Comma, von der. Pal- 
lens der Verfasser. @b der Verfasser Pal lens, Linne’s 
Euie dieses Nainens oder eine andre ihr ähnliche, etwa 
Borkhausens Venosa sei, verdient wieder eine Erörte- 
rung. . Ich halte sie wnbedingt für Linnes N. Pallens, 
weil die VYenosa au® einer harigen Raupe entsteht, wel- 
che die Verfasser wohl schwerlich mit der glatten Raupe 
der Kleemannischen Eule verglichen Kaben würden. Die 
N. Pallens entsteht hingegen aus einer glatten Raupe, 
wenn anders der Abbildung Albins tab. XXXIL, e, zu 
trauen ist; sie kömmt nach dieser mit Klemanns Abbildung 
der Raupe von NW. Comma iiberein. . Mit grofßsen: Mr 
trennte Borkhausen seine NW. Penosa von Linnes und 


‚zerner N. Pallens. . Hätten wir nur Degcers schlechte 


n 


Re 


! ‚ ; A 


Wiener Verzeichniss: ‚Noctua, ' yL7 


74 


Abbildungen und dessen unzulängliche Beschreibungen der 
Venosa, so könnte die Sache zweifelhaft bleiben, da 
Borkhausen diese Eule nicht selbst sah, sondern sie nur 
mit ihrer Raupe aus icheih Werke aufnahm. Alle Zweifel 
‚aber sind gehoben, da Sepp eben diese Eule nach allen ih- 
ren Ständen, im 2ten Bande tab. III meisterhaft abgebildet 
hat. Aus dem Zusammienhalten seiner Abbildungen mit 
Degeers Beschreibungen ergibt sich sogleich, dass beide 
nur eine und die nämliche Art vor sich hatten, indem Zeit, | 
Farbe, Gestalt und Futter der Raupe, so wie auch die Art 

- ihrer‘ Verwandlung in einem Gespinste zwischen den blät- 
tern ihrer Futterpfanze, (nicht also in der Erde, wie die 
Verfasser von den Raupen dieser Familie anmerken) zu- 
"sammentreffen. Eben so sehr aber entfernt sich wieder 
‚ Sepps Abbildung der Eule von Liine’s N. Pallens. Sie 
ist größer als diese, ihr fehlt der schwarze Punkt, welchen 
Linn® bestimmt bei dieser Art verlangt und Clerck auch 
nebst dem zweiten, welcher oft vorhanden ist, sehr genau 

- angedeutet hat, sie hat ferner einen schwärzlichen Schat- 
ten, welcher sich von der Wurzel bis zur Hälfte der Flü- 
gellinge ausstrekkt, und bei der Pallens fehlt. Die 
N :nosa also kann der Verfasser Pallens nicht sein, und | 
Linnes und Borkhausens Comma würden sie bei ihrer 
‚musterhaften Genauigkeit schwerlich für Linne's Pallens 
gehalten haben, da die Beschreibung nicht passt. Was 
bleibt also anders übrig als anzunehmen, dass sie Linne’s 
wahre Pallens kannten, welche ich auch wirklich aus 

° Wien unter diesem Namen ein oder ein paar mal erhielt. 


- Ich also billige Borkhausens Synouyme bei der N. Pal. 


118 Wiener Verzeichniss: Noctua. 


lens und Comma vollkommen, und streiche dreistzdas. 
Fragzeichen, welches er dem Citate aus dem Wiener Ver- .” 
zeichnisse anhängte, weg, ‘ Dass ‚Fabricius Citat aus 
Degeer falsch sei, hat Borkhausen bereits bemerkt, und 
das oben Gesagte bestätigt die Bichtigiseff seiner Behaup- 
‘tung, In Borkhausens N, Pallida pag. 719. Nr., 317, 
welche ich aus Darmstadt erhielt, vermag ich nichts wei- 
ter als die. ganz gewöhnliche N. Pallens- zu‘ erkennen, 
die Grundfarbe. allein fällt bei den Vorderflügeln etwas 
mehr ins Bräunlicke, Diese Art muss also eingehn. und 


mit N. Pal len s vereinigt werden u. 


7 Die N. pallida, welche man uns unter dem Na- 
men als die wahre Eule von Borkhausen mitgetheilt 
hat, ist schr von ihr verschieden, indess gesteh ich, 
dass-die Beschreibung schlecht darauf passt, und dass 
Laspeyres Behauptung wahrscheinlicher ist, — Im 
Wien. Verz. müssen die Citate MV. Comma Borkh, 
und Brahm vertauscht werden. Ein- Irrthum in der 
Sammlung hatte diefs unrichtige Citat veranlasst. Was 
den lanzettförimigen Umriss der Flügel betrifft, so ıst 
dieser Ausdrukk uneigentlich gebraucht. I. 


| % 
Nr. 14. Nod. Tragopogonis. « 
Das aus Linne’s Fauna in imehre Schriften übergegang- 
- ne Tragop oginis ist grammattisch falsch, 
Fanı. R. Nr. 2. No. Yaccinii, RN? 
Der Her. verbindet, und wie es scheint nicht mit Un- 
recht, die Eulen Polita und Nitida mit der gegen- 
wärtigen. Gestalt, Bau des Hintertheils, Zeichnung » so 


wie auch Farbe-und Einfassung der Hinterfügel machen 


t N ng 
BeN 


| Wiener IRRE Nekupı RO 
fr 
‚diefs wahrscheinlich genug. ‚Dass die Pol ta ah Ni-_ 


tida vereinigt werden müssen, leidet keinen Zweifel; we- 
gen der N. Yaccinii bin ich aber mit mir selbst noch 
nicht ganz einig. Denn wie käme es wohl, "dass jene bei- 
den nie bei uns gefunden werden, da diese doch hier ein- 
heimisch und nicht selten ist? Die Polita und Nitida 
erhielt ich stets von Wien; die Glabra, welche der Her. 


‚auch hierher zählen möghte, kenne ich nicht. 


hz Nr. 6. Nocd. Spadicea. 
Der Verfasser Eule dieses Namens ist mir unbekannt, 
Wobin BorkHaliseris- Spadicea zu rechnen sei, habe ich 


oben bei N. Erythr.ocephhala angeführt. 


Nr. 7. Nodt. Ferruginea. 
Viewegs“ Undata, Undosa Borkh. erhielt ich aus 
Wien unter dem Namen Gilvago, allein diese Bestim- 
mung scheint mir falsch. Unter dem. Namen Ferrugi- 
nea erhielt ich von dorther diejenige Eule, welche Bork= 
hausen Eur. Schm. IV. 647. 273 unter dem Namen Ocel- 
laris beschrieben hat, von Hübner aber unter dem Na- 
men Palleago, tab, 40 fig. 192 seiner Eulen abgebildet 
- ist. Auf diese Eule passt aber der Charakter okerbrau- 
neröthlich gestrichte Eule so wenig wie auf die 
Undosa, daher wir wohl der Verfasser Ferruginea zu‘ 
den uns noch unbekannten Eulen ihres Werks zu rechnen 
haben werden, | : 
Nr. $. Noct. Rubiginea. \ 
‚Espers N. Pulmonaris ist allerdings gänzlich. von die- 


- ser Eule verschieden, allein dessen N. Tigerina Noct. 


N 


. £ se er ug . 
I2o Wiener Verzeichniss: Noctua, 


| ar 
44. fig. 3, welche Borkhausen mit Unrecht zur N. Sul- 
phurago anzıeht, gehört hierher. 

Nr. 9. Not. Rufina. 1 

Ist Espers N. Radicsa die Eule der Vekfasser, so kann 
diese Linn®s Eule nicht sein. Allein ich bezweifle dieses, 
denn Linne’s N. Rufina erhielt ich stets unter diesem 

"Namen aus Wien. Vieweg und Borkhausen haben Lin- 
nes Eule richtig bestimmt und sehr gut beschrieben; Clercks 
Abbildung überzeugt mich vollkommen davon. Wenigen 
Entomologen ‚ scheint sie. jedoch bekannt zu sein, diefßs 
rührt ohne Zweifel daher, weil außer der Clerckischen Ab- 
bildung, welche nur Wenige zu vergleichen Gelegenheit 
haben, noch keine andre meines Wissens vorhanden ist. 

Fam.S.Nr.ı. Nod. Fulvago., 

Vergleiche ich Linne’s Beschreibung der Fulvago in 
der Fauna mit allen zu dieser Familie gehörenden Arten, 
so finde ıch, dass sie sich nur auf Fabricius Flavago, 

e. Borkhausens age Hübner’s Silago Eul. Tab. 40 
{ fis. ıgı ohne Zwang anwenden lasse; denn unter allen hat 
sie allein auf der Unterseite rothgelb gefärbte Fühlspitzen > 
und Füße, einen unterwärts rothgelb angelesten Hinter- 
le:b, auch schımmern die von unten bleichgelben Flügel 
röthlich gelb, so wie Liune es verlangt. Von dem sehr 
merkwürdig gezeichneten Thorax der Fabricischen Fla- 
vago erwähnt Linne aber bei seiner Fulvago nichts. 
Als cine Nachlässigkeit oder eine Uebereilung kann ich 
dieses Schweigen nicht betrachten ; vielmehr ınuss ich an- 
nehmen, dass da auch Clerck, dessen Eule doch allem Ver- 


mutben nach, dasjenige Exemplar gewesen sein wird, nach 


Wiener Verzeichniss: Noctua. 121 


welchem Linnes Beschreibung entworfen ist, sie mit‘ 
schlecht; selbem Thorax abbildet, dieses E: xemplar bereits 
sehr abgerieben und zerstört gewesen sein müsse, Diefs 
ist um so wahrscheinlicher , da Linne sagt: „alis pal- 
lidis® — „alae pallide glaucescentes“ welches 
bei frischen Exemplaren doch nicht der Fall ist. Alae in- 
feriores pallidae, sagt ferner Linne, dieses ist auch an 


und für sich ganz richtig, nur haben weder Linne bei sei-, 


I , 
“ner Fulvago, noch'Fabricius und Borkhausen bei ihrer 


Flavago und Ochreago eines besondern Uwständes, 


welcher den Unterfi'igel dieser Art eigen ist, gedacht 


Durch die Mitte derselben schlängelt sich eine schr ver- 
loschne det kle-Wellenlinie und der Innenrand ist von der 
"Wurzel aus bis an diese Linie blassgrau ängelekt‘ Diese 
Merkmale sind beiim Männchen um vieles deutlicher als 
beim Weibchen, und daher erkläre ich es mir, weshalb 
Borkhäusen, welcher in Scribas Beiträgen ein Weibchen 
beschrieben und abg:bildet hat, hiervon’ gar nichts er-* 
wähnte. Clerck hat diesen merkwürdigen Charakter an 
deiller Büle nicht übersehn, und ihn deutlich, doch etwas 
hart ausgedrükkt. Er bildet die Eule mit halb onen. 
‚ Flügeln ab, und von von hintern sieht man gerade so vieE 


wie nöthig ist, um diese Zeichnung derselben wahrzuneh- 


men. Linnes Beschreibung verbindet also seine Fuwlva- 


. 


go mit Borkhausens Ochreago und den von diesem bei- 
gebrachten Synonymen. Clercks Abbildung, welche mit 
Linne’s Beschreibung nur durftig übereinzustimmen scheint, 
passt auch sehr gut zur Ochreago, mitbin auch. zu Lin- 


L) 


ne@’s Eule, ich habe also wegen dieses Punkts keine Zwei- 


“ 


as ’ Ban EEE 
‚122 . Wiener Verzeichniss‘ Noctus N 


— u _ ! 7 
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ale wu 


den gleichnamigen Eulen andrer Schriftsteller zu halten ist. 


Viewegs Fulvago känn die Linneische, fur welche auch 


ich sie früber hielt, nicht sein, denn die Fuhlspitzen und 


.£el mehr *%) Es bleibt noch zuuntersuchen übrig, wasvon 


der Hinterleib sind unterhalb nicht rothgelb, sondern er- 


stere sind nur nach aufsen rothgelb, letztere aber und 
zwar bei allen Varietäten gelblichweiß. Sie ist daher von 
Borkhausen mit Recht zur MN. Cerago gezogen 
worden, Fabricius nahm die N. Fulvago in der Man- 
tissa zuerst und zwar ohne Zweifel nach den EIER 
auf; ich setze daher zum Voraus, dass er mit. ihnen Eine 
und die nämliche Eule beschrieb. Ist nun aber seine und 
der Verfasser Eule einerlei mit der Linneischen? Diefs glau- 
be ich nicht. Aus Wien-erhielt ich unter dem Namen N. 
Fulvago, Viewegs und Borkhausens N. Gilvago. So 
wenig ich im allgemeinen auf die Benennungen der Wie- 
ner Insektenhändler baue, so hat doch die Richtigkeit. der 


gegenwärtigen einen sehr hohen Grad von Wahrschein- 


lichkeit. Erstlich sagt Fabricius: „Major N. Citragine,« 


welches richtig ist und die Verfasser rechtfertigt, welche 


ihr den ersten Platz anwiesen. ‚, Zum andern schreiben die 


“ Verfasser der Raupe ihrer Euie, die. Birke als Aufenthalcs 


x % =. 
» Ortzu, auch diefßs trıffv bei der Raupe von Borkhausens 


Gilvago ein, welche mein verstorbener Freund Jablons- 


ky auf Birken fand **); ich setze hier die Beschreibung 
der Raupe her, nach der Abbildung, welche Jablonsky . 
von ihr entwarf und die sich in meinen Händen befindet. 


Nach derselben ist sie beinahe anderthalb Zoll lang, gleich 


dikk, der Kopf und die sechs Klauenfüfßse blassbräunlich, 
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Y 


- 


jr Wiener Verzeichnis . Nospar ‘UN. 9 123 


. der übrige Leib bleich EEE mit einem ein wenig 


dunklern Streife. längs des Rükkens, die Stigmata- schwarz; Sy 


die rothbraune Puppe. ist von ganz gewöhnlicher Gestalt. 


‚Ob die Raupe zwischen oder auf den Blättern lebte, und 


ob die Verwandlung in der Erde vor sich gieng, ist mir 


‚entfallen. Fabricius Beschreibung der Raupe weicht 


ghiervon. nicht ab, ‚er beschreibt sie als glatt, bleich, mit 


einem. Iyärnlichen Kopfe. Auch Hübner ‚hat ‚Borkhau- 
‚sens Gälvago, Eulen tab, gı fig. 198. — 199, unter dem 
Namen Fulvago abgebildet; diejenige Eid aber, wel- 


‚che er in Beiträg. I. 3. fig. D für die Fulvago ausgege- 


ben hatte, und die ich nicht kenne, auf der nämlichen 


j Tafel ” 194 unter dem Namen Sulphurago vorgestellt; 


sie ist aber nicht die Eule, welche ich für die Salphana- 


80 halte und unter diesem Naınen aus Wien erhielt. 


Ist man geneigt diese Auseinandersetzungen als richtig 
anzunehmen, so muss die Synonynue bei den verwechsel- 
ten Arten folgendergestalt berichtigt werden : 

1, No. Fulvago Linn. Hierzu‘ rechne ich außer der 
Clerckischen Abbildung noch De Villers Ent. Linn, 1. pag. 
240. Nr. 2525 denn er haf durchaus Linnes Charaktere 
beibehalten, obgleich er in dem Zusatze wohl von einer 


andern Art sprechen mag; ferner N, Ochreagd Borkh. 


IV. pag. 671. Nr. 288 mit sämtlichen Synonymen. [Nach 


dem was in der Annı, WE angeführt ist, muss man N. Ful. 


unge Lin. Syst. von- "N. Fulvago Faun. Suec, ‚unterschei- 


den; zu jener sehört N, Cerago Fab. Borkh., zu dieser 
pr. flommes Wien. N..punica Borkh. N. Catenata 
B% Yillers Werk, das man als eine schlechtgerathne Com- 


E nf a 


| 124 Wiener Verzeichnis: Noctua - y 


« 


4 


pilazion am besten gar nicht anführen sollte, hatdie Lin- # 
neische Beschreibung ganz entstellt. 1.] 

No. Fulvago Hübn. Beitr. I. 3, tab. rn. fig. D, 
nebst den Synonymen Borkh. IV. pag. 664. Nr. 284 und 
Hübners Eulen tab. au. fig. ı94 N. Sulphurago. | 

3, NMec. Fulvago Vieweg und Borkh. in Scriba’s Bei- 
träsen, von letzterm in dessen Beschreibung Europ. Schmekt. 
IV. pag. 681. Nr. 94 richtig wit der Cevago vereinigt. 

4. Noc. Fulvago der Verf. und Fab., hiermit würde 
ich nach dem oben Gesagten Se N. Gilvago eh 
Borkh., IV. pag. 685. Nr. 295, nebst den Synonymen aus 
den Tabeli, Verzeich. und Esper tab. 122. Noct. 4% fig. 3. 
4. N. Palescen. Auch muss noch hierher Hufnagels 
und v. Rottemburss MW. Circellaris gerechnet weraen. 

In dem Zusatze zu dieser Art sagt der Her., „die von 
den Verfassern angenommene Folge der auf- 
RN sei nicht natürlich,“ und er 
schlägt eine seiner Meinung naca bessere, ver. Nimmt 

man aber mit mir an, dass der Verfasser Fulvago Bork- 
hausens Gilvago ist, so finde ich die Folge ihrer Arten 


ganz nattirlich und gut ***). 


*) Man muss annehmen, dass die Exemplare des Cler- 
ckischen‘ Werks in. Anschung. der Abbildungen ganz 
aufserordentlich abweichen. In dem Exemplare von 
Clerck , das ich vergleichenkonnte, stellt tab. 6. fig. 15 
N. Fulvago eine Eule vor, an der die Grundfarbe 
der Oberflügel schmutzig olivengelblich,. die der Un- 
terflügel schwärzlich mit röthlichweißsem Hinterrande 

“ist. Dief widerspricht der N. Ochreago_Berkh. ge- 


% 


Wiener Verzeichniss: Noctua. . 1275. 


sradezu, die überdiefs roströthliche Flekkenzeich: un- 


gen hat, welche man in Clerks Abbildung vergeblich 
sucht... Ich erkenne in dieser Abbildung, ‚die freilich, 


wie die meisten des Clerckischen Werks, sehr unvoll- 
kommen ist, eine Abändrung von N. punica Borkh. 


der N; flammea'unsrer Verfasser. Auf diese passı 
die Farbe ‘der Hinterfiugel,.. ziemlich die Farbe der 
Vorderfiigel und vorzüglich gut die Zeichnung der 
letztern. Man übersche nicht dıe Reihe feiner ‚röthli- 


cher Tüpfelchen unfern des Hinterrands der Vorder- 


flügel, welche die Figur ausdriükklich andeutet. Die 
gewöhnlichen Makeln «sind freilich nicht angegebeir, 


allein sie sind wirklich bei einigen Abändrungen, die 


ich vor mir habe, :von der Grundfarbe kaum zu un- 
terscheiden. Ich kenne keine Eule, auf welche die Ab- 
bildung genauer passte, und zweille auch gar nicht, 
dass sie die N. purica vöritellen soll, » Derselben 
Meinung ist der Graf von Hoffinansesg, der mit mir 
die Abbildung gegen die ihr ähnlichen Eulen hielt. — | 
Linne’s Bes chreibung ist nicht so leicht zu entzifiern, 
dennoch glaube ich, dass auch diese nicht nit Ochrea- 


"go Borkh. vereint werden dayf, da michre bedeutende 


Merkmale z. B. der rostfarbige Halskragen von Lirme 
übergangen sein, und andre Merkmale, die der 
Ochreago fehlen, als die wei wollige Brust und der 
zöthlichke Bauch (abdomen sublus juluesceng)‘ 
durch ein Verschn angegeben sein müssten. In der 
Beschreibung der Fauna Suerice 1073 Anden wir einige 
Widersprüche, welche dıe Deutung erschweren. Alae 
vallide glauvescentes kann man zwar als nihere 
Bestimmung des Alae pallidae der Arckennzeichen 
ansehn; dieseaber enthalten noch palpis abdomıne 


alisque subtus fulvsscentibus, da die Beschrei- 


bung sa sagt: Subtus ommes alce yallidz fHavae. 
. I ö ' 1 4 


126 Wieneh Verzeichniss: Noetal | 


taz Abdomen ettibiae fulwae, Das Cletkische 
. Cität weist uns auf N. punica’ Borkh. Kin ünd auf 
diese passt die Beschreibung ziemlich ‘gut, besser als‘ 
auf N. Ochreago oder eine andre Eule; Ganz an-- 
‚ders verhält es sich mit MV. Fulvago des Systems von 
© Linnd, die ich gar nicht für die in der Fauna beschrieb- 
Ne Art halte, Hier.'sind -die Flügel gelb, mit 
tostfarbigen Binden, die, Unterflügel 
weifs angegeben. Unter den mir bekannten Eulen 
passt N. Cerago Fabr. und Borkh. am besten zu die- 
ser kurzen‘ ae BR ER 


**), Die,V. Ochreageo und ‘C. re ‚sind eben- 
falls von Birken geklopft.. I. 


*%*%*) Die vorgeschlagne Folge war dann natürlicher, 
wann man die. V. Fulvago d. Verf. für Borkhausens 
Euleannahm, IL 


s ‚ a 7 > 3 
Nr. 2, Nad. Groceago. fee | 
’ 4 b Kr 2 N = 
Sowohl ‚Borkhausen als auch der Her. unterliefsen es,“ 
Schrauks Beschreibung dieser Eule Fuesslis N. Mag. II. 


pag. 219, welche. döch alle Zweifel heben muss, hier an- 


— 


”* 


zuziehn., 

r. 3. Noct. Citrago. j 

'Fabricius VW. Citrago Syst. EIN Nr. 67 und. Spet. 
Ins. II. Nr. 38 gehört nicht zur Linneischen Eule, sondern 
zur Cerago der Verfasser. Sein Citat aus dem Albin ar 
die Beschreibung der Raupe nach demselben, setzen- diefs 
um so mehr außer Zweifel, da aueh die Verfasser sich bei 
ihrer Cerage auf Albin beziehn. Die Citrbgo . der 
Mantisse gehört zu Linneischen, Cityrago, die der Ento- - 


2 
TER = > 7 


Nr.. 4: ‚Nox, Rutiloee. 


‚Wiener Verzeichniss: Noctua. 427 
mol. Systemat. aber zur Citrago und Ceragö, die Diag- 
nose nämlich mit den Citäten aus Linn® zur erstern, das 
Citat aus Albin aber mit der Beschreibung der Raupe zur 


letztern. Borkhausens übrige Citate sind richtig “Abge- 


"bildet ist die Raupe der Linneischen M. Citrago in Rö- 
sel." Ins. Bel. F. III. tab. LXVIL fig. 7. Mit Recht hat 
 Borkhausen Hufnagels und v. Rottermburgs N. C ircella- 


ris von der N. Citrago getrennt, aber mit Unrecht ei- 
ne neue Art aus derselben EERERT) ‘da sie nichts weiter 


als seine "N: er ist, 


Der Stelle nach, welche die Verfasser ihrer Rutilago, 
zwischen der Citrago.und der Flavago angewiesen ha- 
ben, bin ich der Meinung des Her. und nicht der von 
Borkhausen ; mithin halte ich die von Schrank unter_die- 


sem Namen beschriebne, Eule für die der Verfasser. Ich 


ziehe Borkhausens V. Umödra mit allen Synonymen ohne 
- das ıninde:te Bedenken hier an, und’ streiche das Frage- 


“ zeichen, welches der Her. der N. Marginata Fab. -an- 


henkte, dreist weg. Auch Hübner, der sonst Borkhau- 


sens Meinung anhing, ist nunmehr der des Her. beigetre- 


„ten, denn er bildet Eulen tab. 39. fig. 185 Borkh,. Umbra 


unter dem Namen Rutilägo ab. Eine Eule dieser Fami- 


lie, mit welcher die Fabrieische Beschreibuig der Rutila- 
go ganz übereinkäme, kenne ich nicht, seine Beschrei- 


bung ist übrigens sehr unzulänglich , indem darin der Hin- 


\ "terfügel gar nicht erwähnt ‘wird; wahrscheinlich soll sie 


eine Varietät der N. Aurage bezeichnen. 


128 Wiener Verzeichniss: Noctus. 


Nr. 6. Ned. Luteago. ; 53 


Conf. Hübrters Eulen tab. ;9. fe. 184. N. ‚Zutzage. 


Nr. 7. Noct. Aurago. 


d 


-Unter dem Namen NW. Rutilage habe ich aus Wien 
einigemal diejenige Eule erhalten, welche Borkhausen 


unter eben diesem Namen beschrieben hat, alle meine Ex- 


emplare sind aber Weibchen. Unter dem Namen- M. Zu- 


Io 5 art + 
Nr. 3. No. Sulphurago. 


yvago brachte Herr P. Herbst vor einigen Jahren aus Wien 
mehre Exemplare siner Eule mit, welche mir von meinen 
Exemplaren der N. Rutilago borkh. bis auf die gerin- 


gere Größe und die reinere Farbe der. mittlern Binde im 


mindesten nicht verschieden zu sein scheint. Ein Exem- 
plar, welches mir von dieser Aurago zu Theil ward, ist 
ei» Miörnchen. Ich vereinige also ohne Bedenken mit 
dem Her, Borkhausens Rutilago und Ausrago mit.der 
Aaycago dr Verfasser und des Fabricius, des letztern 


Autilego muss indess, bis etwas Näheres ihrentwegen 


entschieden wird, mit dem angehängten Fragezeichen hier 


stehn bleiben. 


N. Gilvago Fabr., welche mein theurer Freund, Kr. 
Rathsherr Schreider in Stralsund, von welchem auch Fa- 
bricius-sie erzielt, mir euren die Güte hatte, ist, 


werk sie nur Abart sein soll, eher Abart der N. Sulphu- 


ar 


rago als der N. Cesago der Verfasser. Sie ist etwas 
kleiner als die gewöhnlichen Exemplare der Salphurags, 
übrigens aber von gleicher Gestalt und Grundfarbe, mit 
schr undeutlichen Spuren der dunklern Zeichnungen, sehr 


deni! ch aber nimmt sich der schwarze Punit im 2 unter 


Wiener Verzeichnis: Noctuä‘ 129 

Theile der Nierenmakel aus; die Hinterfüügel sind gelb- 
a lich weiß *%. Das Espers Tigerina von Borkhausen 
mit Unrecht hier angezogen ists und zu Rubi- 
ginea gehört, ist bereits oben bei Rubiginea an- 
gemerkt, auch muss ich noch bemerken, dass Borkhau- 

‚ sens Sulphurago mir nicht hierher, sondern gleichfalls 
zu Rubiginea zu gehören scheine, denn schwerlich ist - 
seine Beschreibung nach der Natur, sondern nach Espers 
E. Figuren entworfen. Wenigstens bemerke ich 'an allen 
meinen Exemplaren der Sulphurago nicht den Unter- 
‘schied in der Grundfarbe, welchen er bei beiden Geschlech- 
tern angibt. Die N. Sulphurago hat nie ein dunkles 
Band mitten durch die Flügel; sondern eins vor und eins 
„hinter der Mitte, Baug und Nierenmakel sind nicht undeut- 


lich, sondern recht gut zu erkennen, und letztere ist im- 


„mer in ihrem untern Theile mit einem großen schwarzen 


Punkte bezeichnet, auch sind die Hinterdugel nie aschgrau 


-„ mit gelben Franzen, sondern gelblichweiß mit dunklern 


.. Franzen ; _ endlich ist die Unterseite aller vier Flügel nicht 
so beschaffen, wie Borkhausen ‚sie beschreibt, sondern 
_ ganz blassgelblichweißs angelegt, mit einem bräunlichen - 
Wische am Vorderrande der obern, und der unmerkli- 
chen Spur zweier Binden durch die hintern. Eine gute 


Abbildung der N, Sulphurago ist mir bis itzt nicht be- 


kannt. Papillons d’Europe Pl. CCCIV. Nr. 3523 scheint 


"aa zu gehören. 


x *) Die, welche ich für Grivago Fabr. hielt und wor- 
auf seine Beschreibung passt, ist sicher nur Abän- 
drung von Cerago, mit der sie auch in der Farbe der 

Uliger Magsz. 1. Ba, l 


13060 Wiener Verzeichnis: Noctua, 


Fressfpitzen und Sehienen übereinstimmt, . Fabricius 
Beschreibung ist aber so kurz, dass sie leicht auf wei 
Schmetterlinge anwendbar sein kann und Hr. Laspeyres 
hat die voll; zültigste Auctorität für sich, I’. 


2 I . SR 
- PM) 


Nr. 9. Noc. Cerago. | 
Hier ist zuvörderst das Citat N. Gilvago Fab. wegzu- 
streichen, welches nicht hierher, sondern zur vorberge- 
_ henden Eule gehört. BorkhausersSynonyme sind alle rich- 
tig und der Vereinigung der Borkhausenischen F laves-' 
cens mit der Cerago wird Niemand seinen Beifall ver- 
sagen können, jedoch mit ‘Neglassung der Allegate aus. 


Fabrıicius und De Villers #, - m 


*) Man vergleiche das bei Nr. ı. N, Fulvago in der 
Anmerkung Angeführte.. L 2 


Nr. ı0. Not. Gilvaso. 

Dass Fabrieius N. ‚Gilvago die der’Verfasser nicht 
sei, bedarf keines Beweises. Des erstern Eule ist bereits 
an ihre Stelle gesetzt und mit N. Sulphurago vereinigt. 
Viewegs und Borkhausens Gilvago, auf welche der Ver- 

. fasser Charaktere trübgelbe wellenstriemige Eu- 

le nıcht passen, [denn wellenförmig sind die Strienien 
“ d!rselben nicht] habe ich oben mit der Fulvago der Ver- 

fasser vereinigt- Es bleibt also noch auszumachen, wası 
der Verfasser N. G:lvago sein möchte; dass ich unter- 
_ diesem Namen Borkhausens Undesa aus Wien erhielt, 
habe ich oben bereits angeführt, ob diese. Bestimmung 


eber richtig sei, entscheide ich nicht, die Charaktere wi- 


i 


\ 


Wiener Verzeichniss: Noctua. ‘ :13X 


„ dersprechen.zwar nicht, aber die U ndosa gehört doch 

- „wohl schwerlich "zu dieser Familie. Die Eule, welche 

. Hübner ‚tab. 40. fig. 195. N. Gi lvago nennt, könnte 
noch wohl eher die wahre Gilvago sein. : 

Fan. T. Nr..4. Noct, Ochroleuca. 

OR Nur sehr mittelmäßig passt Fabricius Beschreibung der 


N. Flanıme a. auf diejenige Eule, welche ich von Wien. 
unter dem Namen Ochroleuca erhielt unddieeinerlei mit 
'Espers und Borkhausens Eule dieses Namens ist. Ein Fra- 
.geieichen dürfte daher den. Citaten. aus Fabricius und De 
Villers wohl anzuhängen sein, 
Nr. 5. Nod. Or, | 
Wer. Gelegenheit hat Borkhausens N. Os und Conso- 
brina in der Natur mit einander zu vergleichen, wird 
nie auf den RARSIRR gerathen, beide vereinigen zu wol- 
; Ien. Ohne der Gröfse und der Flekke zu erwähnen, sind 
‚die Streifen in den Vorderflügeln bei beiden Eulen, so wie 
‚auch‘ Bruststükk und Hinterfiügel gänzlich verschieden, 
‚auch sind es die Raupen beider Eulen standhaft, Es ist 
. kein Grund zu zweifeln vorhanden, dass nicht, Fabr. N. 
. Or mit der ‘der Verfasser einerlei sein sollte; ER 
> trennte also Borkhausen beide Citate und schrieb. das er- 
.stere zu seiner Or, das zweite aber zu seiner Consobri- 
‚na? Ich halte für der Verfasser N. Or diejenige Eule, 
welche Borkhausen Consobrira genannt hat, und zwar 
aus den Gründen, weil ich sie snter diesem Namen aus 
wien erhielt, und auch Fabricius Beschreibung auf sie 


passt *), Viewegs Flavicornis gehört nicht hierher, 


„sondern wirklich zur: Flavicerzis, wit der Raupe kann 


[6] 
1 PB 


232 Wiener Verzeichniss: Noema. 
indess wohl eine Verwechslung vorgefallen sein. Gegen 
sorkhaschb übrige Citate ist ‚nichts ein’uwenden, nur 
muss bei ihm der Name Cons rd in Or verwandelt 
und das Citat der Verfasser dazu gesetzt werden. Möglich: 
wäre es RN dass die Verfasser beide Arten kannten 
und vereinigt hätten. Im 2ten Bandeder Transact. of. 
the Linn. Soc. ist Seite3 die N. Or unter dem Namen { 
"N. Gemina von John Beck worth beschrieben, und Pk I., 
Re. 4 — 6 mit der Raupe und Puppe abgebildet. — Da 
Borkh. N. Or die-der Verfasser und Fabr. nicht ist, 80: 
kann sie diesen Namen auch nicht länger führen, und 
muss Kunftighim einen anderrt, entweder den von N. Con- 
sobrina oder N. Octogena tragen. Borkhausens Citate 
sind auch hier ganz richtig, nur muss das aus dem Wiener 
Verzeichnisse wegfallen. Zur Unterstützung der von mie 
hier vorgeschlagnen Abändrungen; lässt sich auch noch 
Hubners nicht zu verachtende Auctorität anführen, ‚wel- 
cher Eulen tab. 43. fig. 209. Borkh. Or unter dem Namen 
Octogesima Borkhaus..Consobrina aber fig. zı0 un- 
ter dem Namen N. Or abgebildet hat, Es ist offenbar 
ein Irrthum, ‘wenn Fabricius bei det N, Ruficollis 
Hübners Octogesima anführt, denn weder diese noch - 
die ©. Or haben einen thoracem brunnsum. Als Sy« 
nonym gehört noch zu Borkhausens N. Or Linne’s Syst, 


Nat. pag. 837. Nr. 100 N. Ocularis **), " h 


*) Jetzt, daich N. Or Borkh. kennen eelernt habe, bin 
jch von ihrer Artverschiedenheit von N. Corsobyi- 
na Borkh. hinlänglich überzeugt. Hubner’s Abbildun- 
gen der Octogesima stellt N. Or nur sehr unvolb - 


Wiener Verzeichniss: Noctua. „133 


# 


koınmen und nach einem kleinen Exem plare vor, und 
. nicht viel befriedigender passt seine N. Or in Anse- 


hung der Mittelfickkchen auf Consobrina. Als 
Grund, warum man die N. Or Borkh. fur die der 


‚Verfasser anneiimen könnte, scheint der Name Or 


gelten z.ı können, Er ist durch die Verf. eingeführt, 
und man muss also annehmen, dass,dıe Zeichnung ih- 
rer Eule äas Or deutlich geführt habe. Dieß ist bei 
N. Or Borih. in die Augen fallend; bei Consobri- 
na nicht. Ich schliefse daraus und aus dem Umstan- 
de, dass Fabricius die Consobrina unter Or Wien. 


"beschreibt, dass dıe Verfasser beide Arten verbunden 


hatten. Man könnte daher im Grunde zwischen bei- 


den Bestimmungen wählen. I, u 


a PR Linne’s Beschreibung ist nicht befriedigend, um 


Nr, 6 


diefs Citat mehr als eine Vermuthung sein zu lassen. 


-Er fordert ein Ocellum parvum album pupilla 


nigra, also keinen Doppelfliekk wie 8o oder or. Man 
köunte die Beschreibung auf MV. Consobrina ziehn, 
wo man bei einigen Abändrungen ein einfaches. 
Augenflekkchen sieht. L 


6..Noct. Diluta. 


Abgebildet ist die N. Diluta ER unter Hübners 


“ + Eulen tab. 40. fig. 206. 
Nr. 7. Nod. Ruficollis. 


Hätte die vom Her. allegirte Esperische Figur einen roth- 


braunen thorax, so könnte sie wchl hierher gehören, 
. . soaber bleibt die Säche schr zweifelhaft. 
Nr. 7 — 8.2: Not. Respersa. 


Nat. Bipuncta Borkh. erhielt ich unter dem Namen 


‚N. Resp e7 sa aus Wien von Son Verfasser Diagnose pass 


_ 


134 > ‚Wiener Verzeichnis: Noctua. 

IR 
schr gut auf Borkhausens Eule, welche von Hübner Ku 
tab. 44. fig. arı unter dem Namen Undosa abgebildet ist. | 
Die Eule, welche Echnaen in den Beiträgen N. Respersa 
genannt hatte, ist von ihm Eulen tab. -61. fig. 300 unter 
dem Namen N. Amoena vorgestellt. Linnehat ütrigens 
schon die Bipuncta Birkh. als Pur. Duplaris in der 


Fauna Suec. 1357, und im Systeme II. 83. 343 recht gut be- 
schri:ben. ' 


Fabricius B. Pepuirh Spee. Ins. II. p. 201. Nr. 135, 
welche Borkhausen fragweise hier anführt, scheint wenig- 

. stens nach der weitläufizgern Beschreibung in der Reise 
nach Norwe egen pag. 328 nicht hierher, sondern zur 
Consobrina Borkh. Or der Verfasser zu gehören. 

Nr. 7 — 8. Nud. Festiva,. 

Unter diesem Namen bildet Hübner Noct. tab. 24. fig. 

114 eine Eile ab. Es wäre verwegen;, bestimmen zu-wol- 
le, ob sie eincrlei mit der der Verfasser ist, da uns der 
Text noch mangelt. / 
Nr. ır. Nod.. Affinis. 
Diese Eule ändert in Ansehung der Grundfarbe ihrer 


Vorderfhiugel ungemein ab, denn bald erscheint diese bräun- 


sh 


lichgrau, bald rothbraun ; in ihren gröfsten ‚Abständen ist 
sie von Hübner Bsir. T. U. p.4. tab. 4. T. und Brahm 
in Seriba’s Beitr. II. tab. ı2. fig. 7 abgebildet. Die roth- 
braune Spielart ist von Fabricius Mant. 2. p. 144. Nr. 73. 
Ent. Syst. III. 2.'38. 97 unter dem Namen N. Palliata 
als eine besondre Art beschrieben. Ich sah bei H. Inspec- 
tor Hübner in Halle das Exemplar, nach welchem Fabri- 


cius die Beschreibung entworfen hatte. Mit Unrecht ci- 


Wiener Verzeichnis : Noctua. ‚137 
‘ fire daher Borkhausen Fabricius Eule bei seiner N. Pal. 
>49 um; -Rupi, cola Hubn. 
Nr. ı2..Noct: Pyralina 
Sehr richtig ist vom Her. Espers und Borkhausens Cor- 
"yuse a zur N. Puralina der Verfasser eingezogen. 
Nr. 14. Noc. Miniosa. | | 
Ist nach allen Ständen vortrefllich im 2ten Bande von 
Sepp. tab. V ab;ebildet. 
Nr. 15. Noc. Strigosa. 
' Ob die Eule, welche Fabricius unter diesem Namen be- 
schreibt, einerlei mir der der Verfasser ist, wage ich nicht 
zu entscheiden. In der Fabr. N. Strigosa kann ich wei- 
ter nichts als Espers D. Favillacea erkennen. Wie 
‚passt diese aber in gegenwärtige Familie, daher die Einer- 
= leiheit seiner Eule mit der der Verfasserzweifelhaft bleibt *) 
*) Man vermisst bei Fabricius Beschreibung wohl zu 
Vieles, um sie auf Favillacea zu deuten.- I. 


Nr ı6. N. Ambusta. Conf. Hübners Eulen tab.44.fig.2ı5. . 
„Nr. ı7.: Noct. Subtusa. Ä 
Gute Abbildungen beider Geschlechter dieser Eule, fin- 
det man in den Papillons d’Europe PI. CCLIX. aoar.a,b,c; 
aber d gehört nicht hierher, sondern zur folgenden Eule, 
Nr. 18. Nor. Retusa. 

Diese von Linne so. vortreflich beschriebne Eule hat das 
eigne Schiksal erfahren miissen, von dem größten Theile 
der Entomologen verkannt zu werden. Fabricius hat sie. 

$ bie Späteihe und in den Speciebus Insect: unter diesem Na- 


men nicht, allein als’ Pyralis Hattorffiana konumt 


- 


en 2 


136 | Wiener Yerneichaier Noctum, Mal: 


! 


hr 


sie in beiden vor. In di Mantissa ist VW. Retuse ‚nach 
Schiffermüller aufgenommen, Pyr. Hattorffiana aber. 
dennoch beibehalten. Endlich, ist es gewiss, dass N. C a- 
„preae Mant. II. 140. 43. Ent. syst. Ill. 2. 26. 58 auch wieder 
nichts weiter als N. Retusa ist, N steht. diese Eule 
an drei verschiednen Stellen, unter drei Namen, Einmal 
„‚unter.den Eulen- mit glattem Rükken und flach übereinan- 
der liegenden Flügeln ats N. Capreae, zum andern mal 
unter den Eulen mit gekämmtem Rükken und übereinan- 
„der liegenden Flügeln als. N. Retusa, und drittens end- 
--lich unter den Wikkleru als Pw. Hattorffiana. Als 
Synonym gehört noch. zu dieser Eule, Not. C hrysogl bs 
sa Beckwoth in Pransact, of the Linn. Soc. II. pag. 5. tab. 
„8. fig. 10 und ır. 
‚Fam. V. Es ist sonderbar,,dass weder Fabricius noch Schrank 
‚uns etwas von den Eulen dieser Familie gesagt haben, Ich 
| kenne” sie alle, die, Spoliatricula und Atratiula 
ausgenommen; nur nach. den Gerning Borkhausenischen 
Bestimmungen, von welchen ich manche nicht verbürgen 
möchte. . | A IE rn, 
‚Nr. 2. Noc. Praeduncula. | 
Ich räume es Borkhausen ein, EN der Verfasser Prae- 
| FERUETP Hufnagels N. Pygarga sei, denn die ange- 
gebnen Charaktere passen recht gut. Passen sie aber nicht 
eben so Aut auf Linne’s MN. Strigilis, welche sie nicht 
zu kennen glaubten? Wer mag hier auftreten art, ent- 


scheiden *)2 l - 


*) Borkhausen erklärt im Rhein. Magaz. I. 651 seine 
praeduncula fur einerlei mit seiner und der Verfas- 


IV. Burn { 


Wiener Verzeichnis 7 Noctua. @37 


ser Fuscula. Eben dort führt er auch an, dass seine 
N. meretricula n. $2 nur Abändrung von Ener 


y “ eulain I. 


a 
we 8. Noc. Candidula. . 
* Deutlich gehört zu dieser Eule Viewegs N. Pusilla 
's Tabell. Verz. IL, pag. 4. Nr. 136. tab. 1. fig." 
Fam. W. | 2» 
[Nr. 2. Nod. Peltigera. 
Ist' N. barbara Fabr. Ent, syst. III. 2. ıır. 334: Coque- 
bert. Illustrat. 'hoonographia. II. De. P 70.tab. 17 .fg. z>—1] 
Nr. 5. Nüd. Alchymista. . | 
‚Linne’s 'V. Leucomelas ist keine andre Eule als die 
gegenwärtige, und keineswegs die Leucomelas der Ver- 
fasser und Borkhausens. Ich selbst war hierin andrer Mei- 
nung, bis Clercks Abbildung, auf welche Linne verweist, 
_ mich eines bessern belchrte. Und worauf gründet es sich 
denn, dass Linne’s Leucomelas die folgende Eule sein 
müsse? Doch lediglich auf die Worte: Alae superiores 
ET nebulosae macula magna alba.“ Al- 
lein weder in der Fauna noch im Systeme sagt Linnd auch 
nur mit einen Worte, in welcher Gegend diese macula 
alba liege und welch eine Gestalt sie habe. Hat man 
Clercks Figur vor Augen, so wird es gleich deutlich, wes- 
wegen Linne auch dieser Euleseinen weıfsen Flekk beilegen 
könnte. In Clercks Eule ist N. Alöhymista gar nicht 
H zu verkennen. N. Alchymista hatim mittlern Raume 
des Vorderflügels, in der Gegend der Nierenmakel weißsli- 


- che Zeichnungen, welche bei manchem Exemplare deutli- 


1378 | ‚Wiener Verzeichtriss ‘ Noctüß, | 


» cher:als.an andern sind, an dem Clerckischen waren sie 
es im vorzüglichsten Grade ind bilden mitten im Flügel, 
auf der äußern Seite der Nierenmak el, einen mondformi- 
gen gelblichweifsen Flekk und unter diesem einen andern 
schneeweißsen , beide Flekke sind durch zwei dazwisch®n 

‚liegende gelblichweifse Punkte gleichsam mit einander ver- 
bunden, und bilden die ma sulam albam- deren Linne 
erwähnt. . Sein Citat aus Geoffroy ist demnach ‚ganz 
richtig. Nach dieser Auseinandersetzung wird es nunmehr 
nicht schwer Halten, die Synonyme bei beiden Eulen zu 


. berichtigen *). 


*) Eine solche Abändrung mit weißlichen Flekkchen 
‚im Mittelraume des Vorderflügels sah ich noch nie. 
Eine Marula magna aber bılden sie nicht. Diefs 
ist Eine Schwierigkeit in Linne’s Beschreibung, eine . 
andere ıst der Umstand, dass’er die weißliche oder 
grauliche Endbinde, die nie so ganz verloschen ist, 
dass nicht am Innenwinkel ein grofser Flekk davon 
überbliebe, iibersehn haben müsste. Vergleicht man 
Clercks Abbildung, so möchte man auf den Argwolin 
gerathen, die von Clerck vorgestellte Eule sei eine von 
N. Leucomelas.und Alchymista Wien. ganz ver- 
schiedne Art. Aufser jenen weifslichen Zeichnungen un- 
terscheidet sie sich durch den Mangel der Endbinde, 
Die‘ Hinterßüzel haben nicht, wie unsre Alchymista 
an dem Spitzenrande zwei weifßse Flekke, wovon der 
Eine am Innenwinkel steht, sondern im Gegentheile . 
einen einzigen weißsen Flekk in der Mitte da, wo bei /7- 
\chymista das Schwarze befindlick ist. ı Die Oberfiligel 

. sind auf der Unterseite von der Wurzel an bis hinter 
der Mitte weıfs mit einem schwärzlichen Anfiuge am 


“ 
= 


Wiener Verzeichnisse” Noctia 39 


Rh Yarterfähdes hinidr der Miete ein habe 
- > » Mondflekk | in dem »Weißsen; das größere Drittheil 
„des Flügels bis zur Spitze ist schwarz mit weißen Adern 
nd mit einer weißen Tupfelbinde unfern des Hinter- 
-. „wands..- Dass N. Lewcomelas - Wien. nicht vworge- 
stellt-sein könne, ist ausgemacht; mit. N. Alchumi- 


“....0sta.kann man die. Abbildung nur dann vereinigen, 
wenn ınan sie für ganz .entsteilt und -verungl akt er-' 
„klärt. So lange, aber die Ansicht des Urbilds dieser 
EL iz nicht dafur entscheidet, so lange,dasf ıman 


N. Leusomelas Clerck. und Linne für eine „besondre 
Art halten, die in Schweden einheimisch ist. 

Fabricius beschreibt unter N 4: humista eine 
"a9  Abändrung der N. Alchymista Borkh:, van der die. 
.. »Endbinde der Oberäügel, sehr deutlich wars; Unter ’N. 
hahe Leucomelas scheiiit er die, andre. Abändrung ZU ver- 
| si stehn, an der diese Endbinde fast verloschen ist, Denn 
1% waruın anderte er ‚sonst die Linndischen Artkennzei- 
chen und gab den Vorderfi: igel als schwarz an, ohne 
»den: weißsen Flekk? Diefs' macht es: wenigstens sehr 
wahrscheinlich, dass seine Eule nicht die N. Leueo- 
melas der Vertasser ıst. „Die Anmerkung bei seiner’ 
N. italica zeigt, dass er in Anschung der Linnei- 

schen Leucomelas ungewiss war. ]. 


Nr. 7. Noc. Luciuwosa. 
Es ist nicht wohl anzunehmen, dass N. Tialica Fabr. 
gon N. Luctwosa verschieden sein sollte; freilich 'ist 
die Basis der Hinterflügel bei gegenwärtiger Eule nicht 
weiß, allein da alles andre zutrifft und Fabricius sich auf. 
die Verfasser beruft, $6O müssen diese Worte als ein Ueber- 


eilungsfehler angesehn werden. Fabricius eitirt obgleich 


nur fragweise, Linn®s N. Leucomelas’ bei seiner "N. . 


\ 


2400 Wiener Verzeichnis: Noctua: 


- 
. 
u 


Italics mit dem Zusatze: „at. figura Clerkii nulle 
modo convenit.““ Hier bitte ich das bei N. Althymi- 


sta, Bemerkte zu vergleichen x), 


.'%#) Da’es höchst wahrschsislich ist, wie ich in der vor- 
hergehenden Anmerkung gezeigt habe, dass Fabricius 
nicht die Leuchte der Verf. unter der seinigen 
versteht, so könnte man auch wohl/’vermuthen, dass 
er diese Lewcomelas unter seiner Iialica be- 
schreibe. Lo 


Nr. 8. Noct. Solaris. | ERENS £ 
‘In dem was Borkhausen beim Citate aus dem Wiener. 
Verzeichnisse von dieser Eule und seiner Rupicola sagt, 
hat er Recht, wenn er behauptet, dass die Diagnose der 
Verfasser nicht gut auf dıe gewöhnlichen Exeniplare seiner 
N. Solaris, sondern besser auf seine Rupicola passe, 
Unrecht aber, wenn er seine Rupicola vonder Sola- 
‘sis trennt, denn beide sind nichts weiter, als die’Varie- 
täten einer und derselben Art, wovon man sich, wenn 
ınan ınehre Exemplare vor sich hat, sehr leicht überzeu- 

| gen kann, indem sich die sanftesten Uebergänge, von der 
dunkelsten Solaris bis zur hellsten Rupicola finden. 
Sahn nun die Verfasser die hellen Stiikke als die Art, die 
dunkeln aber als die Abart an, so ist die Diagnose, welche 


sie lieferten, ganz richtig. - | e 


Nr. 9. Nect. Rupicola. 


Wohin N. Palliata gerechnet werden müsse ;„ habe 
ich oben bei I. Affinis angegeben. Allein eben so we-- 
nig wird Borkhausens N. Pallium und Hübners N, Ru- 


Wiener Verzeichniss» Noctui. 14 


> picola "zur gegenwärtigen gehören, denn die: Diagnose 
» Passt im mindesten nicht auf sie, auch kann sie nicht ein- 
mal zur gegenwärtigen Familie, am wenigsten aber ‘zur 
‚gegenwärtigen Abtheilung derselben gehören. Der Ver- 
fasser "N. Rupicola kenne ich nicht, allein ich glaube 
nicht zu irren, wenn ich sie für eine der bei der N. So- 
BL Taris so häufig vorkommenden Varietäten halte. Bork- 
hausens Rupi cola habe ich aus Wien erhalten, unter 
welchem Namen aber ist mirentfallen. Die von Borkhau- 
'sen-in Scribas Beiträgen beschriebne und abgebildete N. 
Costa möchte doch wohl eine von der Solaris und de- 
ren Varietäten verschiedne Art sein. Man vergleiche Es- 


per tab. 182. Nr: 103. fig. 5. N. Opalina *). 


x - 


*) Allerdings ist sie sehr verschieden von Solaris. So 
gewiss Espers Opalina zu Casta gehört, sp muss 
man doch noch einige Zweifel gegen die Einerleiheit 
mit der Nemausina hegen, da diese in beiden Stük- 
ken, die ich vor mir habe, einen magpückkenm Hals- 
kamm hat. I. 


Fam. X. 

Nr. 3. Nod. Padtta. | HipfA; 
Dass diese Eule, welche ich yelır oft nach beiden Ge- 
schlechtern aus Wien erhielt, nicht Linne’s NM. Pasta. 
sein könne, bedarf keines fernern Beweises. Vieweg war 
"der erste, welcher der -Eule der Verfasser den Namen : 
Ele:ta beilegte, welchen Namen Borkhausen aufnahm. 
Er hat die Synonymie bei dieser Art glükklich berichtigt, - 
nur wegen der Allegate aus dem Fabricius bin ich nicht 


T# 
’ 


142% Wiener Verzeichnis: Noctua,’ 


ganz einverstanden, ini ich BR ‚die aus dem: Srsteme 


"und den Speeikbl Ins..zur kirtiähen Pa:tay,'die aus der 


ı Mantissa'Eutomol. Syst=mat, aber, wo Fabricius offenbar 


die Päcta mit der- Alecta ‚vereinigt hat, entweder zu 


.r 


-Linne’s Pacta. gehört unter die um Berlin einheimischen 
Eulen, N. Alecta hingegen wird nie hier gefunden, und 


ist nur aus Versehn i in Viewegs Verzeichniss aufgenommen. 


A 


Die Seltenheit von... Pasta ist aber in hiesiger Gegend | 


so grofs, dass sie vor 22 Jahren nur zweimal gefangen und 


E F} r : > 3, - 
seitdem nicht wieder‘gesehn worden ist. Das eine Exem- 


beiden Eulen, oder auch noch lieber gar: nicht 'anziehn *) 


= 


plar fieng Jablonsky im Schlossgarten zu Schönhausen, und 


es gerieth nach seinem Ableben ‚mit seiner Sammlung in 
die Hände des damaligen Kronprinzen, Seiner itzt regieren- 
‘den Königlichen Majestät. Das andere Exeniplar fieng ich 
selbst auf dem hiesigen, Gesundbrunnen am Stamme einer 
Weide, kurz daraufals es die Puppe verlassen haben moch- 
«te, dieses Exemplar befindet sıch gegenwärtig in der Samm- 


lung des Herrn Hofpredigers Conrad. ‘Die Exemplare mei- 


ner Sammlung sind aus Schweden. 'Sonderbar ist es, dass 


ich, obgleich bereits sieben Stükk dieser Eule durch mei- 
ne Hände gegangen sind, noch kein Weibchen derselben 
. gesehn habe. | 
*) Da Fabricius Beschreibung in der Ant. sust. offenbar 
die N. pacta Linn. bezeichnet, dessen ArtUnter- 
scheidung er auch. beibehielt, so braucht man nur das 
Citat ats dem Wien. Verz. wegzustreicken. Welche 


Art die Merian und Wilks abgebildet haben, weiß ich 


nicht. IL h job Fre en 


D 
= 1) 


Wiener Verzeichniss: Noctua, Zu 


Nr. 4. Noct. Nupta Barum. pr ri 
A Dass Lines pr Nupta zu Borkhausens Eule, und 
& nicht zur Elocata gehöre, beweisen die Worte im 5y- 
= steme: „margo ciliaris niveus“ in der Beschreibung 
der Hinterfügel, denn bei der Elocata ist de:selbe stets \ 
sinerasiens N. Nupta Fab. in dem‘ Systeme und in 
den Spec. Ins. könnte doch wohl zur Linneischen Eule ge- 
hören, die N. N upta der Mantissn. und der Entom, Syst. 
‚aber gehören offenbar zur £1 ocata und vermuthlich auch 7 
die der Verfasser, nach deren Anleitung Fabricius, sehr 
. wahrscheinlich die Charaktere in seinen spätern Schriften 
„entworfen hat *), Sepps Eule ist mir eben so bedenklich, 
„wie sie es Herrn‘\Borkhausen war, und ich kann es nur 
‚billigen, dass er sie von der V. Nupta unter dem Na- 
men N. eabine: trennte, die Unterschiede an der 
Eule selbst wolien nicht viel sagen, desto bedeutender sind 
sie aber bei der Raupe. Ich habe zwar die W. Mupta 
"mehr als Einmal aus: der Raupe erzogen; aber zu einer 
Zeit, als ich Sepps Abbildung noch nicht kannte und Espers 
Eulen noch nicht erschienen waren, daher es mir damals: 
an Gelegenheit fehlte, , sie zu vergleichen. ‚Albin tab. 
| LXXX, welche Linne bei der Pacta anführt, ‚gehört 
nicht zu dieser, sondern eher zur Nupta, altein die Rau- 
pe weicht. von. der Seppischen sowohl wie von der Espexi» 
„schen ab. Scopolis Pacta möchte der Abbildung nach, 


eher zur Zlocata als zur Klecta und Nupta, gehören. 
#) In der Mantissa finden wir bei dieser und den ähnli- 
S chen Arten kurze, die Verschiedenheit bezeichnende, 
" Anmerkungen. Dass diese aber i in Wien nach’ Schif- 


. 


ER Re, = 
144  Miieneit Verzeichniss: Noctua, 


fermüllers Sammlung hinzugefüg sein sollöi; muss 
man wegen der bei N. Pacta vorkommenden -Be- 
merkung bezweifeln. Es ist_ bekannt, dass Schiffer- 
“ müller’s N. pacfa nicht die Linneische ist, Fabricius 
Bemerkung bezeichnet aber offenbar diese und nicht 
die Electa Borkh. oder Pa:ta Schiff. RN 


Nr. 9. Nod. Parthenias 2: “ 
Ich habe bereits, oben bei B. Tremula gesagt, dass 
diese Eule in Linne’s Schriften zweimal aufgeführt stehe, 
einmal nämlich als N. Parthen i@s, das andre mal als 
N. Pl ebeja. Unter der letztern Benennung ist sie weit 
besser beschrieben, als unter der erstern, nur hat sich in 
' die Fauna ein Drukkfehler eingeschlichen , welcher in das 
System mit libertragen worden ist, indem es daselbst, statt. 
maculis duabus ad marginem crassiorem s. am- 
terioremalbis, — ad margıneminteriöorem heißt. 
Die beiden weißen Punkte amı Grunde er Vorderflugel, 
deren Linne bei einer Plebeja erwähnt, sieht man bei 
Reg, meisten Stükken der N. Parthenias sehr deutlich, 
"und doch hat Niemand dieses Merkmals, selbst nicht ein- 
mal der so genaue Knoch gedacht. 
Faın. Y. = 
Nr. ı. Ned. Triplasia. - 
Ich habe von dieser Eule und von der N. Ase Tepiadis 
schöne aus der Ratıpe.erzogne Exemplare vor mir. So ım- 
ähnlich die Raupen sich sehn, so ähnlich sehn sich- die Eu- 
len, doch fehlt es nicht an Merkmalen, um beide zu un- 
terscheiden. N. Asclepiadis ist gröfßser als N. Tri- 
plasia; die Gegend a.ı der Einlenkung und am Aufsch- 


Ey . l a - \ _ - i \ 
= 


Wiener Verzeichniss: Noctia. 145 
© fande ist nicht’oketgelb, sondern schmutzigweifs angelegt. 
Der Saum der Hinterflügel ist zwar bei beiden Eulen gelb- 
lich, bei N. Triplasia aber wird er durch eine braune 
: intetiene Linie getheilt. N. Asclepiadis hat Pal- 
pen, welche auf der Unterseite schwarzgraü sind, bei N. 
% Br Ya sind sie hier röthlichgraw.. 
Fam. Z. 
Nr. 3. Noct. PUPERRIEHETETER 
Des Her. Vermuthung, dass Linnes N. Interr ogatio- 
nis die Aemula Fabr. und Borkh. mithin die N. Con- 
seripta Hiüb. sei, ist vollkommen gegründet. Linne’s 


genaue Beschreibung wäre, allein schon hinlänglich, die 
-Sache auıfer Zweifel zu setzen, Clercks kenntliche Abbil- 
dung aber gibt ihr den höchsten Grad der Zuverlässigkeit. 
In Borkhausens so wieauch in Espers MD. Interrogatio- 
nis kann ich weiter nichts als eine Varietät der N. Fota 
Linn., wie ich deren atıch vor mir'’habe, erkennen. Die 
Interrogationis der Verfasser ist ohne Zweifel eincr- 
-Jei mit der Linneischen, denn stets erhielt ich unter diesem 
"Namen Hübners Conscripfa aus Wien, ünd Fabricius, 
. "#elcher sich außer den Verfassern aüuch noch auf Kia 
und Cerck beruft, setzt die Säche aufser Zweifel ; er hat 
jedoch diese Eule noch einmal üntet dem Namen Acmnula 
aufgeführt und genau beschricbeft, Der Verfasser Jemte 
Fa ist Fabricttis Eule dieses Namens ai keinen Fall, diefs 
ergiebt sich sofort alıs einer Vergleichung der vor ihnen 
gelieferten Diagnose mif der Fabricischeri Beschreibung. 
“Fabricius wird brigens am besten Auskunft geben können, 
was ihn’veranlasste einen bereits vergebenen Namen zt. 


iger Magaz. IL Rd, ER 


u‘ 


wen.f 


146 Wiener Verzeichniss: Noctua, | 


TR s oder welch ein Vexsehn sonst hier TER" | 
‚sein mag Ka e 
Nr. 3-4. Noc. Anela: | ur 
Die Zemula der Verfasser halte ich für nichts ioleiher 
vals bekannt. Espers N. Cup rea, welche gemeinlich 
dafür gehalten wird, kann es nicht sein, weil. die Diag- 
nose Fleischfarbige blassgold gezeichhete Eu- 


le nicht auf sie passt, und auch Fabricius, welcher dien 
\ 


„ Esperische Cuprea untet dem. Namen Illustsris und 
dann auch die ihr schr ähnliche N. Consona atis Schif- 
ı fermitllers eigner Sammlung beschrieben hat, sich schlech- 
terdings nicht auf dessen Aemula beruft, Soll undmuss 
die N, Jilustris im Wiener Verzeichnisse stehn, so 
werde ich sie immer mit Esper für die N. Cuprea jenes 
Werks halten, denn einmal widerspricht hier die Diagnose _ 
"weniger, und dann auch nur unter dem Namen Cuprea 
habe ich diese Eule aus Wien erhalten. Unter den Na- 
men Jemula erhielt ich nie eine Eule von dorther, also 
erlaube mar mir meine. Hypothese wegen. derselben vor- 
zutragen. Man hat nichts als die der demula angewies- 
ne Stelle, und die kurze Bezeichnung, welche die Verfas- 
ser von ihr gabeıi, um das Wahrscheinliche auszumitteln. 
Ihre Stelle ist gleich hinter der Interrogationis und 
vor der Circumflexa, wie passt num N. Illwstris 
Fab. dahin? Also muss doch wohl eine Eule diesen Platz 
einsehmen, welche mit beiden. Aehnlichkeit und im Mit- 
eiranme der Vorderüügsl eine metallglänzende Zeichnung 
hats unter allen reichen Eulen, welche ich vor mir habe, 


ist N. Fota Liun, die einzige, ‘welche diese Stelle, schikk- ı 


r 


u 


Wiener Verzeichniss: Noctua. 147 


lich behaupten könnte, und zugeben wird es ein jeder, dass 
A die Diagnose ebenfalls auf diese Art vortreflich,. zumal auf 
diejenigen Varietäten, welche Berkhäusen unter dem Na- 
men N:’Interrogationis beschrieben hat, passt. Der 
. Her. ; welcher mit'Borkhausen die /llustris Fab: für die 
„Aemula der Verfasser hält, verbindet mit ihr, ob- 
. gleich nur fragweise, eine gänzlich verschiedne Eule, näm- 
lich die Consona Fab. und Boikh. Chalsytes Hübn. 
| Wer beide Etilen in der Natur vor sich hat; wird nie auf 
die Gedanken gerathen, sie vereinigen zu wollen; ich 
„würde etwas sehr Unnöthiges ünternehmen, wenn ich al- 
ie Merkmale; durch welche sie sich ünterscheiden, hier 
"äufzählen wollte, da Hübners gute Abbildungen das Un- 
terscheidende zwischen beiden hinlänglich wahrnehmen 
lassen. Dass Espers Cuprea die demula Fab. iicht 
sein könne, bedarf keiner Widerlegüung. 


"Nr. 6. Nod. Sulphurea. 


Nod. Arabica Borkh. IV. pag. 807. Nr. 373 muss ein- 
gehn und als Synonym zur S$ ulphusea gesetzt werden, 
in der Rothenburgischen Sanımlung; welche hier vor eini- 
gen Jahren verkauft wurde, fand sich ünter dem Namen 
N. Arvabica nichts weiter, als eine ganz gewöhnliche 
N. Sulphürea. 
Fam. A.a.. 
Nr. ı: Nod. Lunsris: 
N. Meretrix Fab.-Spec. Ins. T. II: pa. 507. Ent; syst. 
UL. 2. 60. 167 ist weiter nichts als diese Eule, welche so- 
gar von ihm unter dieser Beriennung vollständiger; als un- 
ter der Benennung Lunasis beschriebeti ist; Borkhaut- 
> a 


fi 


- \ 


148 “ Wiener‘ Verkeiktiane? Noctua, » 


sens N. M rer kann mit der des Fabricius nicht: ei- : 


nerlei sein, denn er erwähnt ni ee Brkkinen Punkts an 


“ der Eihlenkung, noch des dritten Streifs i in den Vorderflü- 


 geln *). Als Synonym gehört auch, Höch‘ zur N. Luna» 


vis, Geoffroy T. I. 153. 86 le Flot PI.XIL. fig. 4 und 
mithin auch Ph. N. ee De Ken, vi; Linn. 


11. 263. 295. e 


*) Da ich eine, Abändrung vor mir Er an der jene 
beiden Tüpfel verschwunden und der dritte Streif fast 
verlöscht ist, so zweifle ich hicht daran, das: Bork- 
hausens Meretrix ebenfalls hierher gehört. ‚Auffal- 
lend ist es freilich, wie Borkhausen diese Abändrun- 
gen’scgar in ver-chiedne‘ Familien setzen, und ihre 
Achnlichkeit gänzlich: verschweigen honnte.» IL. 


Geometräe. 


Fam. A. Nr. 1. Geom. Margaritarta. 

Vortrefliche Abbildungen der Margaritaria nach al 
len ihren Ständen, liefert Sepp II. Tab. 5; die ste Figär 
dieser Tafel stellt aber nicht das Männchen dieser Art, sori- 
dern Hübners Aestivaria vor. 

Nr. 2. Gom. Fasciaria. 

Linnes Prosapiaria ist ohne den mindestert Zweifel 
eine Abart der Fascraria; Clercks Abbildung tab. 3. fig, 
ı beweist diefs unwidersprechlich. Fabricius Ph. Pros 


giaria ist davon allerdurgs verschieden; eine "Abbildung, 


7 


Faın. B. Nr. 3. Geom:. Vernaria. 
m  Borkbausens Vernaria ist ganz ‚richtig die Linneische, 


/ j ” 
2 _ 


RC 
x Wiener Verzeichniss: Geometra, 149 
- von ihr kann ich nicht auffinden ‚. Hübners Yuysohla- 


„ia Spanner t. 35. fig. 184 hat eine entfernte Achnlichkeit 


gegen die Citate aus Fabricius lässt, sich aber Manches ein- 


“A wi. ‚Auchdie Fernaria der Verlarnt anhört nicht 


dazu, da ihre Yiridata wie ich weiter unten zeigen 


werde, Linne’s Yernaria ist”), . 
*) Ist Hübners Vernaria die der Verf., wie auch 
\ Laspeyres vermuther, so muss G. aeyugınarıa 
Borih. Eur, Schm. V. ‘43. 14 hierhergerechnet werden. 
Fabricius beschreibt den Flügelrand als braungctüpfelt, 
hat also Hübners Spanner so wenig, wie den Linnei 


‚schen gekannt, ], 


r. 4. Gecm. Bup leurarvia. 


' Ganz deutlich hierher, und nicht zur folgenden Art ge- 
hört Liune’s Ph.-G. Thymiari a, seine Beschreibung 
könnte zweifeln lassen, allein sein Beziehn aufFrisch X tab. 


XVII. pag. 20 hebt alle Zweifel vollkommen. Auch Th yvmia 


. #ia Fabr. mag wohl hierher gehören, denn nicht allein 
. m 
die Bezeichnung, sondern auch die Allegate aus Frisch und 


Schäffer sigd richtig. Dagegen bezweifie ich aber, dass 


- PE- . i . . 2 
" seine Bupleuraria die der Verfasser sei, wenigstens ist 
.. sie die Hübnerische auf keinen Fall, sie scheint vielmehr 


"zur Aestivarıaz des letztern, auf welche er sich auch be- 


zieht, zu gehören, denn nur dieser kommt der Charakter 


„margo posticus fusco punciaius“ zu, so wie der 


iso Wiener Verzeichniss: Geometrd. 
' x 5 \ 


bei der Thymiaria angegebne Charakter „dentes @la- 
vum ferruginei, nur Kill Bupleuraria zu» 
kommt *). | IR RN 


T 20p 
*) Die Bestimmung A Linne’s Thymi aria ee 
wir nur aus seiner Sammlung oder von Schreber er- 
' warten. Linne hat zu oft falsch citirt, um auf sein 
Citat allein die Entscheidung über seine Art zu grün- 


den. Ich erinnere mich einst gehört zu haben, dass 


in Linne's Sammlung Aestivaria Borkh. unter dem 
Namen Thymiaria stekke, Bei dem, was der 


Verfasser über Fabrieius Spanner anführt, müsste. 


man eine Verwechslung in der Schiffermüllerischen 
Sammlung annehmen. I, 


Nr. 5. Geom. Thymiaria. 

Die Thymiaria der Verfasser, welche die Lirindische 
nicht ist, kann garız dreist mit Hübners und Borkhausens 
Aestivaria so wie auch mit Fabricius Bupleuraria 
vereinigt werden. Der Verfasser Beziehn auf Albin, wo 
die Aestivari @.  kenntich abgebildet ist, beweist 
ganz deutlich, was sie unter ihrer Thym i ari a verstän- 
den haben. In grösster Ungewissheit trennte Borkhausen 
die Zestivaria von der Thymiaria, und nichts wei- 
ter schien ihn dazu zu bestimmen „als die Verschiedenheit 
der von Rösel und Frisch beschriebenen und abgebildeten 
Raupen, allein da Frischs Raupe zu Linne's Thymiaria 


und nicht zu der’der Verfasser gehört, so fällt aller Grund 


zu dieser Trennung weg. Zur Berichtigung der Synony-, 


mie hei dieser Art, schreibe man bei Borkhausens Zesti- 


varia Nr, 9, das bei Nr, u Thymiaria aus dem Wie- 


® Lo 102 0 07 u nn 


Wiener Verzeichniss; Geometra, Ist 
ner Verzeichnisse angeführte Citat hinzu, und Jösche da- 
gegen die übrigen weg, welche nach meinem Dafürhalten 

alle zur Thymiaria Linn, gehören, 
Nr. 7. Geom. Viridata, 

‚Fabrieius sagt uns von seiner Yolutata viel zu wenig, 
als dass sich angeben ließe, mit welcher der bekannten 
Arten sie verbunden werden müsse. Sein Citat aus Harrie 
tab. 8. fig. 82 ist völlig entstellt, da auf dieser Tafel Fig. 
a—ezu Noctua Scrophulariae, f—kazu Pap. 
&$o gehören, Fabricius setzt seine Yolufata snter die 
Phalänen mit abgerundeten Flügeln, diefs allein 

„trennt sie schon von der Linneischen Jiridata, deren 
‚ Hinterflügel einen merklichen Winkel bilden, Aus diesem 
Grunde, wenn anders Fabricius die winkligen Hinterflü- 
‚gel nicht übersah, wird’die Yolutsta auch nicht leicht 
‚mit irgend einer andern Art verbunden werden können. 
Linne’s Bezeichnung der Yiridata in der Fauna ist hin- 
nice: denn der Charakter „mwargine crassiore 
flavescente“ zeichnet sie deutlich unter den andern hier- 
her gehörigen Arten aus. Ergedenkt aber nur Eines blas- 
„sen Querstreifg durch die Vorderfügel, ich finde aber 
deren stets zwei, wahrscheinlich ıibersah er den vordern, 
welcher bisweilen nicht recht deutlich ist. Ganz falsch ist. 
‚aber sein Allegat aus Harris tab. 3, fig, e — i, denn hier 
ist die Geom, Bupleuraria Hübn. abgebildet, Bork- 
hausens Yiridata scheint von der Linndischen nicht ver- 
schieden zu sein, er übersah aber den gelben Vorderrand, 
welcher meines Wissens standhaft ist; "Hubners Virida- | 
ria ist schon verdächtiger , die Streifen in dem Vorderflü- 


’ 


152 "Wiener Verzeichnise Geomett 


Br 


geln sind zu gerade, der eidg‘ Vorderrand! TRENNEN ist _ 


. nicht ausgedriükkt, und der Saum ist von einer andern 


Farbe als der Grund. Zweifelhaft i ist auch noch Borkhau- 


sens Citat aus Fabricius, weil es aus den angeführten Ci- 


tagen klar ist, “dass Fabrieius einige Arten mit einander 


werwechselte. ‚Unrichtig ist endlich sein Anziehn der 7i- 
N it » des Wien, Verz. ‚„ weil die Verfassrsch bei der- 
‚selben auf Albin tab. 48, fig. go berufen, wo doch keines- 
wegs die Firidata Linn., sondern dessen Vernaria 
abgebildet ist. Noch verdächtiger wird der Verfasser Zi- 

‚rideta, wenn. man Reaumurs chenille arpentewse | 
de la vonce Tam. IL, nag. 367. Pl. 29. fig. 14 — ı9, auf 
‚welcne sie sich gleichfaks bezichn, vergleicht, denn auch 


hier ist nicht Linne’s Fir: die: sondern dessen Ver- 


 naria beschrieben und.abgebildet. Ohne Bedeuken kann 


ınan also ihre Z/iridata mit Linne's Vernaria "ver- 
binden, und ihre Vernaria mag wonl einerlei arte Hüb- 
ners Spanner tab. 2 fig 7 sein. Von Borkhausens Citaten 

.Kiri data ist endlich das aus Lang im höchsten 
Grade ungewiss. Eine-völlig befriedigende Abbildung "der 
Viridais vermisse ich, Schäffer Ic._’Tom. IIL tab, 
CCHXV. fig. 5 ist auch nur sehr mittelmäßig. 


Nır$. Geom. Putatarie,. 


Borkhausens Puiaiaria, weiche ich aus Darmstadt 
habe, kaun nieht die Linndische sein, denn Linne sagt 
von der seinigen sirigis duabus candidis repandis, 


bei der Borkhausenischen sind die Streifen aber ganz ge- 


-yade; Klerch 3 Figur entspricht gänzlich der Liundischen 


Beschreibung Ba mit ihr kömmit och Hübners Putate- 


> $ k' 4 


” 


= 


Eh ; 2 ” ” \ > 4 


Wiener Verzeichniss: Geometta: a 


via Fr 2. hg. 10. bis auf“ ‚die zu dunkle Grundfbs recht‘ 
gut überein. ° 7 pe EZ Zen » 
Nr. 8 —9. Geom, Aeruginaria. 

Hübners Aeruginaria. scheint nichts weiter als die 
_@ Fr ernaria Linn. vorzustellen ; ist der Spanner glei- 
“hen 1 Naunens d der Verfasser mit dem seinigen einerlei, so 
‚auuss auch dieser zur Verna: ‚ia gezogen werden, dann 
aber käme die Vernaria zweimal i in ihrem Werke, ein" 
mal unter dem Namen Firidata uud unter der gegen- 


- wärtigeä Benennung vor. | 
Ni. 9. Geom. Lactearıa. 
Lines und auch Fabricius Lavtearia halte "ich für 
nichts weiter, als für verflogne Exemplare der Ferna- 
ri ‚a x). Wegen Borkhausens und der Verfasser Spanner, 
wage ich nichts. zu entscheiden, dennoch möchte «cs yiel- 
leicht damit gleiche Bewandniss haben. Wegen der Geo. 
‚Striataria ist von den Verfassern pag. 99 eine Muth» 
"maßung gewagt, welche aber keinen Grund hat. Linne's 
und Clercks Spanner ist nicht, wie im $ysi. Nat. 859. 197 
durch’einen irrthum gesagt wird, in Europa einheimisch, 
‚sondern ausländisch,, Die Siriatarig hat abe Richt 
die entfernteste Achnlichkeit mit der Laitzaria; Bork- 
“ kausens Striatas "ia V..Pr 47. Nr. 17 ist ein von dem 


! 
"Linneischen Spanner ganz verschiednes Geschöpf, es müs- 


sen daselbstialle Citate, welche sich auf Linne’s Spanner 


beziehn, wegfallen. 


—_ NS 


x 


*) Die Zaiteafia ist von Viernaria sehr unterschic- ‘ 


‚den, die Hinterflügel sind ckkiger und ein verlosch- 
‚ner bleieher Streif, den man nur in gewissem he 


y 


0 j 


154 Wiener Verzeichnis : Geometra, 


\ 


sieht, und den Linne leicht ER zieht sich durch 
die Mitte, daer bei Vernaria, die auch weißslich 
vorkommt, weiter hinten liegt. L _ 


' Fam. C.Nr, 2. Geom. Betularia, 

Borkhausens @. U Imaria V. 181. 73. wird von ihm 
selbst S. 561 für Abart der Betularia erklärt. Keine 
Raupe ändert so sehr in der Farbe ab, wie die des gegen- 
wärtigen Spanners. Albins Spanner tab. XCH, welchen 
die Verfasser für eine verschiedne Art halten wollen, ge- _ 
hört ebenfalls hierher, 

Nr. 6. Geom. Pilosaria, 
Der von Hübner als Pilosaria der Verf. abgebildete 
Spanner, ist von Fabricius unter dem Namen Ph. Peda- 
ki via Ent. Syst. III. b. 148. 70 beschrieben und von Sepp im 
3ten Theile tab, ur nach allen Ständen sehr schön abgebil- | 
det. Ersterer eignet der Raupe die Erle zum Futter zus 
letzterer erzog sie mit Birnbaumblättern. Hier wird der 
Spanner nur in Gegenden, wo Erlen wachsen, gefunden. 
Eine mittelmäfßsige Abbildung findet sich auch noch in Al- 
bin tab, XCL e—i, die Raupe ist auf (rataegus Oxya- 
cantha abgebildet. Sollte Hübners Pomonaria, wel- 
che doch unbezweifelt zu dieser Familie gerechnet werden 


muss, nicht der Verfasser Pilosavia sein *)? 
- *) Von Wien erhielten wir Pilosayia Hübn, als die 


der Verfasser. ]. 


Nr. 7. Geom. Horridaria, i 
Nimmerinehr gehört Bockbamens Spanner zı zum Hübne- 


IR N EZ . 


Wiener Verzeichniss: Geometre, iss J 


> riichen, mie dem Fabricischen könmt er besser überein; 
" jch kenne’ weder den Einen noch den andern in det Natur 
und halte daher mein Urtheil zurük *). 


. *) Das Citat aus Hübner muss man weglöschen, da der 
dort abgebildete Schmetterling gar nicht der Fabricj- 
sche ist. Gegen Borkhausens Horvidaria ist nur 

‘ die zu beträchtlich angegebne Größe, da®Horrida- 
ria Fabr. nur die Größe von Ehaprapaglänte 
Bar 7 


of 


Nr. 8. Geom. Lichenaria. / 

Ob Borkhausens Cineraria mit Lichenaria verei: 
nigt werden könne, lasse ich dahin gestellt; auf jeden Fall 
aber muss sie von der Ci ineraria der Verfasser getrennt 
werden, welche von Hübner Span. t, 32. f. 171 kenntlich 
abgebildet ist. Zur Cineraria gehört als Synonym Ph, 
G. Sepiarıa Naturforscher XI. 69. 23. 

Fam. D. Nr. ı. Geom, Roboraria, 
“ Abbildungen aller Stände dieses Spanners stehn im Albin 

ch ZCIL. a—d. 

Nr, 6. Geom. Cinctaria, 

Hübners Cinitaria tab, 3ı. fig. 166 kann die der iR 
fasser wohl sein, sie ist aber auch Brahms und Borkhau- 
sens Geom. Pascuaria Eur, Schm, V. 159. 64 und nicht 
minder des letztern Gemmaria, welche, Art also eingehn 
muss ») Ein standhaftes Kennzeichen des Männchens die- 
ser Art bei allen Varieföten ist der gberwärts schneeweifse 
eıste Ring des Leibes. 

% So richtig das erste Citat ist, so darf man die Gem- 


[4 


= N . r N 2 = 
de Wiener Verzeichniss: -Geometra, | 


= -/’ 


maria doch nicht: ft einerlei damit hältenz. sie: ist 
: dem Verfasser. sicher nicht bekannt gewesen, saust 
würde er sie unfehlbar für verschiedne Art erklären, I. 


x 


Nr.: 7. Gyom. Selenaria, 
Wenn Hübners Selenavia einerlei mit der Au Verfas- 
ser ist, Welches ich nıeht bezweifle, so missen die Citate 
aus Eimiie, Fabrieius und Borkhausen wegfallen, indem 
der Spanner, welchen diese Schrift teller theiis unter Po- 
yata, theils unter Selenaria beschrieben haben, mit 
Hübners Abbildung schlechterdings nicht zu vereinigen ist. 
Linne's Posrata unterscheidet sich dadurch, dass sie et« 
was ekkige Flügel haben soll, von denen nur die hintern 
ein Auge Peren: Fabricius Porata und Borkhausens 
Selenaris können gar nicht in Betrachtung kommen. 
” als Synonym zu Hübners Selenaria gehört Ph, Urti- 


e 


caria Naturforscher XL 65. 8, 
Nr. 8. Geom, Crepus scularia. { 
Ich trage kein Bedenken ,,- Borkhausens Biundularia 
mit der Crepusiularıa zu vereinigen, und um so we- 
niger, da in meinem Exempiare von Hübners Werke die 
‚ Abbildung der Crepe. c#laria allerdings einen ‚punkir- 
ten Hinterrand der Vorderflügel zeigt, 
Nr.2—9 "Geo. Serotinaria, 
es: beruft sich bei seiner Preis auf Punk 
via der Verf., und Hübners Punctaria tab, n. fig. 67, 
welche die der Verfasser wohl sein mag, die Linndische 
aber nicht ist, passt: vortreffich zur Fabricischen Beschrei- 


o® 


bung. Dreist kanu also das Citat dieser letzter bei Ser o- 


| ‚Wiener Verzeichniss: Geometra. 17 

: finariia weggestrichen werden. Weiter unten bei be 
„ueba ria werde ich das Nöthige noch .näher berühren. 

Nr. 9. Geom. Viduaria. a RS Ob 

„ Selten komnit dieser Spanner so weifs vor, wie Hübner 

inn abbildet, gewöhnlich sind die Vorderflügel weif dich- 

ter mit schwarzen Atomen bedekkt. Ph. Mixtari ia 

Fabr. Supl. Ent. Syst. p. 453 gehört als Burner =): 


» Dagegen KE ‚die Beschreibung, die ı nur von 1 Vor- 


derrandfiekken und nicht von Binden spricht. | 1 
FAT sn . } e . » - a “ sd : 


‚’ 


.. 


Ne. 10. Ben. Hefarta. un 
" Kleemanns Abbildung tab. 35. fig. D, ecke doch nach 
"Borkhausen s seine Ser icear ia vorstellen soll, passt‘ nicht 


alaugut zü Hübner; Abbildung der Bajaria #). 
/ V 


e Kleemang®, li ist schlecht, doch ehr u 
‚ich nicht daran), dass sie hierhergehört. I. 


Fam. £. Nr. 1::Geöoms /Lineolata. 5: > 
Hübners Abbildungen dieses Spanners ini mit zw leb- 

haften Farben gemahlt, senst gut: Hufnagels Yirgata, 
welche Borkhausen zu seiner Vi rgaria zieht, : gehört 

| ee: Dieß Citat aus Fabricius falle ganz weg, W eil es 
allerdings Zweifel rege machen kahn, es gehört aber,doch : 
wohl eber hierher, als zu Linne’s Aina vginats, welche - 
"Fabricius unverkennbar unter dem Naıwen Demandatız | 

. beschrieb, | | all 
 Nür4 aha Vespertaria. a | ie 
„Des, Her. ‚Vermuthung wegen Linne’s Vespertaris, 


4 


158 Wiener Verzeichniss: Geometra, \ 


. hat etwas für. sich, nur bleibt die Sache zweifelhaft, weil 
ausser der unbestimmten Angabe der Grundfarbe, auch 
der Lage der Streife nicht gedacht wird *). 


”G. parallellaria Borkh. E. Schm. V. 56. 32 ge 
Bört mı Vespertaria der Verf: I: 


n 7 
Nr. 7. eich Palumbavrid. 

Die Verfasser ziehn zu ihrer Palumbaria sowohl 
Chlorosata als auch Mucronata Scopoli, obgleich 
beide zwei verschiedne Arten sind, welches schon aus 
Scopolis Beschteiburigen und noch besser aus seinen Abbil- 
dungen sich ergieb: Nur Mucronata allein gehört 
hierher. Chlorosata ist der Spanner, welchen Hübner 
unter dem Namen Peiraria Span. tab: 21. fig: 113 abge- 
bildet [und Borkhausen als 7 irgari @ E. Schin. V. 6f. 25 
beschrieben] hat.. Dagegen ist Scopoli’s Ph: Mensurata 

“ Carr: s60 eben diese Palumbaria, wie ich bei Men- 
süravia zeigen werde. Fabticiüs citirt bei seiner Pa- 
Tumbaria die Palumbaria der Verfasser, allein in 
seiner Beschreibung erwähnt. er des schrägen Striehs im 
Vorderwinket der Oberflügel nicht; welches die Einerlei- 

- heit der Arten schr zweifelhaft macht #) 
*) Es fehlt nicht an Abändrungen, 'wo dieser Strich 

"mangelt: 1 

Nr. 9. Geom. Pürpuraria: 
- Linn®s Purpuraria und Purpürata sind zwei 
wirklich verschiedne Arten, welche auch Borkhausen uns 


sr dem Naınen Purpurarid und Cruentaria richtig 


» | 


"Wiener Verzeichniss: Geometr 159 


| | 
. beschrieben hat. _ Nur ist umgekehrt seine Purpuraria 
Linnes Purpurata, und seine Cruentaria die wah- 
re Purpuraria. Hübner hat mit Unrecht. beide Arten 
' verbunden , indem er tab. 38. fig. 198 Purpurata als das 
/ Männchen, und fig. 199 Purpuraria als das Weibchen 
abgebildet hat. Ich habe von beiden Arten beide Geschlech- 
ter vor mir, welche sich einander in den Zeichnungen 
ganz gleich sind. Sollte Ph. Rotaris Fabr. Suppl. pag. 
‚354 nicht Varietät der Purpurata Lin. Purpuraria 
Borkh. sein *)? 
*) Borkhausens Cruentaria halte ich, so wie Linne’s 
purpurata nur für SpielArten; Man findet bei die- 
' sem Spanner nicht zwei gleiche Stükke. Es gibt aber 
‚ toch eine kleinere Art, die in Ansehung der Oberfu- 
gel mit Cr sentaria übereinstimmt, und durch den. 
am Innenrande breit tind tief schwarzen, Hinterflügel 
sehr kenntlich ist. Die Farbe der Oberflügel ist dun- 
kelgrün. AL. 


Nr. ıi. Geom. Elinguaria, 
Ist Fabricius Zlinguaria wohl die Lirineische? Die 
abgeänderte Diagiose iu seinen frühern-Schriften erwekkt 
‚schon Verdacht; in der Ent. Syst. macht er die Sache aber_ 
noch zweifelhafter, denn hier ist die Diagnose wieder ab- 
geändert und er setzt hinzu „Mas antennis minüs 
pectinatis‘“ welches aufdas Männchen der wahren Elin- 
guarid, das stark gekämtmte Fühlhörner hat, nicht passt. 
Die Citate und die Beschreibung der Raitpe und Puppe sind 
h ändsss richtig, allein seinen Spanner vermag ich nieht uns 


i 
\ 


op" 


160 wi jener Verzejchhig: Geonietia. 


% 


Nr. 1. Geom. Pennaria. . I: 


{ 


BE EERERCHE Die Grisaria Ent. syst. T. I. PR | 
108 ist wohl ohne Zweifel BANN s er rg RAM 48 


Ps Bear die Cr enaria n. 109, wenn man in der 
„ Beschreibung statt alis posticis setzt: anticis, wie 
es die Artkennzeichen angeben, Die Grundfarbe ist 
gelblich angegeben, da sie bei Elinguaria ‚als 
aschgrambei@risariaals greis beschrieben ist: 'T. 


Be 


‘ Hier vergleiche man dasbeı 2. ? runiS. 3 Ängefit ihrte. 


. F.Nr. 14. Geom. Apiciaria, R 
2 ar Citat aus Linn soll heifsen Ph. G. vespertaria 


364. 224, nicht Poraia, und in dem Zusatze muss man 


lesen: vergleiche man Vespertaria Fam. E. Nr. 4 


 Borkhatisens. Citat ‚der Hufnagclischen Repandaria ist, 


falsch und ‚gehört zu seiner Affi une Par slellaria 


Wien. 
Fan. G. Nr: 4. Geom. Murinaria. 


Hübners Murinario habe ich auch stets as wien als 


die wahre Murinaria der. Verf. er: alten. Börkhatiseh “ 


rat diese Art, welche,mit seiner Mlurınaria keirre Ashn- 
‚lichkeit hat, inter dem Namen Respersaria pag: 221° 


: Nr. 96 recht gut beschrieben; ‚Beide Spanner tmterscheiden 


sich auch noch ganz besonders dadurch, dass das Weibcheh 
von Murinaria Borkh. flügelloes von Respersaria 


aber geflügele ist; N | a. 9 


Nr: 9. Gesm. Plumaria. 


Als Plumaria habe ich den von Hübner abgebildeten 
Spanner ans 'Wien- erhalten, ınit diesem mag auch wohl 


5% j ‘ \ 


% 


ar bsp, Verzeichniss PATER 161 


die Roraria‘ a Mant. 189. 43 einerlei sein. In der 
‚ Ent. Syst. sind aber offenbar unter dem Namen Rokank @ 


zwei vieäne Arten vereinigt, die P lumaria nam- 


‚lieh, „und Hübners Spartariaria tab.22. fig. 116, die Diag- 
se gehört zur erstern Art, die weitläufigere Beschrei- 
bung aber zur letztern *%). Zur Plu maria gehört noch 
alsSynonymLinne’s Ph. G. Ribearia Fn. Suee. 1259**), 
*) Es scheint am zwekkmäßigsten, in Fabricius Ent. 
syst, die Artkennzeichen der Spec. 247. 33 pect. alis 
flavis fusco irroratis: anticisapice nigris 
herzustellen, weil ihr die Beschreibung und der Na- 
4. me zugehört, und das Citat aus dem Wien. Verz., das 
Futter und die Beschreibung der ‚Raupe wegzustrei- 


chen. Il. 


**) Ich kann Linne’s Zeschaibugn us, Clercks Abbil- 
dung nicht mit unsrer Plumaria vereinigen, L 


= 


u 


Fam. H. Nr, 2. Geom. Punctaria. 

Der Verfasser Punctarıia kann nicht die Linneische 
sein. Fabricius beruft sich bei seiner Poruta auf die 
pP untarin der Verfasser; mit seiner Beschreibung dieses 
Spanners kommt Hübners Abbildung der Punctaria, 
wie ich bereits oben Fam. D. Nr. 8-9 bei G. Seroti- 
navie angeführt habe, gänzlich überein, nun stellt aber 
jene Abbildung Linnes Punctaria gewiss nicht vor, und 
ist siedie der Verfasser, welches Fabricius Allegat wohlaus- 
ser Zweifel setzt, so kann kein Bedenken obwalter, um die 


Punctaria der Verfasser vonder Linneischen zutrennen. 


’ - ’ .. | ee 
Das Citat der Verfasser aus Reaumuy Igehörtzu Puncta- 
via Lin,, allein wicht zu‘der ihrigen, denn-die Raupe 


Itiger Magız. II, BA ü a 9 


a NY \ i r \ g 
162 Wiener Verzeichniss: Geometra., 


ihrer Punctaria hängt sich zur Verwandiung in. freier 
Luft mit gestürztem Kopfe auf, diefs thut die der Linnei- 
schen nicht, wie man aus Reaumurs und Knochs Beobach- 
tungen ersehn kann. Man muss Flach, alle hier ange- 


r 


führte Citate wegstreichen, > 
Nr. 7..Geom. Decussata. | 

Hübners Decussaria, welche ich besitze, sonst aber 
nirgends weder beschrieben noch abgebildet finde, kann 
die Decussata der Verfasser nicht sein , denn weder die 
FamilienCharaktere noch die Diagnose ,„6Gräu lie h- 
weifser, fahlgrau gegitterter Sean passen 
darauf. Fabricius Diversaia (Decussata) mag der 
Verfasser Spanner sein *). | 

*) Hübner hat eine Abändrung abgebildet, an der die | 

Zwischenräume der Adern nicht weifsbestäubt sind; 

wie gewöhnlich. — Fortifi cata Ziegler nicht Por- 

kificata ist der Name dieses Ungarischen Spanners. I, 
Fam. I. Nr. 5. ‚Geom. Carbonaria. 

. Linne’s Beschreibung der C arbonaria und FE uligi- 
navyia sind so wenig befriedigend, wie Clercks Abbildun- 
gen beider Spanner es sind, . Doch des letztern Figur der 
Fuliginaria kömmt mit Carbonaria Fabr. Hübn. 
weit inehr überein; ich ziehe daher beide ohne Bedenken 
zu Linne’s Fuliginavia und verbinde auch Borkhau- 

. sens Carbonaria mit dieser letztern, so. wie auch Fa- 
bricius Lunulatao. Zur Linnedischen. Carbonaria Ä 
könnte Fabr. G. Lignaria vielleicht gehören. 

Fam. ’XK. Nr. 5. Geom. Imp Iuviata. 


Der Her. hat mit Unrecht Borkhausens Impluuiata 


Wiener Verzeichniss: Geometra. 163 
oe 
mit der Hübnerischen , welche die der Verfasser wirklich 
ist, verbunden.  Hübners /mpluviata ist von Borkhau- 
sen $. 308. Nr. 141 unter dem Namen Trifasciata be- 
schrieben, das Citat von Hufnagels Truncata muss aber 
wegfallen, denn es gehört zur G. Russata der 
ee. : - 
Nr. 13. Geom. Rivulata. | 
Dieser Spanner ist Linnes Alchemillata wie sich 
leicht aus dessen Beschreibung in der Fauna und Degeers 
Abbildungen 2 auf welche dort Bezug g genommen ist, ent- 
nehmen lässt. Vergl. unten Anın. zu @. Alchemillata *), 
*) Borkhausens Nassata muss wegfallen, da sie nicht 
die Fabricische ist. L. 
[Nr. 18. @. Iuicaia. 
Borkhausens fl am rel aria ist eine besondre Art; Fa- 
bricius Cenirata gehört hierher vergl. G. Behiwii 
Fam. P.Nr.;5. L] 
"Nr. 21. Geom. Pallidata, s 
i Ich ziehe mit dem Her. Hübners Spanner tab. ı$. fg; 97 
zu Borkhausens Pallidata, in wiefern beide aber zu 
Pallidata der Verfasser gehören mögen, eanchdike ich 
nicht.“ Zu Pallidata Borkh. gehört noch Scopolis Ph. 
Spataccata Ent. Carn. 228.570. Glerck hat den gegen- 
wärtigen Spanner tab, 6. fig. ı2 unterdem Namen Ts 
tata sehr gut abgebildet. Linne beruft sich auf diese Fi- 
gur bei seiner /mmutata, also wird auch diese hier an- 
. gezogen werden können, wenn gleich seine Beschreibung 
nicht sehr passend scheint *). Irrig ist es aber, wenn Lin- ° 
| ne Scopolis Yariegata bei seiner /mmustata anzicht, 
L3 j 


A 


PZ 


164 . Wiener Verzeichnis - Geometta, 


wozu. Jetch Scopoli ei ihn a hat. Dass: Hüb- 
ners Immutaria von dem Linneischen Spanner ganz ver- 
„schieden sei, ergiebt sich auf der Blikk. 
'%) Inder Fauna beschrieb Linne eine andtl Spielare, als 
im Natursysteme, daher die wirklich‘ nur scheinbare 
‚ Abweichung, IL Ye i 


Nr. 23. Geom. Dondidate 
Borkhausens G. immiutata scheint ebenfalls hierher 
zu gehören, denn dass Fabricius I mmutata diese ® an- 
‘. didata und nicht Linne’s Immutata sei, erkennt man 
theils aus dem Citiren des Verz. theils daraus, dass in den 


Artkennzeichen der sehwarze Tüpfel ausgelassen ist *). 


*) Borkhausens Immutata halte ich für die Linndi- 
sche. Mit Candidata stimmt sie nicht überein. I. 


Nr. 24. Boom. Sucientüur:ata, Dr 


< 


| 
Linne hat seine Swecce nturiata hinlinglich genau be- | 
‚schrieben und sein Beziehn auf Clerck tab, 8. fig. 8 und ıı 
setzen €s ausser Zweifel, dass er den Spanner vor Augen 
‚hatte, welchen Rösel nach allen Ständen im. Th, tab. 7 | | 
der 3. CL ir Nachtyögel abgebildeb.und . auch Borkhausen | 
unter dem Linneischen Namen beschrieben hat. Zu Lin- | 

| nes Sucsenturiata gehört noch Geom. Oblongata 
Thunb. Ins. Susära läge. 14. Nr. 33. Von Hübner ist Lin- 
ne's Succenturiata tınter dem Nanıeu Centaureata 
tab. 46. hg. 240, obgleich nicht sehr gut abgebildet; auch 
Fabricius Beschreibung der Centaureata Ent, Syst. III. 
2 186. 209 lässt’ sich sehr gut auf die Succenturiata 


anwenden *); Borkhausens Spanner dieses Nasdas scheint 


= 


s “ Wiener Verzeichnis: Geometra. : 105 


‚aber.von dem Fabrieischen verschieden zu sein. Die Ver 
'_ fasser beziehn sich bei ihrer Succenturiata auf Scopo- 
l’s Signata, welche aber Linne’s Succenturiata auf 
f „keinen Fall: ‘sein kann, wie sich aus einer Vergleichung 
. seiner und der Linneischen Beschreibung sofort ergiebt, 
daher man dieß Citat bei Linn€ und Borkhausen weglö- 
schen muss. Die Beschreibung und Abbildung, ‚welche 
Scopoli von seiner Si gnata liefert, sind zwar beide schr 
mangelhaft, vergleicht man sie aber-mit Hübners Abbil- 
dung der Succenturiata tab. 45. fig. 2. 236, der sie währ- 
. scheinlich von Schiffermüller erhielt, so findet man ziem- 
liche Uebereinstimmung, und man hat hinlängliche Grün- 
de, die Succenturiata der Verf. für diese von Hübner 
abgebildete zu halten. Dann müssen alle übrigen Citate 
wegfallen, 


- 


*) Clercks Figuren, wovon er die ig. sr Succenfurias- 

.ta A nennt, kann man nicht mit einaitder vereinigen. 
Die Fig. 8 ist der Linndische Spanner, den ich vor mir 
habe, und den Hübner tab. 47. fig. 245 unter dem Na- 
men disparata abgebildet hat.. Dieser aber ist auf , 
keinen Fall die von Borkhausen beschricbne Succen- 
turiata; Linn€ erwähnt gar nicht des schwarzen 
Flekks am Aufsenrande der Vorderflügel. Fabricius, , 
kann man annehmen, hat Linnes Succenturiata 
gehabt. Danach muss die u. des Verfassers 
berichtigt. werden, L. - 


Nr. 26, Gköin. Pusitlate, RL R | 
Hübners Pusillaria lässt sich mit Fabricius und Bork- 
+ hausens Pusillata, welche die der Verfasser ohne Zwei- 


 felist, nicht vereinigen. Die Pasillata Fab, erhielt ich 


Sn 


4 y / 
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1) 


166 Wiener Verzeichnis: t Geomalil. 


aus Wien; mit Hübners Abbildung hat sie kacai entfernte 


Achnlichkeit. ar WER. (© 


“ R 
u - 


Nr: 27. Geom. Minutata. \ 
Ich für meinen Theil finde keine Schwierigkeit, wenig- 
stens nach Hübners Abbildung der M inutaria, diese 
. mit der /nnotata Borkh. zu verbinden *), 
*) Gehört nicht besser @. Scabiosata Borkh. V. 336. 
6r hierher? I, | 


Nr. 28. Geom. V ariata. AN di 
Die Synonyme Fulvata Fabr. Pinetata Borkh. und 
Obeliscata Hübn. müssen hier gänzlich wegfallen, denn 
der Spanner, der unter diesen verschiednen Benennungen 
verstanden ist, gehört nicht zur gegenwärtigen, sondern 
wie Borkhausen pag. 375 sehr richtig bemerkt hat zur Fa- 
milie M ®). | 
*) Allein die unverkennbare Achnlichkeit mit Junipe- 
sata scheint doch anzudeuten, dasser. hier stehn müs- 
se. Von Wien hat ınan ehemals einen der G. ruptata 
‚Hübn. t. 57: f. 295 sehr ähnlichen Spanner als Yaria- 
ia geschikkt. IL. ni { 


# 


‚Fam.L. Nr. 1. Geom. Cervinata. 
Hier herrscht noch große Verwirrung, denn es ist ganz 
gewiss, dass unter dem Namen Cervinata einige ganz- 
verschiedne Spafledr aufgeführt sind. In Scopolis Cervi- 
nalis, welche die Verfasser hier anziehn, kann ich nach 


seiner Beschreibung und Abbildung weiter nichts als Lin- 


nes G. Dubitata erkennen; also entweder ist diefs Ci- 


kat falsch, oder ihre Dubitata ist nicht die Linneische. 


‘ Wiener Verzeichniss: Geometra. 167 


Der Verfasser C eyvi nata ist sehr wahrscheinlich der ° 
von Rösel ı. Th. Tab. 3 der dritten Klasse der Nachtvögel 
abgebildete Spanner. Die Gründe für diese Meinung sind: 
das von den Verfassern angegebne Futter der Raupe, wa- _ 
mit auch Rösels Angabe überein kömmt, und die Stelle, 
die sie ihren Spanner vor ihrer Mensuraria angewiesei 
"haben. Ihr Citat aus Geoffroy klärt die Sache nicht hin- 
länglich auf, denn er beschreibtseine Dent de scie, wenn 
gleich er sich auf Rösels Tafel bezieht, viel zu undeutlich 
und verworren, als dass sich mit Zuverlass behaupten 
‚ liefse, er habe Cervinata Borkh, vor sich gehabt. Auch 
widersprechen das Futter, welches er seiner Raupe anweist, 
(die Eiche) und die Art ihrer Verwandlung. Zur Cervi- 
nata der Verfasser, angenommen dass die Borkhauseni- 
sche einerlei damit ist, gehören von Borkhausens Citaten. 
unbezweifelt die aus Schwarz, Rösel und Degeer; 
das aus Geoff roy setze man mit. einem Fragzeichen da- 
‘zu, und thue ein gleiches mit Hübners fig. 266, welche 
entweder sehr verzeichnet ist, oder eine Abändrung vor- 
stellt, wenigstens ist an keinem der Exemplare der Cer- 
vinata, welche ich sah, die Grundfarbe so grau, die Mit- 
telbinde der Vorderflügel so schmal und dunkel, auch sind 
die Hinterflügel nicht so mit weifsen Linien durchzogen, 
wie Hübners Figur zeigt. Borkhausens Beschreibung. ist 
auch nicht ganz genau, so schreibt er beiden Geschlech- | : 
tern fadenförmige Fühlhörner zu, und doch hat das Mihn- | 
chen merklich gekämmte. 
Nr. 2. Geom. Mensuraria. 
*  Scopolis Mensurata, auf welche die Verfasser sich be- 


.168 ‚Wiener Nggpgighnies; Geriinekih 


ziehn, ist wie ich oben schon erwähnt Habe „ seiner Be 
schreibustg und Abbildung nach, ganz unverkennbar ( die @. 
Palumbaria, und eben so sicher ist seine Limitata n. 


568 die Mensurarıa der ‚Verfass. über die wegen der von 


ihnen beigefügten Anmerkung gar kein Zweifel Statt findet, 


Nr, ;. Geem. Badiata. 

Borkhausens Badiata, welche mir aus Darmstadt zu- 
gesandt wurde, ist: Linne’s G. Quadrifasciaria ‚und 
muss alsa hier weggelöscht und mit ionFr, verbunden ‚wer- 
den, man vergleiche Quadr: fastieria, 

Nr. 7. Geom. Olivata, 

Reaumur, auf welchen die Verfasser sich beziehn, hat 


U 


3 


nur die.Raupe gekannt und beschrieben, sie lieferte ihm - 


den "Schmetterling nicht. Borkhausens Spanner scheint 

seinen Zeichnungen nach, nicht in diese Familie zu gehö- 

ven, und ist vielleicht Hübners Coraciata tab. 54. fig. 

278. Auf jeden Fall ise Borkhausens Ol; vata von dem 

Spanner den Hübner tab, 59. fig. 307 als Olivata abbildet, 

und welcher der der Verfassersein map, 8 gänzlich verschieden, 
Nr. 8, Geom. Psittaveta, PR : 


Clerck hat diesen Spanner tab, 8. fig. 4 mit seiner Raupe 
‚abgebildet, ohne ihm jedoch einen Namen beizulegen; ; Lin- 


ne hat ihn aber in seinen Schriften nicht aufgenommen. 


Borkhausens Citat: Luctuata Fab. ist falsch, denn nach 
meinem Dafürhalten gehört es zu Linne’s Miata, unge- 
wiss ist auch das aus Geoffroy, nicht minder das der Zir- 
gata des De Villers. 
Nr. 9. Geom, Rectangulata, 
Linnes Rertangulata halte ich für yerschieden von 


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Wiener Verzeichnis: Geometra. 109 


Borkhausens, Fabricius und Hübners Spanner, denn nach ° 
seiner Beschreibung sowohl, als auch nach Clercks Abbil- 
dung, auf welche er sich beruft,- ‚gelang es mir noch nicht 
ihn auszumitteln . i 
5) Auf gut „ae Stükke der RR Borkh. 
passt Linne’s Beschreibung wirklich ziemlich gut,'beson- 


 derssinddie rechtekkigen Binden der Unterseite unver- 
kennbar. Clercks Abbildung ist freilich schlecht, I. 


Fam. M.Nr. ı. Geom. Moeniaria. 


Ganz offenbar gehört Fimbriata Fabr, Ent. syst. III. 
2.187. 212, bei derer Derivata der Verfasser mit Un- 
recht anzieht, ebenfalls hierher. 'Ich erhielt durch die 


Güte meines Freundes Schneid er in Stralsund dasselbe 


'Stükk aus der Schulzischen Sammlung, nach welchem Fa- _ 


bricius die erste Bezeichnung seiner Fimbriata in der 


Mant. Generum Ins. entwarf. Die bei Fimbriata be- 


‘ sehriebne Raupe gehört aber zu Derivata. 
Nr. 2: Geom. rer og oa: are. 


Hübners Abbildung ist sehr Rn und Linne’s Beschrei- 
bung unbestimmt. L 


Nr. 5: Geom. Comitata. 


Hübners Comitata istauf keinen Fall weder Linne’s 


“ noch Borkhausens Spanner, und auch nicht der der Ver- 


: fasser, denn Einmal trifft die Diagnose nicht zu; dann 


würden sie Hübners Spanner nicht fir eine wahrscheinli- 


che Abändrung von Chenopodiata haben halten kön- 


nen; und endlich ist Hübners Comitata von Fabricius 


Ent, Syst. IIL. 2. 199. 254 unter dem Namen Sagitiata 


sus Schiffermüllers Sammlung beschrieben, wobei er es 
; / r 


170 Wiener Verzeichniss: gs 


SA 


"doch gewiss angeführt haben würde, wenn nSchiffermüller sie 


ihm als seine Comitata mitgetheilt hätte. Auch Hufnagel 
und v. Rottenburg haben Hübners Comitata längst unter \ 
dem Nanıen Bidentata beschrieben. $. Naturf. XI. 75. 


51; dieses letzte Synonym ist aber von Borkkänäh unrich- 


tig zu seiner’ Badiata, Kate Quadrifasciaria ge- 
zogen *), 
*), Es kann immer sein, dass Fabricius unter seiner Co-, 


- mitata die Chenopodiata, und unter diesem Na- 
' men aha Mensuraria der Verf. versteht. I. 


Nr. 4. Geom. Fulvata. 
Als Synonym verdient hier G. Cuspidata T Kunberg 
Ins. Suec. I. pag. I. Nr. 25. fig. 8 angeführt zu werden. 
Nr. 6. Geom. Quadrifasciaria. 


Sollte Borkhausens Spanner der Linneische nicht sein, | 


a u u N en " un u u 2 > De 


so müssten die Citate zu seiner G. badiata geschrieben 
„werden, welche ohne aller Zweifel die wahre Quadri- 
fasciaria ist. Oft erscheint dieser Spanner, dass ihm | 
die zwei dunkeln Wische;am Aufsenrande fehlen, und dann 
kommt er der Linneischen Beschreibung und Clerckischen 
Abbildung am nächsten; diefs sind aber nur abgeflogne 
Stükke. Das beste Kennzeichen dieser Art, selbst bei min- 

der frischen Stükken, bleibt der mit weißs und schwarzen 
Binschnitten gezierte braungelbe Hinterleib *). | 


*) Borkhausen scheint seine Beschreibung der Quadr:- 


fasciarıa nur Entlehnt zu haben. I. 
u 


} 
IN 


Nr. 7. Geom, Propwgnata. 
Sehr gut abgebildet von Hübner Sp, tab. 55. f. 286. Huf- 


a 
{ 
- 


u 
2. 


Wiener Verzeichnis: Geometre. 171 


nagels und von Rottenburgs Ph. Designata Naturf. XI. 
8 83 ig hierher, 
Nr. 8. Geom. Miechemillakan 
Ich habe hereits oben bei G. Riuulata bemerkt, 
dass diese die wahre Alchemillata Lin. sei, und mit 
der Linndischen ist.auch die Borkhausenische nebst allen 
Synonymen, das aus dem Wiener Verzeichnisse ausgenom- 
men, zu verbinden. Hübners Alchemillata mag wohl 
die der Verfasser sein , wenigstens gehört sein Spanner of- 
fenbar i in diese Familie, wohin der Linnische gar nicht 
gerechnet werden kann. Den deutschen Namen gaben die 
„Verfasser ihrem Spanner nur deswegen, weil sie ihn für 
den Linneischen hielten , denn selbst erzogen sie ihn wohl 
"nicht aus der Raupe, indem sie bei der Angabe der Futter- 
pflanze sich auf die Auctorität Linne’s berufen. Borkhau- 
sens Sociata ist ohne allen Zweifel der Verfasser und 
“ Hübners Alchemillata *). 


\ 
L 


* Fabrieius Alchemillata aber bleibt zweifelhaft. I 


Nr. ı1, Geom. Fervugaria. 
Hübners-Abbildung ist nicht gut, und jemand dem die - 
Ferrugaria unbekannt wäre, würde sie schwerlich aus 

ar, - derselben zu erkennen im Stande sein. Als Synonym ist 
Hier anzuführen Ph. Corculata Naturf. XL St, pag, 87. 
Nr. 94. 

Nr. 13. Geom. Galiata. 

Mit grofsem Rechte hat der Her. Linne's Diöydarı 
von der Galiata der Verf, getrennt, denn es ist kaum 

"eine Achnlichkeit zwischen beiden. Linne’s Didymata, 


vr 


or Wiener Verzeichniss: Geometre. 0 


nach Clercks Abbildung zu urtbeilen ‚scheint weiter nichts Y 
als ein abgeblasstes Exemplar der errugaria zu sein. 
Das Zuziehn von Borkhausens B icolorata zur Galia- 
‚ta der Verfasser, veranlasste Borkhausen selbst, allein A 


seine Beschreibung redet der Sache das Wort nicht sonder; 
lich *). r E " 


*) Seine Bicolorata ist eine besondre Art. I 


Nr. ı7. Geom. Populata. 
. Das Citat aus Fabricius ist aus dem Grunde verd; chtig, 
oe dessen Pyraliata Linne’s Populata ist, welche 
Hübner unter diesem Namen ganz richtig abgebildet hat. 
Auch Borkhausens Pyrali ata muss zu Linne s Popu- 
Iata gezogen werden, das Weitere verspare ich, bis dass 
ich in der Fam. P, zur Geom. Pyraliata komme *), 


*) Ich habe Abändrungen der G. Pyraliata Hübn. 


. vor mir, auf welche Fabricius und Borkhausens Be- 


schreibung ihrer Pyraliata ganz genau pässt, aber 

keine einzige Populata, auf die ich sie anwenden 

‚könnte; solche Abändrungen müssen HM Verf. unbe- 
| kannt sinlörei sein. 


\ 
"Nr. 20. Geem. Silaceata,' 5 
Hübners Spanner dieses Namens kann nicht der-der Ver-- 
-fasser sein, denn die Artbezeichnung „dottergelber 
schwarzgraustreifiger Spanner“ passt keines- 
wegs auf ihn, | 
’ 
Nr. 21. Geom. Miaria. 


Vergleicht man Linne’s Beschreibungen, ech er von 


seiner Miata in der alten und neuen Ausgabe der Fauna, . 


’ und in der zwölften Ausgabe des Natursystems‘ geliefert 


\ 


di 20 We TEN 


2 Wiener Verzeichniss: Geometra. | 173 
| hat, so möchte an glauben, er habe unter demselben 
Namen ganz verscl iedne Geschöpfe beschrieben ‚ doch ist 
es wahrscheinlicher ; I das Abweichende darin gesucht | 
_ werden müsse, weil er in seinen -spätern Schriften, die in 
den ähtern gegebne Beihreibungen , um sie zu verbessern, ; 
abgeändert habe. Die umständlichste Beschreibung der 
Miata ist die im Natursysteme ürd sie bezeichnet ver- 
muthlich-den Spanner, weichen Fabricius unter dem Na- 
men Luctuata beschrieben und Sepp sehr schön im zwei- 
„ten. Theile tab, XIV nach allen Ständen abgebildet hat; 
ich vermisse ihn unter Hübners Spannern. So bestimmt 
- und genau Linne’s Beschreibung auch ist, soamrichtigund 
widersprechend find alle seine Citate, denn Albin tab. 
so. fig. 86, auf welchen er sich in der ältern Fauna bezieht, 
stellt unverkennbar die Psittacata der Verf. vor, diefs 
unrichtige Allegat liefs er aus seinen neuern Schriften weg, 
| ‚um sich auf Reaumur T.H. tab. 29. fig. 1 — 13 zu beziehn, 
wo wir a abermals die Ps iltacata erblikken; das 
‚Citat aus Admiral tab. 32, fig. = ist auch falsch, denn 
bier ist die G. Prunafa abgebildet. In Clerck tab. 8. 
fig. 2 schn wir einen Spanner ‚ welcher in Anschung der 
Farben kaum eine Achnlichkeit mit Linne’s Miata hat, 
‘doch aber den Zeichnungen nach, dieselbe sein könnte. 
Sollte jemand annehmen wollen, . dass nur die Miata des 
Systems zum Seppischen- Spanner gehöre, ‚dass aber die 
der Fauna die Psitias ata bezeichne, so hat dien aller- 
dings Manches für sich „sowohl Linne's Worte, wie auch 
seine Citate aus Albin und Reaumur. Weshalb bezog er 
sich aber nicht auch auf Clercks deutliche Abbildung der 


174 Wiener Verzeichniss: ‚Geomerra, | 

De 

Psittacata, welche er doch ‚gewiss nange 2 Berkhau- | 
‚sens Miaria verbinde ich mit Iclinnsischen,, von sei- 
nen Synonymen aber streiche ich ohne Bedenken folgende 

weg: das aus De Villers,: welches nach ‚dessen eignen Be- 
merkung zur Psittacata gehört, obgleich er Linn. 
Diagnose und Beschreibung beibehalten hat; die aus Fa- 
bricius, weil er Linne’s Diagnose ‚abgeändert hat, ohne 
sich weiter zu erklären; das Hufnagelische aus.dem Ber- 
linischen Magazin, weil die Diagnose gänzlich widerspricht ; 5 
und das aus dem Wien. Verz. denn ihr Spanter ist der 
Linndische auf keinen Fall; indem sie die Liuneische 

Endung „ata“ in „aria‘‘ verwandelten erklären sie, > 


dass das Männchen ihres Spanners gekämiinte Fühlhörner 


4, s. 


haben müsse, welches beim Männchen des Linneischen 
‚nicht der Fall ist. Unter dem Namen Miata bildet Hüb- 


ner tab. 57. fig. 292 denjenigen Spanner ab, welcher von 2. 


u N 


Fabricius und Borkhausen unter dem Namen Yiridaria 
beschrieben ist. Es hat den höchsten Grad der Wahrschein- 
lichkeit, dass Hübners Miata die M iaria der Verfas- 
ser ist, weil sein Spanner alle Kennzeichen der gegenwär- 
tigen Familie an sich trägt, weil das Männchen desselben 
-gekämmte Fühlhörner hat, und weil er wahrscheinlich 


den Namen nach Schiffermüllers eigner Angabe ertheilte. 
RT 


*) In der ersten Ausgabe der Fauna hat Linnd sicher die 
Psitiacate gemeint, er beschreibt sie; „diese Pha- 
fäue prangt mit grünlicher Farbe, und überdiefs mit 
"einem einzigen Flekke gegen die Flügelspitze zu.“ In 
den spätern Schriften bezeichnet er die Miariz Borkh. 
unverkennbar, Solcner Beispiele. kennt man’ schon 
mehre und gerade daraus muss man es sich erklären 


= 


N / 
Wiener Verzeichnis: Geometra,. “© ı75 
warum er Clercks tab. 8. fig. 4 überging. Fabricius 
u tun ist bräunlichgrün mit zwei weißen Bin- 
den, wovon die erste vor, die andre in der Mitte 
steht. Diefs ist auf keine Abändrung von Miata an- 
wendbar. Ph. miata Fabr. aber scheint unbedenk- 
' lich die Linneische zu sein, denn die abgeänderten 
Artkennzeichen passen recht gut. ]. 
Nr. 24. Geom, Derivata. 
. Man vergleiche, was ich oben bei G. Moeniaria ge- 
| sagt habe, 
Fam, N. Nr. 7. Geom. Centiaurtata. 
Man vergleiche hier das bei Fam. K. Nr. 24. G. Succe#- 
turiata Gesagte. | 
[Nr. 1.6. pantaria. | £ 


Die Pantaria Hübn. muss wegfallen, sie ist genau der- 


“ 


"selbe Spanner, den Linne aus Portugall beschreibt, von 
wo ihn auch Graf von Hoffinansegg gebracht hat. I.] 
Fam. O. Nr. 5. Geom. Dealbata. > 
Man muss zu dem Citate aus Scopoli den Namen Ph. 
lincata setzen. Cyrilli hat in dem Spec. I, Entom 
Neap. tab. I fig. 8 diesen Spanner unter dem Naınen Ph. 
Sordida. 
Nr. 8. Geom. Heparata. | 
Hübners Hepararia kann der Verfasser Heyarata 
unmöglich sein, denn wie passt wohl Hübners Spanner 
mit seinen ekkigen Hinterfügeln und deutlichen Streifen 
zur gegenwärtigen Familie? Der Verfasser Spanner kenne 
ich nicht, der Hübnerische ist Borkhausens Obliterata, 
Kain. P. Nr. ı. Geum. Pyraliata. | 
Aus der Anm. ** $. 477 ist es deutlich, -dass die Pyra- 


| ® = 
176. Wiener Vehalehiisi: - ETIRERRET | 
, Siata der Verf. Hübners Spanner ist. Die RE 

welche Fabricius. von der Pyrali iata liefert, kommt 
‚aber damit nicht überein, ee vielmehr unverkenn- 
"bar Linne s Populata,. le chen: ich auch unbedenk- 
lich seine P PRRRENE vereinige, man vergleiche: das 
oben bei Fam. M. Nr. 17 bereits Gesagte *%). Die Pyra- 
liai& ist von;Clerck tab. 5. ‚fig. 15 unter dem Namen Do- 
tota recht gut abgebildet. In der ıoten Ausgabe des Linn. 
Natursyst. steht eben diese Dotata pag. 526. Nr. 173, sie ' 
ist aber späterhin von Linne sehr mit Unrecht zur @. Cra- 


targata gezogen, mit welcher sie auch nicht die ent- 
fernteste Achnlichkeit hat, und ist mithin in seinen Schrif- 
_tenals Art gänzlich eingegangen. Aus welchen Gründen 
aber die Verfasser der Pyraliata in dieser Familie ei- 
nen Platz anweisen und sie nicht vielmehr in die erste Ab- » 
theilung der Familie M. zwischen Comitata und 


F ulv ata brachten, ist mir unerklärbar. ’ 


de = In der Anmerkung ist das ne behaupte IL 


Nr. 3, Geom. REREIER 
/ Dieser ausnehmend abändernde Spanner ist in als sci- 


nen Ständen und mit mehren seiner Varietäten in der 2ten 
- Lief. des zten Th. der durch Schwarz fortgesetzten Klee- 
männischen Beiträge tab. XVI abgebildet *). < 
%*) Eine Abändrung ist G. remutata_ Borkh. F. 508. 
257, ob auch die Nr. 5 der, Verfasser? 1. 


Nr. 4. Geom. Strigilata. 
_Linne’s Strigilaia nach Ciercks Abbildung zu urthei- 


len, ist ein Spanner, welcher, ganz unbekanng zu sein 


Pu 


= 
3 ” >: . 


ut? EEE “ - Er. 
nd 


} nz Wiener Verzeichniss: : Geometra, 107; 


a; ‚denn. nirgends vermag. ich eine Nachricht oder 
‚sine,andre Abbildung ven ihm zu find&u. Ich will daher 
eine genaue Beschreibung d "aa nach Clercks Abbil- 


= hierher sctzeh: „‚Etwas größer als_G. Aversata, 
Fühlhörner etwas. behaart; die Farbe aller vier Flü- 


| „ed elblichweißs, mit unzihligen schwarzen Atomen be- 


streuet, durch | ‚die Mitte der vordern ‚zwei graue sehr 
+7 


„stark gezaki Linien, von ‚welchen die hintere. einen 


„sehr starken Zahn bilder, welcher dem Innenrande zuge- 


„, kehrt ist, unfern des Aufsenrandes ein gerader lichter 
„Streify ‚welcher auch durch die Hinterfiügel zieht, und 
„vor sich eiien-grauen Schatten nike So’ viel wegen 
Linae's Strigilata. Die Verfasser berufen sich ’bei ihrer | 
‚Strigilala, auf Scopol?s Fariegata, und dieses Berü- 
‚fen allein ist hinlänglich, um ihren Spanner von dem Lin- 


E mdsähkır‘ zu trennen, und dei Spauner ,- welchen Hübner 


unter dem Namen Sirigilaria abgebildet hat, scheint 
von Scopoli’s Kariegata ni ieht verschieden zu sein. ur S 
Synonym zur Styigilata der Verfasser verdient Ph. Me- 
sdiat.Fab. Ent. Syst. T. il. p. Oi pas. hp Nr. 252" an- 
geführt zu werden: 


Nr. A Geom. Remutaota. . 


x 


ä# 


Ph. "Ce nirata Fabr. ., welche dieser aus der, Schuki- 


„schen Sammlung. beschrieb, ist mir von Schneider mifge- 


theilt, und ist. im mindesten nicht von Luteata der 
‚Verf,-versehieden. _ Das Citat aus dem Wien. Verz. ist da- 
her bei Fabricius falsch. Er scheint Linne’s Remutata, 
die ich nach Linne’s Beschreibung und Clercks Abbildung 


"nicht zu verkennen glaube, unter dem Namen Murixata 


Mlige Magaz. I. BA. M 


; Be . Ä 4 
u Ye . RT Ne xy; w 
ı78 _ Wiener Verzeichniss: Geometra, 


Ent. Syst. T. II. P. I. pag. 198. Nr. 250 verstanden zu ha- 
ben. Borkhausens Re mutata kann zur Linneischen ge- 
hören, so wie auch die de Verfasser, wenn anders die 
3; ist ). he ia 
said een a ae 

*) ‚Dann aber ist diese Art als Abändrung zu 4 versata 
Nr. 3 zu zählen. Hr. Dahl hat beide miteinander 
öfter in Begattung gefangen. Die lividata Clerck 
tab. 5. fig. 10 scheint als Abändrung herzugehören. 1. 


sm 


Hübnerische einerlei mit di 


Nr. 6. Geom. Immutata. 
Vor allen Dingen bitte ich zu kereleichei „ was oben 
Fam. K.Nr, 2ı und % angeführt ist. Linne’s Immutata 


st von der der Verfasser, wenn ‚nämlich Hübners Figur 


diese vorstellen soll, gänzlich verschieden; - Borkhausens 
Immutats. kann zur Linneischen gehören, allein: dann 
käme der nämliche Spanner zweimal, einmal als RER ; 
1ata und denn als Pallidata in dessen Werke vor,doch 

.  dießs ist öfter der Fall. Der Verfasser und 'Hübners Span. 
ner kenne ich in der Natur nicht *). 


*) Hübners Immutaria halte ich für Borkhausens und. 
Linne’s Incanata. Clercks Abtaldung passt, ‘ wenn 
man die Grundfarbe, ein Aschgraublau, und die Grö- 
fse, als Zeichnungsfehler annimmt, wozu man nach 
Linne’s Beschreibung berechtigt ist. Nehmen wir an, 
dass Hübner unter Immutaria die Immutata der 
Verf. unter Incanaria ihre /Incanata abgebildet 
hat, so muss man bei Jmmuiata die zn anata 
Lin. citiren. 1. 


Nr. 7. Geom. Incanata, „ie er 
Hübners Immutata, welche wohl die der Verfasser 


# ’ 


- \ ‘ . . , } 
Wiener ‚Verzeichniss: Geometr, 179 


sein wird, ist weder Linne’s noch Borkhausens Spanner. 
‚Alle drei Schriftsteller scheinep :von:g gänelich.. verschiednen | 
Arten zu reden. Linne’s und, Hübners Spanner kenne ich 
in yo nicht, den Borkhausenischen habe ich vor 
mir, allein ich vermag ihn weder mit Hübners noch mit 


/ 


Clercks Abbildung zu vereinigen *). 
. { 


*) S. Anmerkung zur vorhergehenden Isımutata. L 


Nr. 8. G.virgulata. 

Borkhausens Virgulata ist strigar ra Hüb! t. 18. f. 95 
und scheint besser zu der Benennung geradeschattiger 
zu passen, als Hübners Yirgulata. 1] 

Nr. ı2. Geom. Scutulata. 

Dieser Spanner ist von Linn€ unter dem Namen Livi- 
da?ia beschrieben und von Clerck Er fig. 10 deutlich 
abgebildet worden. Auch gehört Kufnagels und von Rot- i 
tenburgs @. Bisetata hierher, so wie auch beider Di- 
midi ats das Weibchen dieser Art ist *). ee 


e Hübners Spanner widerspricht der deutschen Benen- 
nung, so wie Fabricius Beschreibung; man streiche 
ihn daher weg. Ein Beweis unter mehren andern, 
"dass man in Ansehung des Wienersystems nicht sıcher 

auf Hübners Benennungen bauen darf. Vergl. auch 


Anm. *) zu Nr, 5. Remutaota. L 


\ 


Nr. 14. Ben, Ornata, 
Rottenburgs Vermuthung im Naturforscher N. St. pag. 
74 Nr. 47, dass dieser Spanner Linne's Paludate Syst. 
$ M 2 


/ 


186 Wine Verzeichniss: PER 2 . ; | i 


‚glaube, . ‚phne! mich an die angegebne. Größse Bea 


Nat. II. 97% 277 seid ll te hat vie für; che und ich : 


dass Line die Oynata yappaeaı een hat*), 
ieh & a 


ei Linus Beschreibung weicht in einigen ren 


b. EL: 
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Auseinandersetzung 
z ö f £ 5 ’ 
‚von zwei unter dem Namen Rumina ‚bisher verwech- 


i 


selten TagfalterArten: 
P. Rumina und: P. Medesicaste. 


- 
« - 


I» frühern 'Zeiten hielt man wohl Papilio HAypsipyle 
Fabr. und P. Rumina für Abändrungen von einander, 
doch besser Unterrichtete unterschieden sie bald. Aber selbst 
| unter dem Namen Rumina werden noch zwei Arten ver- 
wechselt, die der.Graf von Hoffmannsegg zuerst unterschied. 
Nur im ersten Anblikke hält man sie für Abändrungen, bei 
näherer Untersuchung ergibt selbst der Flügelbau beträcht- 
. liche Abweichungen. Die Art, welche aus Portugall kommt, 
hat Linnd und Fabricius unter Rumina verstanden ,. die 
andre, die bis jetzt nur aus dem mittäglichen Frankreich ge- 
bracht ist, nennen wir Medesicaste. Ich habe von jener 


eine aus mehr als zwanzig Stükken ausgesuchte Folge von 


e = 


n . < l % wi 


A 


182 __ Papilio Rumina und Medesicaste, 


sechs Abändrußigen, von der Medesicaste dreiin der Ge- 


gend von Nimes in Frankreich gefangne Stükke vor mir, 

und bemierke danach die Unterschiede, welche ich zwischen 

beiden gefunden habe. h ” 

ı. Die Flügel der Med esicaste sind kürzer, breiter, nicht 
so lang gezogen, der Hinterrand der Vorderfügel macht 
einen flachen Bogen; der Vorderrand ist zwar länger als 
der Innenrand, aber an Rumina ist jener noch länger; 
der Hinterrand ist an dieser fast gerade nur an den bei- 
den Winkeln gerundet. Besonders merklich ist der Un- 


terschied der Hinterflügel, die an der Rumina in eine 


Ste Sag x { > “ u, 
längliche Eiform ausgedehnt sind; auf der Unterseite 


sind daher die rothen Flekke unfern des Hinterrands bei 


Rumina beträchtlich weiter von diesem entfernt, als 


an Medesicaste. 
2. Medesicaste hat eine hellere gelbe Grundfarbe, die 
© bei Rumina mehr ocherfarbig ist, ja bei Einer Abän- 
drung gelbröthlich erscheint; das Schwarze ist an Ru- 
mina mehr verbreitet. 


3. Auf dem Hinterflügel der Rumi na stehn die fünf ro- 


then Flekke unfern des Hinterrands in einer breiten 


schwarzen Binde, so’dass nur die den Randwinkeln ent- 
sprechenden gelben Kappenstriche in dem Schwarzen er- 
‚scheinen; an ‚Medesicaste ist auch die Gegend des 
Hinterrands gelb mit einem schwarzen Kappen - oder 
Buchtstreife, der mit den Buchten des Hinterrandsgleich- 
läuft; jeder der rothen, an Medesicaste fast vierek- 


kigen, an Rumina rundlichen Flekke, hat vor sich 
und hinter sich einen schwarzen ihn berührenden Quer-. 


» 


Eu Papilio Rumina und Medesicaste. 183 


strich, die bei einigen miteinander zusammenhangen, 
besonders die hintern, so dass es Stükke der Medesi- 
caste:geben könnte, wo dieses Ausbreiten der schwar- 

zen Zeichnungen so um sich griffe, dass die schwarze 

inde der Rumina-entstände; dann aber zeigt sich 

4 in Buiching der gelben Kappenstriche, in der Nähe 
des Hinterranids der Hinterflügel ein beträchtlicher Un- 
terschied darin, dass die einzelnen Kappenstriche, wor- 
‚aus sie bestehn, an Med esicaste Rache Bogen bilden, 


an Rumina aber fast die Ei von Eilinien sind. 


Die übrigen Unterschiede der Zeiebniung üibergehe ich, 
"da sie nicht auf alle Stükke zutreffen. So findet sich der 
Flekk an der Wurzel der Hinterflügel, den M edesicaste 
' beständig führt, an einigen Rumina ebenfalls. Die Rau- 
pe und Puppe der Rumina ist der der Hypsipyle aufser- 
ordentlich ähnlich, und so wie diese auf Aristolochia 
Clematitis lebt, so findet sich Rumina auf Aristo- 
 lochia longa in Portugall; ganz sicher lebt die Raupe der 


Med ee auch auf einer Art der Osterluzei. 


Wegen der Auseinandersefzung der Synonymie wendete 
"ich mich an Hn. Stadtrath Laspeyres in Berlin, da mir 
einige dazu nöthige Werke fehlten, und dieser sorgfältige 
‚Kritiker, der in die Absondrung beider Falter einstimmte, 
theilte mir Folgendes mit: 
A. Zu P. Medesicaste Hoffinansegg gehören: 
Gerning in den Frankfurter Beiträgen Ill. r. !Heft X. St. 
S. 158 — ı60 mit einer illuminirten Abbildung beider 
Geschlechter. 
Rn: u 


I N { 
IR Bir. 


‚134 ‚Papilio Rumina und Medesicaste. 


P. Rümina australis Eier; Emil Schm.’ L. 115, B 
tab. 72. fig. 4. | au: 2 
P. Rumina Villers Ent. Linn. I. 48, 9. tab ER 10, 

La Proserpine Papill, @’Europe Il.'295. tab. 7. Pap.. 
24. Nr.- og ad. Dane u 

: P. Rumina Herbst. Schm. 'IX. tab. 250. fig, 3, 4. ' 
-P. Rumiina Hübn. EurinSchm, 'Pap. tab. er “ 394, 


395 ®) a2 2, BER 4 
B. Zu P.Rumina. ur NR 
» Rumina Orbecks ee: S. 6s im Register A Ru 
micis, 


P. medius Gaditanus, enehe Carol. gr 2. tab. 9. 
Petiver Overa T', L Gazoph. tab. ı. fig.$ die Oberseite — 
Vu tab, 133. fig. 8 die Unterseite. Papilio Ulyssiponensis en 
P. Rumina Linne, S. N. 2. 783. 200. ER | 
| Be Rumina Fabricii "Ent, syst. III. 2.244. 759. 
a; Osbeck hätte seinen Tagfalter aus der Gegend von Puerto 
de Santa Maria in Spanien, Catesby, auf weichen er. sich be- 
ruft, erhielt ihn von Cadizx, Linne erhielt seine ‚Rumina A 
gewiss von Osbeck, daher die Richtigkeit dieser Citate nicht _ ; 
zweifelhaft ist, Catesby’s Abbildung, auf welche auch Linne 
sich bezicht, ist, was die Oberseite der Flügel betrifft, gut Bi 
und kenntlich und stimmt mit Rumina überein, die Un 
terseite hingegen istschr verzeichnet, Petivers Abbildung ist 
so schlecht, selbst in dem illuminirten Exemplare, dass sie 


keiner Erwähnung verdient. Einen Perlemutterfalter Wan | 


2,9) Die Citate aus Herbst und Hübner habe ich hinzuge-- 
fügt, weil sie in den oben angegebnen Merkmalen nit 
Medesicaste übereinstinnmen. 
__ 


Bw ‘ m 


\ SR 


Papilio Rumina und Medesicaste. 185 


man in Osbecks Rumina nicht vermutnen, ob er gleich 


/ 


von silberglänzenden Flekken spricht; die weifsen Flekke 
auf der Unterseite der Hinterflügel haben in .der T’hat einen‘ 
schönen Perlmutterglanz. Von den bei Hypsip yle oder 
Pol uxena angeführten Citaten, die ich alle verglichen ha- 
be, gehört keins ‚weder zu Rumina noch zu Medesicaste. 
Keine von beiden scheint auch in Italien vorzukommen; Pe+ 
tagna und Rossi erwähnen nur der Aypsipyle“ | 

Von P. Rumina haben wir mehre in Spanien zwi- 


schen Almeira und Carthagena gefangne Stükke, die fast alle 


kleiner sind, als die portugiesischen, aber beinahe noch 


schwärzer, und bei den meisten von ihnen ist am Innenran- 


de des Vorderflügels in der Mitte ein deutlicher rother Flekk, 


‘der bei der portugiesischen Rumina entweder ganz feblt 


oder nur in einem schwachen Anfluge vorhanden, bei 


Medesicaste aber allemal zugegen ist, 


\ 


> 


' 


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vVEeRZzevyeunese 
der iS 


in ‚Portugall einheimischen Käfer. 


Erste Lieferung. 


% 


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x \ " 


Ai der Graf von Hofinabieie seine 'naturgeschichtliche 


Durchsuchung von Portugall unternahm, war es seine Ab- N 


sicht, d die Flora und Fauna dieses bisher dem Naturforscher 
fast unbekannten Landes in besondern Werken umständlich 
abzuhandeln. Die Flora, welche den hauptsächlichen Ge- 
genstand seiner und des Professors Link unermüdeten Unter- 
suchungen ausmachte, wird auch bald in einem besondern 
Werke erscheinen, dessen Herausgabe nur durch die Menge 
der dabei nöthigen Kupfer verzögert ist. In Ansehung der 
Faura ist bar der erste Plan geändert. Der Graf von Hoff- 


\ 


mansegg hat mir erlaubt, in diesem Magazine nach und nach - 


» 
% 


un Portugiesische Käfer. | ‚187 


ein. vollständiges Verzeichniss aller in-Portugall gefundnen 

| InsektenArten zu liefern, und seine: vielen neu entdekten 
.. „Arten kenntlich zır machen. Ein grofser Theil derselben ist 
schon durch ihn in die Sammlungen der Insektenfreunde ge- 
kommen; der gröfsere aber ist noch nicht bekannt, obgleich 
viele Arten, die vor zwei Jahren noch unbeschrieben waren, 
jetzt in Fabricius und andrer Entomologen Schriften gefun- 
den werden. Interessant ist es, unter den portugiesischen 
‚Insekten eine Menge, ja ich möchte sagen, die ‚meisten an- 
zutreffen, die man aus der Barbarei, aus Algier, Tanger, 
Mogador gebracht hat, Es ist um so auflallender, dass ein. 

b Meer, wie das Mittelländische, keine natürliche Grenze in 
#. Ansehung der NaturErzeugnisse bildet, da doch ‚manche 
. Flüsse, wie.z. B. der Tejo; in Portugatl, der Rhein in Deutsch- 
‚land so-scharfe Abschnitte in vielen Naturprodukten ‚machen, 
Wenn andre Erscheinungen es annehmlich machen, dass die 
südwestliche Spitze von Europa einst mit Nordafrika zusanı- 
miengehangen hat, so gibt die Einerleiheit so vieler T’hiere 
„und Pflanzen dieser Meinung einen hohen Grad von Wahr- 
scheinlichkeit. Im südlichen Italien findet man ebenfalls 
mehre Arten, welche im mittäglichen Portugall einheimisch 
‚sind, das mittägliche Griechenland ist in Ansehung der In- 
‚sekten noch ununtersucht; wahrscheinlich aber ist es damit 
‘der nämliche Fall, um so mehr da in der Levante utd selbst 
« in Aegypten mehre dieser Arten angetroffen werden, so viel 
"men aus den wenigen bis jetzt bekannten Proben schließen 
kann. Der Gewinn, den die europäische Fauna aus dieser 
Durchsuchung Portugalls davon getragen hat, ist in die Au- 
gen fallend. Ich führe nur Cossyphus , Erodius und Solpuga 


188 ‚ Portugiesische Käfer, 
als Gattungen an, die man bisher nicht zu den europäischen 
zählen Konnte. -Diefs zu zeigen und zugleich dem Naturfor- 
scher bekaunt zu machen, welche Insekten in Portügall vor- 
kommen, dazu ist bei den bekannten Arten ein blofses Ver- 
zeichniss der Naınen mit Hinweisung auf Fabricius, oder wo 
dieser die Art nicht hat, auf einen andern Schriftsteller, hin- 
länglich. -Eine sorgfältige Untersuchung und Vergleichung 
bürst für die Richtigkeit der Bestimmungen. Von den un- 
beschriebnen habe ich umständliche Beschreibungen geliefert. | 
Da, wo sich die Gelegenheit zu neuen Gattungen darbot, 
habe ich sie benutzt und bin darin den in diesem Magazine 
angegebnen Grundsätzen gefolgt, i ER 
Man wrird unter den portugiesischen Insekten besonders 
die im Holze und im\Walde lebenden vermissen, weil das 
Land an Wäldern und an HolzArten arm ist. Dagegen lie- 
fert Portugall wieder einen ansehnlichen Reichthum von In- 
sekten, die aufBlumen, im Sande und unter Steinen sich aufhal- 
ten. Einige Insekten mögen auch wohl durgh fremde nach Por- 
 tugall verpflanzte Gewächse hier einheimisch geworden sein. 
Dahin möchte man besonders eine sehr. schöne neue Mantis 
rechnen. BET. 
Nicht leicht möchte wohl cıne duecheksche ke 
ne eine so sroße Menge noch unbeschriebrer Arten liefern, 
wie diese von Portugall. Vor zehu Jahren wäre es weniger j 
auffallend gewesen, als jetzt, wo in den letzten en nit 
so großer Sorgfalt so manche Länder und Sanimlungen durch- 
sucht und die nachgefundnen Arten bekannt gemacht sind. 
Die Anzahl der europäischen Arten mancher Käfergattungen 
hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt; Ich habe 


"Portugiesische Käfer. 189 


‚schon oben re dass manche Arten, die schon vor 
vier Jahren in unsrer Sammlung stekkten, von Andern die- 
sem Verzeichnisse, vorweggenommen und bekannt gemacht- 
sind. Aber in der Zahl der Arten überhaupt ist Portugall 
für schr reich zu erklären. Um diesen Reichthum gehörig 
zu würlsen, muss man den beschränkten Uneng des Lan- 
des in Erwägung ziehn, Der FlächenIahalt von Portugall ist 
‚sechsmal geringer als der von Deutschland; ‚Portugall hat nur 
fünf Breitengrade, Deutschland deren zehn; also ist hier der 
Unterschied des Himmelstrichs ebenfalls weit beträchtlicher, 
Die mannigfaltige Abwechslung des Bodens, die vielen Ge- 
 birge von allen Höhen bis zur Alpenhöhe hinan, die Menge 
. von Wäldern und Holzungen ‚ die man in Deutschland trifft, 
sucht man in Portugall vergebens, die Heiden nehinen in un« 
‚serm Vaterlande bei weiten nicht den verhältnismäßig gro- 
fsen Landstrich ein, den sie in Portugal bedekken; bei die. 
sem Lande muss man ferner die groise Küste in Anschlag 
bringen, die ällenthälben arm an- Arten von Insekten ist, 
Portugall entbehrt der großen Mainigfaltigkeit von Bäumen, 
welche bei uns Hunderten von InsektenArten zur Nahrurig 
dienen. Manche seiner Bäume, wie die Orangen - und Fei- 
genbäume liefern fast gar kein Insekt. Vergleichen wir den« 
“noch die Käferfauna Deutschlands, die uns Panzer im ento« 
imologischen Taschenbuche lieferte, mit dem hier gelieferten 
| . Verzeichnisse , so finden wir, nach Abzug der Abändrungen 
und Kat Ausschließung des guineischen Mer billosuss 67 
- Arten von -Scarabeus in Deutschland, ini in Portugal von. 
en den unter dieser Gattung begriffnen Käfern 57 Arten; 
von Meloloxtha , mit Riherbläye von ı Hophia, 25 deutsche, und 


\ 


« 


‚190° Portugiesische Käfer. } 


17 portug EV. Arten. Ich BRD wohl, dass Panzers 


Verzeieiniss nichts weniger als vollständig ist; ällein ich” 


glaube ohne Bedenken dieses Vergleichungsmaaß annehmen 
zu können, da das Verzeichniss der portugiesischen Käfer u 
wohl eben so wenig Arspruch auf Vollständigkeit machen | 
darf. Biunen drei Jahren können drei Personen, denen die 
Insektenjagd eben nicht ausschließliches „Geschäft ist, 
unmöglich ein Land erschöpfen. % 
Man | gegen diese Vergleichung einwenden, dass 
sich eigentlich nur Länder von gleichgroßem Umfange in 
‚dieser Hinsicht genau mit einander vergleichen lassen. Es 
kann die Provinz eines Landes alle die Arten hervorbringen, | 
die das ganze Land enthält. Indess darf man doch einige 
Rüksicht darauf nehmen, wenn beide Länder von einander 
entfernt genug sind und in dem Einen mehrentheils andre 
Arten vorkommen, als in dem andern. Zwischen Portugall 
und Deutschland Aindet diefs Verhäftniss Statt. In den ange- 
führsen Gattungen enthält Portugall 25 Arten von Scaro- 
beus Panz. und u Arten,von Me!slontha Fabr. die in 
Detütschland fehlen; dieses hat dagegen 35 Scarsbern und 20 
‚Meleichthen (stets nach Panzers Angabe gezählt) die man in 
Portugall vermisst. Hält man nun die Zahlen der "beiden 
Ländern "ausschließlich eignen Arten gegeneinander. so ist‘ 
unstreitis Portugal, das sechsmal kleinere Land, das wer- 


hälsnissmäßig insektenreichere ; Deutschland hat etwa nur 


ein Drittheil Insekten mehr, 2ls Portugal. Bei den cben 
aufgezählten Vorzügen Deutschlands in Antehung der grö- 
Ssern Abwechslung des Bodens und der Blume ist es offenbar, 
dass nur der wärmere Himmielsstrich, der nur'einen kurzen 


- 


| . Portugiesische' Käfer: Aphodius. IOr 


Winter ohne Schnee und fast Ohne Frost Kennt: der also in 
die Fortpflanzung der Insekten gar keine Unterbrechung 
bringt, der en Fauna diels ERRTESWIFRE ver-. 
“ schafft. - 

In Pr Anordnung % Ben ist die im ersten Bände 
sh aufgestellte Reihe befolgt. 
I. APhopıvs FabE Syst. 'Eleuth. I. # gen. 7 


‘ 


PR fimetarius 'Fab. 19. 
2 A. Eonflagrötus Fab. 20 und seine Apkndrung” 1. 
2 Fab. ı0. 
% vn Tineolatus "Nobis 


and vapite tituberculato brevior tonvexus glaber niger ; thoracis 


. 


ialera, pedesque grfsea, elylra grisea: discus nıgr ovitta- 
53 sutura nigra. 


are ZZ 


Verhältnissmäßig kürzer und höher zewöißt. als 
W.> ing uinatus und etwas kleiner als dieser, aber 
schmaler als 4. tessulatus Creutz. Payk. Glänzend, 
unbehaart; der Kopf schwarz, der vordre Kopfrand 
"vorn beinahe kreisrund, wenig eingedrükkt; auf der 
Stirn drei der Quere nach gestellte Hökkerchen, wovon 
das mittlere größser und spitziger ist. Der Halsschild _ 
überzwerch rundgewölbt, nach vorn nicht flacher, kür- 
zer als breit, schwarz, punktirt, der Vorderrand greis 
unterlegt, die Seiten röthlichgreis gerandet, aber nicht 


breit; die greise Farbe verliert sich neblich in das 


[4 


| Schwarze; der Rükkenschild ein schwarzes gleichseiti- 
ges Dreiexk. Die Dekkschilde nicht völlig doppelt län- 

ger als der Halsschild, » gestreift, die Streifen flach gc- 
kerbt. Sie sind gelbgreis, die Naht schwarz; das Mit- 


» 


192 ° Portugissische, Käfer: Apbodius. 


telfeld jeder, Flügeldekke hat oh der. zweiten bis zux 
< achten Streife, von der Naht an gezählt, REN ‚sie- 
% ben die ‚Wurzel nicht, noch wonigsägdie Spitze erreis,. 
"chende schmale schwarze Striemen, die auf den Streifen 
liegen, hinten zum Theil paarweise zusammenhangen, | 
vorn pri ni zu Paaren ineinander fliefsen, und s 
wovon die äufsern nach hinten, die innern nach ‚Shrn 
abgekürzt sind, Zuweilen steht hinter diesen EEE 
ein schwarzes, Quermondcehen. ‚ Wurzel - Saum . - und 
Spitzen\- Gegend sind ungeflckkt. Die Unterseite ist 
matter schwarz, der After, so wie die Beine röthlich- ! 
greis; die Vorderbeine auf der Vorderseite schwärzlich. 


In der Zeich kinung der Flügeldekken unterscheidet 


man allemal nur, Längsstriemen ; Schrägbinden „ wie bei 
Conspurcatuss Inguinatus, Tessulatus ‚erschei- 
nen nicht, und der höher gewölbte Halsschild, die 
3 starken Kopfnökker, der schwarze Kopf, der schmale 
Seitensaum des Halsschilds, der sich hinten nicht? berum- ? 
zieht, die schwarze Naht, die Zeichnung der Flügeldek- | 
ken unterscheiden diese Art hinlänglich von 4. stistır 
cus Creützer, | | 
Um Coimbra im "März i im Miste auf dem Felde. 
4. A. inquinatus Fabr. 22... ° 
5. A. granarius Lin. Oliv. 2. niger Sturm, Creutz. 
ändert sehr in der Größe ab; die größsern Stükke haben 
gewöhnlich nur einen bzaunrothen hintern Rand an den 
Dekkschilden, die Beine sind zuweilen schwarz, Der 
größsere Mittelhökker des,Kopfs pflegt nach vorn in eine, 


Erhöhung fortzusetzen; ; alle drei Kopfhokker sind durch - 


“- f Y 


Portügiesische Käfer: Aphodius | 193 


‚eine feine Querlinie verbunden, die sch seitwärts\ nach 
’ vorn zum Kopfrande zieht. Vor den Hökkern steht ei- - 
0...ne mehr oder weniger deutliche erhöhte Querlinie, g- | 

nau wie beim A. quadratuberculatus Fabr. der 
überhaupt wohl schwerlich von .dieser Art verschieden 

RS sein möchte, ob er gleich in Amerika vorkommt, 

6. A. ierrestris Preuß. Kif. an Fabr; 13? 

„. A. tristis Zenk. Panz. Fn. Germ, 73. tab, ı. 70; 
A. granarius Sturm. Handb. I. 48. 41? mit Auschluss 
der Synonymiei. 

Man unterscheidet. diese Art, vo der in Portugall grö- 
kr ‚Isere mit ungeflckkten Flügeldekken, und um die Hälfte 
nr kleinere vorkommen, von dem ihr, ähnlichen A. pu- 

._ sillus Herbst. Creutz, .£. granarius Preuss. Käf,, 
besonders leicht durch die Hinterschienen, die an der 
Innenseite keulenförmig erweitert sind. 
8. A. haemorrhoidalis Fab. 30. Preuss. 
9: A. erraticus Fab. at. | 
10..A. hydrochaeris Fab. 6. 
Langgestrekkt, etwa vom Baue des A. rufipes L. E. 
aber kleiner. Rükkenschild und Brust schwarzbraun, 
Unterseite des Halsschilds,. Fühlhörner und Unterleib 
braungelb, die Beine braungelb, die Vorderbeine auf 
der Vorder - die Hinterbeine auf der Hinterseite braun, — 
"Nur Einmal gefunden. is 
u. A. sordidus Fab. 26. 
sin mehren Abändrungen, ' 
12. A. merdarius Fab. 52: 3 
13. A. conspuius Fab. 40. A, prodromas Creutz. 
0 Mliger Magaz. II,B4, | | N 


F:t23 


ö 


194 Portugiesische Käfer: Aphodius.‘  - 


’ 


S 


*14. A. castaneus Nob. | Buig 


“ 


= 


"argkaldis genannt. ,“ 


» Oblongus supra convexus nitidus glaber casteneus, sublus yu-. 


" fescens pub.scens ; caput subleve antice subemarginatum, dy- “ 


tra punitulata strieta, .antennae luieae. 
ß totus brunneoru/escens. 

Er gehört zu der Familie der länglichen Arteit, 'an 
deren Spitze Rufipes steht, und ist-so grofs wie die 


größesten Stüukke des A. sordidus. Am ersten könnte: 


man ihn mit A. oben: Fab. thermicola Sturm. 
vergleichen, er ist aber gleich durch den etwas gestrek- 
teren Körper, die glänzende, nicht seidenartig ‚schim- 


mernde Oberfläche, den vorn ser ausgeranderen 


| Kopfrand, den Mangel der Kopfhökker, die gelben, nicht 


schwärzlichen Fühlhörner und die braunröthliche Un- 
terseite verschieden. Man findet ihn von allen Schatti- 
rungen der Kastanien bis ins braunröthliche hinab Man 


sieht, bei einigen deutlicher, hinter der Mitte des aufge- 


worfnen Kopfrandes eine kurze erhabne Querlinie und 


vor der Stirn eine äußerst feine Linie, die sich ‘von Ei- 


ner Seite queer durch bis zur andern hinzieht. Der 


ziemlich dicht punktirte Halsschild ist nach vorn sanft 

abhängig, die Dekkschilde sind nach hinten etwas brei- 
ter und-höher, sie sind mit feirten Streifen besetzt, in 
denen man mit Mühe flache Punkte entdekkt, ‚und die 
Zwischenräume sind Eule feın punktirt. Die mit 


Härchen dünn besetzte Unterseite ist braunröthlichgelb 


oder bräunlich, die Beine sind mehr braunroth; die 


Fühlbörner sind trübgelb. Anfänglich: war dieser Käfer - 


In > 


- 


Fr 


der portugiesische A. rufus zwar etwassähnlich , aber 


Portugiesisch Kafer: Aphodieh, 195° 


= :z 4. var; Fab. 62. 


Auffallend scheint es, dass dieser Käfer, der mur im 


_ südlichen Deutschland gefunden ist, in Schweden undi in, ba 


UN 


‚dem inittäglichen Portugall zugleich vorkomint. Oder 


sollte Fabricius unter seinem Rufus den A. ictericus 


Creutz. Scar. ictericus Payk. verstehn? Diesem ist 


länglicher, flacher, und.einfarbig heliröchlichgelb, der 
Vorderkopf ist mehr zugerundet und hat nie die stark 
ausgedrükkten Hökkerchen des Ictericus, ist aber 
atich nicht ganz eben, wie Fabrieius angibt, sondern 


© hat eine feine ungleich erhöhte Querlinie vor der Stirn 


Ds 


"1. A. caesus Fab. 65. 


and vor dieser Linie ist die Mitte des Kopfs etwas auf- 
‚ gehöht; der Hinterkopf ist fast immer schwärzlich. Die 


Er. sind zwar breit, aber nicht breiter als 


am Ictericus,* Unter einer beträchtlichen Anzahl des 


Rufss," deren : keiner gröiser ist als A. merdarius, 
sind zwei durch ihre ausehnliche Größe, in der sie den 
qı 


Icier itus noch übertrefien, Mes richuel, aber durch 


nichts zu unterscheiden, . 


16. A: Pecari Fab. 34. 
17.4. aigripes Fab. 36. A. luridus Fab. 37 und'eini- 


ge andre Abändrungen, ' 


Bei Evora, 


18. A. quadrigutiatus Käf. Preuss. A, quadrimacus 


latus Fabr. 42. 
Selten am linken Ufer des Tejo und in Algarvien, 


"30, Al porcisollis Nobis 


e N a 


43h” 


« 


\ 


1 96 Portugiesische Käfer: Aphodius. 


“ , 


i rau 
Ovatus convexus, caput papillosum, thorax. transversim sul- 


"satusz coleoptra brevia gibba sulcata: interstitia erenulata : 


‚extimum poöstice abbreviotum, 
f Diese amı Ende des Junius in trokknem Kuhmiste 


auf Sand um Tavira in Algarvien gefundne Art vermehrt 


die kleine Familie von Aphodien, zu der asper, ul- 
sicollis, globosus, sabwleti gehören. Er ist dem 


A. sulcicollis, den ich im ersten Bande $. 20 beschrie- 


ben und nachher auch in schwarzen Abändrungen aus 


Ungarn (unter dem Namen Rugicollis) und Kaisers- 
lautern kennen gelernt habe, sehr ähnlich, abertm das 


Doppelte gröfser, breiter und gedrungner. Er ist matt 


© sehwärzlich; die Beine braunroth. Der Kopf ist herab- 


R 


gezogen, der bräunliche Vorderrand in der Mitte ausge- 
randet, die Oberfläche mit kleinen Warzebgel besäet, 
Der rundum mit steifen Härchen gewimperte Halsschild 
ist fast so breit wie die Dekkschilde und hat fünf erhab- 
ne glatte Querlinien, wovon die vordere die schwächste 


ist. und fast mit dem Vorderrande zusammenfliefst. Die 


hintern sind in der Mitte etwas unterbrochen. Die Zwi- 


schenräume dieser Linien “enthalten einzelne grobe 
Punkte. Ein Rükkenschild ist kaum zu entdekken. Die 
Dekkschilde sind wenig länger als breit, im Umrisse 
gedrungen eiförmig, oben bukklig gewölbt; jede ise 


nit zehn erhabnen starken Längslinien besetzt, ‚wovon 


die Eine die Nacht bildet, und die äußerste dicht am 


Aufßsenrande nur bis zur Mitte der Flüugeldekke nach 
hinten hinreicht; diese Linien sind der Länge nach fein 


eingekerbt, welches man aber nur an den äußern deu@ 


- 
Be ee en u 


e 


4 


Portugiesische Käfer: Aphodius. 197 


lich sieht, ‚Die sie trennenden- Furchen sind ..'gekerbt. 


- An dem Sulei collis fehlt jene halbe Längslinie des 
Aufsenrandes, und er hat ‚am.dieser Stelle eine ‚bfeite | 
 matte Fürche, welche die äußerste Linie wie einen zwei- 


= 


ten Aufsenrand hervorhebt. 


e Anelevatus. Fab. 46... =, Ammosus uriramau 


Merkwürdig ist eine Abändrung mit beträchtlich 


kürzerm Hinterleibe und mehr bukklig gewolbten 
 Dekksehilden, Eine andre macht aber schon den Ue- 


bergang zu der gewöhnlichern Bildung des Käfers, die 
auch i in Portugall vorkommt. Man findet schon ähnli- 


che Abweichungen beim A. fimetarius. 


1. Onırıs Fab. I. 26 gen. 4. 
1.0. Olivierii nob. Scarab. Sphinx Oliv. Ent. Ueb. 
1. 245. 162. Sturm. Abb. IL tab. 44. fig. 1. 2. 


Seltner im Dünger an Wegen. Fabricius verbindet diese 


in der Gröfse aufserordentlich abändernde Art mit sei- 


nem O. Sphinx, der aber verschieden ist. 


Bei dieser und den folgenden Arten unterscheiden 


sich die Geschlechter sehr auffailend, am auffallendsten 


bei dem ©. Olivieri i; aber dieser ist ein deutlicher 


Beweis, wie trüglich auch dieser GeschlechtsUnterschied 


ist. Ein grofses Individuum, an deni die vordere Quer- 


. linie des Kopfs und der Stirnhökker fast verloschen ist, 


hat Vorderbeine, die ausgestrekkt den ganzen Körper 
an Länge übertreffen ; die Schenkel sind nach der Spitze 
zu schr verdünnt, die Schienen beträchtlich länger als 
die Schenkel, ihre lange Spitze einwärts gekrümmt, die 
äußern Zähne stumpf und klein; die Mittelschenkel sind 


dr 
a. Portugiesische Kü ifer: Onitis, \ 


fast kreisförmig erweitert , und ihr Würzelnhang ragt 
in einem starken Zahne herab; die Hinterschenkel ha- 
ben am Oberrande eine tiefe enge Bucht, über der der 
L Oberrand zu. ı.jeder Seite einen Zahn bildet. Bei den’ klei- 
nern Individuen, ist diefs Alles anders, die Kopfhökker- 
chen sind deutlicher, die Vorderbeine beträchtlich kür- 
zer, die Schenkel nicht so verdünnt, die’ Mittelschen- 
kel weniger erweitert, ibr Zahn kürzer, die Bucht am 
Oberrande der Hintexschenkel flacher und ihre Bewaff- 
nung schwächer; kurz sie nähern ‚sich der Bildung des 
‘Weibchens, das stark ausgedrükkte Koprfrhöhungen, 
hurze breite Vorderbeine und ganze Hinterschenkel hat. 
Daraus möchte man den Schluss ziehn, dass Rossi’s Scar. 
furcifer mit sonderbar gestalteten Beinen Barh nur 
Ra ae von O0; Clinias sei, De Br: 
X ©. Bison Fab. 7 EIER, k 


Zuweilen pechbraun, Hin Fi wieder im ı Kothe 


\ I 


ım Sande, 


a 0. Yandellii Eab, 5 eh Son Oliv. Be, 1, 306. 
23. Sturm, Handb. I. tab. 3 und I 12 
Im ersten Frübjahre nicht seuen um Lissabon. im 
Rothe an Wegen, 


4- .v. Clinias Fab. 4 a 0. Köphus Fab, 3 mit Aus 
schluss des Moeris von Pallus, | 
Fast alle in Portugall gefangnen Individuen sind so 
gezeichnet, wie Fabricius den Lophws beschreibt 
Aber auch in Ungarn und Italien kommen solche lichte 
Aläsdrungen ver, | 


2 he! - 
| i r 3 
D . 


aı:Portugiesische Käfer: ‚Onitis.. Eee? ; 


v 


- 5: 0 pallipes ınob. Ateuchus waltiper Fab. und 
Ateuchus pallens Fab. 40. vi 

- Ich kann ihn von dem Onit. altipee» | Fabri- 

asp pallipeszwden, ‚Heilwig ebenfalls von 


Koromande! und Bengalen bekoinmen hat, nieht unter- 


; ae scheiden. Böber hat ihn als. Astrachanisches: Insekf ‚aus 


Russland unter dem Namen Coprisgilvip es,geschikkt. 
6. 0. flavipes nob. Ateuchus flavipes Fab. 39. 


1. GymnorLeuRUS Nobis. 
A nsean ae novemarticulatae , sub clypeo prominulo ante ocu- 


los insertar ,, capitulatae: capitule tina, tunicato ir 


Pi 


v boso.n . 
" Elypeus:indistindus supra lineis duabus obliquis. 


x 


Mandibulae absconditae: ‚basis, cornea : dente moları Das 


= vn: absconditum membranaseum. } 


2 uwiklwis apex ovalus membranaceus muticus interius cilia- 
% tus. is. «7 
l Max ihlae: processus interior fungaceus rotundalus mukicus. 
Ligula membranacca basi tumida apice bifida:  lokis maxil- 
 Ineformäbus , incumbens 
"Labio subquadrato , apice angustiore, subemar ginalt; lateri- 
bus rotundato. \ 
Palpi amtici ‚Aliformes: > articulus ullimus longissimus sub- 
fusifermiss posticı hirsuti: orliwulus primus 1naximus 
ultimus mininsus, secundo aliquantum anzu: tor. 
u Scutellum non apparens: | 
‚Coleopira abbreviata, coangustata, idest: post hum 


rum diringue sinuata et abhinc abdumine an« 


en 


200 Portugiesische Käfer: Gymnopleurus, 


'gustiora, ut dorsi margo lateralis nudus ton- 
"spiciatur; margo inflexus nullus TERUN 
Pedessintermedii basi approximati ‚ ut:spalium £os se- 
yarans femore. dimidio: Dre sit... Tibiae anticae malr 
leolo. mobili. Drr kp: 
"Ta si quinque compressi v arliculus ultimus BR rail 
37 gollectim sumtis: longior. Ungues duo, u nu Jan 


In diese neue, ‘vom Grafen von Hoffmansegg. vorge- 
schlagne Gattung gehören folgende Arten von ‚Ateuchus: 
Sinuatus, Pilularius, Flagellatus, Koenigii 
Miliaris, Granulatus, CYyaneus und Oliviers Coe- 
rulescens. In Anschung der Mundtheile und des Körper- 

 baues kommen sie allerdings mit‘ Ateuchus überem, ihr 
unterscheidendes Merkmal aber besteht darin, dass die Dekk- 
schilde aım Aufsenrande hinter den Schultern ausgebuchtet 
und von da an verengt und ohne nach unten umgeschlagnen 
Aufsenrand sind, so dass der Seitensaum des Rükkens unbe- 
dckkt vorragt, Bei Ateuchus sind die Dekkschilde anden 
Seiten ganz, ohne jene Bucht, sie haben einen nach- unten 
umgeschlagnen Aufsenrand, der den Unterleibsrand bedekkt 
undunfasst, Bei Ateuchus sieht ınan ferner auf dem Kopfe 
vor der Augengegend zu jeder Seite eine vom: Vorderrande 
kommende schräg zur Stirn fortsetzeride eingedrükkte feine 
Streife, bei @Gymmopleurus steht an eben der Stelle eine 
feine erhöhte Linie, die zuweilen in der Stirn mit der andern 


Linie sich vereinigt, Auch ist das Klauenglied an Ateuchus 


Portugiesische Käfer: Gymnopleurus, 201 
beträchtlich kürzer als die vier vorhergehenden Glieder zu« 
sammengenommen. Von Geotrupes und Scavabeus 
unterscheidet sich die Gattung schon durch die Zahl der Fühl- > 
hornglieder; von Aphodius durch den Mangel des sichtba- 
ren Rükken:childs, durch die abgekurzten , die Afterdekke 
entblößt lassenden Dekkschilde und durch die eben beschrieb- 
ne Beschaffenheif derselben , so wie durch das lange Klauen- 
glied, “Eben dieß,-so wie der fehlende Rukkehichild; die 
zusammengcengten 'Dekkschilde und die genäherten Mittel- 
beine machen: den Unterschied von Onitis, Auch Copris 
“ unterscheidet 'sich durch die weit 'voneinander entfernten 
Mittelbeine, durch die Dekkschilde mit vollständigem umge- 
schlagnem Seitenrande und durch das beträchtlich kleinere 
Klauenglied, Ich will diese Vergleichung der Gattung mit 
den andern dieser Familie nicht weiter fortsetzen; die ange« 
gebnen Gattungskennzeichen ergeben sie schon von selbst. 
So hat Cetonia zehn Fühlhornglieder u. s. w. 

Der Gattungsname ist aus TRUTE nakkt ind »Asvo« die 
Seite des Leibes gebildet, und bezieht sich auf die von 
den Dekkschilden unbedekkt gelassnen Seiten des Unterleibs. 

1. G. flagellatws nob, Ateuchus flegellatus Fabr, 59, 22. 
8, @. cantharus nob. Ateuchus pillularius Fab. 60. 
| 27 und A, Geoffroae Panz. Actinophorus pilula- 

yiusund Geoffroyi Sturm. Handb. ı. p. 78, 79. 

Da Linne’s Scar. pilularius dieser Käfer nicht 
ist, ‚sondern der Ateuchus volvens Fabr., so muss 
. man ihm eine andre Benennung geben; Panzers Namen 

Geoffroae ist theils, wie Greutzer bemerkt, unrichtig 

gebildet, theils soll er eine besondre in Ungarn’ und 


\ - 


BR Portugiesische Kafers "Syinnopleuras 5 


\ 


Deutschland EN IRRRTERE Art kerkichnend die ichraber 

. für nichts anders, als den ‚im, mittäglichen ‚Europa .ge- 
meinen Act. pilularius,Sturm halten kann... Der 

‚ von. Sturm aufgefundne, Unterschied am- Knöchel der 
' Vorderschiene bezeichnet nichts als eine individuelle Ab- 
weichung, wie sich jeder, der mehre Stükke verglei- 
chen kann, leicht überzeugen wird, Es. sind im Pörtu- 
‚ gall Stükke von: G. cantharus ‚gefunden, die man 
» durchaus nicht von unserin deutschen. Käfer unterschei- 
den kann. Eine neue Benennung wide daher am be- 
steir allen Verwirrungen ein. Ende machen. Der Name 
au daDos ist schon von den Griechen für die Pillenkäfer 
gebraucht, , Eine Stelle im Aelian X, ı5 zeigt diefs deut- 


- lich. Dort wird,.deridteuchus 'sacer so genannt. E 


Beide Arten finden sich in Menschen - und Pferde- 


 kothe, L; ai Te 
IV. ArTEucHus Fab. I. 34. gen. 6. = 
1... sacer Fab. 54.1. Seas; sarer Lin. vgl. Oliy. Uebers. 
I. 265. 183. 1 


beiden Kopfhökkern. Manmuss davon den Ungarischen 


Käfer ohne Kopfhökker, wohl unterscheiden, den wir 


‚A. pius, so wie einen andern ähnlichen Käfer aus Ost- 


Indien; den wir A. braminus genannt haben. : . 
0. A. laticollis Fab.s5s.2. a de 


s..?.varialosws Fab. 56.4 


+ ‘x „Im ersten NEUN auf sandigen Wegen im. Pfer- 


dekothe auf dem linken Ufer des. T Tejo äufserst häufie. 
2. secer und. laticollis kommen viel:seltner vor. 


v4 


In Portugall findet er sich nie anders ala mit den | 


> ä r - m u” 
S = 
‚ 


Borgpesäus: Käfer: BR 203 


_ WE CoPRıs: Fab; gogenk ga 2 ch 
ıu4Cshispana Fab. 86 und de Männchens Abändrung 


E ‚uuß he Paniscus Fab. 59. 
In den wärmerm sandigen Gegenden. Der Ueber- 
om von dem Paniscus mit grofßsem krummen Horne 
bis indie RER des Weihöhens hinein, ist völlig. un- 
». merklich. ? 
-2. C. lunaris Fab. 29 und C. emarginata Fab. ;o. 
"3. €. fracticornis Fab. gı, | ro 
044: CO: Facca Fab. 70: : . 
Eine Abäadrung des Weibchens, die sich aber nur 
» Einmal gefunden hat, unterscheidet. sich dadurch, dass 
‚ die hintere Querlinie des Kopfs nicht in. zwei hörner- 
7 FREE Ekken sich erhebt, . ‚Die schwarzen. ‚Spfeiikeln | 
der Flügeldekken sind bei ihr größstentheils in Striemen, 
zusammengelossen, > 
*%3.,C, hürta Nebis. he f 
un Obscure -anea, fuscohirta, can rctundalum , Thorax: an- 
bice el: elutra Biaplieler imwittis obseuwris ‚abbre-. 
in 1535:21)& 


mas nRigitignin ereca basi ubrinque subdenlata 


“ 


. femina frons lineis dußbus elevatis iransversis 
varietas oleopira obscura margine ommi glandicolere. > 
 Gestaltiund beinahe auch die Gröfßse von C. Var- 
- K7% oder einer größern Fracticornis. Der Kopf: ist 
vorn kreisförmig; bei dem Weibchen kaum etwas mehr 
u vorgezogen, und in der Mitte fast unmerklich ausgeran- 
«det. Bei diesem zwei scharfkantige nach außen abneh- 


mende erhöhteQuerlinien, die Eine dicht vor, die andre 


> 


204 Portugiesisch Käfer: Copris 3 


dicht hinter den Augen; bei dem Mäuncheh steht hits 
ter der Stirn ein gerades alfrechten ‚„ doch etwas nach 
hinten übergeneigtes an der Spitze stumpfes Horn, das 
nicht so hoch ist, wie der vordre Oberrand des Hals- 
schilds; es hat eine breitere Wurzel, die zu jeder: Seite 
" eine zahnartige Ekke bildet; vor der Stirn eine bogen- 
förmige erhöhte Linie, Die ganze Oberfläche des Käfers 
ist mit hellbräunlichen aufrechten Haren besetzt, die be- 


sonders auf den braunen bronzefarbigen Theilen in die 


Augen fallen. Der Halsschild ist ziemlich hochgewölbt, 
vorn senkrecht abgestutzt, hier in der Mitte mit zwei 
Beulen besetzt, und zwischen denselben gebuchtet; jed6 : 3 
Beule hat neben sich nach aufsen zu einen sanften Ein- | 
drukk; die Vorderwinkel des an der Seite nach vom | 
herabgesenkten Halsschilds sind abgerundet. Die Flügel- 
dekken sind eichelbräunlich, jede mit sechs vorn und 
hinten abgekürzten bronzeschwärzlichen Striemen , wo- 
" von die äußerste nach der Schulter zu gekrümmt ist; die 1 
‘Naht ist metallischgrün. Zuweilen sind die. Striemen 
ineinandergeflossen und bilden eine schwärzliche Dekke; 
doch bleibt der Vorder- Außen. undSpitzen - she gelb- 5 
bräunlich. 
6. 6: Lemur Fab. 
Nur Einmal ein grofses Individuum mit der Tüpfelbinde 
auf den Dekkschilden, bei Coimbra. | 
*»7.C.MaköNobis, 
Obscure acnea vufohirta, caput rotundatum, elytra glandi- 
solwia fasciis duabus ex punchis obscuris, interdum con- 


MEXIS, 


- . 
u Se ne ee EA ne u 


Portugiesische Käfer: Copris. 205 


mas occiput spinula erecta. 
fem ina lineae duae transversales frontales. 
Gestalt, Größe und Farbe von C. nuchicornis, - 
die Flügeldekken aber sind brauner. gelb, und ihre 
Zeichnung besteht bei der gewöhnlichsten Abändrung 
aus. zwei Flekkenbinden von schwärzliehen Längsflekk- 
\ ‚chen , die vordere zieht sich von der Schulter schräg bis 
dicht vor die Mitte der schwärzlichgrünen Naht hın und 
besteht aus funf Flekkchen, die andre enthält nur 
drei Flekkchen und steht unweit der Spitze neben 
;,. der Naht.  Zuweilen fiefsen die Flekkchen, wie 
bei. Lemur, überzwerch mehr oder weniger zusammen 
und bilden mit der Naht ein X, dessen obere Aerme län- 
ger sind. Nur bei Einem Individuum waren die Flekk- ; 
chen bis auf den Schulterflekk und Einem Tüpfel unfern 
der Spitze verschwunden. Die dichten aufgerichteten 
Härchen, welche besonders Kopf und Halsschild be- 
kleiden, sind fuchsbraun. Der Kopf ist kreisrund, beim 

Weibchen vorn merklicher aber doch nur sanft ausge. 

“ buchtet; das Männchen hat auf dem Hinterkopfe eine 
einfache aufrechte gerade in eine ‚breitere Wurzel un- 
merklich übergehende Spitze, welche kürzer ist als die 
halbe Kopflänge. Vor ihrer Wurzel steht eine erhöhte 
feine Bogenlinie; beim Weibchen sieht man die gewöhn- 
lichen beiden Querlinien. Der Halsschild ist am Männ- 
chen etwas höher, vorn sanft gestützt ohne merklichen 
Eindrukk in der Mitte; beim Weibchen flach. 

8. C. furcata Fab. 102. | | 
9. C. Taurus Fab. 69und Abändrung C. Capra Fab. 7». 


l 


= s 


P 


206 h; Portugiesische Käfer: Copris, 


10. C, Hübneri Fab. 107 Männchen. - si 
€. Alces Fab. 75 Weibchen.“ ne 
Dieser Annahme scheint nur das stärker gewölbte 
und vorn mit Beulen ‘versehene Halsschild von © Al- 
“ges zu widersprechen; allein bei C. Yacca sehn wir 
“ein’ähnliches Beispiel. Wo sie gefunden werden; kom- 
men beide vor. Hr. Sieber hat sie aus Portugall' aus- 
drükklich mit der Bezettlung als Männchen und Weib- 
chen Einer Art geschikkt, die sich also wohl auf Erfah- 
rung gründen wird. Man darf nur nie, vergessen, dass 
man bei den CoprisÄrten das Geschlecht nie sicher nach 
der Bildung des Kopfs und Halsschilds bestimmen kann; 
nl; nuchicornis, Taurus u. a. zeigen diefs deutlich. 
11. C. Melitaeus Fab. 45 - 
Das einzige in Portugall gefundne Stükk halte ich 
für eine Abändrung oder,ein Weibchen dieser von Far 
bricius aus Tanger beschriebnen Art. BE ist nicht grö- 


ter als C, Schredber?,- mattschwarz mit Härchen be- 


sireut, Der Kopf ist ziemlich kreisrund,” aber der Rand 
vorn in der Mitte und zu jeder Seite vor den Augen sanft 


ausgerandetz eine scharfe erhöhte Quwerlinie steht vor 


N, 


der Stirn und ist bogenförmig, eine andre höhere gerade 

auf dem Hinterkopfe, deren obere Ekken etwas höher 

sind. Vorn am Halsschilde stehn vier spitzige Beulen: 
zweiin der Mitte dicht nebeneinander; und zu jeder Sei- 
te, aber um das Doppelte. davon entfernt, eine einzelne, 

die durch einen glatten, etwas grünlichen Eindrukk da- 

von getrennt ist. > 


«2. ©. ovalda — ÄAtewchus ovalus Fab, 52. 


1. i . - 4 


Pörtögiesisehe' Käfer: Copris, 357 


"3,0 Schreberi — Ateuchus Schreberi Fab, 3. 


"Ich lasse hier zwei Arten folgen, die von allen mir 
kekaunten verschieden sind, deren Beschreibung ich. 


aber nicht mit Sicherheit fiir vollständig angeben kann, 


weil von jeder nur drei Stükke gefunden sind, und weil 
es sehr äh sein kenn, dass sie nur Weibchen sind, 
“welches besonders von der ı4ten Art gilt. | 
#14. C. higella Nobis | 


Nigra nitida supraıglabra punitata, caput rolundatum sube- 


marginetum, frons lineis duabus transversalibus. 
Nicht gröfser als C. ovata, rein schwarz, glän- 
4 


zend, obgleich mit vielen Hohlpunkten bestreut‘, glatt, 


an der Unterseite die gewöhnlichen Härchen. Der Kopf 
ist vorn kreisförmig, in der Mitte sanft ausgerandet, der 
Vorderrand aufgebogen, auf der Stirn zwei erhöhte 
Querlitien: die vordere schr sanft bogenförmig, die 
hintere gerade, gleichsam nach vorn herabgedrükkr, 
zwischen den Augen stehend. Der Raum zwischen die- 
ser hintert Querlinie und dem Hinterfkopfsrande ist eben 
so larig, wie die Eutfernung der beiden Linien vonein- 
ander, einzelner punktift und bei Einem Stükke 
mit einer kaum merklichen Längslinie bezeichnet. Di. 
Fühlhörner sind braun. Der dicht Punktirte Halsschi!d 
ist sanft und eben gewölbt und zeigt von der gewöhnli- 
‚chen Mittellinie und den Seitengrübchen, nur eine flache 
glattere Andeutung; von obeti herabaesehn erscheinen 
die’ Seiten zugerundet, veir der Seite betrachter senkt 
Wsieh' der vordere Theil stark herab, und geht fast ch: 


Bi “alle Schwingung in. ders: zen Ebne zum techeilikt His, ci 


= 
Ds 


Ei 


Ss 


x 


208 Portugiesische Käfer: Copris, | 


\ 


Vorderwinkel. ; Die, ‚Blügeldekken haben Aion in dieser 
Familie gewöhnlichen zarten Reifen und! Schuppenptinkt- 


chen. ‚Die Füfse an der Spitze braunroth. Die dreickki- 


ge Afterdelkke ist fast narbig punktirt. 


*ıs, C. punctata Nobis. | RR EN 


‚Nigricans hirta. caput thoraxque rn a, ca» 
put rotundatunı ensay Sinatum: frons lineis duabus bransuer- 
salibus: postica subinterr upta. 


% 


Von der Gröfie der C, Sa beyi; zuweilen nur 


so grofs wie K „ovala, der sie übrigens am ähnlichsten 


ist. Die Punkte des Kopfs und Halsschilds sind aber 


gröber , die Seitenwinkel des Kopfs vor den Augen viel 


stumpfer, so dass sie nur einen flachen Bogen machen, 
die erhabnen Querlinien der Stirn stehn näher zusammen, 
die hintere ist nicht höher als die vordere und in der 


Mitte fast. unterbrochen. Aufdem Halsschilde die Spur 


einer eingedrtikkren Längslinie. Die Farbe des Käfers 
| n= € de 


‚ist schwärzlich mit einem matten Schimmer, die Ober- 


fläche mit dunkeln kurzen Härchen besetzt. _ 


Iım März um Coimbra im Dünger. 


"VL ScARABEUS Fab. 1. 22. gen. 3. WER 


1 


1 Sc.dispar Fab.t. 


N / in 


Auch braune Abändrungen. Er ist häufig in Sand- 
gegenden des mittlern und mittäglichen Portugall. 


9 Su. Typhoeus Fab, 3, _ 8 


Eben da, wo Su. dispar vorkommt. 


3. Sc. Momus Fab. 4. Oliv. Ent. 1. 152, 66. 


Wir setzen nämlich voratis, dass entweder dieser 


‚ Käfer im mittlern Afrika auch vorkomme, oder dass 


x 


es Portugiesische Käfer : Scarabeus. 209 


diefs ein Versehn sei, und dass man das mitternächtliche 


ei Afrika als sein zweites Vaterland anschn miisse. 
‘f _ n 


! 
- 


- >05 Denkt man sich den Typhoeus mit geglätteten 
‚Flügeldekken, so hat man ein Bild dieses Momus, doch 
ist. der Halsschild verhältnissmäfsig länger, und die Dekk- 


schilde dagegen sind kürzer, kaum länger als der Hals- 


©'schild. Durch das Glas wird man die Spuren leichter 


Reifen gewahr. Bei den Individuen, wo die Oberfläche 


“ matt ist, sind die Spuren von Punktreifen deutlicher, 


© so.in der Länge ab, wie beim Typ hoeus: Die Weib- ' 


aber doch nur sehr verwischt. Die Hörner ändern eben 


chen verhalten sich genau so wie bei diesem, zu ih- 


.. zen Männchen, nur dass an weiblichen Momws die 


- hintere: Oberfläche des Halsschilds ebuer ist, 
 »Er-findet sich so wie die vorhergehenden beiden 


Arten, nur seltner. b 


o u Se. stercaranius Fab: ı0. | 2 


 drüng, wo die Streifen fast ganz'yerwischt sind. Diese 7 
‚werden Schneider's Si. Hypocrita sein. 


Im Portugall nur einzelne, welcheunten metallisch 
violett und glänzend grün sind. ‘Einige kleinere unten 


goldgrüne baben schwächere Streifen ‘auf den Flügeldek- 


‚ken, und diese machen. den:Uebergang zu der Abän- 


\nnBei dieser Gelegenheit erinnre ich, dass der SS... 


‚spiniger Marshamı: Entomol; Britanmica 20.53 hie, 


zmeigezahnten Hinterschenkeln, . mie verhältnissmäßig 
längerm Halsschilde und, mit längern, mehr prisinäti- 


 schenund auch an dem: Innenrande gezähnten Vorder- 
 sehienen nichts anders ist, als der mäunliche Käfer, 


_  Miliger Magaz. 11. Ba. @) 


= 


— 


% 


\ 219:  Poxtugiesische Käfer: Searabeun 


o 


5. Sa vernalis Fab. ı2. 
Das einzige Individuum , das vorgekommen it, ist 
‚auf der Oberseite prächtig kupferroth und goldgrünglän- 
zend, unterhalb’ und an den ‚Beinen dunkelblau und 
 ‚grünlich. In unsrer Sanımlung befindet sich ein oben gold- 
grünes unten etwas mehr blaues Stükk, dessen Vater- 
land: nicht angeinerkt ist, und ein andres, wie gewöhn- 


lich, dunkelblaues; an dem‘ die Flügeldekken. schon ‘ 
- grünlich werden. Diefs macht also PEN 
6, Sc laevigaius Feb. 


Er ändert in Gröfse und Farbe ab; gewöhnlich ist 


er, mattschwara unten tiefblaülich; zuiweilesi oben und: un- 


ten. kehä und. geglättet, seltnet oben diüsterbronze- 
braun, untert schwarzblau; noch seltuer: oben bronze- 


grünlich. Die Käfer, mitverhältnissmäßsig längerm Hals: 


schilde, halte ich für die Männchen; weil sie darin ünd 


in den auch am Innenirände gezahriten Vorderschienen 


mit dem. männlichen Sc. stercorärius übereiustim- 
men; Außer dem größern Halsschilde und dem kürzerni 


‚Hinterleibe, unterscheidet man den Su. lasvigatius 


noch vom Sc. vernalis durch deri mittlern LängsEin- 
drukk auf der vordern Hälfte des Halsschilds und durch 
den kreisrunden Vorderkopf; der beim Yernalis an 


jeder. Seite sanft. gebuchtet und dadurch mehr rhomboi- 


dalisch ist; Auch hat dieser Vorderkopf in der Mitte 
N 
fast immier ein deutliches Hökkerchen,, wie Stersora: 


rius, das man am Sc. vernalis nieht wahrnimmt, 


7.86. Arator Nobis = Geotrupes Arator Fab. 5 


Dieser in Tavira in Algarvien bei Licht viermal 


Per 2 


>" gefänitie Käfer zeichtief sich inter den etiropäischen Ar- 

. ten seiner Gättüng aus. Er ist nicht gröfser als Apho- 

an gr: es ünd hat eitien Kinglichrunden Ummiss; 

" daher Koi es, dass mmani ihn bei &inein Aiichtigen An 
‚BHRKE für einen @e otrup! es vou der Familie des M o- 
Me und Piteüs zu halten geneigt ist; die Beträch- 
ih tung’ des Mündes aber, der vorrag-nden Lefze, und’der 
daneben vorstehenden plattgedrükkten ‚sichelförinigen 
 Kinnbakken macht, dass man ihm den Platz bei den 
' Scarabäln ahweist. Er ist oben ründgewölbt schwarz, 
"glähaend ‚’ imten mehr oder weniger pechbraun; 
zuweilen ist ‚auch der Außenrand der Fiügellekken 
© Brain; die Fühlkhörniersind bräuntich init geibliekeit ei: 
© Förmigem’Khopfe: Auf der Oberseite ist der Käfer glatt, 
 auıf'der Unterseite ünd den Beinen init Haren bestreut, 
"der Unterrand des Halssehilds ud: der Flüigeldekkeh’ge- 
a wwinipert: "Der Kopf ist vorn Halbkreisforiiig nt ge: 
säumtein Rande, oben ach” ünd punktirt:. Die Mund: 

theile sind braunroth; die Befze'ist eine vorn abgetunl” 
dere Querplatte, die Kinnbakkeri sind sicheiförinig; am 
Aufsenfände ganzrandig: "Der Hakschild ist nüt Kalb so 

ef lang wie die Dekkschilde} hinten so’ breit wie die Wüur- E 
‚lrgerseien‘, nach yore tee 
bgewölbt, mir Pinkicheh bestreut, sönst eben tihd öh- 

je Grübehen; der Hinterrand zu beiden Seiten fe ge- 
schwüngeh, die Hinterwinkel beinahe spitz; die Seiten 
gerade, "Der Rükkenschild ein gleichseitiges Dreiskk. 
: " Die’ Dekkschilde sind srach hinten kam inerklichbgei- 
te lenglichründ. Ihre Oberfläche ist mit eiher Menge 

92 


Bi. 


212 Portugiesishce Käfer: Scarabeus.: 


von gleichweit ‚voneinander entfernten punktirten. Strei« 

. fen besetzt, die in der Spitze sich verwischen, und dort 
zu zwei zusammenstoßen; die Streife neben der Naht 
wird nach hinten eine Furche und hebt die glatten Naht- 
\striemen. Die Beine sind pechbraun, doch die hintern 
schwärzer; die Vorderschienen haben drei Seitenzähne 
und sind über dem obern kleinen Zahne gekerbt, die 
hintern Schenkel sind breit. ch 

In Hellwig’s Sammlung stekkte dieser Käfer, an- 
geblich vom Vorgebirge der guten Hoffnung, als G@eo- 
trupes Arator Fab. Daldorff schikkte von. Benga- 
len’ denselben und eiuen.andern äußerst ähnlichen, nur 
doppelt größern mit vier Grübchen auf dem Halsschilde, 

‚wovon zwei hinter, der Mitte seitwärts und in jedem 
Hinterwinkel Eine steht. _ Diesen „ den man vorläufig 
als eine besondre Art ansehn ınuss, ‚habe ich Su. geor- 
gius genannt. Die Fabricische Beschreibung des Ara- 
tor stimmt gut genug auf unsern Käfer. 

VU.. GEOTRUPES Fab.I, 2, gen; 2. - 

*,.G- Grypus Nobis. , 
‚. Clypeus productus subemarginatus ; capitis cormu vecuruum, 
acutum; therax antice concavus; medio postico elevato antice 

- „tridentato :' denticulo intermedio minore , elytra levissima. | 
varietas minor capıkıs .cornu eredo brevsssimo, consavi- _ 
tatis margine postico prominulo. tag 

Dem G. nasicornis so ähnlich, dass e er + vielleicht 
“nur Abändrung desselben ist; da aber eine genaue Ver- 


een der portugiesischen Käfer einige Wexschjeden- 


a en Pd 


‚heiten von dem in Deutschland gemeinen, N asi tornis 


"Portugiesische Käfer: Geotrupes. ; "213 
lege so muss man jene so lange als eine besondre Art 
anschn, bis sich deutliche Uebergünge finden, oder“ Er- 

© fahrungen zeigen, dass unser Grypus mit dem Has i- 
ons gefunden wird. ni, 
FEW RD ich voraussetzen kann, dass jeder meiner Leser 
Ar den G. nasi:ornis vor sich hat, so gebe ich hier 
” ploßs die am Grypuws bemerkten Unterschiede an. Es 
© sind drei Stäkke aus Portugall mitgebracht; eins dersel- 
"ben ist größer als irgend ein mir vorgekommner N asi- 
'eornis. Der Vorderkopf bildet am männlichen Nasi- 
eornis gewöhnlich nur eine stumpfe Ekke, am Gry- 

aus allemal einen fast bis zur Spitze der Kinnbakken. 

.  reichenden gleichbreiten, vorn sanft ausgerandeten und 
u... ‚etwas aufgebognen Fortsatz, dessen Vorderwinkel seit- 
../, Wärts etwas vorragen. Man findet bei einigen Nasi- 
cornis freilich schon etwas Aehnliches, doch ist der 

- Fortsatz nur kurz und vorn allemal etwas schmaler. 
Die hintere Erhöhung des Halsschilds ist am Grypus 
beträchtlich höher, und der Mittelzahn kleiner und nicht 

" VwWeiter"oder nicht so weit vorragend, wie die- Seiten- 
" » zähne, deren Seitenrand nach unten fortsetzend, die 
" "'geitengrube vorn als Rand deutlich begrenzt. Die Flü- 
 Vgeldekken sind geglättet mit einigen schwach angedeute- 
N ten Reifen, ‚ in denen man kaum einige der Reihe nach 
ma geordnete Pünktchen entdekkt; auch sieht man, doch 
% nur mit 'Hülfe des Glases, einige zerstreute Pünktchen; 
| "besonders in der Nähe des Außsenrands und der Spitze; 
0 sonst fehlen die Punktreihen und Punkte, die man a 
"Nasicornis jedesmal mit bloßem Auge wahraimmt. 


214 ‚Portugiesische Käfer; ‚Geotrupes, 
„Die, bei den Käfern dieser Gattung sehr, „gewöhnliche 
_ „Bunktreihe neben der Naht hat Grapusjebenfalls. Die 
Farbe, des Küfers ist oberhalb,und an, den Beinen, pech- 
schwarz, an der Unterseite, und ‚den ‚Schenkeln, braun- 
©. 1#0£h. ——Eine.der kleinen, Abändtung des Ma sicormis, 
1 dem Si. Ariey Jabl.,, entsprechende Abazt findet sich 
597 „Auch beim Grypusı, Das Kopfhorn ist kaum. von der 9 
‚Länge des Kopfs, aufreght;..an dem Halsschilde. ist die 


vopdeae Mitie Aachagshölt, „sie, Aushöhlung.git ei- 
nem stumpfen Rande umgeben, ‚der aben in ‚einem fe 
chen Bogen vorragt, 
2. @. Sülenus Fab. st. 


3: G. punc#atus Pab; wi Ai BER N 


| "Eigentlich sind nur zwei Individuen ua und 
x beide waren M onodon Fab, 5; der aver. er" Abän- 


Arm ist, ” / u 
yun, Don Fab. IL. 160. gen, ie a Be 
% M, ausidentalis. Fab. 195 .. | 


Nicht sehr häufig in Fichtenholzungen. ander iin. 
ken Seite des, Tiejo, im Anfange des Sommers. Die 
Weibchen, mit einem kleinen vierblättrigen verkehrt ei- 

‚ förmigen Knopfe am Fühlhorne, sind ‚äußerst ‚selten. 
Die Härchen, welche die Striemen bilden sind bei, ihnen 
‚ yıel weißer, und. die Vorderschienen , die any Männ- 
„eben etwas länger; schmaler und am Außensande bis 
auf ein unfern des Kniees stehendes stumpfes. Zähnchen 
und den Zahn der Spitze selbst, ganzrandig sind, sind 
breiter und mit drei spitzigen Zähnen versehn, auch die 


— 


N; 


Pönisch fer: Melon u | 


© Mitielschiene hat am weiblichen Käfer einige Außen- 
am Bee \ | 
‚At E22 vi llösa Fab. 2. b 
sh Zaf "Auch bei dieser Art findet derselbe GeschlechtsUn- 
.: terschied ‚Statt; wie bei M. occidtntalis, nür dass 
oe ndie;Zähne des Weibehens stumpfer sind, Gleiche Be- 
\ © wandniss: hät essmit M. pilosa. Das Weibchen der 

M. villesa wird unter dem Namen M. kirsuta von 

“. „einigen en als as Artunterschieden. 

' Bei Coimbra, | 
«#3, M. papposa Nobis, 

"©. Nigricans supya convexa; Thorax hirkur utrinque votunda- 
BE RR pectus lanatum ; abdomen utrinque albomaculatum ; ti- 
0 bide anticae exterius bidentatae 

mas; capitulum antennarum heptaphyllum brunneum tho- 
„ine vace longius KR 
femina; capitulum parvum obovatuhı hexaphylium 

varietas ı tola pube adpyessa grisea teıta 

FHdır, 2 tola castanca. | 

. Diese durch die Fühlhörner des Männchens, die 
+... ‚eben: das Verhältniss zum Körper ud die Bildung haben, 
„nr wierdn-M. Fullo, vor den ihr'hächst verwandten aus- 
gezeichnete Art ist im März und Aprill häufig in Fich- 
».,. ‚tenholzungen und Heiden an der linken Seite des Tejoy 
‘wo sie über der Erde umherschnürtt, 

‚ Auf’ den ersten Anblikk glaubt man eine M.'pilo- 
| 'sa zw schil, noch ähnlicher ist aber in der Größ® und 
0 ‚Gestalt. die. M. Hippocastani, Gewöhnlich ist der 
‚Käfer schwärzlich mit greisen Anliegenden Schupp&nhär- 


[ 


-- 


r 


216 Portugiesische-Räfer!' Melolontha: 


ar ‚chen wie mit. einem Schimmel bestreutz das’ Fühlhorn- | 


stiel des Manns ist schwarz, der lange ‚Knopf braun; 
beim Weibe ist das Knöpfchen schwarz, der Stiel'braun. 


». Auf. der‘ Stirn--steht ein Schopf ‘grauer Wollhare; die 


Oberseite.des Halsschilds ist mit aufrechten langen grauen 


Haren bestreut, der Rükkenschild’ ist nicht von 'anlie- 


„genden langen Haren weiß, wieram Pilosavund Yil- 


losa; sondern wie die Oberfläche der Flügeldekken mit 
Schuppenhärchen »greisbestaubt.. Die; Unterseite des 
Halsschilds, die vier vordern Schenkel ‚und besonders 
die Brust sind von sehr langen ‘grauen etwas glänzenden - 


‚Wollharen rauh. Die Seiten der ‚Brust unter den Haren 


‚sind weiß, Der Bauch und After ist mit: Schuppenhär- 


chen greis bestaubt, jeder Bauchring hat an der Seite 
einen ven dichtern Schuppenhärchen gebildeten weißen 
dreiekkigeu Flekk. Die Afterdekke ist ein 'gleichseiti- 
ges. DreiEkk. Die Beine sind schwärzlich, “mit Haren 
bestreut; die Vorderschienen haben: bei beiden Geschlech- 
tern am Außenrande zwei Zähne: Einen langen schrä- 


gen der Spitze und einen kleinern’unfern’ desselben; nur 


‘ sind die Schienen kürzer, breiter und stärker gezahnt 


am Weibchen. Am Männchen ist der Vorderkopf’ober- 


... wärts tief ausgehölt, indem der Rand hoch aufgewor- 


fen ist, und ist von jeder Seite nach vorn zugerundet, 


vorn gerade; amı Weibchen ist er breiter, fach und nur 


‚der Vorderrand etwas aufgebogen. Eine QuerErhöhung 


begrenzt bei beiden vorn die Stirn.‘ Das Wurzelglied 
des Fühlhorns hat hinterwärts einen greisen Bart. An 
Mäanchen ragt. das.dritte. Glied einwärts -zahnartig. vor; 


” 


| Portugiesische Käfer: Melolonth.. 21 


"nr «der Blätterknopf‘ ist gewöhnlich länger als der Halsschild, 


u vonder Mitten nach aufsen gekrümmt, und besteht 


> "aus sieben Blättern. Bei einigen Individuen ist derKnopf - 


i 
-i177 
4313 


» 


‚beträchtlich kleiner und schwärzbraun, bei: ihnen sind 
die Vorderschienen breiter ‘und stärker gezähnt, und 


i ‚der Knopf flacher ausgehöhlt; man möchte sie für Zwit- 


ter halten; selbst in der Farbe des Fühlboras ER sie 


dem Weibchen ähnlich, an dem der kleine Knopf aus 


sechs sehr schmalen Blättchen besteht *). _DerHalsschild 


ist oben rundlich gewölbt, mit einer beim Weibe ‚schär- 


u Der ‚ausgedrükkten mittlern Kine und mit einem glatten 
‚Seitenpunkte; der Seitenrand des Halsschilds. macht bei- 


nahe eine Bogenlinie, doch ist sie in der Mitte stuinpf- 


ekkig. Auf den Flüggdekken die gewöhnlichen drei 
wenig a ausgedrükkten Linien. | 


. 


Die Weibchen sind etwas länger, nach hinten stär- 


ker, ‚dunkelbraun, graubestaubt, nur der Bauch und 


A Fühlhornknopf ist kchwässlich, der After ist spitz. Sie 


“der Erde sitzen. 


sind aussererdentlich wenig vorgekommen, so wie über- 
haupt bei den großen Arten von Laubkäfern die Weib- 
chen unverhältnissmäßig selten getroffen werden. Diefs 
aber hat darin seinen -Grund, dass Männchen: umher- 
schwärmen, während ‚die Weibchen in Löchern unter 
- Abändrungen des Männchens sind: mit mehr: oder 


weniger Beimischung von Braun, und mit einem dich- 
Nut 


») Es gibt alse in Ken Gattung ähnliche Veberssogn 


der männlichen in die weibliche Bildung, wie bei 
 Geotrupes, Copris, DRITT 


arg FREIE 'Melolontli. 


ten Uebernuge vöh Schuppenhärchen, wodurch der gar- 
0. ge Käfer oberivätts aschigrau erscheint. DasIndividuum 
Bieter Art gehört za den ebefi angeführten Zwitterstük- 
+ ken, sowie einandres, Abesgu: hihi Hi ae ie 
ehe Beimischung deigtziierdon Hay 9 


ug > M. aestiva Olin. Ent, 2. 37.1 .. Mm. Vmktutets 
Herbst. N. $. d. Köf 3. tab. 23. Kt Io. Br? 
Kommt in einer Menge von Spielarten 2 Die 
dunkle Mittelstrieme des Halsschilds pflegt sich z zu ver- 
breiten und oft ist der gänze Halsschild dunkelbräunlich, 
an den Seiten etwasbleichgeflekkt; oft ist der Halsschild 
von der Farbe der Flügeldekken und an diesen ist die 
Naht nicht dunkler; selten sind Kopf, Halsschild und 
Naht dunkelschwarz, Ein Individuum ist ganz schwarz, 
‚und Eins, das bei Coimbra auf dem Wasser Schwim- 
mend gefunden wurde, hat einen sonderbär wie Email 
röthlichgreis gefarbten Kopf hen Halsschild. "mit dünkler 


 Mittelstrieme, 


& Zei 
5. M. atra Fab. ı9. FEERRE 
Einmal in Algarvien. | 


#6, M. löngitarsis Nobis. Ei RitoK ERA 
Oonvexa nigra lucida subtus schtelluigne vufopilosa; cly- 
peus rotundatus, antennae rufae; tarsi veliquim pedem ae- > 
quantes, 
Won dieser erst iM Jahre 1802 von Sieber in der 
Nähe von Lissabon gefundnen Art habe ich sechs Männ- 
chen, nach den Fühlhörnern zu urtheilen, aber kein 


2 Weibchen vor mir. Ob M. oblonga Oliv. Ent. 2. 40. 


„u, 134,diese, Art. ist, kann man,nicht.mit Sihöghe bestim- 
 “nälg an Agchistes, ‚nicht wahrscheinlich. eH 

ih ....1$ie.ist yon. der Größse der M. Erischii allein et» 
„.. was länglicher; sie,gehört aber.in ‚die Familie von M. 
1. asstivaDliv. M,otra F.\M.iaequinoctialis.u, ähnl. 
. ‚.Die-glinzend, glatte Oberftche;. die, langen hellblonden 
u... Hang,der Unterseite, und des Rükkenschilds, die langen 
‚Füfse, und der schmale kreisförmige Vorderkopf.zeich- 

.. ‚men ‚sie aus, Sie ist oben rundgewölbt, schwarz, bei 
...,.„Einigen mit einer Mischung von Braun auf den. Rlügel- 
..dekken; ‚Der Vorderkopf bildet dieHälfte-einesEirunds, 
der Rand ist aufgebogen ‚,die Oberfläche fach behl, hin- 
terwärtsso wie die vorn sanft abgesetzte Stirn grobpunktirt, 

e Die, Fühlhörner rostrothi; ‚der ‚Knepf.so lang wie der 
Kopf, etwas auswärts gekrümmt, . siebenblättrig: Der 
 sanfpgewölbte Halsschild ist etwas-kurz , geglättet, glän- 

 .. ‚zend, ‚der.Hinterrand zu beiden Seiten leicht geschwun- 
gen; der Seitenrand zugerundet ;.dech nach dent Kopfe 
‚einwärts gehend; an der Seite scheinen zwei sehr flache 
Eindrükke und der Hinterrand an der Seitenbucht- etwas 
abhängig zu sein; diefs unterscheidet man aber 'nüir darch 
‚die-Brechung des Lichts; ‚die Untetseite des Halsschilds 

ist mit ziemlich langen furhsgelblichen Haren Besetzt, 

die unter dem Seiten- und Hinterrande hervorragen ; die 
‚Hare unter der Mitte des Hinterrands sind am längsten 

} und bedekken den Rükkenschild und seine Gegend. Die 
Flügeldekken sind sehr glänzend, mit feinen Pünktchen 
bestreut, schr fein und undeutlich gereift; neben der 
‚Naht eine Furche, Der Außenränd mit steifen Hafen 


(220 _ Portogiesische Kafer: Melölsnibk. 


ee ‘Die Unterseite mit füchigelben ölligen 
Haren besetzt, auf der Brust am dichtesten;‘ der glän- 
> © zende Unterleib ist nach hinten nur einzeln behart; die 
" Afterdekke ist verhältnissmäßsig klein und fast rund, der 
vorletzte Bauchring ist bleichgerandet. Die Beine sind 
rei "pechfarbig, ‚ die Füfßse pechbraun, diese besonders an 
den hintern Beinen’so ing, wie Schenkel und Schiene 
zusaminengenommen, indem die dünnen Fußglieder sehr 
in die Länge gezogen’sind; die beiden Klauen sid ge- 
spalten; die Vorderschienen sind nach unten zu etwas 


breiter und aufserhalb mit drei PER besetzt, 
wovon der obere klein ist. 3 
7. M. errans Fab. 4. | Dan sch itie Ka. | 
“;° Man sehe wegen der vielen Abändhäiige dieser 
> Art Oliv. Ent. 2.67.58. Unter den in Pörtugall gefund- 
| nen’ waren fastalle, ‘wie die dort von mir angeführte 
" 4te Abändrung. Nur Ein Individuum ist am Kopfe und 
 "Halsschilde bräunlich metallisch; die Seiten des Hals- 
‚schilds bleichgelb, die Flügeldekken braunroth hinter- 
"wärts schwärzlich. | Ä 
8. M. brunnta Fab. 34. 
Der Eine Käfer, ein Weibchen, ist der deutschen 
M.brunnea völlig ährlich, nur etwas dunklers der 
‘andre, ebenfalls weiblichen Geschlechts, hat einen merk- 
lich kürzern Hinferleib und ist ganz schwarz, nur die 
Beine sind dunkelbraun und die Fühlkörner rothgelb. 
Man könnte ihn auf den ersten Anblikk mit M. varia- 
bilis verwechseln. = 


tg. M. strigosa Nobis. 


\ 


Portügiesische Käfer: .Melolontha. Bi; ot 


Onalis, konvexa nigricans , undique ‚cinereopilosa, elylra li- 


eis, nudiusculis, clypeus truncatus veflexus. 
 varietas: elytra magis minusve vufescunt. ' 


ER Sie gehört zu den kleinsten ‚Arten, denn gewöhn- 


| lich ist sie kleiner als M. variabilis, deren Gestalt 


0 n 


‚sie hat, d. h. sie ist ziemlich eirund, oberwärts rund- 
lichgewölbt. Ihre Grundfarbe ist ein glänzendes Schwarz, 
das aber durch die grauen, auf dem Halsschilde aufrech- 
ten, auf den Flügeldekken mehr nach hinten zu anlie- 
genden Hare ganz verstekkt wird, so dass der Käfer 
grau aussicht; auf den Flügeldekken sind einige facher- 
"höhte Längslinien durch den Mangel dieser Hare bemerk- 

dich. Zuweilen sind diese Flügeldekken bis an die Wur- 


zel, zuweilen nur hinterwärts braunröthlich, ‘Unter 


5 der Mitte des Halsschildhinterrands ragen weifsliche Ha- 


TR. hervor und bedekken die Wurzel des Rükkenschilds. 


een ‚Oberfläche des Käfers ist mit starken Punkten 


er besäct, die auf den Dekkschilden fast Querrunzelchen 


‚bilden., Der, Vorderkopf. ist vorn quer abgeschnitten, 
die; Seiten vom Auge an schräg zu ihın hinlaufend; der 
Rand ringsum stark in. die Höhe gebogen, der Vorder- 
‚rand aber etwas höher, besonders in der Mitte, wo bei 
‚einigen eine scharfe Kiellinie von der Stirn an in ihn 
fortsetzt. Die Seitenränder wölben sich unweit der Au- 
gen etwas und vor diesen verbindet sie eine. kleine ser- 
‚höhte Schräglinie mit der Stirn jeder Seite. Die.schwar- 
zen neungliedrigen Fühlhörner haben einen dreiblättrigen 


eiförmigen Knopf. Der in der Mitte höhergewölbte 


„nach allen Seiten abfallende Halsschild hat zugerundete 


eno Portugiesische Käfer: Melolontha‘ 


\ binden wäre vor dem open Hiitöreinkiehiähe gi 
tete Seiten. : Die Vorderschieneii haben drei’ äußere Sei- 
tenzähne; die beiden’ Klauch sind einander gleich und 

inerkwürdig gebildee: eine längliche Platte mit häutigem 

re" Untetrande; ai der oberen Spitze mit einer nibder warte 
\ ‚gerichteten Klaue 
Bei eitiigen Stükken sind die Hare < Folge ange: 
flogen; wahrscheinlich voii Blürienstaub, 
UmLissabon. vn RER 
*%j0., Mi hirtule Nähe. | | FR 
Depressiüscula hirta nigra nitida ; elypeus Yohundadus, tho- 
vax. suborbiculatus; elitra glandicoloria ; OR omni’ Ni- - 
prä: 
warietas: coleopira interibie latius nigra. 
varietas: coleoptra tota nigricanti. | IR 
$o ähnlich auch dieser kleine Laubkäfer der M. 
“/yuricohe in der Färbung ist, so kann man shit doch 


hicht zu ihrer Fainilie rechnen; er hat mehr den Bau ei- 
ner Trichius, besonders von der Abtheilung; wohin 
Mer Ursus u. sh, gehören. Er ist oben etwas fach 
tindVdie Dekkschilde lassen atıßer der Afterdekke noch 
den vorletzten Rükkehring entblöfst: In der Größe 
weichen selbst die gröfsesten Stükke der H. argenfea. 
Die Oberääche ist glänzend; ünd mit Ptinkteii bestreut, 
die auf den Flügeldekken beinahe Reihen bilden. Sie ist 
‚überall mit auffechten Haten besetzt, aber nicht bedekkt, 
die auf der Oberseite fast alle schwarz, ai der Unter- 


nn un 


ul u de 


seite ünd an den Beifien greis; ari der Aftergegend aber 
> wieder schwärz sind. Der ganize Käfer, selbst die Füß- 


fi '. - DEN \ 


Portugissische Käfer: Melolontha.' 223: 
‚glieder vind-Fühlhörner, sind schwatz, nur die Flügcl- 
 dekkem sind: eichelbraun; die innerste Naht, der Außen- 
"saum und selbst der Würzelrand schwarz, der Außen- 
sand: länger. und. breiten, zuletzt di ganze Flüg geldekke, 
schwarz, nur nach, der Naht: u it einer bräunlichen 
Mischung. Bei einem einzigen. Stukke unfer einer gro- 
Gen Anzahl war nur der äußerste. und innerste Randder 
" Flügeldckke schwarz. Der: Spitzenyand ist mit sehr kur- 
«zen Härchen gefranzt; neben.der Naht ein vertiefter 
Strei; Der: Kopfrand ist beinahe völlig halbkreisformig 
ünd-aufgebögen, Der Halsschild ist fast scheibenförmig, 
doch. etwas breiter als, lang, vorn. gerade abgeschnitten. 
Der. After ist hinter den Eliigeldekken fast senkrecht ab- 
hängig, spitzdreiekkig, am Ende. zugerundets. die ‚Af- 
‘ terdekke von. verkürzter: Eiforin. Die. Vorderschienen 
haben am Aufsenrande einen langen herabhanigenden 
- Rpitzenzahn und, datüber- ein stumpfes Zähnchen; die 
töthlichen Klauen. sind, zweifach, einander gleich ünd 
‚am-Ende zweispitzig. | 
Ein Individuum hat an dein auscheähen Vorder 
rande des Kopfs in der Mitte zwei. wenig. merkliche ab-- 
- geründete, Zähncheni. 
Er M: vallosula Nobis: 
Depressa hirsuta nigra; clypeus truncatüs, ihokay FRE 
biculatus ‚ elytra pallide glandicoloria ‚nigromärginatd; aRus 
| infra. atrobar balus. 
* ER Der vorhergehenden Art so ähnlich, 4 ‚sie, von 
uns Kae damit. verwechscit und. auch unter dem ‚Namen 
"Mohirtwlo sit ihr, verschikkt ist, Einige. ‚ständhafte 


224 Portugiesisdle Käfer: Melokomihikt. 


Unterschiede ‚aber machen ihre Unterscheidung: noth- 
wendig. Sie zeichnet sich gleich auf den ersten. Blikk 
von ihr durch die hellere braungelbe Farbe ‚der Flügel- 

ML - dekken, durch den schmal schwarzen Aufsenrand der- 
selben, der sich nur am Schulterwinkel etwas. erweitert, 

“während die Naht nur am Schnitte geschwärzt ist, und 

durch die langen steifen greisen Hare, die: unter dem _ 

Aufsenrande und ganz besonders unter der ‚Spitze ider - 

*  Dekkschilde vorragen, 'wo sie den ganzen vorletzten 

Rükkenring bedekken, und durch die eben so‘ langen 
schwärzlichen Hare aus, welche die Afterdekke besetzen. 
Der Käfer ist überhaupt langhariger, als M. hirtwla, 
die Hare des Kopfs und des vordern Halsschilds‘ sind 
schwarz, die des hintern gröfßsern Theils, so Wie der 

Sg Flügeldekken, der Brust, des Bauchs und der Beine greis, 
Der Vorderkopf ragt etwas mehr vor, ist vorn abge- 

schnitten, kaum eingedrükkt, mit zuigierlindigtene Seiten- 

“winkeln; der Rand der Flügeldekken, auch der hintere 
 Innenrand ist gewimpert. Das Uebrige har sie mit'der 

vorhergehenden Art gemein. | ; 

*j2. M. v»ilosula Nobis. 

Oblongiuscula nigra nitida atyohirta, clypeus. denticulo me- 
die, thorax suborbiculatus, elytra glandicoloria margine om-* 
ni nigro. B: 
 Varietas:elytrovum basis lite nigrüat: y ä 
Auf den ersten Anblikk ist diese Art wieder der M. 
hirtula so ähnlich, dass man sie, die freilich stets um 
die Hälfte kleiner, also in dieser Gattung die kleinste , 
Be europäische Art ist, für bloße Abändrung derselben hal- 


a 


0 ‚Portugiesische Käfer: Melolönthh. 22% 
h SiaR ten möchte. IhreUnserschiede Sindaber roch deitlicher, 
e- Sie ist mehr länglich, ‚schmaler und daher mehr wälzen-. 

| orderkopfi ist vorn nach der Qüere gehend, 

‘ Beeren. inkel gerundet; in etwas eingetieften Mitte 

ein $ e "Zahn her, . Die Hate des Käfers 

002 sind schwarz, und daher scheint der After noch weniger 
E » ‚behart,- -als-anM. hirtula. 'Die piiiketdekken sind so 
- dunkel eichelbraun, wie an M. hirtula, die ganze 
Y- " Nahtstrieme, welche ur den däheben laufenden Siteif 
; bezeichnet wird, ist schwarz; bei den meisten VkKen 


ist das Schwarze des Aufsenrands bfeiter als die Näht- 
"'sbieihe, ind beiswißiiigen ist die Wurzeigegend sch: wärze ; 


lich. Imiljebrigen passt die beschreibung der Hirtula 
auf diese kleiie ta ee 


0 Alle® drei ‚Arten sind im Lissabon Einheiklih, 
ap A pilosula ist die setenste vonihnen, '° "® 
ie m. ER: Fab:. 9° ’ 
’ Um Coitibra zwei Abindrungen: die Eine nit 
sehr schmaler mittlerer Querbinde der Dekkschilde, die 
‚ande öline Spur derselben. . 
i 14 ML Pruticola Fab. 94. | 
j Ist höchst wahrscheinlich mir Abändrüng von der 
2 vorhergehenden Art, Die wenigen aus Portugall Bebräkh: . 
ad ten Stiikke gehören zu der Abändrung, die Fabricius 
° für die Männchen hält, Herbst's M. campestris, 
a 15. M. Floricola Fab. 91, | 
Eine der vorhergehenden Art sebr ähnliche aher 
dennoch verschiedne Art, Sie ist ‚schmaler, fest ganz 


bi,.nur an der Unterseite stehn einige Hare, und 
iger Magae. U. Bi, N au. 


- 
’ | 


x | u Be. » ee = 
"226 _Portugiesische Käfer: Melolontha. 
am Rükkenrande des Unterleibs stehn greise Harbüschel 
unter den Flügeldekken vor, und der vorletzte;Rükken> 


| 

| 

| 
ring unterhalb. des Spitzenrands der Dekkschilde. ist mit 


greisen Haren belegt. Die Farbe des Körpers ist dunkel- 
grün, die jr Rpehken. br uner „als an Fruti- 
sale... <a BEN CR. ONE TERN) 


Auf Sand in der Gegend. von nen ‚rsurad 
IX. HoPLıa Nobis, r 
Antennae sub wi nm nalen vormar den . 4 


ticulo basali nudiusculo; capitulo triphyllo., 1... 50. 


A; 


Clypeus indistindus transuersüs: e 

‘ Mandibula abscondita cornea, apice,incurva, ’ inferis mehi- 
branaces, dente molari leviusculo: _ r ah! 

Maxilla cornes apice interno multidentato. ’ 2° 

Palpi antici posticis duplo longieres crassiores: as Fr iculs 
gquarto antecedentibus dwobus a ‚duplo- 


gut crassiore; incvassato acumin 
Ti ibiae anticae malleolo nel posteriores spinulis apicalibus x 
breuissimis: Bed ER ENN 
Tarsi omnes quinque articulati : unguiculis quatuor anterio- 
yibus geminis: interiori minuto; unguiculis' yedum 
posticorum solitariis. FEIOER 
> sColeoptr& abbreviata lateribus inflexo - marginala,; anum 


declivem non tegentia. 


Ich rechne zu dieser neuen Gattung alle die der 
Melolontha argentea ähnlichen Arten von ”.. 


’ 5 - er 


"Portugiesische Käfer : Hoplia. ‚227 


'lontha, die einen ‚oben platten, allenthalben, FRE 
ärts mit kleinen, oft schimmernden Schüppchen 
mehr ‚oder . weniger bedekkten Leib und abgekürzte 

Dekkschilde haben welche den Hintertheil des vorletzten Rük- 

3 =. Afterdekke unbe- 


kenrings und die cht herabh 
| Der lassen und in den angegebnen Kennzeichen tüberein- 
"kommen. " Von’diesen istdie einfache Klaue derHin- 
+terfüfse das am meisten in die Augen fallende; an den vier 
Slide Füfsen hat die größsere'Klaue noch eine zweite Klaue 
neben sich. . Die Melolontha Ursus Fab. M. Lynx 

. Fab. ‚M. erassipes Fab. und Trichiws lineatus Fab. 
kommen N zwar. mitihnen überein, allein ich habe schon 
im zweiten > von Oliv. Entom. gezeist, dass diese in 
Ansehung der} fendeheike nicht mit ihnen verbunden bleiben 
dürfen, sondern darin mit Trichius und Cetonia über- 
einstimmen; ug sie unterscheiden sich auch noch durch den 
länglichen schmalen: Vorderkopf, der bei Zoplia sehr kurz 
‚und breit ist, durch das nicht verdikkte Endglied der Vor- 
_ derfressfpitzen, das man ‘ohne Zergliederung des Mtndes 
race wahrnehmen kann, und durch das mit langen Ha- 
ren gebartete Wurzelglied der Fühlhörner, das an den Ho- 
plien fast nakkt ist. — Die Kinnbakke hat einen ‚stoßen auf 
der innern Fläche ausgehöblten und nur durch starke Ver- 
größserung undeutlich gerieften Bakkenzahn an der Wurzel, 
die Spitze ist cin starker einwärts gebogner horniger Zahn, 
-uhd zwischen seinem hintern T heile und dem vordern des 
‚Bakkenzahns ist eine muschelförmige steife Haut ausgespannt. 
Diese Kinnbakke und die hernige am schrägen innern Spit- 
ig vielzahnige, Kinnlade lassen schliefsen, dass die Kä- | 
Pa 


1 


r r E a 5 vn ; 7 
fer dieser Gattung, wenn nicht Blätter, doch Blumentheile _ 
der Pflanzen zerkauen, und, nicht wie die Cetonien und 
Trichien blofs saftige Nahrung und Blumenstaub auflek- 


- 


2 
2 


“75 Portugiesische Käfer: Hoplia. 


ken. ci nie Gatfüng Bi m hier weg. Im 


Körperbaue sind sie den Trichien schr ähnlich. Folgende 


‚Arten sind mir vorgekommen: M. argentea, M.squo- 
n050, M. pulverulenia Fabr., N M. farinosa Fabr., M. _ 
pulverulenta Oliv. „ welche wir Hoplia lepidota nen- 7 
nen, "m. dubia Rossi., M . duodesimpunctata QOliv. und : 


M._ minuta Pa; s dieer in der Faun. . Germ. 28. tab. 20 


M. pulverule nta ‚nennt. . Wahrscheivlich gehörten M. 
floralis Oliv. M, sibirica Oliv.yund M. bilineata Fab. 
wohl gewiss hierher, 5 nee 

Der Gattungsname 4 oplia ist von n dein, Aus unge 


spaltne Klaue, hergeleitet. 


1. H. aulica nob. Melolontha yegia Kalr. 102. 
a Diese Art ist im Alentejo vom Dr. Langsdorf ge- 
_funden. Man vergleiche die Beschreibung in Olivier 
Entom. Uebers. II. 89. 88. Von den fünf Stükken, die 
ich/vor mir habe, ist keins so hochgelb, wie Linneden 
Scarabeus aulicus beschreibt, » Eins ist oberhaib 
zeisiggelb, die übrigen sind schwefelgelb tınd Eins der- 
selben auf dem Halsschilde und denE lügeldekken stellen- 


weise abgericben, dass die kastanienbraune Grundfarbe 


der Flügeldekken auf der Schulter durchscheint. Die 
Silberschuppen der Unterseite haben einen nicht so grüs“ 


nen, sondern mehr’ milchfarbigen Opalschimmmers die — 3 


Hinterschenkel und ihre Schienen sind verhä lei: swäßig 


noch Einmal so dikk alsan MM. squamosa, Die Grund. 


/ 


- * 2 \ [ 
ar na a en Pe a nn a a ml in nl a U in . 


Portugiesische Käfer: Hoplia. i 229 


farbe der mit den reichen Schuppen belegten Beine ist - 
'an- einigen bräunlichroth , ‚an andern schwarzbraun mit 
Y Braunrothen Enden, an REN schwärzlich; die dreizäh- 
nigen Vorderschienen und der schwärzliche Kopf unter- 
Er scheiden diese Art sehr gut, auch sind an keiner Art die 
beiden SpitzenEkken der Hinterschienen so stark ein- 
wärts verlängert. RN 
Sollte Melolontha yingarntsis Fabr. Syst. 
Eleuth. II. 178. 101 eine Abändrung dieses Käfers sein, da 
an dem Fabricischen und an dem von Olivier abgebilde- 
ten Exemplare ihrer Mel. vegia der Anfang zwei verrieb- 
ner Halsschildlinien schon sichtbar war, vgl.Oliv.a.a.O. 
- 2. HA. pulverulenta nob. Melolontha pulverulenta 
“Fab, 105. Mel, argentea Oliv. Uebers. IL, 92. 91. 
PTR > Die meisten in Portugall gefundnen Individuen sind 
u ‚schwärzlich, oft ohne die blaulichen Sch üspeherr; nur 
die vordern Fressfpitzen sind braunroth, doch kommen 
“auch Abändrungen mit dunkelbraunen Flügeldekken vor. 
Auch in Portugall haben sich einige Stükke gefun- 
den, die man im ersten Anblikke wegen ihrer etwas be- 
trächtlichern Größe ‚„ ihres etwas längern Körpers, und 
wegen der in gewisser Richtung schön seladongrün schin- 
"mernden Schüppchen des Halsschilds für eine besondre 
Art halten möchte, deren übrige Unterschiede ich aber 
nicht ausfindig machen kann, Sie haben braunrothe 
Beine er schmalern und kürzern Hinterschienen;. al- 
‚dein ich bdbe ein in Deutschland 'gefandues Individuum 
. vor mir, das darin übereinkommt, und im Uebrigen 


ganz den Bau von der gewöhnlichen Pulverulenta 


ER 
s 


- - u 


’ 


230 Portngiesische Käfer: Hoplia. 


2 hat, und ein andres Biere mit scheiden Beinen. Es 
ist nicht unwahrscheinlich, dass diese längern Stükke - 
die Weibchen sind. Eine Abändrung derselben war fast 
ganz von Schuppen auf der Oberseite entblößt, die Flü- 
geldekken schwarz, die Beine dunkelbraun, an der 
Spitze röthlich; die Halsschildschuppen in gewisser Rich- 
tung nur sichtbar und braungelblich schimmernd, 

Ein in Algarbien gefundnes Individuum, das im 

Baue und in der Größe mit ‚den eben erwähnten über 

einstimmt, oberwärts 'abgerichent ist, kastanienrothe 
Flügeldexken und Beine hat, Jrterscheittet sich durch 
‘den ungezahnten kaum oberflä: ich gekerbten Auich- | 
rand der Vorderschienen. 
Die Hinterklaue ist bei Z, sunHökate auf dem 
Rükken vor dem Ende gleichsam mit einer kleinem 


'Spitze verschn, die aber zuweilen sehr schwach er- 


a I= 


. scheint, 
X. TrıcHıus Fab. II. 150. genus 125. 
. Pi hemipterus Fab. 9. 
2. T. nobilis Fab. 2. be. Ye 
Im Junius selten auf den Blüthen von Thali ictrum 
Flavum auf dem hohen Grenzgebirge des nordlichen 
Portugalls bei Portela de Homiem. | 
XI. CETONIA Fab. II. 135. genus 126. 
ı. C. Morio Fab, 17 und Abändrung C. U TR 
ctata Fab. 20, R 
Die vielen in Portugall vorgekommnen Abändrun- 
gen dieser Art findet man in Oliv. Ent. Uebers. IL. 143. 
27 yerzeichnet. Die auffallendsten sind zwei Individuen, 


un 


| 


A Me 
_ Portugiessche Käfer: Getonia. . 231 


3% wovon das Eine fast die Größse der C. fastwosa hat, 
die bis’auf einzelne kaum zu entdekkende greise Spren- 
ikeln’ nakkt, oben schwarz y unterwärts schwarz ins Dun» 
kelblaue schimmernd sind. | 

2 C. Metallica Fab, 14. 
‚Die meisten in Portugal gefundnen Käfer sind auf 

"der Oberieite bronzefarbig mit einigen weißlichen Quer- 

| sprenkeln auf dem Hintertheile der Flügeldekken, auf 

u, der Unterseite ebenfalls bronzefarbig, zuweilen etwas 
kupferröthlich mit mehr oder weniger greisen Flekken 
und Sprenkeln. Bei Einem nur war die Oberseite mehr 
grünlich und ungeflekkt. | 

"3,6. aurata Fab. 9, 

'4. C. stictita Fab. ı02. 
er C. hirtella nob. C. hirta Fab, ı00. 
*s. C. femorata Nobis. 
BR Nigra grisechirta immaculata, thorax subcarinalus , rugu- 


0 Josus; Tibiae anticae bidentätae, femora Poster incrassala 
4 


. 


ovata, 
. Diese Art ist nur dreimal vorgekommen. Sie ist 
il ishenden beiden und der C. funesta Fab, ıoı 
ähnlich und von gleicher Gröfse mit ihnen, aber oben 
nicht völlig so platt. Die Grundfarbe ist schwarz, glän- 
'zend; der ganze Käfer ist ie gelbgreisen langen nach 
hinten gestrichnen Haren besetzt, die auf der Stirn, dem 
wi Halssehilde, dem Halse und der Brust am dichtesten 
\ Feb, auf den Flügeldekken aber nur sehr dünn und 
gleichsam reihenweise gesäet sind. Der vordere Kopf- 
and ist gerade. Der beinahe scheibenförmige unge- 


u 


232 - 7 Portugisiche tr! N 4“ = 


fekkte Halsschild hat, inne und in. der 
Mitte eine nicht völlig ausgehobne glatte Längslinie; Der, 
‚spitz dreiekkige Rukkenschild ‚ist. glatt, Die, unge- 
| fickkten Flügeldekken haben die gewöhnlichen undeutli- 
chen Linien, neben der Naht fach ‚gezogne. wankende 

| Streifen mit wutgriengten fischen Punkten, ‚und Riss- . 
i chen, die ınan besond rs neben dem „Außenrande, und 
_ vor der Spitze wahrıimınt „ wo.sie fast- in. Querrunzeln 
übergchn Die. Vordg rsehienen ‚haben. am. Re 
zwei gleiche starke Zähne, wovon der Eins die. aufsere 

du Spitze I bildet, C. funesta und C. hirtula hat deren 
Arei, C. stictica ebenfalls. zwei.. ‚Was aber unserer 
C. femoraia eigenthümlich ist, ‚sind ‚die verdikkten 
1. Hinterbeine. Die Schenkel nämlich kann länger als die 
Vorderschenkel aber sehr dikk, zusammengedrükkt fi- 
förmig ; oberhalb mehr gewölbt, gie Hinterschienen. 
sind so lang wie ihre Schenkel r nach der Spitze zu all 
. mälig.dikker, dort aber doch noch dünner als der Schen,, 3 

kel .. Die Beine sind gelbgreis behart, besonders lang 


.. . die Innenseite der Hinterschienen, Der Bauch ist unge- 
Bekkt ° 1%, ni 


n 


XL, TRrox Fab, Eleuth, I. 109, gen. ig _ 
. T. granulatus Fab,. h RENTE ER R . 


Mr L x 


Gewöhnlich aa so groß wie 7. sabulasus, 
doch ; ist er auch Einmal von dessen Größe vorgekom- 
men, Von Borstenbüscheln und Haren ist auf den Flü- 
‚geldeisken keine Spur vorhanden. Auf jeder stehn zchn 
dichtgedrängte Reihen glatter glänzender Beulen, die 

dicht hintereinander folgen » so das in Einer 


N = „> 
r\ « 


d Fi y i 
 Mentugleischeituer: Trowl 233 | 
3 Reihe wohl echezchn ten; ‚man. bedhacktet‘ Ydaie ‚die 
Einheit “Ansehung dee ‚Größe: ‚dieser Beulen abwech» 
„sein; doch. ist-diefs nicht -bei allen Individuen. gleich 
deutlich ; nur» die bein neben der Naht stehendeh sind 
nf ‚gleich und enthalten kleine, die ‚dritte größere, die 
- „u, vierte wieder kleinereBeulen u. s.’f. ‘Jede Reihe ist von 
- der andern durch einen ‚flachen wegen der Unebenheit 
des ‚Bodens sich'sanft windenden eingedrükkten Streif ge- 
ern trennt. “Die' Zwischenräume- zwischen . den Beulen sind 
ı glatt, zuweilen mit Koth bedekkt. . 
‘Im Februar an trokknen sonnigen Orten um Coim+- 
ie Zn auch in der Nähe von Lissabon. Vor Erscheinung 
. .des Fabricischen Spstem, Eleuth. wurde er unter dem Na- 
nat De Tyox. irn n« Sp, versobikkt. Fabricius 
Käfer ist -atıs der Barbarei, 
SRSehäbr. Käf. Preuss. T. arenasius Fab, 5. ° 
XII Lucanvs Fab. ‚Syst, Eleuth. 11.248. sen, 131, 
v. L. Barbarossa Fab. ı5, 

‚Dieser von Fabricius als nordafrikahlächen Insekt 
beschriebne Forstkäfer ist nır Einmal mitgebracht, wi 
erauf: der Stelle für eine Abändrung des L. Cervus 

- gehalten ist." Vielleicht ist er nicht selten im mittlern und. 
1 “ nördlichen Portugall, vielleicht aber kommit auch der 
gewöhnliche 2. Corvus dort vor, 

Fabricius vergleicht: ihn sehr passend mit seinem 
Dama, dem Linneischen Caps eolus. Sehr ähnlich 

Ri ist er auf den ersten Anblikk einem weiblichen L, Cer- 
0.945, nur dass der  Halsschild vorn breiter ist als hinten, 


$, Aa der. Seittnfand desselben, in der Mitte einen Ein- 


Tr 


. ’< vr. 
234 PortugiesischeiKufer: Lucanüs. 
drükk hat, dass der Kopf breiter und glatt ist, und das 
die Kinnbakken etwas länger sind als der Kopf, sichel- 
förmig’ gekrümmt, oben platt, am Innenrande in der 
Mitte mit einem spitzen Zühnchen verschn, mit einfa- | 
"eher Spitze, deren Oberseite der Länge nach flach aus- 
gehölt. Die Farbe ist wieam gemeinen Hirschforstkä- 
fer; in der Größe ist das Individuum, das ich vor mir 
habe, ansehnlicher als L. Ca preolus Lin. und gröfser 
und breiter als die kleine Abart des L, Cervus, der 
Fabricische Capreolus. Der Fühlhornknopf hat 
sechs Blätter; diefs’unterscheidet diesen Barbarossa 


in 


ee 


von allen mir bekannten Arten dieser Gattung. Die 
Vorderschienen sind-von vorn und hinten zusammenge- 
drükkt, nach unten breiter, am Aufsenrande mit drei 
Zihnen versehn, woyon der Eine unterhalb der Mitte, 


a u Ze 


die andern beiden hintereinander an der Spitze stehn. 
2. L. parallellepipedus Fab. 16, MIEFUR, # 
Ein Männchen, Be 


| xIv. TRoGosıTA Fab. Eleuth. I 130. gen, 28.: 
L. Tage er tisanicn Oliv. T, car aboides Fab. RB ‘1 
Im Junius im Zimmer in Coimbra und auch i in Al- 
garvien im Fluge gefangen. Man findet sie nur zu viel 
in Intektenkasten, we sie grofse Verwüstungen .anrich- 


ten, N 


XV. BupresTtiıs Fab. Eleuth, II. 186. gen. 128. 
u. B. Onopordinis Fab. 9ı. 
Einmal auf einer distelartigen Pflanze (wahrschein- 
lich Onopovrdon) unweit Villa - real in Algarvien im 


= 
ne Ds. 2 m" Eu 


ya - 

Portugiesisch Käfer: rs. | es 
si’falie gefgöden. Pc beschreibt sie aus dei Bar- 
barei. 

2, B. eylindrica Fab, uBn. 81. 
| Zweimal im Junius bei Tavira Secca in Algar- 
vien auf einer Winde. Bisher war nur die Levante als 
‘ihr Vaterland bekannt. 
3. B. discoidea Fab. 216. 165. 
Olivier fand diesen Käfer schon in der Provence. 

Er gehört zu den walzenförmigen Arten von dem An- 
sehn der B. taeni iata, ist aber nur drei Linien lang. 
Auf den geitreiften Flügeldekken sind gewöhnlich. nur 
einige Zwischenräume gelblichbleich, "doch nicht bis an 
die Wurzel und bis zur Spitze; auch pflegen diese blei- 
chen Striemen mehr oder weniger unterbrochen zu sein. 
Bei einigen sind nur einzelne gelbliche Flekke sichtbar. 
Der Halsschild ist glänzend bronzefarbig, hat eine mitt- 
lere Längsfurche, die sich hinten in eine Grube erwei- 
tert; zu jeder Sgjte derselben stehn zwei-Grübchen’schräg 
‘ hintereinander, die vordere innere ist flacher, 

#4. B/virgulata Nobis. 

Teres subaenta hirta languida; thorax canalicula simplii, 
‚elytra integerrima punciata siriata vittis abbreviatis niacu- 
lisque flavicantibus. s ) 

Diese nur Einmal gefundne Art ist der B. discoi- 
dea zum Verwechseln ähnlich, aber bei genanerer' Be- 
trachtung sehr von ihr verschieden. Sie ist von def Fa- 

 milie der walzenförmigen Arten mit ungezahnten- ganzen 

Flügeldekken‘, und nur drei Linien lang. Fast alle Ar- 

ten dieser Familie, wozu B.taeniata, B. orynlata, 


\ 


236 ; Portugiesische Käfer: Buprestis 


‚beiden Arten gehören, kommen außer der. RR - 


Punktreihen Habs die Dekkschilde runden sich hinten. 
» allmälıg zu und ihr hinterer Rand ist nur einer irken 


‚Vergrößerung sichtbar sögezähng., Te 


‚ein gelbes Längsflekkchen; der Zwischenraum. zwischen 


solches steht am Aufsenrande vor der Mitte. Diese gel- 


 ändrung unterworfen sein, wie an den ähnlichen Arten, 


B. Yulta Weis die vorhergehenden und die folgenden 


migen Gestalt, und dem mie dem Hinterleibe gleichbrei- 
ten, nach unten sich ohne "Rand. verlierenden, etwas 
dikken Halsschilde, noch darin überein, dass sie mit 
schr kurzen gleichsam abgeschornen Härchen besetzt 
sind, dass der Hinterrand des Halsschilds abgesetzt und 
fein gestrichelt ist, dass der Rükkenschild unsichtbar ist 
und dass die Flügeldekken- eine Menge regelmäfsiger 


‚Die Farbe des Käferchens ist ein beinahe glanzloses 
Bronze, das die weißlichen kurzen Härchen fast ganz 
verstekken; die Fiügeldekken sind’ braunschwärzlich; 
neben der Naht steht i in der Gegend des Rükkenschilds 


der zweiten und dritten Punktreihe ist auf der größsern 
hintern Hälfte gelb, doch nicht bis zur Spitze; ein gel- 


ber breiterer Fickk geht von der Schulter bis zur Flügel- 


dekke nach der Länge; wo. dieser aufhört, fängt aus- 


wärtseine gelbe Strieme an, -die aber die Spitze nicht 
erreicht; zwischen dieser und der innern Strieme sicht 


man einige halb verloschne gelbe Flekkchen; und Ein | 


ben Striemen und Flekkchen aber mögen wohl ‚der Ab- | 


um so mehr, da auf der Einen Flügeldekke die Zeich- 


nungen sckon etwas andeıs beschaffen.sind,“ als auf der 


- S 


z ex Porrgieische Kafer: Blöpreni uf 9 37 


ih RER, ‘Der Hälsschild A grob punktirt und hat’inder 
° ‚Mitte eine Rinne, die sich’aber hinten nicht erweitert; | 

©. die Seitengruben der B. discoidea fehlen ebenfalls 

und der Halsschild ist gröber is ü und nicht so ylatt 

ind ‚glänzend. | 
5 B: adspersulä Nobis: 
i Tıres subaenca hirta languida sublus iimerea , Thorax cand= 
liculatus antice gibbus; elytra byumnea lulto - adspersa. 

Auch diese Art gehört genau init den vorgebenden 
} “ beiden in dieselbe Familie und ist ebenfalls nur drei Li- 
" nien lang, aber schmaler als jene. Was sie mit diesen 
Arten gemein hat, berühre ich nicht, da das: Haupfsäch- 
‚ lichste davon schon in der Beschreibung der B, virgu- 
late angeführt ist. Mit dem unbewaffneten Auge ange- 
sehn, ist das Käferchen oben dunkelbraun; durch die 
"greisen Härchen gleichsam bestäubt; die Unterseite ist 
von den dicht anliegenden Schuppenhärchen hell aschs» 
„grau, amden Stellen, wo diese- abgerieben sind, -glän- 
3end metallisch. Auch die Grundfarbe des Kopfs und 
Halsschilds ist ınetallisch, allein wegen der dichten gio- 
ben Punkte des letztern, und wegen der grauen Härchen 
matt und braungrau.. Der Halsschild ist vorn nach der 
Quere wulstartig erhoben, aufder größern hintern Hälfte 
ki niedergedrükkt; auf der Mitte befindet‘ Sich eine.be- 
- trächtliche Längsrinne ; "die abgerundeten Hinterwinkel 
£ sind etwas aufgewerfen und innerhalb neben ; ihnen steht 
eine flache Grube, Die dunkelbraunen Flügeldekken 
sind mit einer Menge ohne Ordnung stehchder gelbex- 


>. Hekkchen besprengt, die aber wezen der Härchen und 


T > 1 


. * _ \ | E_ Ar 
238 # Portugiesischc Käfer: Buprestis, 6. 


\ 


Wegen: ihrer etwas er. ag Farbe nicht sehr ins Au- 

ge springen. Bei einigen sind sie deutlicher und. gleich- 

‚sam in drei Längsreiben g@Ördnet , bei andern fast ganz 
erloschen. N WERDE TEEN | 

In Algarvien bei Monchique auf: Mrrihenblüchen 

im Julius. Sie fliegt sehr ER 

-& Br paruula Fabri 216, 16. 

„Wieder eine Art aus der Familie der walzenförmi-. 

: gesund auch nicht gröfser, als die vorhergehenden, aber 


Lz 


breiter., Es sind nur zwei Individuen vorgekommen; 

auf der Oberseite ist die Grundfarbe ein schwärzliches 

Metall, auf der Unterseite etwas heller ; der ganze Käfer 

aber mit den in dieser Pamilie gewöhnlichen grauen Här- 

ws ‚chen besetzt, die an “ Brust und am Bauche einen‘ 
bi 


N aschgrauen Ueberzug en. Auf der Mitte des Hals- 
” k schilds steht eine einfache Längsrinne und zu jeder Seite 
R vor. dem .Hinterrande eir.e Vertiefung. 


SER fıP, Algarvien. Fabricius hatte seinen Käfer aus 
NordAfrika, | | 
- 4, B. flavoguttata nob. B. novemmaculala Fab, 
197: 65: 2 ne 
| Ich habe den RR ae Art öde müssen, 
weil die Linndische B. novemmaculata nach der von - 
Linne gegebnen Beschreibung, Fabricius und der übrigen 
‚Schriftsteller B. novemmaculats nicht sein kann. 
Denn niemals kommt diese mit vier, oder hur'überhaupt 
mit gelben Flekken auf den Bauchringen vor, Ich hege 
fast gar keinen Zweifelmehr, dass Linne’s Käfer eine 


Abändrung der B. Flavomuculata Fabr. ist. ‚Ich 7 


« 7 PN... / 22 
nz Portugiesische Käfer :: Buprestis. # 239 
or habe. mämlich-eine Abändrung vor mir, die auf dem 
1% BauchevierLängsreihen röthlicher Tüpfel hat; die 
ieh leicht-äuch gelb vorkotimen imö ' Das Vaterland 
kann uns (nicht befremden,;; das Flavomaculata in 
"Frankreich ist; und die B. macwlata, in derich nur , 
"eine Abändrung derselben sehe, ist selbst in: Algier: 
+»  AlleinnLinne hat diese Art noch Einmal beschrieben. Ich 
müsste mich'sehr irren, wenn seinZlater deima sti- 
v.:chom Syst.'Nat. 2. 656. 36 nicht eben jene Buprestis 
-tuMovemmaculata 662; 17 wäreiv tin bare: 
0... 00 Von’ den vielen Spielarten dieses Käfers;. zu denen 
‚nällerdings die mit vier'gelbeu Flekken’aufdemHalsschil- | 
Jin de gehört, und die in Rossi Faun. Etruse. ed.!Hellw. 1. h 
' Pag. 404 äufgezählt sind; sind.in Portugall fast alle vor- | 
‚gekommen, bis aufijene Abändrung mit vierflekkigem 
 Halsschilde. " Sie sind auf Prunus spinosa gefangen. 
#8, B. gibbicollis Nobis, : 0 » TR 


Elongaia aenea: subtomentosa, thorax ubrinque impressus 


medio gibbus; elytra integerrima rugulosa apice rotundato, 

v - Nur Ein Stükk, das Dr. Langdorff im Alentejo 

0: gefangen hat: Am ähnlichsten ist diese Art der Bi ela- 

‘ta Fabr. oder sinwata Creutzer. Sie ist aber etwas 
länglicher und größer, viertehalb Linien lang: Sie ge- | 

hört zu den schmalen Prachtkäfern: Die Farbe ‚des In- 

dividuums, das ich vor mir habe, ist eine ins. Kupfer 
"übergehende Metallfarbe 5;uder ganze Käfer ist aber glanz- | 

K | los, wie grau bestäubt, ‘welches theils von äufserst kur- 

zen And feinen, nur am Bauche zu unterscheidenden 

x, Härchen, theils von. den dichten auf den Flügeldekken 


040 3 ER ‚Käfer: Boprestid. Ä En 


: gleichsam NUR EN RT bildendeh Punkten SR = 
si rührt, \ womi anze Oberfläche !bedekktistioüFühl- 
hörten uhd 2. Farbeiides’Körpers,;! Die 

“ı «Stimm hatı eine‘flache mittlere Längirinne. iu Der. Hals- ; 
0 schild/hat geschwungne nach hinten zu schräg sichierhe- 
an \bende Seitenz'. die Mitte.der Rükkenseite wird durch 
zwei hintere schräg vom innen und hinten machläufsen 

= androrn gehende »Eindrükke hökkerförmig erhoben; 
y 2 stehn chen dem Seitenrande;- der 'Seiten- 

rand am Hinterwinkel: ist schmal abgesetzts.uder, Hinter= 

“ >pand tritt in der Micte-vor;dem Rülkenschilde nach hin= 
ten hervorund: dieser Vortritt: ist gerade abgeschnitten. 

Der: Rükkenschild bilder‘ ein spitzwirikliges DreiEkk mit 

a ‚Die Dekkschilde. werden hin- \ 
“ = ‚ter der Mitte: etwas br eite: 


und verschmalern. sich. ıdarın 
ey eur Spitze, Die Flügeldekken erscheinen .nux bei einer, 
„schr starken Wgpefoßserung sägerandig;. ihre ‚Spitze ist 
sowohl von außen als von der Naht: her. zugerundit, so 
) “dass die Dekkschilde hinten einen Ausschnitt bilden, 


ol: B, angustula Nobis: , Ä # 


= 3 Lincaris aenea s. cyanea S.. ‚obscura; frons‘ ini tho= 


R pn 


rwax iwansversim rugulosus plica: lateyalı Ka submargi- 
nali; antennae lineares - 3 Ri 
' war. supra obscura; subiss ana | 
"Be pavida Fabr« Ekulh. II. 213. 150? 
var. caput et thovax viridiaenea , elytra'cyaneas 
Ob B. pavida Fabr., die von Herbst's. DB, 
@avida Käf. IX, 363. 181 verschieden scheint, "bierber- 


0: gehört, lässt sich bei der zu kurzen Beschreibung un so 


Rs 


 . - Portugiesische Käfer: Buprestis. 241 


weniger sicher annehmen, da Fabricius das Vaterland 
seines ! % ‚ifers nicht angibt. Am nächsten ist die B. an- 


= gustuls, auch in der Gröfse, der 3. Ku iei 


-  Creutzer Ent. Vers, 122, 14. tab. 3. fig. 26 verwandt, und 


Pi nur nach genauer Vergleichung dav on zu unterscheiden, - 


7 besonders die Abändrungen, ' welche durch ihre bräun® 
lich metallische Farbe’der Hi iperici ähnlich sind. Die 
» Stirn zwischen den Augen ist etwas schmaler bei unsern 
Käferchen und die Rinne ist breiter, nicht ein einfacher < 
Streif wie an B. Hyperici. Der Halsschild. ist etwas . 
Kir länger; als an dieser, die überhaupt etwas breiter und 
kürzer ist, ai der sich die Seiten nach vorn tiefer.herab- 
‚senken; die erhöhte Linie neben dem Hintertheile des 
"Seitenrands ist an A ngusiulg deutlicher und schärfer: 
und zicht sich gewöhnlich bogig zum Seitenrande hin, 
an B. H y perich ist dieses Fältchen undeutlicher, und 


verliert sich nach vorn. 


P2 


” 


Länge nur drittehalb Linien, sehr schmal; ganz 
von dem Bau der B, viriais, biguttata, linesris 
u. ähnl: Die Farbe ist metallisch und ändert ab aus dem , 

‘Grünlichen, Tombakbraunen, Kupferfarbigen ins Blaue 

und Schwärzliche; “zuweilen ist der Käfer oben blau- 

\schwärzlich;; unten metallfarbig, zuweilen sind Kopf 

und Halsschild grünlich, Flügeldekken blau. Die Ober- 

| fläche ist mit Punkten dicht besetzt, die auf dem Kopfe | 
und den Flüigeldekken beinahe runzlige Züge bilden; die 

Oberfläche des Halsschilds ist mit dichten feinen Quer- 

runzeln überzogen, die äber nach vorn zu nicht so detıt- 

‚lich sind. Die Stien ist durch. eine flache breite Rinne 

ir ätge Bo, re 


i ü I 


ma) 


ı 


242, 


Portugieische Kufer: : Be 


. ar- 


Aschählee die metalifarbigen Fühlhörner sind fein ar 
gleichbreit oder nach außen sehr wenig breiter werdend. 
Der Halsschild hat auf der Mitte eine flache Längsver- | 
tiefung, die sich nach vorn verliert ; ein SchrägEindrukk 
steht zu jeder Seite in der Mitte und geht von vorn und 
unten herauf nach hinten und oben, wo er sich Bi 
lg verkert. Der Seitenrand des Halsschilds steigt von 
vorn und hinten schräg nach hinten in die Höhe, vorn 
ist.der Rand doppelt; beide Ränder nähern sich hinter, - 
der Mitte und setzen dann i in einen einzigen fort. Ne- 
ben dem hintern Theile des Seitenrands steht eine scharf 
erhöhte öfters Rach bogenförmwige Linie, die aus dem 
Hinterwinsel kommt und gewöhnlich dicht hinter dem 
SchrögEindrukke i in die Mitte des Seitenrands läuft, zu- 
weilen. hört sie aber an dem Eindrukke auf; neben: ihr 
ist am Hinterrande ein LängsEindrukk ; der Binterrand 
ist zu beiden Seiten und in der Mitte vor dem Rükken- 
schilde ausgeschweift ; die spitzen Hinterwinkel treten 
daher etwas naeh hinten vor. Der‘ Rükkerschild ist ein 


schr kurzes DreiEkk mit langer Basis. Die Schulter ist 


 scharfekkig; der Rand der Flügeldekke ist ganz ; ihre 


rt 


Spitze ‚abgerundet, an einigen stumpfer; der Spitzen- 
rand ist fein sägezähnig. - Die Unterseite des Käfers ist 
geglätteter und heller. Durch starke Vergrößerung be- 
merkt man die Anfänge zarter Härehen. Ä | 

Man verwechselt diese Angustula gewöhnlich 
mit der B. viridis. Vermuthlich hat Herbst im Na- 
tursyst. IX. 147. 155 unter der kleinen Abart der B. vi- 


ridis diese standhaft und deutlich unterschiedne Art 


pP 


u) E 


-] 


\ s Y \ 


Portugiesische Käfer : Buprestis ri 23 


verstanden. Sie findet sich auch in Preussen und bei 


Braunschweig. i BERN E 
io. B. laticornis Nobis. 
“ Linearis viridiaenea , antennae miedio latiores; frons sub- 
IE " sanaliculata ; ; thorax transversim rugosus , plica latereli N. 
stica submar, ginala = N | 
Nur Ein Stükk habe ich vor mir. Auf den ersten. 
‚Anblikk ist dieses Käferchen mit dem vorirergehenden 
zum Verwechseln ähnlich , und die Beschreibung passt 


auch auf diese Art bis auf folgende Abweichungen. Die 


u 


-Fühlhörner sind nach aufsen beträchtlich breiter, ver- 


'schmalern sich aber wieder an der Spitze; sie machen 


beinahe eing zusammengedrükkte 'sigeförmige Keule; 


die drei ersten Glieder ‚sind dünn und ziemlich gleichz 
'vom vierten bis zum achten oder neunten werden sie 
allmälig breiter und die beiden letzten nehmen in Breite 
ab. Die Oberfläche des Käfers ist rauher punktirt, der 
Halsschild stärker gerunzelt; die Flügeldekken scheinen 
beinahe gekörnelt. Die Stirn hat eine schmale 'seichte 

- Rinsie. Das erhöhte scharfe Fältchen neben dem hintern 
Seitenrande des Halsschilds ist etwas geschlängelt und 
hört vorn an dem schrägen how zung auf, der an jeder 
Seite sich befindet. y 


Das Individuum ist, wie ich atıs dem hervörktchen- 


daher auf die Vermuthung kommen, diese B. lat; cöy- 


nis sei das Männchen der vorhergehenden Art; diefs ist. 


‚aber nicht der Fall. Theils habe ich unter einer nicht 
PN geringen Anzahl WEHENBNE B. angustula keine mit so 


v Qa 


den ‚Geschlechtstheile sche, ein Männchen; man möchte 


/\ 


244 Portugiesische Käfer: Buprestis. TER 
erweiterten Fühlhörneen Be: theils sehe ich meh 
re Männchen der B. an 1 ahnen a ohne diese Fühlkörel 

ner. $3 H. a 3. 

ı. B. amethysti na Olivier Ins. 32 83. 115. tab. ı1. 2 
128. a. b. Herbst. Käf. IX. 259. 176. tab, 153. hg. 8%.a.b. 
und die Abändrung B. caerulea Herbst. Käf. IX. 251. 
167. tab. 155. fig. 10. a. b. Rossi Faun. Etrusc. ed. Hellw. 

407: Bl ö i | 
Ungefähr Gröfse und Bau der B. elata Fabr. i 


oder Sinwata Creutz, Er ändert in der Größe ab und 


man findet ıhn metallischgrün, blaugrün, dunkelblau, 
veilchenblau und dunkelblau mit veilchenblauen unre- 
gelmäfsigen großen 'Flekken des Halsschilds und der 
Dekkschilde. RER | | 

Auf Disteln um Coimbra i im Mai. 


D 


f f 
u 7 


*;2, B. geminata Nobis. 
Oblonga arg genea 5; ihorax vittis tribus obsoletis tomen= , 
tosogrise elytra sublineata: interstitia depressa ‚seriebus 
gundeorum gemsnis 3 apex bidenticulatus dentegue medio obtuse, 

"war. thorax:glaber. at 3 
Da Febricius Beschreibung nicht ausführlich genug 
ist, und da er seinen Käfer klein nennt und ihn zwi» 
schen er und Menca stellt, so kann 
ich seine D. lineata, oder wie er sıe jetzt nennt, Strio- ” 
la Eleuth. IL. 271. 136 nicht für unsern Käfer ED d 


y 
um so weniger, da dieser keine ganzrandige und unge 


“ zahinte Flügeldekken hat. Vielleicht ist B,raucta Fabr, 1 
‚Eleuth. u. 192. 3 33 dieser Käfer? 
Er isc der B. aenea Fabr. etwas halle. aber 


\ 


\ 


PZ 


(‘ 


Portugiesische Käfer: Bu prestis. 245 


\ größer und Aacher, zuweilen beinahe neun, zuweilen 
auch nur fi inf Linien lang, die größesten in der, Mitte 
erh die kleinsten Eine und dreiviertel Linien 
. breit. Der TER bildet ein langgezognes Eirund, dessen 
3 schmalere Seite hinten ist5 die Seitenränder der Flügel: 
dekken ‚setzen ununterbrochen in die Seiten des Hals- 
schilds fort. Oben ist der Kifer ganz Nach und nur sehr 


 gedrükktüüherzwerch gewölbt. Seine Farbe ist eine zwar 


glänzende aber etwas düstere, unten mehr ins Kupfer-, 


farbige übergehende Metalifarbe , die selten ins Grünli- 
‚che fällt, und zuweilen schwärlich angelaufen ist, Der 
Kopf j.t mit einigen Punkten bestreut und hat in der 
Mitte eine seichte Längsriune, neben der zu jeder Seite 
einige glatt? Stellen und ein fiacher Eindrukk befindlich 


ist. "Die Euhthörner "sind anı Ende schwärzlich. Der 


Halsschikd ist vorn von der Breite des Kopfs, hinten so.‘ 


breit wie die Deikschilde , die Seiten sehr wenig bogig; 


die Oberfläche mit Punkten bestreut; die besonders dicht 


in einer kaum vertieften $trieme stehn ‚' welche auf der 


Mitte jedes Szitencheils vom Vorder - zum Hinterrande 


“sich erstrektt; auch in der flachen mittlern Längsrinne 


stehn dichtre Punkte. Jene "beiden Seitenstriemen und 


die Mittelrinne sind bei den meisten Individuen wie grau- 
a: welches man in einigen Richtungen deut- 
licher sicht, und wc elches von einem dünnen filzigen 
"Veberzuge kerkommt; bei einigen setzen diese grauli- 
chen Striemen über den Kopf fort. Der Vorderrand ist 


gerade, zu beiden Seiten sanft ausgebuchtet; in dieser 


RR ist der Halsschild etwas niedergedrükkt; der Hin- . 


[J 


% ST 
» . 
& I ö ae J 


246 Portugiesische Käfer: Buprestis. AR 
terrand ist zu beiden Seiten Ausgeschweiftz. die hintenhin ? 

- vartretende Mitte vor dem Rükkenschilde gerade abge- 
schnitten; die Hinterwinkel sind spitze Ekkchen. Der 

“ Rükkenschild' ist überzwerch an beiden Seiten. zugeruns 
det, hinten in der Mitte mit einem spitzigen Ekkchen 
“ -yersehn. DieDekkschilde verschmalern sich kinterwärts 
allmälig. ” Jede Flügeldekke hat etwa-fünf sehr fiach er- 
höhre breitere geglättete Längslinien, wovon die inner- 
ste die Naht selbst ausmacht, sich aber vorn schräg von 
ihr entferne; die vierte st hintsn abgekürzt; ‚an der 

' Wurzel der Flügeldekken erheben sie sich zu Falten; die 
Zwischenräume dieser Linien sind fach vertieft, am 
tiefsten der zwischen der ersten und zweiten Linie, ber 
sonders nach hinten zu; die vertieften Räume zu beiden 
Seiten der abgekürzten vierten Linie vereinigen sich 
binten. Jeder dieser Räume ist/mit zwei Punktreihen 
begrenzt, die dicht an. den Linien sich herabziehn; die” 
Punäte dieser Reihen sind länglich und scharfabgestochen, 
die üb tige Fliche der niedrigen Räume, ist. kaum merk- 
lich. fiachrunzlig und .noch mit feinen Pünktchen be- 
streut. Zwischem den: vordern Theile der Naht und 
dem schrägabweichenden Ende der Nehtlinie steht eine 
einzelne Punktreihe, Der Außenrand der Flügeldekke 


-ist ganzrandig, die Spitze ist wie abgestutzt, allein die 


‚Mitte derselben ragt in einer bald stumpfern, bald spit- 7 


zern Ekke vor, die etwas mehr‘ nahtwärts steht; die 
Naht und der zußere Winkel der Spitze bilden jeder ein 
Zen) so dass also die Spitze drei Zihne hat, wo- 


von der mittlere groß nur kurz und stumpf ‚ die beiden. 


% 


% 


Portugiesische Käfer: : Buprestis. 247° 
i 


sußsern aber klein sind. Die Unterseite ist bei einigen 
- Individuen am Halse, an der Brust und an den feiner | 
und dichter punktirten Seiten des. Bauchs von’ feinen 
| Härchen weißgraubestäubt. Die-Mitte des Unterhalses 
> bildet einen breitrükkigen Kiel, der in einen abgerun- 
deten Zahn, welcher in eine Ausrandung des Br ustbeins 
passt, mach hinten fortsetzt. Der After ist zugerundet, 
ganz. Die Schienen sind besonders an der Innenseite 
. mit kurzen Stachelharen besetzt, die vordern sanft ein- 
wärt: gebogen. 
‚#2. B. antiqua Nobis. 
Oblonga depressa , supra fuscoaenea, subtus chalubea, elutva 
infegerrima obsclete rug0sa punato seriafa; venter maculis 
marginalibus gr: 'sels. 
| var. thorax vitla laterali , elitra apicali grisescende. 
Beim ersten Anblikke möchte man diesen Käfer 
für einerlzi mit dem vorhergehenden halten: ösierlei | 
Größe, beinahe dieselbe Farbe der Oberseite und fast 
gleiche Gestalt können das Auge verleiten. Es finden : 
sich aber eive Menge beträchtlicher Unterschiede. 
| In der Größe und Gestalt stimmt die Antiqua 
mit Geminata überein, oben ist sie platt; der Um- 
riss ist eine langgezogne Eiform, deren spitzes Ende hin- 
ten ist; der Halsschild ist aber, besonders nach vorn zu, 
“etwas breiter, als an Geminata, die Seiten gehn ge- 
3; und fast etwas auswärts "nach vorn hin und krüm- 
men sich erst ganz vorn einwärts. Kopf und Halsschild 
sind übrigens so, wie ich sie am vorhergehenden Käfer 


beschrieben habe, selbst die verloschnen graulichen 


= 


d 


ef ‘s u. ! 7 


£ auR er a (63, Ri wo: | r 2 
n48 | gs Portugiesische Käfer: Buprestis, ”; 


Striemen findet man hier bei einigen Tadiviäiien wieder; 

'. die Mitte des Halsschilds ist flacher,. ihrz Rinne deutli- 
cher ausgedrükkf. Der Rükkenschild wie bei, jener Art, 
Die Fiögeldekken sind ganzrandig er der Rand jsetzt 
ohne Unterbrechung nnd ‚ohne vortretenden Zahn bis 
zur Naht fort. 7 Die Öberfäche ist durch curöhege Quer- 
runzeln uneben gem acht; acht bis nenn Reihen Arer- 


Fa 


srabner: Str icheleken stehn der Li inge nach; auf den 


Zwischenräumen bene kt man einzelne feine Pünktchen ; 

die Gegend der Wahr ist et was flach und ‚geht an der 
Spitze beinahe in eiue flache Rinne über, die mıt dent 

- greisen wolligen Staube anzefillt zu sein pflegt, Bei ei- 
nigen Individuen erheben sich einige Zwischenräune 

der Punktreihien‘auf den Fhigeldekken zu flacheu un- 

m. deutlichen, Längslinien. Die Farbe der Oberseite iıst ge- 
wöhnlieh wie, antike Bronze, am Halsschilde ins Kupfer- 


farbige übergetend, zuweilen sind die Fligeldekken tom- 


er 


Bakbraum: ‚‚Unterwärts ist der Käfer glänzend, von der 
Farbe des.blau angelaufnen Stahls mit purpurröthlichen 
F% Bändern ger-bauchringe, der Brustiheile, besonders der | 
Hälften. Die Seiten des Unterhalses und der Brust sind 
nit grauem Filz bedesäkt; jeder Bauchring hat.am Au- 
fsenrande ein von greisen Härchen gebildetes Flekkchen, ' 
das an seinem Hiaterrande steht. Hals, Brust und Bei- | 
"ne sind wie an B. gemin ala, die Vorderschienen sind 
etwas stärker gebogen; die F arbe der Beine ist vielette Me- 
tailfarbe, die nach den Fußen zu schwarz wird; die 
.J 


Fükihörner sind ebenfalls metallschwarz. RB 


Die B. latizollis Qlivier Ins, 32. 69. 93, tab. 7, 


= 


L, e y 
x - 7 


| Portaglesisch e Rafer AERBERE ”” 


a 3 yırsl Br 


, 8. 68 Herbst. I Kör. IK. 8. 149 scheint dieser en ‘nahe 
u nf 8.9 ’ 


tn 


‚ yerwan a. "Man findet unsre B. anti zu auchin Un- 


„gar „woher wir sie uiter dem Namen RB. Tartuosa 
i 


“, 
Jibs 4 s : [2 
E . 


-" ethälten haben. 


m, [4 if -ı 


s 
wi. 


- B. carniolica Fabr. Bleuch. IT. 189. 16. 


yr 


- 


% 


FR. genen Lin. S. N. 2 882. » "Fn. Su: 758: 


’‚ 


Man hat Linne's ale? bisher zu =». Berolinen- 


"sis-Fabr. gezagen; allein wegen der punciarxtäusie 


Bar: in cicalrices variolaitas Hs man 


seine DB schreibun ng auf die Car ziclica Fabr u Päzkulis 


und Herbst's Sub» 'ugosa deuten, die sich ebenfalls in 
Schweden‘ findet. Olivier s-Aenea ' scheint‘ "auch 

‚ diese Art, und nicht die Berolinensis zu sein. 
Der portugiesische nur Einmal bei Coimbra an der 


KorkEiche vorgekommpne Käfer ist auch auf der Ober- 


seite, Kupferglänzend. 


15. B. Tenebrionis Fabr, 225, 115, 
16, D. marıana Fabr. 195. 49 


u 


Ein Paar ist gefunden , das durch eine kupferrothe, 


a glä nzendere nicht schwarz angelaufne Farbe der Ober- 


seite kon unsern deutschen sich unterscheidet, Der Ge- 


‚schlee) hisUnterschied ist bei dieser Art merkwürdig; bei 
dem Männchen ist der letzte Bauchring rundlich ausge- 
schnitten, über dem Ausschnitte sicht man das männli- 
che Glied, bei dem Weibchen ist dieser Bauchring ganz 


and Yauit in ‚einen spitzen Winkel aus. 


27. B, gicta Pallas Icon. tab. D. fig. ı 


In der Gegend von Lissabon Pr vier Stükk, ge- 
_ funden. - Sie ist der B. Dee stigmp Fab, Herbst. auı- 


af 
= 


B s “ Pottogiesische Ki Käfer: Bupresti, 


fserordentlich nahe verwandt und ich stand lange an, ob 
ich sie nicht für blofse Abändrung derselben halten sollte. 
Da sich aber einige Unterschiede von der deutschen Art 
zeigen, so weitich diese kenne, so ist es schikklicher, 
sie so lange für eine besondre Art zu halten, bis Ueber- 
ginge dieß ‚wiederrathen, Im ersten Anblikke wird 
man sie durch die Größe der braungelben Flekke von 
der Desastigma mieten Die beiden Flekke 
‚an der Wurzel der Flügeldckke, sind größer als die 
größsesten Hinterflekke, die ich je an einer deutschen. 
| Decastigma sah, und doch sind sie kleuner als die 
„übrigen Flekke der Fl: igeldekke, wovon die hintern 
beiden nach der Quere zusammengeflossen sind. Ein 
kleines Flekkchen steht aın Aufsenrande hinter der Schul- 
ter, Der Käfer selbst ist etwas gestrekkter, als. der url« 
srige, der Halsschild etwas ling er, ohne d n abgesetz« 
ten hintern Theil des Seitenrands, und dieser Seite: ırand 
schr fachbogig, ohne in einer stumpfen Ekke erweitert | 
zu sein. Alles Ucbrige: Gröfse, Bau, Oberfläche; Far- 
be, Lage der Fiekke, Bedekkung ist an beiden Käfern 
völlig gleich. Bei Einem Individuum der Picta sind | 
die beiden vor der Mitte schräg von außen und vorn 
nach innen und hinten stehenden Fiekke i im Begriffe zu- 
sammen zu Aitfsen. 
2. 3. umbellatarum Fab. 210, 131 und eine Abändrung 
B. Millefolii Fab. 215. 161. 
Im ‚Junius sind bei Tavira in Algarvien ı rüur drei. 
i Stükke gefunden, wovon das Eine so großs wie B. qua- 
Arien nchaie und auf der Oberseite metallfarbig ist. 


3 
/ 


\ 


_ Portugieische Käfer: Buprestis,\ BT; L. 


vor ) 
‚Der, deutsche Käfer ist fast i immer kupfergein, die Flü- 


" "geldekken hinterwärts metallfarbig- Ich finde keine we- 
sentliche Verschiedenheit zwischen ihm und dem portu- 


giesischen Käfer, und halte beide für B, Umbellatas 


y 


rumi, besorfders nach der Abbildung von Olivier, 
*%9, B. funerula Nobis. r | ER 
Plana nigroaenes subtus nitida; thorax ulrinque rolunda= 
tus; elytra integerrima scabriyscula; margo posticus serie 
punctorum, 


var. ieput vivescens auf Geneum. 


2 Unter allen mir bekannten Arten (die Gattung Ty a» 


chys ausgeschlossen) dıe kleinste, nur anderthalb Linien: 


lang, ganz von den Verhältnissen und dem Körperbaue 


platt. Ihre Farbe ist ein mattes Russfchwarz, mit etwas 
Metallischen vermischt, an der Unterseite geglättet, et- 


was glänzend. ‚Gewöhnlich ist der Vorderkopf kupfer- 

grün oder metalifarbig. Der Kopf ist wie bei mehren 

+“ dieser Familie vorn senkrecht und die Fläche zwischen 
2 den Augen breit. Die Oberfläche des Kopfs und des 
;  Halsschilds ist gleichsam schuppig, oder in Schüppchen 
zerrissen; auf den Flügeldekken ist sie äußerst fein ge- 

- körnelt und diese sehuppenartigen Körnchen sind fast in 
 Querrunzeln geordnet. Der Brustschild hat bogig vor- 

„ ttetende Seiten und ist hinten kaum schmaler als vorn; 
auf der Mitte ist die Spur einer Aachen Längsrinne”uud 
"in jedem Hinterwinkel eine fiache Grube. ‚Der Seiten» 
rand ist nicht "abgesetzt; der gerade Hinterrand ist da, 


"  woer an den,auigeworfuen Wurzelrand der Dekkschil» 


‚der B. Salicis, oder auch der B. nitidula, oben . 


\ 


(= 


\ 


252  -Portugiesische Kafer: Buprestis.. 


de stößt, geglättet; dießs sieht man aber nur von "hine 


terwärts, Die, Seiten der "Dekkschilde laufen zwei, Drit, | 


‚theile ihrer Länge parallel und treten dann unter einem 
stuimpfen Winkel einwäris Zur Spitze hin, die abgerun-. 
dit ist. Der Aufsesrand ist abgesetzt, ganzrandig, in 
der Nühe der Spitze läuft eine Reihe Hohlpunkte'au dem- 
sclben hig. Die $: ‚hulter bildet eine Lingsfäle. Die 


Nähte ist etwas randformig aufgeworfen, \ 


‚Im Mai und Tunis auf Hundsblumen um Coimbra. | 


| Fabrieius Beschreibung der »D. sepulcralis Eleuth. IE. 


+, 


215, 159 so kurz sie auch ist, weicht doch in mehren 
Stünken ab, ya Me 


o, B. hypomelaena Nobis, nr Be 


R) 


‚Plana sublus nigrivans, Iherax subaequalis aureus anlice 

ngrisans, elytra inlegerrinia rugulosa viridi - coeruleo- _ 
zeneg. Ä KW a BT 
Da nur zwei Stülke ‚dieser Art gefunden sind, so 
kannt es sein, dal die Farbe des Käfers noch mehr abün- 
\ 


"dert, als ich es hier ansebe. "A: Y° 


Im Körperbau schlefst sie sich zunächst an B. ni- 


tidula an, ist aber verhältnissmäfsig kürzer und brei- 


ter, auch nur dritthalb Linien lang. Auf den ersten 
Anblikk zeichnet sich diese Art durch die sch wärzliche 
ins Dunkelblaue oder Metallfarbige übergehende Farbe 
der Unterseite und Beine vor den meisten Gattungsge- 
nossen aus» bei denen die Unterseite heller oder lebhafe 
ter gefärbt zusein pfiegt, als die Oberseite;. die Seiten 
des Halses sind kupfergrin. Auf der Oberseite ist der 
‚Kopf goldgrün, der Halsschild grünlich. oder röthlich- 


Portugiesische Käfer: Buprestis. | 253. 
BT. golden , die vordre Hälfte desselben aber in. der Mitte 
„schwärzlich oder schwarzblau gefärbt, gleichsam als ob 
‚ das Geld dort abgerieben und die. schwarze Grundfarbe 
dadurch entblößt wäre. Die Seitentheile des Halsschilds 
- ‚sind auch -vorn goldfarbig. Rükkenschild‘und Flügel- 
u dekken sind metallischgrün oder grünblau. Der Kopf ist 
; vorn steil herabgehend , die Fläche zwischen den Augen 
. groß, mit einigen kaum merklichen Wollhärchen be- 
- setzt; die Oberfläche äußerst fein, schuppig. Der Hals- 
schild ist flach , kurz, breit, vorn kaum merklich hö- 
her, hinter der Mitte zu beiden Seiten mit einem Quer- 
grübchen verschn; die Seiten schr flach bogenförmig 
zugerundet, die Hinterwinkel spitzig, die Oberfläche 
in denselben etwas ausgehölt; der Hinterrand gerade; die 
Oberfläche gleichsam schüppchenartig zerrissen, vern 
‚in der Mitte glatter. Die Dekkschilde sind zwei Drit- 
theile ihrer Länge gleichbreit , und verengern sich dann 
zur abgerundeten Spitze; der Aufsenrand ‚ist abgesetzt, 
 ganzrandig, die Naht feingesüumt, die Oberfläche ist 
schuppenartig und beinahe gerunzelt. ‚ Brust und Bauch 
sind glatt. | } 
‚In Algarvien. \ 
| au B. Cichorii Oliv. Ins. 52. oı. 129. tab, 12, fig. u. a.b 
B. Croesus Vill. Ent. I. 339. 38. 
Nur selten so klein wie B. nitidula, sondern‘ 
gewöhnlich etwaslänger; beträchtlich schmaler als B. Sa- 
lei s, mit der sie so ziemlich übereinkommt, aber sonst 


weder i in der Cecil noch i in dem Halsschilde. Sie gehört 
+. au den platten Prachtkäfern mir fast ganz ebnem Hals- 


a4 | Portugiesische Kıfer‘ Bupresti, N 


‚schilde und nähert sich im. "Baier am meisten der B. ey “ | 
nicornis und aurulenta Fabr. die Dekkschilde ver- 
schmalern sich nämlich fast von der Wurzel ‚an, und 
der Seitenrand des Unterleibs ragt hinterwärts beinahe 
vor. Bei den glänzundsten Abändrungen ist der Hals- 
schild goldgriin mit zwei großen schwarzblauen Längs- 

' flekken auf der Mitte, die durch eine schmale grüne 
 Strieme getrennt sind und vorn nach aufsen sich erwei- 
tern; die Wurzel der, Flügeldekken und, die vordre Naht 
“sind goldgrün und blau; die Unterseite ist grünlich mes 
tallfarbig. Bei den gewöhnlichsten Abändrungen ‚ist die 
ganze Oberfläche gleichsam angelaufen, „der Halsschild 
ist schwärzlichblau ‚ an den Seiten kupferbarbig; die 
Wurzel der Dekkschilde ist blau ‚„'die Unterseite düster 
metallfarbig, zuweilen fast bleifarbig. 

#2. B. Saliceti Nobis. | je’ 

Plana viridiaurea , oracle postice ulringue foveati maculae 


2, duae ; scutellum iassklagur humeralis violacea; s elytra posie- s | 
6 S } N h 


N N 


rius cuprea. | ” $ 
Nur im’ersten Anblikke könnte man diese kr les: 


B. Salicis verwechseln, der sie in der Größe, Gestalt 
- und Färbung sehr ähnlich ist, bei näherer Ansicht fin-- 

| det man ap Menge standhafter Unterschiede. 

0... Sie ıst viertehalb, selten nur zwei und drei Vier- 
tel Linien lang, gonz von dem Baue der B. Salicis, | 
länglich, gleichbreit,” hinten zugespitzt, oben platt. Un- 

terwärts ist der Käfer glänzend metallgrün ; der mit we 
nigen; ‚sehr kurzen Wollhärchen besetzte in der Mitte 
durch eine flache Rinne ausgehöhlte So ist goldgrün / 


/ 


_ Portugiesische Käfer: Buprestis, N 255 


mit einem sehr yes schwärzlichen Mittelflekke, der, 


nur die Ränder der Antlitaseite grün lässt. Der breite 


kurzean den Seiten, besonders nach vorn zu, zugerundete 
Halsschild' ist goldgrün mit zwei ‚sehr großen dunkel- 
veilchenblauen Flekken, welche durch eine schmale Mit- 
telstrieme getrennt sind und die Oberfläche so bedekken, 
dass nur die Mittelstrieme, die Ränder und die vertiefte 
Gegend des Hinterwinkels drin bleiben. Gewöhnlich. 


"berühren die hinten schmalern Flekke auch den Hinter- 


- zand,. Der Rükkenschild ist dunkelveilchenblau. Die 


Flügeldekken sird am vordern gröfsern Drittheile ihrer | 
"Länge goldgrün miteinem unregelmäßigen grofsen xeil» 


‘ chenblauen Schulterfekke, der nur die Nahtgegend und * 


den Hinterrand dieses Drittheils grün lässt; dıs Uebrige 


der Flügeldekken ist purpurkupferroth, vorn wo es an 


das Grüne. grenzt, purpurgolden, hinterwärts gewöhn- 


lich ins Veilchenblaue schimmmernd. Die Beine und die 


Seiten des Unterhalses sind zuweilen blau; die Afterge- 


gend pflegt blau angelaufen zu sein und der Rand des 
Bauchs ist kupferroth. Die Oberfläche der Unterseite, 
des Kopfs und des Halsschilds ist wie mit Schuppen be- 


legt oder schuppenartig zerrissen; an dem Vorderwinkel 


ist der Halsschild dicht punktirt, in den dunkeln Feldern 


wie glattgerieben. Vorn ist er überzwerch etwashöher; 


. vor jedem Hinterwinkel steht «ine tiefe grüne fast. ge- 


strichelte Grube, wodurch der Seitenrand in dieser Ge- 
gend erhöht wird; eine flache Längsrinne steht vor dem 
Rükkenschilde, reicht aber nach von nur bis zur Mitte; 
der geglättete gerade Hinterrand ist dunkel. Die Flügel- 


I 


DR. ' i en = 

en ‘ T IN . | er r CD: 2 
2 ‚6 Portu giegische, Käfer - Buprestis. Bi 
x 


'dekken,haben, besonders vorn, feine Runzelchen, und 
scheinen beinahe der Länge nach. gereiftz der Wurzel 
rand ist durch eine dahinterstehende Quer streife schoben; 5 
‚Nuine Naht ist fein gesäunt , der Außsenrand abgesetzt, 


L} 


Ö hinterwärts Aulen zart Aspzähnig. Die Schulter bildet 1 


“ 


„eine Falte | . EB 
2 


Von der: B Sali icis unterscheidet sieh diese ‘Art 


gleich auffallend durch die tiefen Gruben i im Hinterwin- 
kel \des Halsschilds, durch den veilchenblauen, "nicht 
grünen Rükkenschild und dadurch, dass das Griine der _ 
Flügeldekken das ganze vordre Drittheil, sowohl aus- 


Pr" 


 wärts als an der Naht einnimmt, da es an B. Salicis 
den Aufsenrand gar nicht oder‘ höchstens nur an der 
Schulter erreiche auch hat 3. Salicis nicht den vel- 
chenblauen Fickk der le Ob Olivier B: Sali- _ 
cis oder Saliceti Unfer: seiner shit; beschrieben 
hat, ist so wenig aus der Abbildung wie aus der Be- 
schreibung zu erkennen. Eine andre ähnliche Art ist. 
B. nitida Rossi, Herbst, nämlich die Abändtung mit 
kupferfärbigen Dekkschilden ; ‚ar die nehmen die Hals- 1; 
schildsfiekken auch die Gruben ein, der Rikkenschild 
ist grün, die Flügeldekken sind kupferroth, und ‚nur 
der Außen - und: Innenrand bis hinter die Mitte grün, > 


ıM 


‚die Unterseite ist metallfärbig. 


"VE Taacuvs Hab, Eleuch, en en 21% gen, er Br 
® 


L ji pygmara Feb, 219. 3. ie a 


An ea pri auf der Winde im Julius. Sie ändert 


“_ 


„kz, T.pumiie mobis:, len Fat 


f 
{ 


ER: are Käfer: ai chys, 257 


ben 


nf 
in Größe u ind Farbe & Kr > Flügeldekken ab; aa & sind 


apa it 


Obscure aenea, frons Tanalignlsii; ; ‚ehfra, punchela lateri- 
bus obsolete Iransversim rugosa, gostice fasclis pilorum obso- 


i 


letis. - Fn 


Buprestis minute Rossi Fa. Etr. 1. 408. 133. 


Buprestis minuta Villers. Ent. ı. 334: 15. 


Man muss die in Portugall und Italien ‚vorkom- 
mende Art von der schwedischen Trachys nana Fabr. 
unterscheiden. Da ich ein von Rossi selbst mitgetheiltes 
Stükk vergleichen kann, so kann ich desto sicherer be- 


haupten; dass seine B. minuta der Mantisse unsre por- 


‚ tugiesische Trachys pumila ist, die man leider nur 


Einmal erhascht hat. Sie hat beinahe die Glöße der m 
minuta, ist aber nicht so länglich , ähnlicher ist sie in 
Gestalt und Größe der Pugmaee, eiförmig: Die Farbe 
des ganzen Körpers ist eine düstere Metallfarbe. Die 


Stirn hat eine einfache Rinne und vorn steht über jeder 


Fühlhornwurzel ein Grübchen.‘ Au der Tr. nanäa Fab, 


\ 


Bupr. nana Herbst ist die ganze Antlitzgegend flach- 
hohl und die beiden @rübchen fehlen. Auf den Flügel- 
‚dekken stehn flache narbenähnliche Hohlpunkte; deren 
Zwischenräume an den Seiten und hinterwärts schwache 
Querrunzeln zu bilden anfangen, An der Spitze sieht 
man einige undeutliche Querzüge von kurzen greisen 


Härchen ; eben solche Härchen entdekkt man auf dein 


z 


Yfiger Magaz. ILBA, R 


i Pr ; 


8 Portugiesische Kifer: : Trachye a S : 


| Halsschilde und Kopfe zerstreut. Bei T. na na sind die. 
Hohlpunkte deutlicher ausgedrükkt und i in ‚Reihen geord- > 


11 


net; auch hat diese zuweilen unfern des Aufsenrands ei- 


ne feine Lingslinie. _ Ueberhaupt ist. die Nana nach 


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hinten zumehr verjüngt, 3 
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einer neuen GattungsEintheilung { 


s 


der europäischen 
zweiflügligen Insekten 
von . 


Joh, Wilh. Meigen 


in ler bei Aachen, 


Dieses ist der Vorläufer eines Werks tiber die europäischen 
Zweiflügler, das der. Verfasser schon ausgearbeitet und mit 
den vortreflichsten Zeichnungen der Gattungsmerkmale aus- 
gestattet, hat. Es wird hoffentlich bald bei den Verleger die- 
ses Magazins erscheinen. Durch die vielen auf einfache, 
leicht in die Augen fallende Merkmale gegründeten Gattungen, 
wird die Kenntniss der Zweiflüigler aufserordentlich erleich- 
tert. Fabricius hat nicht dreißig Gattungen und hier erhal. 
ten wir deren 114, die in der Folge wohl noch Frmehri w wer- 
— 1) Ra j | Baer 


“ ’ 


7 


"260 ‚Gattungen der Zweiflügler, 


den möchten. Mein thätiger Freund, dem die Unterstützung 
großser Saminlungen zu wünschen wäre, wird seine Lieblin- 
ge; die er mit einer so grofsen Sorgfalt behandelt hat, gewiss 
nieaus den Augen verlieren. Ich sah bei ihm einen ganzen Band 
voll von genauen Abbildungen aller ihm bekanntgewordner 
"europäischer Zweiflügler, die er alle selbst entwörfen und 
auszemalt hatte. ‚Findet sein Werk die Unterstützung des 
-ı Publikums, so wird er diese Abbildungen, welche uns eine 
so sehr vernachlässigte sroßelIn-ektenOrdaung genau bekannt | 
machen, gewiss nachfolgen lassen. Möchte‘ er ‘doch auch 
auf dr Mundtheile, die oft so in die Augen spririgende Merk- | 
male gewähren, wenigstens im. Allgemeine 11, so weit sie 


N - 


äußerlich sichtbar Sind, Rüksicht nehunen } =" 


i. CuLEx; Die Fühlhörner vorgestrekkt, fadenförmig ‚ viel- 
gliedrig: bei dem Männchen la anghaarig; bei dem Weib- 
‘chen borstig, — Ber Rüssel vorgestrekkt, verlängert; 
zwei dreigliedrige,, haarige Fressfpitzen. _— Die Flügel 
flach parallel ,„ mit Schuppen besetzt; 
 Culex pipiens, srnulzlüs etc. Fabr: 

8: CORETHRA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, vierzehn- 
gliederig: bei dem Männchen büschelförmig behaart; bei 
dem Weichen borstig. — Die Flügel flach parallel, haa- 
ig, Bi ir, A re a er 
‚ Tipula culieiformis Degeer: EN | 

3. CHıRoNomvs. Die Fühlkörner vorgestrekkt, fadenför- 


mig: "bei dem Männchen vielgliederig,, langhaarig; bei‘ 


| \ Yo , Hi 
NE Gattungen.der Zweifligler, TE 


| 
„dem. ‚Weibchen sechsg'i iederig, borstig, —. Die Vorder 
. füßse vorgestrekkti mit langen Sohlen. — Die Flügel dach- 

"ori, ag! 

Tipula plumosa , IntHlabrli; ufhratani ” Febr. 

4. TANYPUS. Die Fühlhörner vor;estrekkt, vierzehnglie- 
„derig: bei dem Mäunchen langhaarig; bei dem Weibchen 
„‚köpfig, borstig. — ‚Die Vorderfüße vorgesttehkt, ı — Die 
„Flügel sörmie, | 
Tipula cinda Febr, d. maculata Deg. | ’ 

Inn ‚CERATOPOGON. Die Fühlhörner yorgestrekkt, drei 
‚zchngliederig; die acht untersten Glieder ‚kuglig, die tibri- 

gen länglicht; "bei. dem Männchen mit einem auswärts ste- 

„henden Masininsel, bei dem Weibchen kurzborstig. — Die 
Flügel dachfürwmig. , 

“ Tipula a barbicornis Habr. 

6. CrceıpomvıA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, aufwärts 
„gekrümmt, knotig, borstig; beidem Männchen vierund- 
„awanziggliederig; bei dem Weibchen zwölfgliederig., — 
„Die. Flügel flach parallel, dreiaderig. 

. Tipula pini Deg. | 
71 TRICHOPTERA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, schnur- 


ee. Eee: Dar“ die beiden untersten Glie- 


ur a u, aan oder iu offen... 
„Tipula whalaenoides et hirta Fabr. 

8. MACROCERA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, fadenför- 
mig, lang: die beiden Wurzelglieder dikker, die folgenden 


‚ walzenförmig, feinhaarig. — Die Flügel flach parallel. 
{ Bey 


\ 


Tipula longi cornis? 


268 Gattungen der Zweillügle,. 
9. TRICHOCFRA, Die ‚Füihlhörner vorgestrekkt, borsten- 
"formig: die beiden Wurzelslieder dikker, ' walzeiförmig; 

- die folgenden länglicht, feinhaarig, — Die Ozellen feh- 4 

len. — Die Flügel flach parallel, | 

Tipula hiemalis Deg. NONE | e ” 
16. ERICFTERA." Die’ Fühlhörner vorgestrekkt, borstig, 

sechszehngliederig: daserste Glied walzenförmig; das zwei- 

te becherförmig ; die folgenden eirund. _- Be Mirelfühe 4 

kürzer, — Die Flügel haarig, Hach parallel. | 

"0: Limonia. Die Fühlhörner Yrzereet: aufwärts ge. 

* krümimmt, borstig, sechszehngliederig; das erste Glied wal- 

zenförmig; das zweite becherförmig; die folgenden ei- 

"rund. — Die Füße von gleicher Linge. — Die Flügel 
nakkt, flach parallel, cder halb offen. 


Tipula tripundata, sexpunidata, qualucrmaculata, replicata, 


v. 


" rivosa ei. Fabr. BANN) Kr 
12. TırtLa. Die Fühlhörner ‚vorgestrekkt, dreizehnglie- 
‚ derig: das erste Glied walzenförmig; das zweite becher- 
föormig; die folgenden walzenförmig,' wirtelborstig, — 
| Das Maul verlängert. — Die Flügel halb offen. 


' Tipula sinuata, lunata, hortorum, comicina ‚ erocala. etc. 
& Fabr, . se " ; E 
„3. NEPHROTOMA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, neun- 
zeihnglicderig: das erste und dritte Glied walzenföormig; 
das zweite becherförmig; die andern nierenförmig, wir- 
 telborstig. — Die Flügel halb OBEN, 
Tipula dor salis Fabr. | ’ 
14: PTYCHOPTERA, Die Fühlhörner vorgestrekkt, sechs- 


zchngliederig: das erste Glied walzenförwig, kurz; das 


\ z 


Gattungen der Zweiflügler. 263 


"zweite becherförmig; das dritte walsenförmig, 1 lang; die 
folgenden lnglicht, dünnhaarig. — Die-Flügel halb offen. 

- "Tipula konlaminafa ei albimana Fabr. ee: 

35. CTENOPHORA. Die Fuklaörner vorgestrekkt; dreizehn- _ 
"gliederig: das erste Glied walzenförmig; das weite Kug- 
5 das dritte länglicht; die folgenden gekämmt (Männ- 
a) oder fast eiformig (Weibchen). — Die Flügel halb 


ofen. 


.- 


"Tipula pedinicornis, bimaculata, atrata, flaveolata Fahr. 

16. "MYCETOPHILA. Die Fühlhörner vorgesirekkt, walzen- 
förmig, sechszehngliederig: die beiden Wurzelglieder bor- 
stig. — Die Ozellen fehlen. Die Schienbeine der Mittel- 
und Hinterfüße mie Seitendornen. — Die Flügel Aach pie 
rallel. | 

-Tipula Fungorum el Agarici Dig. 

17. CorpyLA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, zwölfgliede- 
rig: die beiden untersten Glieder borstig. Die Ozellen 

"fehlen. — Die Schienbeine mit Endstacheln. — Die Flü- 

"gel flach parallel. | 

18. ATRACTOCERA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, spin- 
delförmig, elfgliederig. — Die Ozellen fehlen. — Das 
erste Sohlenglied verlängert. — Die Flügel breit, flach 
parallel. 
Tipula regelationis. 

19. SCIARA. ‘Die Fühlhörner vorgestrekkt, sechszehnglie- 
derig, haarig: die beiden untersien Glieder diıkker. — 
Die Augen nierenförmig, — Drei ungleiche Ozellen. — 

Die Flügel flach parallel. Er 

 BHirtea thomae Fabr. 


» | Gattungen der Zweiflige, 


9, Pr ATYURA, „Dis, Fühlbörner vorgeitrekkt, „sschszehn- 
en „haarig: das erste Glied walzenförmig; ‚das zweite 
sphäroidisch, a Die Augen eirund. — Drei ung TE 


In Gr 3% 


„opellen, = ‚Die Flügel fiach parallel. n 2 
ar. ANISOPUS. Die Fühlhöracr, „vorgestrekkt, sechzehn 
‚gliederig haarig: die beiden ersten Glieder walzenförmig;", 


ans, 


das Eike te becherförmig, — Drei gleich großse ‚Qzellen, an 


Die Füße ungleich groß. — Die Flügel flach paraliel, 

22. PEN THETRIA. Die Fühlhörner „vorgestrekkt, Walzen- 
„förmig, durchblättert, elfgliederig, ee Augen 1yein, 
„Fund. 3 Drei 0: ellen, = 2 Flügel flach valid, PN 


tart _ 


23. Scarkors. Die Fühlhörner, vorgestrekkt, „walzenför- 


„mi ig, dure ablättert, elfglicderig. — Die ‚Augen. ‚aigren- 
förmig. 7 drei Ozelien, re... Me Füße unbewaflhet, — 
Die Flüge! Nach parallel, TI a ae Ha a 
„Trula 1 jatrinar um Deg,.,. IR | EIEREER AN vr 


24. HiRT EA. "Die Filblhörner vorgestrekkt, Walzenförmig, 
durchblättert, neungliederig, Me Drei Ozellen. Tri Das 
Brusestii ıIkk unbewaffnet. -— Die Schenkel beiderseits. g8- 
„furcht;, die ‚Schieubeine der. Vorderfüße mit ‚einem. End. 
‚Stachel, ar Die Flügel Ba ach parallel, ide BT 
Hirtea marii, Pomonge efe. Fabr. | Y | 

25. DiLorrus. Die Fühlhörner vorgestrekkt, walzenför- 
ig, äucchblättert, ncungliederig. — ‚Drei Ozellen. 37 
‚Das Bruststül ik an der B Basis g gekänmt, = Die Schienbei- 
ne der, Vorderfüße an der Spitze gestralt. Fo Die Hlügel 
flach parallel. RE 

26. HEXACANTHA. Die Fühihörner. [vorg estrekkt, Wal. 


zenför mig, Sreigliederig: die beiden untersten Glieder bor- 


7 


Gastungen.der A weißliglen, 265. 


„‚stig. —. Das Sebildchen mit. sechs Dornen bewaffuet,. — 
‚Die Flügel flach ‚paral! 7 Baia, a 
Stratiomysydvipes et ‚sexdentala. Fabr. AR hs 
27. SIcus. Die Fühlhörner vorgestrekkt, pfrieinenfärmin | 
‚dreigliederig : ‚das erste Glied walzenförmig; ‚das zweite. 
„becherformig,,, ‚borstig, Das Schilächen ‚zweidornig, _— 
„Die Füße mit drei Ballen an der Spitze. a un 
„.Sicus s.ferruginens edi. Fabr.,. arm gut 
28. STRATIOMYS. Die Fühlhörner vor BIETEN geknieet, 
dreigliederig: “das erste Glied walzenformig, lang;, das - 
„zweite becherförmig, klein; das. dritte flach, erweitert. — 
. Das Schildehen zwweidornig. —.. Die Flügel flach parallel, 
Strat. ‚strigaia, chamaeleon etc. Fabr: , | H 
29. ODONToMYIA. Die Fühlbörner ee! drei- 
gliederig: die beiden untersten Glieder kurz, fast ‚gleich, 
„borstig;; das dritte lang, flach, ——; Das Schildchen 2Weir, 
" dornigs, — Die Flügel fach parallel. Bir 
Siratiomus furcata ; tigrina,, hydroleon etc. Fabr. ‘E 
} 30. CLITELLARTA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, pfrie- 
menförmig, fünfgliederig. — Das Bruststükk beiderseits, 
_gedornet. — Das Schildchen mit zwei aufsteigenden Dor- 
nen. — Die Flügel flach parallel. 


 Stratiomys ephippium Fabr. 


e 


r 


| au, OXYCER A. Die Fühlhörner. vorgestrekkt, dreigliederi ig: 
das. erste Glied walzenförmig; das zweite becheuförmeig; 
„das dritte spindelförnlig, an der. Spitze mit einer Borste, — 
‚Das Schildchen zweidornig, — Die Flügel flach parallel 
Stratiomys hupoleon et trilineata Fabr, 
32. NEMOTELUS. . Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreiglie. 


rt: 


EN ORRENE 
6 Geringen der Zwei nel BR 0 
derigr das erste Glied“ walzehförmigs das zweite becher- 
“ förmig; das dritte spindelförmig, epitzig, — Das Schild. 
chen unbewafinet. — ir de dach nn ; 
ar Nem. üliginosus Be Rula all a I 
33. SarGvs. Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreigliederig 
"das erste Glied "walze nformig; das zweite zusanimenge- 
dvitkkt; das dritte iinsenförmig, wit einer Borste an der, 
Spitze. — Die Schüppchen fehlen, — Die Flügel fach 
parallel ÖATOSTO! bt ABLE EEE FEDONTAN 
"Sarans muprarins, ouralas ec. Fabr. 


- — 


34. PacaYGasTer. Die Fuhlhörser zweigliederig: das 
erste Glied klein, becherförmig; das zweite linsenförnig 
mit einer Borste an Ende. — Der Hinterleib BuaeHor: 
mig. — Die Fiügel flach parallel. | 
\ Nemetelus stır Pan. ' Sag 

35. ACROCERA. - Die Fühlhörner auf dem Scheitel, bor- 4 
stenförmig, klein, an der Basis verdikkt. — Det Kopf 

‚klein. — Der Hinterleib kugelförmig, groß. 

Syrphus giobuls Panz. Bu 

36. Henors. Die Fühlhörner klein, am  öbern Mundrande 
eingesetzt, en der Spitze verdikkt. — Der Kopf era 
Der Hinterleib kugelförmig, grofs. 

Syrphus eibbosus Febr. 

97. XYLOPHAGUS,. Die Fühlhörner vorgestrekkt, walzen- 
förınig, dreigliederig: das erste Glied walzenförmig; das 
zweite becherförmig; .das dritte walzenförmig, stumpf, 


s 


achtringelig. — Drei Ozelien. — 
-  Nemotelus cindus Deg. May ® 
38-HreraroMA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, sieben- 


ä I ° 


} Gättüngen der Zweiflügler. 267 
© gliederig, walzenförmig: die beiden letzten Glieder zusam- 
‚mengedrükkt. — Die Ozellen fehlen, — Die Flügel. 
halb offen. ERRANG 3 e | 
'Tabanus Schaef. Ton. Tab. 72. fig. 6 — .L ne 
39. Chrysors. Die Fühlhörner vorgestrekkt, walzenför- 
' "mig, dreigliederig: die beiden ersten Glieder gleich großs, 
borstig, — Die Augen punktirt. — Drei Ozellen. -— 
- Die Flügel-halb offen, Ä 
ı " Tabanus caecutiens Fabr. . Tre VORN 
40. HAEMATOroTA." Die Fühlbörner vorgestrekkt, drei- 
'gliederig: das erste Glied lang; das zweite becherförmig ; 


“ das dritte pfriemenförmig. — Die Ozellen fehlen. — Die 
Flügel dachförmig. | 


Tabanus Ba Fabr. 


at. Tasanvs. Die Fühlhörner vorgestrekkt, ar 

ne zig; das erste Glied walzenförmig; das zweite becherför- 
mig; das dritte ausgeschnitten, — Die Ozellen fehlen. — 
Die Flügei halb offen. — 


" Tabanus bivinus r miorio „ autwnnalis, iedihas „.bromius eft,. 


"Fabr. - “ ” 


42: TAnyGLossa. Die-Fühlhörner vorgestrekkt, drei- 
gliederig:. das erste Glied walzenförmig; das zweite becher- ; 
förmig; dasdritte pfriemenförmig. — Drei Ozellen. — 
‚Der Rüssel vorgestrekkt, lang..-— Die Flügel- halb offen, 
Tabanus haustellatus. et. Fabr. 


. 4. BomsByLıvs. Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreigliede- 
rig: das erste Glied walzenförmig; das zweite becherför- 


 wig; das dritte lang, spitzig, in der Mitte verengert. — 


268, Gattungen der Zweiflügler; 


‚Die, Ozellen-fehlen, — :Der Rüssel lang, ii 
; Die ‚Flügel ausgebreitet... 4 ’ R ie 


Bombylius discoler, concolor, sinualus efc. Hürs, ai. dad i 
44. PHTHIRIA. Die Fühlkörner. vorzestrekkt,, dreigliede- 
„zig: die beiden. untersten Glieder . becherförmig,, ‚gleich. 

groß; das dritte kegelfüruig,, spitzig.:,— Die, Ozelien 

- fehlen. — ‚Der Rüssel, lang, ‚vorgestrekkt. "ei 3 
Bombylius pulicaris Mikani. Ro 

45. CONOPHORUS. Die Fühlhörner, vorgestrekkt, drei- 

‚gliederig: das erste Glied ,dikk,, ‚walzenförmig, oben ver, 

„engert; das zweite kurz, walzenförmig; das dritte faden- 

„förmig, mit ginfärts gebogener Spitze. .— Drei Ozel- 
E se Der Rüssel vorgestrekkt, so lang wie der Kopf, 
Bombylius maus us Mikani. Fr RR 

46. CYTHEREA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, entfernt, 

dreigliederig: die beiden er:ten Glieder sphäroidisch; das 
dritte Begeiftrrig — Der Rüssel vorgestrekkt, länger 
" als der Kopf. — Die Flügel aus ‚gebreitet. 
Cytherea chscu:a Fahr. 

"47. ÄNTHRAX.  Bie fühlhö:ner vorgestrekkt, entfernt, 

 dreigliederig: das erste Glied walzenformig; das zweite 
kügelförinig; das dritte kegelförmig. — Drei Ozellen. — 

Der Kopf kugelig. — Die Flügel ausgebreitet. - 
Anthrax menra, morio, hötientolta etc. Fabr. 

48. Bisio. Die Fühlhörner vorgestrekkt, genähert, drei- 
gliederig: das erste Glied walzenförmig; das zweite kugel- 
förmig; dasıdritte kegelförmig. — Drei Ozellen. — Der 
Hinterleib kegelförmig. — Die Flügel halb offen. 

Bibio ncbililata, anilis, lugubris ec. Fahr. 


a a NE Oz 
5 "Gattungen der Zweillügler. 269 


49. PLATYPTERA. Die Fühihärner vor MG etteekt, ziehe 
deri ne das erste Glied walzenförmigs das zweite becherför- 
; das dritte kegclförmig, etwas zusammengedrükkt. — 
pe hund senkrecht. — Die Flügel flach parallel, schr breit, 
 Empis borealis Fabr. et Emp. platuptera Panz. 


> 


53 


50: Enmris. Die Fühlhörner vorgestreikt, fünfgliederig: 
" das erste Glied walzenförmig; das zweite becherförmig; 
das dritte kegelförmig; zusammengedrükkt; die beiden 
detiten klein. — Der Rüssel senkrecht. — Die Fiügel 

. © Hlach parallel. - tn RER a 

Empis pennipes; hivida etc. Falr: 
st HyBos. , Die Fühlhörner zweigliederig; vorgestrekkt: 
das erste che becherförmig; das zweite kegelförmig in 
eine Borste auslaufend. — Der Rüssel wagerecht. — Die 
Flügel flach parallel. | 
92. TACHYDROMLA,; Die Fuhlhörner, vorgestrekket; zwei- 
gliederig! das erste Glied becherförmig; das zweite kegel- 
förmig in Bid Börıte auslaufend. -— Der Rüssel senk- 
recht, = Schenkel der Mittelfüße dikk , stachlig. — 
Die Flügel dach parallel. 
Musca cursilans ; eimicoides Fabr. 
53. LEPFOGÄSTER. Die Fühlhörner vorgestrekkt, drei- 
 gliederig: die beiden ersten Glieder gleich grofs; das letzte 
kegelförmig, ERPA: — Der Rüssel wagerecht. — Die, 

x Fußballen fehlen. — Die Fli igel flach parallel, 
 Asilus tipuloides Fabr. 

54. AsıLus.- Die Fühlhörner vorgestrekkt, fünfgliederig: 
das erste‘ Glied walzenförmig; das zweite becherförmig; 


das dritte lang, flach, in der Mitte erweitert; die zwei 


En 


278 x Gattungen der Zweiflü gler. 


letzten klein, borstenförmig. — Der Rüssel fast wage 
recht. — Die Flügel parallel. CR ; 
Asilus wabroniformis, barbarus, germanicus ekr. Fabr. $ | 

55. DASYPOGON. Die Fühlhörner yargestrekkt, vierglie- 
derig: die beiden ersten Glieder fast gleich großs, walzen- 
förmig, oben verdikkt; das dritte lang, flach; das vierte 
kurz, spitzig. — Der Leib walzenförmig, — Die Flü- 
gel parallel. | - 

| Asilus teulonus, diedema eti. Fahr. ws 

Sx 56. DIOCTRIA. Die Fühlhörner obere fünfgliede- 
rig: die beiden ersten Glieder walzenförmig, oben ver- 

‚dikkt; das dritte lang, flach ; das vierte becherförmig ; das - 

letzte flach, kurz. — Der Rüssel fast wagerecht, _ Der 
Leib walzenförmig, „nakkt, — Die Flügel parallel. 
Asilus oelandicus, linearis, hyalipennis etc. Fabr. 

57- LAPHRIA. Die Fürhlhörner vorgestrekkt, dreigliederig: 
das erste Glied walzenförmig ; das zweite becherförmi - 
das dritte kolbig, zusammengedrükkt, — _ Der Rüssel gr, 
"wagerecht. — Die Flügel parallel, 

Asilus gibbesus, gtlvus, flavus, phippium, violaceus, margi- 
natus eic. Fobr. | | | 

58. TOXOPHORA. Die Fühlhörner vorgestrekkt N .... glie- 
derig: die zwei untersten walzenförmig. —, Drei Ozel- 
‚len. — Der. Rüssel wagerecht t, aufwärts gekrümmt *), 

#48 'ConoPps. Die Fühlhö vner vorgestrekkt, geknieet, drei- 


er das erste Glied kurz, v walzenförmig; die bei-- 


*). Das einzige Stükk, das ich von ae ‚Einen bekannten, 
zu dieser neuen Gattung gehörigen Art, gesehen, ha- 
be, war in Ansehung der Fühlhörner unvollständig. 


[4 _ 
Ä Be 


Ä Gattengen der Zweiftigler, 271 | 


\den andern bilden eine flache, in. der Mitte; erweiterte 


” 


Keule, mit einem gegliederten Endstachel. — Die Oxel- 


. Ien fehlen, — „Der Rüssel vorgestrekkt, aufsteigend. —_ 
Die Fl gel parallel. x 
Conops maurscey hala, Be: vittala, flavipes etc. be 

60. CERIA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, gelinieet, ge- 

a nähert, auf einem gemeinschaftlichen Stiele eingesetzt, 

dreigliederig: das erste Glied walzenförmig; die zwei an- 

k dern bilden eine flache, in der Mitte erweiterte Keule, 
mit einem ungegliederten Endstachel, — Drei Ozellen. 
Benin elavıcornis Fabr. 

61. Mvora. Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreigliederig: 
das er:te Glied klein, walzenförmig; das zweite lang, flach- 

P gediukkt: das dritte linsenförmig, auf der obern Seite mit 
einer gegliederten Borste. — Der Rüssel wagerecht, ge- 
knicet. — Der Hinterleib gebogen. — Die Flügel pa- 
rallel. Br 
Myopa ferruginea, testacea etc. Fabr. 

62. CLINOCERA. Die Fihlhörner vorgestrekkt, mitten 
vor deın Kopfe eingelenkt, dreigliederig: die beiden a 
tersten Glieder sphäroidisch ; RE kurz, kegelförmig, 
in eine abwärts gekrtimmte Borste auslaufend. —_ Die 
Flügel parallel. 

63. RHacıo, Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreigliederig: 
das erste walzenförmig, kurz; das zweite sphäroidisch ; 
‚ das dritte kurz, kegelförmig, in eine aufwärts gekrümmte 

“ - Borste auslaufend. — Die Flügel halb offen. ” 
" Rhagio scolspaceus, Tringarius etc. Fabr. 

64. ATHERIX. Die Fühlhörner vorgestrekkt, herunter 


i 
ı# - - wu ww 
/ 


7 


272 Gattungen ge Zweiflägler. a 


gedrükkt, dreigliederig! die beiden letzten lieder etwas 


"lach, 'rundlichtz das letzte auf der. obern Seite Ki: ‚einer 


aufwärts gekrüminten Borste. — Die Flügel „nalb offen. 


Rhagio diadema et cinitus Fabr. 

65. PLraryreza: Die Fühlhörner vorgestrekkt, Areiglic- 
derig: die beiden ersten Glieder kurz, 5 fast walzenförmig; 
das dritte kegelförinig, i in eine nakkte Borste auslaufend. — 
Die Sohlen der Hinterfüße erweitert; fach. _ Die Flü- 
gel parallel: le 

66: LONCHOPTERA, Die Fühlhörner vorgestrekkt, drei- 
gliederig: das‘ erste Glied kurz, fast walzenförmig; das 
zweite becherförmig; das dritte Erd, flach, mit einer 
 gegliederten Borste am Ende: : lt: Flügel lanzeitförmig, 


"Fu 


parallel. 


67- SATYRA. Die Fühlhörner Forsechekkl, dreiglicderig: 


das erste Glied walzenförmig ; das zweite flach, fast kreis- 


einer Borste an der Basis: — Die Schienbeine mit Seiten- | 


 stacheln. — Die Flügel parallel. - — Die Schüppehen ft fehlen. 


Musca ungulata Fabr: | A 
68: Riuaruıum. Die Fühlbörner I reihe pfriemen- 
förmig;, fünfgliederig: das erste Glied kurz} walzenför- 


mig; das zweite becherförmig, borstig;_ die folgenden zU- 


- 


| sammengedrükkt. m Die Schienbeine init Seitendornen, — 


| Die Flügel parallel, | ) 

65. OESTRUS. ‚Die Fühlhörner fast kuge lie‘ Areigliederig 
in einer Höhle des Kopfes eingesetzt: am Ende mit. einer 
nakten Borste, — Der Leib wollig. 

| Orstrus bovis, haemerrhoidalis etc. Fabr. 


\ 


förmig;; borstig; das dritte eirund, flach, nakkt, mit 


z 
Ds 


% 


Gattungen der Zweilügler. Er} 


Yo HRESELURA: ‚Die:Fühlhörner' zweigliederig, herunter 
geneigt: das erste Glied becherförmig; das zweite fast Sl, 
 zenförmig, nakkt, stumpf. — Der Leib fach. — Die 

'»Flügel‘parallel. al 

2 Mus:a senilis Fabr. 

WMICROCERA. Die, Fühlhörner klein, isliedirig: 

— das erste Glied kurz; das zweite niedergedrükkt, 'spitzig, | 

‘ Bach, mit einer aufsteigenden Borste an der Wurzel. — 
Der Kopf halbkugelig. — Die Flügel parallel, stumpf. 

=. RuınGia. Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreigliederig: 

nidas dritte Glied linsenförmig, wit einer nakkten Borste an 
% der Wurzel. — Das Maulin eine kegelförmige Spitze ver- 
. — längert, die dengegliederten Rüssel aufnimmt... — Die 
Flügel parallel. 
Rhingia vostrata. 

„23. HELICPHILUS. Die Fühlhörner Be, dreiglie- 
. derig: das dritte Glied fast kreisrund, lach, mit a 
„makkien Borste an der Wurzel. — Der Leib 
Die Schenkel der Hinterfüßse dikk; die Schienbeine hök- 
kerig. — Die Flügel parallel. Ä 
Syrphus sulvarım etz. Fabr: 

74 SrıromvıA. Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreigliede - 
rig: das vorderste Glied fast kreisrund, flach, mit einer 

nakkten Borste an der Wurzel. — Der Leib nakkt; das 
Bruststükk gefekkt. — Die Flügel parallel. 
Syrphus diophthalmus et vespiformis Fabr. 

. 95. EUMEROS. Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreigliederig : 


\ 


das vorderste Glied fast kreisrund, flach, mit einer nakk- 
‚ten Borste an der Wurzel. —, Der Leib nakkt. — Die 


life Maga U.B N 


i 


294 Gattungen der Z,weiflügler. 


\ Schenkel der Hinterfüßse FREE — Die Flügel. pa 


rallel. N y\ ne > Ba ER: 


, 


Syrphus'segnis , pipiens Fabr wu an un mn > | 
76. Doros. Die Fühlhörner vorn dreigliederig : 
das-vorderste Glied fast FERNER: flach, mit einer nakk- 
| ten Borste an der Wurdel, Der Leib’ nakkt; der Hin- | 
 terleib erhaben, keulförmig. —. Die Füßse ‚dünne, Be 
Die Flügel parallel. IE, 1 
Syrphus conopseus Fabr. et vtarıtatus Panz. ji) 
77. MERODON. Die Fühlhörner vorgestrekkt ,. BEER 
rig: das dritte Glied länglich, flach, . mit einer nakkten 
Borste an der Wurzel. — Der: Leib ‚haarig. — Die 
Schenkel der Hinterfüfßse am ‚Ende mit eis Thai — 
Die Flügel halb offen. / Bene ; | 
‚Syrphus equestris, curvipes Fabr. 


=. ErLorHırLus. Die Fühlhörner vörgestrekkt, dreigliede- . 
rig: das dritte Glied fast kreisrund, flach, mit einer nakk- 
ten (oder düunhaarigen) Borste an der Wurzel. — Die 
Füfse ungezähnt. == Die Flügel halb offen , glänzend. 


Syrpials ienax , nemorum , floreus, irn etc. Fahr. 


9: SERICOMYIA, Die Fühlhörner REN dreiglie- 
derig: das dritte Glied fast kreisrund, flach, mit einer 
gefiederten Borste an der Wurzel. _ ‚Der Leib sammet- i 
haarig. — Die Rlügel parallel. | 


Syrphus mussitans et Jappınum Fabr. 


; 


go. CHRYSUGASTER. “ Die Fühlhörner PRICES drei- 
gliederig: das dritte Glied fast kreisrund; flach, mit nakk- 
ter BEER an der Reh —, Die Stirn (des Weibchens) | 


pe 


\ 


en” 


a Ru Gattungen der Zweiflüglet N 
1 ‚gehende Fi EN Hinterleib- oben. platt, ‚an den ua 

dikk. — Die Flügel parallel. 

Syrphus coemiteriorum , metallinus, umbrarum Fahr. rin 
su SYRPHUS, Die Fühlhörner: vorgestrekkt,; dreigliederig 

„das dritte Glied länglichrund , fach, mit nakkter. Borste 
„an. der ‚Wurzel. -- Der. Kopf mopsnasig. — Der Leib 
. ‚dünnhaarig oder nakkts —- Die Füße dünn, — Die Fli- 


r 
% 


gel parallel, . w 


 Syrphus pyrastri, vibesii, yufwornis, nedäreus ec. ahnt | 


' "2. PTEROCERA, Die Fühlbörner senkrecht, zweigliederig: 


” 


. „das zweite Glied prismatisch, mit einer. stark gegliederten 
Rorste,anı ‚der-Wurzel, =— . Das Maul verlängert. Die 
Flügel halb offen, 

Syrphus inanis, pellucens, infabus, ER eti. Fahr. 

83 MICRODoN. Die Fühlhörner vorgestrekkt, dreigliede: 


wg, ‚das erste Jang » walzeuförmigs das aweite kürzer; das 


„dritte lang, flach, init einer ‚nakkten Borstean der Wur- 
\nzelı —, Das Schildchen mit zwei kleinen, Dornen bewaff® .. 
- net. — Der Leib feinhaarig. —- Die Flügel parallel. 
„„Mulio mutabılis Fabr. 
1. Die Fühlhörner vorgestrekkt, von 
n der Länge des Kopfes, dreigliederig: die beiden ersten wal: 
„ aenförmig; das dritte lang, fach, mit einer nakkten Bor: 
‚ste an der Wurzel. — Der Hinterleib nakkt, erhaben. — 
„Die Flügel parallel, 
- Mulio arcualiss „ bieinctus Kabr. 
“ LOXOCERA. Die Füklhörner vorgestrekkt, schief, drei» 
gliederig: die zwei ersten Glicder klein, becherförmig ; 
das dritte lang, linienförmig, Nacı, mit feiuhaariger Bor- 
d2 


{ 


x / 
8765 Gattungen der Zweiflügler. 


ste an ‚der Wurzel. —— Der Leib Hacke, © Die Flüge 
parallel, stumpf. in POLEN. 
Mulio tehnisninonens Fabr.$. Musta aristata Panz, 
86: MICROPEZA: Die Fühlhörner zweigliederig, klein: das 
zweite kreisrund, flach, mit feinhaariger Borste an der 
Wurzel. — - Der Kopf elliptisch. — Der Leib walzen- 
förmig, lang, nakkt.— Die Fufssohlen klein. — Die 
Flügel parallel. | | ng Ki 
Musca corrigiolata Fabr. nn), 
87: CALoBATa. Die Fühlhörner fast senkrecht; zweiglie 
derig: das zweite Glied länglicht, flach, mit einer kurz- 
| gefiederten Borste'an der Wurzel. — Der Kopf kugelig. — 
Der Leib walzenformig,; nakkt. — Die Füße lang: — 
Die Flügel parallel. | ? 
Musca calobata Panz. et petronella Fabr. ı 
88. TRINEURA: Die Fühlhörner zweigliederig; klein: das 
zweite Glied kugelförmig, mit aufzerichteter nakkter Bor- | 
ste an der Wurzel. — Die Füfse platt. — Die Flügel 


u stünıpf; dreiäderig. 
9. BORBORUS. Die Fühlhörner zweigliederig: das erste 
wi becherförihig; das zweite linsenförmig, mit feinhaa- 
riger Borste an der Wurzel. — Der Hinterleib flach. — 
Die Hinterfüfse verlängert; mit breiten Sohlen. — Die 
Flügel parallel, stumpf. | 

90. THYREOPHORA. Die Fühlhörner klein, zweigliede- 
rig: das vorderste Glied linsenförmig, mit nakkter Borste 
an der Wurzel. — Der Kopf grofs; die Augen klein. — 
Der Leib haarıg, — Das Schildchen lang, vierckkig, flach. 
Musca cunophila u 


Gattungen der Zweiflügle __ 277 


91. 'THEREVA. Die Fühlhörner senkrecht, zweigliederig, 

klein; das erste Glied: becherförmig , borstig; das zweite 
länglich, flach, stumpf, mit einer nakkten Borste an der 
„Wurzel. — Hinterleib-eirund, flach, kurzhaarig. — Die 
Schüppchen grofs.. — Die Flügel halb offen, 
‚» Thereva hemiptera, affınis etc, Fabr. 

92.) DıcTya. Die Fühlhörner vargttrehkt , schief, drei- 
gliederig: das erste klein; das zweite flach, länglicht; das 
«dritte flach, oben ausgeschnitten, mit gefiederter Borste 

» „an der Wurzel. — Die Stirn breit. — Die Flügel pa- 

‚zallel. f 
‚Musca cwullaria, umbrarum Fabr. 


93 PLrarystoMA. Die Fühlhörner senkrecht, zweiglie- 
derig: das zweite länglicht ‚ flach, mit nakkter Borste an 

»der Wurzel. — Der Kopf unten verdikkt; die Stirn 

«breit. .— Der Hinterleib nakkt, etwas erhaben. — Die 
Flügel halb offen. 


_ Musca seminationis Fabr, 


94. TRYPETA. Die Fühlhörner senkrecht, zweigliederig: 
das zweite Glied länglich, flach, mit nakkter Borste: an 
| der Wurzel, — Die Stirn breit, ungestreift. — Der 
Hinterleib flach, elliptisch, dünnborstig oder feinhaarig. — 
(Das Weibchen mit einem hornartigen, vorstehenden Lege- 
Stachel.) — Die Flügel parallei, gefiekkt oder gebändert. 


 Musca arnicae, cerasi, urticae, artemisiae etc. Fabr. 


95. SCATHOPHAGA. Die Fühlhörner senkrecht, zweiglie- 
„derig: das vorderste Glied länglich, prismatisch, mit ei- 
ner kurzgefiederten Borste an der Wurzel. — Der Kopf 


278 Outnge der Zweige Bi‘ 


RR mit breiter gelbrother Stirn — Der ab 'haas 


rig. — Die Flügel länger als der Hinterleib, rss 
Musta merdaria eic: Fabrs > 1: ya Er aa ©; 
96. ECHAMAEMYIA. "Die Fühlhörner' BREERAN sweiglie. 
derig: das vörderste Glied länglich ; “flach, mit einer haa- 
rigen Borste an der Wurzel. — Die Stirne‘ breit, unge- a 
- streift. — Der Hinterleib feinhaarig oder nakkt. —' Die 
» Flügel parallel. © nis TIER SEE 
9. CHLOROPS, Die Fihlhörner zweigliederig: das vorder- 
9 ste Glied fast kreisrund: ‚ fach, mit nakkter Borste an der 
Wurzel. — Die Stirn breit, ungestreift. — Der Hin- 
terleib flach, nakkt. — Die Flügel parallel. 


98. PsıLa. Die Fühlkörner senkrecht, klein, Areigliedetig: 
das zweite und dritte eirund, flach; letzteres mit einer | 
nakkten Borste aıı der Wurzel. — Die Stirn breit; un. | 
gestreift. — Der Leib glatt, nakkt, — Die Are ig 

fehlen. — Die Flügel parallel, | 


- 99. MACROCHIRA. Die Fühlhörner senkrecht, zweiglie. 
derig; das zweite Glied linglicht, Auch, mit einer einseir | 
tig gefiederten Borste an der Wurzel. — Die Stirn: breit, 
ungestreift, en Der Leib nakkt. a Die ‚Scheiikel der 
Vorderfüße sehr breit, fact, — Die Flügel FEN 
Müsca manicata Fabr, Ai Ar wi) 


100. GYMNOSoMA. Die Fühlhörner schief vorgestrekkt, 
dreigliederig; das erste Glied klein; das zweite walzenför- 
 mig, barstig; das dritte länglich, fach, "mit einer nakk- 
‚einBorste an der Wurzel. — Die Stirn‘ breit gestreift. — 


Der Hinterkeib eiförmig, nakkt, — "DieSchwingkolben 


Gattungen der Zweiflügler.; 279: 


mit einem großsen bien bedekkt. — Die Flügel 
halb offen. ie 
_Musca rotundata Fabr. | 
1oL MELANOPHORA. Die Fühlhörner senkrecht, klein, 
-angedrükkt, dreigliederig: das zweite Glied walzenförmig, 
»borstig; das dritte-länglich, flach, mit einer nakkten 
"Borste an der Wurzel. — Die’Stirn breit. — DerLeib 
- kurzborstig, kegelförmig. — Die Schügpchen klein. — 
‘Die Flügel vor der Spitze mit einer Queräder. L. 
Musca grossificationis Fabr.. | 
102. LEuCosToMma. Die Fühlhörner senkrecht, klein, an- 
"gedrükkt, dreigliederig: das zweite Glied walzenförmig, 
borstig; das dritte länglich, mit einer feinhaarigen Bor- 
‚ste an der Wurzel. — Die Stirn breit, gestreift. — Der 
‚ "Leib » kegelförmig, kurzborstig. — Die Schüppchen: 
'grofs. — Die Flügel:halb offen, mit einer QuerAder an 
der Spitze. | 
. 403. ERIOTHRIX. Die Fühlhörner senkrecht, frei, drei- 


( 


gliederig: das zweite Glied walzenförmig , borstig; das 
 ‚dritte-länglich, flach, mit einer feinhaarigen Borste an 
"der Wurzel. — Die Stirn breit, gestreift. — Der Leib 
‚kegelföruig, dichtborstig. — Die Schüppcehen groß. — 
Die ‚Flügel halb öffen, mit einer QuerAder an der Spitze. 
Musca lateralis Fabr. 
104. CrLivpromvıa. Die Fühlhörner schief, frei, drei- 
glicderig: das Aineite Glied walzenförmig; das dritte läng- 
"licht, fach, mit einer wakkten Borste an der Wurzel. — 
Die Stirn breit „ gestreift. — Der Hinterleib walzenför- 
"mig, verlängert, dünnborstig. — Die Schüppchen groß, 


230 ae; der Amel, 5 R: 
vorstehend, — Die Flügel. halb affen, mit einer ä 


ader an der Spitze, uardied 


Musca brassicaria Fabr, _ | aa 
105. TACHINA. ‘Die Fühlhörner U vu dreiglie-: 
‚derig: das zweite Glied walzenförmig, borstig; das dritte 
fast kreisrund, flach, mit einer nakkten ;Borste an der 
Wurzel. — Die Stirne breit, gestreift. — Der Hinter- 
leib eirund, diehtborstig, — Die Schippchen grofs. — 
Die Flügel halb offen, mit einer QuerAder an der its 
Musca grossa, fera, lurida etc, Far, | 
106. GONI1A, Die Fühlhörner senkrecht, ua ärihien, Zwei: 
gliederig: das zweite Glied lang, prismatisch, mit einer 
geknieeten Borste an der Wurzel, — Die Stirn breit, un- 
gestreift. — Die Schüppchen grofs, — .DieFlügelhalb offen. 
107. METOPIA. Die Fühlhörner zurük gedrükkt, zweiglie- 
derig:’ das zweite Glied lang, fast walzenförmig, mit nakk- 
ter Borkic au der Wurzel, — Die Stirn breit. — Die 
| Schüppchen groß. — Die Flügel halb offen, on 
" Musca leucocephala Panz: MER 
108, EXORISTA. Die Fühlhörner senkrecht, zweigliederig: 
das zweite Glied prismatisch,, "mit einer nakkten Borste an 
der Wurzel, — Die Stirn breit, gestreift, borstig. — Der 
Leib dichtborstig. — Die Schüppchen groß. — Die Flü- 
gel halb offen, mit einer QuerAder an der Spitze; n 
'Musca larvarum Fabr, Y 
309, MILTOGRAMMA. Die Fühlhörner kiloiasi angedrükkt, 
zweigliederig; das zweite länglich, flach, miit nakkter 
Borste an der Wurzel. a Der Leib kurzborstig, — Die 
‚Schüppehen groß. —- Die Stirmimiit - eingm rothgeiben 


=n 


Dr ‚Gattungen der Zweiflgler. sn. 


_ Mittelstreifen. — Die Flügel halb offen „mit einer Quer- 
ader an. der Spitze, 
ıo, MuscA. Die Fühlhörner senkrecht, zweigliederig: das 
zweite Glied prismatisch, mit einer gefiederten ‚Borste an 
der Wurzel. — Der Leib borstig, — Die Stirn ge- 
streift. — Die Schüppchen groß, — Die Flügel halb of- 
fen, mit einer QuerAder an der Spitze, 
Musca domestica, carnaria, caesar etc. Fabr, 
u, or. Die Fühlhöfner senkrecht, angedrükkt, 
zweigliederig: das zweite Glied prismatisch, mit einer ge- 
fiederten oder feinhaarigen Borste an der Wurzel. — Die 
Stirn gestreift, bei dem Weibchen breiter, — Der Leib 
borstig. — Die Flügel halb offen, oder parallel; die Quer- 
„sader an der Spitze fehlt, | 1.3 
u Musca meditabunda, pluvialis etc. Fabr. | 
03, STOMOxXYS. Die: Fühlhörner senkrecht, LEN 
“zweigliederig; das zweite Glied prismatisch, mit einer ge- 
„fiederten Borste an der Wurzel. — Der Rüssel wage- 
“recht, vorgestrekkt. — Die Flügel halb ofen. 
‚Stomoxys calcitrans etc, Fabr, 
113. SIPHONA, : Die Fühlhörner senkrecht, "zweigliederig : 


das zweite Glied prismatisch, mit einer nakkten Borste an 


T 


der Wurzel, — Der Rüssel wagerecht, vorgestrekkt, ge- 
brochen, — Die Flüzel halb offen, 
Stomoxys irritans Fabr. 
" u14. HıppOBOSCA. Die Fühlhörner fehlen. — Der Kopf 
© flach. — Der Leib lederartig. 
i © Hippobosc equina dc, Fabr. | 


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Litteratur. 


La) . _ iur 
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r Hisir: natuvelle, generale et particuliere des 
Crustaces et des Insectes. Ouvrage faisant suite aux 
“ Oeuvres de Leclere de Buffon et partie du Cours complet 
"@Histoire naturelle vedige par C. S. Sonni ERER Par P. 
A. Latrei Ile, Membre assovie de. TInstitut national 'de- 
France etc. Princiipes elementaires Tome premier. A 
Paris de Imprimerie de F. Dufart (Imprimeur libraire, rue | 
des Noyers Nr. 22. Stvasbourg ches Levrault, libraives rue 
-Befvoi Nr. 22.) XIV und 394. Seit. © ; 
Principes elementaires. Tome Second. 380. Seit. g. 
mit ı$ schwarzen Kupfertafeln in 8., welche ‘die Ord- 
nungskennzeichen erklären. Die erste Tafel enthält die 
Abbildung von Fanewerkzeugen zur Insektenjagd. 
Diefs Werk enthält eine vollständige Einleitung in: die 
Insektenkunde, ungefähr nach’ dem Plane-von Fabricius 


Philosophia entomologica. 


Litteratur. 283 


2. Faune Parisienne — Insectes — ou Histoive abregee 
© des insectes des Emvivons de ‚Paris, dasses drapres le Systeme 
"de Fabrieius, precedee dun Discours sur les Inseites en general, 
“pour servir d’Introduction & Petude de Pentomologie; accompag- 
nee de sept planches gravees. ı Par C. A. Walckenaer. 
' Tome premier. Paris, Dentu, Imprimeur-libraire, Pa- 
 -Iais du Fribunat, galeries de bois Nr. 240. An XI = 1802, 
 PIIT, CXXX und 503. Seit. 8. Tome Second, 438. Seit, Die 
sieben Kupfer in 8. enthalten die Ordnungsmerkınale, ıneh- 
£ rentheils von Latreille entlehnt. | 
Aufser der Einleitung in das Studium der Insekienkim- 
' de überhaupt, ‘worin mehre gute Bemerkungen vorkom- 
men, findet man ein durchaus nach Fabricius entworfries 
" Verzeichniss der um Paris gefundnen Insekten, das’ aber 
" fast’gar nichts dem Verfasser Eignes enthält, die Ordnung 
der Piezaten und der Unogaten ausgenommen, Jene sind 
.. "sel Latreille gearbeitet, die Spinnen hat Hr, Walckenaer 
"in viele genau bezeichnete Familien getheilt, mehre neue 
r, * Arten beschrieben; und eineeigne Abhandlung über diese 
“ so'sehr vernachlässigte Gattung versprochen. 
J Entomplogia britan nica, sistens Inseita Britenniar 
"indigena ,) secundum melhodum Linnaeanam disposila. Au- 
dlore Thoma M arsham Shi. Linnacan. Londinens. The- N 
© sausarioiete. Tomus I. Coleopiera. Londini: typis Wilks 
Set Taylor, prostat venalis apud I. Write, Fleet - Street. 1802, 
XXXI und 547. Seit. 8. > h 
Zu den Linneischen Gattungen sind einige hinzuge- 
= „fügt, so dass mit Forficula 48 aufgezählt, und ganz 
nach Linneischer Art charakterisirt sind. Es fällt daher 


7 A Litteratur,. 
/\ \ j 
schwer, mehre der neuen Arten zu entziffern, die über- 
diefs nicht immer sorgfältig genug beschrieben sind. Viele 
' dieser Artensind uns Deutschen schon unter andern Namen 
‚bekannt. Bei den von Linne und Fabrieius entlehuten. Ar- 
‚ten-hat der Verfasser BRON ihre Beschreibung ‚bei- . 
„behalten, i ’ “ 
Histoire naturelle fin Fourmis; ed ge“ de Me- 
moires ch Wobservations sur les Abeilles, les Araignees 
(les Faucheurs etautres insectes, Par P. A. Laiveille 
etc. avec Figures, De Vlmprimerie de Crapelet. A Paris, 
chez Theophile Bayrois pere, Libvaire, rue Hauiefenille. Nr. 
22. An X — 1802. XVI und 445. Seit.-mit 12 schwarzen 
‘ Kupfern in 8., welche die Abbildungen vieler Arten von 
Aweisen und mehrer ihrer Theile'enthalten ; auf der letz- 
tern Tafel sind einige andere Insekten abgebildet, die zu 
dem von $. 297 anfangenden Anhange gehören. ih ah 
Nach der Uebersicht der Ameisen und ihrer Naturge- 
schichte folgen die in neun Familien vertheilten Arten, die 
“der Verfasser theils selbst gesehn, theils nach andern Schrift- 
-stellern aufgenommen hat. Der Anhang enthält Abhand- 
lungen über Apis papaveris, Philanius apivorus 
Psylla junci*) Coccus ulmi,,eine neue’Eintheilung ,- 
der Spinnen, Naturgeschichte der Phalangien, Geschlechts- 
‚werkzeuge des SJulus complanatus, Gattung Rici- 
ınus; neue Käfergattung Elmis (wahrscheinlich gehört 


5 Dieß merkwürdige auch in Deutschland OHR ÄLeRE 
' Insekt, bildet eine ausgezeichnete neue Gattung, die 
ich Divaphia nenne. 


Litteratuf, Er PrT 


Ai der Dyticus Volkmari Panz. dahin); 

"natürliche Allordnung der bienenartigen Insekten. : 

5. Vorschlag zu einer neuen in die Classe ’der' Glossaten ein- 
“ zuführenden Gattung Platuwteryx won I. H. I 
yes. Berlin 1803. 56. Seit. gr. 4: ei 

“ Diese Abhandlung ist nur in wenigen Exemplaren vor- 

handen, welche der Verfasser für seine Freunde‘ aus den 
Beschäftigungen der Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin 

besonders hat abdrukken lassen. 'Die von ihm gebildete 
Gattung Plotüipteryx enthält die Spannerförmigen 
er Fam. T. des Wien. Verz. mit Ausschlussder 
Bomb.‘ Flexwla Wien. ., die'sich auffallend durch “ihre 

" Fressfpitzen unterscheidet, Die Kennzeichen der neueii 
Gattung sind: zwei aufwärts - gekrümmte kegelförmige 
Fressfpitzen (welche kaum-halb so lang sind, wie die 
Augen); eine kurze Rollzun ge; fadenfürmige (beim 
Weibchen schwach behaarte, beim Mäunchen stark dop- 
pelt gekämmte) Fühlhörner. Aufser der umständlichen 
Gattungsbeschreibung und der Naturgeschichte findet man 
die Beschreibung und Auseinandersetzung von Pl, Fal- 

 tula W., Curvatula Borkh.,. Hamula W., Ungui- 

{ eula Hübn., Sicula W., Lacertula W., Spinula 
W.undin einem Anhange die Naturgeschichte der Fle- 
xula. 

6. De Animalium exsanguium vespiratione Com- | 
mentatio quae a Societate regia. Screntiarum Goettingensi er 
xime a prima praemio est ornala. Auctore Joanne Fri- 
derico Zudovico Hausmann et Hannwerae , ayud 


‚Fratre: Hahn 1803. VLund 70, Seit. 4. 


‘ 


286 er Literatun. 


"Einen von dem DER selbst für das RE mit- 
Seal Auszug.aus dieser reichhaltigen Preisschrift habe 
ich für den folgenden ‚Band- zurückgelegt „um .die andere | 
‚ Preisschrift über done Gegenstand damit verstehen 
zu können. 
volndex alphabeticus in L C. Eabrici Ber Eleutheratorum 

©. genera ei we continens.. Hehmstadii apud C. G. Fleckei- 
MDCCCHI. IVu.93S.ing. und - 4 

Da diese Kataloge, aufser.den Nachschlagen, ARE 
‚bequem dazu sind, durch Unterstreichung der Arten an- 
zuzeigen, welche man besitzt und welche'man wünscht, 

so hat Hr. Fleckeisen eine Anzahl in Quartformat abziehn. F 
lassen, damit man.die im Werk Febinnden Arten an ihrem 


Orte beischreiben kaun. 


ee IX 


 Veimischte Nachrichten und EN 


= - v 5 4 j . 1 
- PIE Sg I 
. 
: 


. Gernin gs Insektensammlung 


BD in Frankfurt am Main. 


ac 

Di Sammlungist schon lange als die ausgezeichnetste und 
.größseste in Deutschland, und vielleicht in Europa, berühnie 
gewesen und in mancher Hinsicht istsie noch jetzt einzig und 
unübertroffen zu. nennen, Der vor einiger Zeit verstorbne 
Hofrath Gerning hat mit dem unermüdlichsten Eifer und 
mit grofsen Kosten vierzig Jahre hindurch an ihrer Vervoll- 
ständigung gearbeitet; sie war seine Freude, sein Stolz und 
der Gegenstand aller seiner Sorgen. Sie beweist, was fort- 
gesetztes eifriges Bestreben nach einer bestimmten Richtung. 
hin, auszurichten vermag, 

Schon aus Esper’s und: Bork :hausens Schmetterlingswer- 


ken, aus Christ's Aymenopiera und vorzüglich aus den 


er 


@88  . , Vermischte Nachrichten etc. 

 Papiltons -d’Euröpe von Evnest hat man auf den 
Reichthum der Gerningischen Sammlung, besonders im Fa- 
che der Schmetterlinge, schliefsen können. Sie ist nach dem 


Tode des Vaters in die Hände seines durch Gedichte und 


durch seine Reisen bekannten Sohns, des Hn. Legazions- 


zaths Gerning gekonimen, der zwar durch seine Besehäfti- 
gungen abgehalten wird, die Sammlung zu vermehren, der 
aber selbst zu guter Kenner der Insekten ist, und zu viel In- 


teresse an dieser Sauimlung nımmt, die er auf seinen Reisen 


init den vorzuglichsten Seltenheiten ‚bereicherte, um ‚diesen | 


von seinem Vater ererbten Schatz a gehörig zu würdi- 


gen. Seiner großen Gefälligkeit verdanke ich das lehrreiche.. 


Vergnügen, mich von dem Inhalte der Gerningischen Samm- 
lung zu überzeugen, und hier eine kurze Nachricht von ihr 
zu geben, die aber freilich nur eine oberfächliche Andeutung 
des Ganzen sein kann, da es Wochen etfordert a‘ alles 
Seltne und Merkwürdige aufzuzeichnen. EIRT- 
Die Kästen, worin die Insekten stekken, sind grofsen 
‚Spiegela ähnlich, deren Rahmen schwarz, und die nächste Ein- 


‘Fassung des Glases vergoldet ist. Solcher Kästen sind an hun- 


‚dert und sechszig. Die, worin die Schmetterlinge befindlich 


sind, welche den Haupttheil der Sammlung ausmachen, sind 
über zwei Schuh lang und anderthalb Schuh breit; die Käfer, 
Wanzen, Heuschrekken, Bienen, Skorpionen u. dgl. stek- 
ken in Rahmıen; »die etwa die Hälfte kleiner sind, als jene. 
-Nanten und Vaterland sind nirgends beigefügt; das treue Ge- 
dächtniss des Besitzers machte diese Hülfe entbehrlich, um 
so mehr, da sie mit seiner Idee einer dem Auge gefallenden 


Anorinhng der Insekten nicht wohl zu verbinden war. 


‚Vermischte Nachrichten etc... 289 


S 


"Die Sammlung der europäischen Schmetterlinge verdient 
‚den ersten Platz. „Aufser i in Wien möchte man wohl: keine 


Sammlung finden, die mit dieser wetteifern könnte, und die 


Menge i von Abändrungen der seltensten wie der gemeinsten 


Arten besitzt sicher keine ahäre, Bei allen Arten ist 
auf die geringfügigsten Abireichüngen in der Größe, der 


> Zeichnung und der Farbe der Individuen gesehn. Daher fin- 


det man in einem- Kasten 140 Stükk von Sphinx, Tiliae, 
‘60 Bombyx Pini, 50 bis 60 Sphinx Atropos, ganze 
Heerscharen von Noctua Fraxini, Papilio Apollo 
Pap. Rumina, Eupheno, Sphinx Euphorbiaeu.s.f. 
Die Abändrungenreihe von Bombyx Caje ist einzig. Von 
seltnen Arten findet man nicht etwa einzelne Stükke oder 


Paare, sondern ganze Reihen; als 5 Sphinx Queriuss. 


: "sr europäische Sph. Nerii,4 Ip hinx Fespertilio mit 
zwei merkwürdigen Abweichungen ‚ die eigner Art zu sein 


scheinen; 26 Bombyx lobulina, ı6 B. matronule, 


4 B. Phelictee, 3 B. Vesta u. a. Mehre ausgezeichnete 


z se Noctuae, Bombyx flavia, Casta, Sphinx Hip- 


pophais *) u.a. sind vorzügliche  Seltenheiten dieser 


EN 
\ 


. *) Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht unterlassen, die 


v, uneigennützige Gefälligkeit zu rüinmen, mit der der Hr. 


Haushofmeister Rummel in Coburg, dem Grafen von 

Mur Hoffinansegg sein einziges. noch übriges Stukk des - 
= Sphinx Hippopha£s überlies, daser, wie die bei- 
-den andern Stukke, wovon Eins in Gerniugs, das andre 
“in Hn. Bühringers Sammlung gekonmen ist, selbst an 
der Gränze der Bukovina gefangen hat. “ 


Kign. IL.BS, rT 


BZ ’ 
je . 


x 


290 Vermischte Nachrichten etc, 
" 2 2 \ | 
- Sammlung, die besonders in Südfranzösischen Erzeugnissen 


reich ist. Der Papilio Testwdo in der Gerningischen 
Sammlung ist sicher nur eine Abäudrung von Polychloros. | 
Derjenige, der ihn Hn, Gerning gegeben hat, versichert, ihn 
mit mehren audern Polychl uros aus derselben Raupe ge- 
‚ zogen zu haben. Achnliche Schmetterlinge liefern ähnliche 
Abändrungen. — Die europäischen. Schmetterlinge sind 
nach dem Wienersysteme geordnet. | | 


Aber auch in ausländischen Schmetterlingen ist. diese 
Sammlung sehr anschnlich, besonders reich an großen Spin- 
nern. Der prächtige Papilio Ripheus und fünf Stükke \ 
des P. Sloaneus sind Zierden der Sammlung. Von P. 

-Priamus kann man ein ganzes Dutzend sehn. Dass Pan- 
ihous dessen Weibchen sei, hat man Hn. Gerning in Hol- 
land versichert. Man will sie miteinander in Begattung ge- 

sehn haben. Gleichfalls sollen P. Dhytses und Di omedes, 
Männchen und Weibchen derselben Art sein. Auch unter 
den Käfern findet man jene Menge von Individuen bei man- _ 
chen Arten z. B. von Hoplia soerulea einige hundert 
Stükk. Der höchst seitne Curculio regalis ist zweimal 
vorhanden. ; ‘Die Aderflügler dieser Sammlung hat Christ bei 


seinem Werke über die Hymenoptera benutzt. 


l 


'Vermischte Nachrichten etc. 291 
a nt „e N 2 


Es ist schon‘ aus dem Intelligenzblatte der Jen, A. Lit. 
Zeit. bekannt, dass Sr. Majestät der Deutsche Kaiser von Hn. 
Leopold v. Fichtel in Wien eine große Insektensanimlung 
gekauft und mit Seiner Privatsammlung. vereinigt hat. Hier 
sind einige nähere Nachrichten über jene Sammlung; aus si- ' 
chern Quellen. 


Pan 


(4 


Diese Sammlung enthält über 000 Arten undetwa 25000 
Stükke, Darunter sind höchstens 100 bis 150 euröpäische ; 
alles Uebrige ist aus Afrika und Asia, von dem thätigen Fich- 
«tel selbst gesammelt; nur 4000 Stükke ausgenonimen, die » 
meist aus Georgien und Carolina in NordAmerika stammen. 
Die meisten Arten sind noch unbeschrieben. Während sei-. 
nes Aufenthalts in OstIndien machte Hr. v. Fichtel eine Reise 
ins Innre in einem Umkreise von mehr als 1300 englischen 
Meilen, nämlich bis Monghir längs des Hoagly und Ganges, En 
dann über die Provinzen Sılhet, 'Tipperah, Dacca und Chit- 
tagony bis An die Grenzen Arvacans und durch die ‚Sunder- 
bunds Suikeer zurükk. Vom 'Vorgebirge der guten Hoffnung 
aus reiste er westlich tiber Swarteland ‚'Saldanha und St. He- 
B;: lenabay nach den Kupferbergen oder Namaquais Hottentot- i 
ten, von dort über die Carzaun nach Graf Reinett, dann 
.  zurükk durch die Innenlanddistrikte von Rohesand, Paarde- 
. bergen, Fransche Hook u. s. w. eine Reise, von etwas mich 
„als 900 englischen Meilen, auf der er viel Ungemach lite. 
Sein: Vorrath an afrikanischen auf dieser Reise Ar 
Insekten wird nicht über 600 bis 700 Arteh betragen, da er 


nur die heifse mithin die ungünstigste Jahrszeit, dort zubrin- 


[2 
\ 


292 R Vermischte Nachrichten etc. 


gen konnte. Aus den verschiednen Inseln, die er besuchte, 
als Bourbon, Isle de France, St. Helena, Madeira 3 hat-er 
manches Schöne, aber nur sparsam, erhalten, Bei dene be- 
kannten Eifer und der unermüdeten Thätigkeit des Aufsehers 
des Kais. Königl. Privatkabinetts, des Herrn Megerle, darf 
- man es sich versprechen , dass diese Schätze, welche: der für 
die Naturkunde so günstig gesinnte Monarch um sich ver- 
sammelt, für die VERBE SEAN der Wissenschaft Ber 


werden. 


jes2? 7=° JE 


„Abändrung. 


der in Faber ich Systema Eleutheratorum doppelt vor: 


kommenden Namen. 


{ 


Um den Verwirrungen vorzubeugen, welche durch die ‘'_ 

Wiederholung desselben Trivialnamens in Einer Gattung ver- 

3 anlasst werden können, hat Hr. Professor Fabrieius folgende 

i Abändrüungen getroffen, die auch schen in dem bei Fleckeisen 
in Braunschweig, erscheinenden alphabetischen Index zu dem 
‚Systema Bleutheratorum an ihrer Stelle eingeschaltet sind. 

Aphodiws faseiatus 9 68. n. 4. heißt jetzt conjugatus 

Buprestis RT ae a barbara 


dorsata 307. 118e7® - #arsata 
lineata PT ST rl Te De 
. RE, 
vegalis 187: 5 a nigra 


Carabus pallipes .l.. 187. EL albipes RT 
un Nerieober\. . 185 Se TR Var 


| Corambyx 
u. - Celonia marmorata II.154. 96. 
H Chrysomela testacea. I. 427. 27. 
vx wibrete trifasciata 435. 


14. 
m waricornis 427. 25 


Cicindela interrupta I.236. 19. 


\ »Clythra 'sexnotata IL, 35. 32 


‚Gecıinelle limbata I. 359. 24. 
i lineola 359. 17“ 
marginella 357: 3% 


x  Crioeris wittata I]. 409. 95. 
Curiulio costatus II. 3530. 138. 


Vermischte ‚Nachrichten ete,; 


'nitens II. 279. 64. heifst jetzt ignitus. 
mandarina 


m 


N 


silacea 
tricincta 
apicalis 
interstinda/ 
bistrinotata 
lineala. 
striola 
yalliata 


striolata 


„elevatus 


VElater quadrimaculatus1I.254.124.--bisbimaculatus 


e striatus - 241.103. 

x  Gallrwa bicolor 1. 482. a1. 
x je fasciata 479: 5: 
"x ei impressa 4855 35 
“x = limbata. 493... 76. | 

| Be mörginella 490. , 96 

IR ANNE  tricolor 484: 34 

Lamia histrio 1. 382. 5 
Mi N yaria gor. nn. 


|  Leplura holosericeall.356. 2, 


 Melolontha Burn ee II. 170.56. 


167: 53» 


 morio 


 Myeetophapus fasciatus M. 565. 


Rhynchaemus pilosus 127 471. 160. - 


Soperda clavicownis Il. 325. 33. 
nu. .arrorata 
> \ - 


—_ 


329. 05. 


- 


- 


striolatus 
haemorrhoa 
fasciola 
bidentata 
excellens 
marginula 
veniralis 
hystrix 


erechor 


obscura 


nigriceps 
hottentotta 
fasciola 


setosus 


erassitornis 


moayrımore£a. 


294 "Vermischte Nachrichten ete. 


! E 


> re 21 

u Bombyx Hospita, 

Als Nachtrag zu dem, was über diesen Schmetterling 
S..47 gesagt ist, stehe folgende Stelle aus einen Briefe des 
‚Ha. Füldner in Erfurt an Hn. Dahl: „Man ist noch un- 
gewiss gewesen, ob B. Hospita ‚eigne Art oder Abändrung 
von B. Plantaginis sei. Voriges Jahr (1801) war ich so 
glüklich, ein befrüchtetes Weibchen von B. Plantaginis 
zu erhalten, das mlir Eier legte. Die Raupen schlüpften aus, 
ich erzog sie und zu meiner Verwundrung verwandelten sie 
sich noch vor dem Herbst, da sie doch sent überwintern‘ 
Nach ı2 Tagen Puppenruhe erhielt ich n.ehre Schmetterlinge,. 
worunter zwei Männchen B. Hospita waren, 
' wovon Sie eins erhalten haben. Nun ist es doch wohl ent- 
‚schieden, dass Hospifa nur Abändrung von Plantagi- 
mis ist? Das Weibchen von H osptia soll nach Gerning, 
gelbe Hinterflügel haben. Auch diese erhielt ich aus eben 
denselben Raupen. Re dieser Raupen überwintern nach 


der. dritten Häutung.“ _ h r 


\ 


- 


L: 


. 


Erfahrungen aus der Naturgeschichte der Schmetter- 


linge. ._, 


Es ist bekannt, dass man durch ein angespielstes lebendı- 
.. ges Weibchen eines Spinnerfalters u. a. Schmetter! linge die 


Männchen herbeilokken kann. Insektenfünger hedieikn 


” 
/ 


, 


„Vermischte,Nachrichten ee; 295 


sich dieser List nicht selten. . „Hr. Dahl hat an B ombyx Tau 
die Erfahrung gemacht, dass so, lange man eine; Begattung 
‚der herbeigeflognen Männchen mit dem angespiefsten ‚Weib- 
chen verhindert , jene nicht aufhören, herbeizuflattern ; so- 
‚ bald aber das Weibchen nur einige Augenblikke befruchtet- 
| ist, kein andres Männchen mehr sich nähert. Nieihe Schärfe 
Eu Sn der hierbei thätig ist! 

„it, ‚Eine nike Erfahrung hat mir eben dieser scharfsichtige. | 
Insektenfreund über die Puppen der Schmetterlinge „mitge- 
theilt. Wenn man die eingesammelten oder gezognen ‚Pup- 
pen im Winter im warmen Zimmer auskriechen lassen will, 
so gelingt diefs fast niemals-eher, als bis man sie einem ge- 


hörigen Froste ausgesetzt hat. 


Hat man sichere Erfahrungen, dass Puppen zu einer un- 


14 


beweglichen harten klingenden Masse 'gefroren und doch 


| inachher zur Verwandlung gekommen, oder auch nur leben- 


dig geblieben sind? Es ist:wahrscheinlich, dass die Lebens- 


kraft. der Puppe in diesem Zustande ganz erlöschen muss, 
dasssie aber zuweilen dem heftigsten Froste Widerstand leisten 


GR kann, wobei die Puppe aber saftig und weich bleibt. 


‚VL 


Nachtrag zu den Bemerknngen über Laspeyres 
y Europäische ren “ ‚in Herbst 
-  Schmett. Th. 


 Fingal. p. 92. T. 270. f, 2. — 3 kann allerdings füglich als 
eine eigne Art angesehen werden. 


296 | Vermischte erg etc. 


Ossianus‘ p. 98. T. 270 f. 4 Ag 
| ist Abart von Fingal. " 
Fingal nämlich, Ossianus und Tomyris haben mit 
‚Euphrosyne die größte Achnlichkeit, wie der Verf. 
richtig bemerkt. Bis jener Raupen bekannt und ihre Un- 
terscheidungsmerkmale durch eine zahlreiche Folge von 
| Stükken genau bestimmt sind, würde man sogar dem, der 
sie als Rassen von -Euphrosyne behandeln wollte, wenig 
einwenden können. “Doch lässt sich Kuphrosyne als die 
Form des Falters in Deutschland , Tomyri s als die des- 
selben in Preussen, Fin gal und Ossianus als seine Bil- 
dung in Lappland annehmen. Diese drei von einander wech- 
selseitig sehr entfernten Gegenden ‚bestimmen mich 3 bis 
jetzt bekannte Hauptformen, oder wenn man will 3 Arten, 
anzunehmen; aber eben weil Ossianus mit Fingal _ 
"gleiches Vaterland hat, so halte ich dafür, dass blofs diese 
2 ,. bis zu ihrer genauern Kenntniss,- als. Abarten von ein- 
ander müssen angesehen werden. 
 Rinaldus pP. 108. T. 27.1 4 0 | u 
‚Ich habe ihn vor kurzen in Hn, Gerning’s sowohlals: Och- 
senheimer’ s Sammlung gesehn und mich noch mehr über- 
zeugt, -dasser blofse Abart ist, wahrscheinlich von Zu- 
ehrosyne. Selbst die Besitzer hielten ihn a und für 
keine eigne Art. ' 
‚Amathusia p. u. T.»7ı. fı 5. 6. 
Ist ohne Zweifel eine eigne Art, und wahrscheinlich ei- 
nerlei mit Diana Hübn. Pap. T. 10. £ s— 5% 
Titania p. u4.T. 271. 710 . 
T. 287. £. 7: 8. 1 e 


/ 


ö führte Diana Hübn, 


a 


ee Vermischte Bemerkungen ete. 297. 


Dass diese mit Amathusia einerlei sei, bin ich durch 
/ 


- Vergleichung der Abbildungen fast überzeugt; doch will 


ich es nicht fest behaupten, weil ich keine 4 mathusia 
aus Russland gesehn habe. Gewiss aber gehört hicher die 
bei Amathusia von mir noch etwas zweifelhaft ange- 


. 


Trivia p. 173. T. 276. f. IL 


Allerdings eine eigne Art. Diefs muss wenigstens durchaus 


lieber angenommen werden, als eine BastardAbstammung, kr 


so lange diese nicht durch Erfahrung bewiesen ist. 
Gr. Hoffmansegg. 


u; VII. 


Bemerkungen zum Nachtrage zum Verz. d. .Preuss. 


Käfer. 


7 


| S.41.n. 15, Phalacrus minutus- ist kein Phalacrus 


sondern ein Sphaeridium. 


s 54. Carabus quadrisulcatus. Dieser Käfer ist von 


- Paykulls €. Sulcicollis Fn. Suec. C. quadrisulsatus 
Mon. Carab., der auch in der Gegend des Rheins gefangen 


“ist, sehr verschieden. Man streiche daher diese Citate weg. ' 


B. 7 u 73. Dyticus gutiatus.. Das Citat aus Paykull 
fällt weg. Paykulls D. affinis, den man dafür anziehn 
‚möchte, ist ebenfalls verschieden; ihm fehlt der durch- 
scheinende Tropfen hinter der Mitte der Flügeldekken und 
er hat schwärzliche Beine, 4 ffinis ist auch in Deutsch- 


land einheimisch. af 


ne 


998 « Verinischte nechendager & 
ya u. .: Yıl, w Bu „, | u 


. Statt der Doppelheite, wovon zwei Eine‘. “and A: | 

U ten, 5 erscheint ‚von nun an, der größern Bequemlichkeit x we= 
gen, jedes als, ein besondrer Band, dem wahrscheinlich auch 
‚ Kupfertafeln zugegeben werden können. ‚Die Kritik des Ver- 
zeichnisses der Wiener Schmietterlinge von Hn. Stadtrath | 

£ ‚Laspeyres in Berlin, wird im nächsten Bande beschlos- ; 


. 


“sen. 


RN BER 
Erhebliche Drukkfehler. | 2 


Im ersten Bande Seite fehlt Seite 303 nach Phalacrus. 
TRITOMA; das, nicht fünf EM ee hat, wie 


- 


Fabricius angibt Er - 
. und Seite 3504 nach Hispa fehle Pausus. 


‚Im gegenwärtigen Bande Seite1z Zeile 16 muss TVito- 
ma wegfallen und Zeile. 17 statt vier gelesen werden drei. 


7 > - 


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